DE69121427T2 - Geschoss und sein Verwendungsverfahren - Google Patents
Geschoss und sein VerwendungsverfahrenInfo
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Geschoß wie zum Beispiel eine Panzerabwehrwaffe sowie ein Verfahren zu seiner Verwendung.
- Da der Schutz der Hauptgefechtswaffe, nämlich des Panzers positiv weiterentwickelt wurde, wird es heute immer schwerer, mit den herkömmlichen Mitteln anzugreifen, über die Infanterietruppen verfügen, deren Aufgabe die Panzerbekämpfung ist. Insbesondere greifen die von der Infanterie aus der Schulter abgefeuerten Waffen praktisch allgemein auf militärische Köpfe zurück, die auf dem Prinzip der Hohlladung beruhen. Dieser Technik wird heutzutage immer mehr von Mehrfachpanzerungen entgegengetreten, die eben die Funktion stören und damit die Wirksamkeit des Abwerfens von Hohlladungen verringern können. Gegenüber diesen Zielen können die Leistungsmerkmale verbessert werden, aber gleichzeitig werden diese neuen Panzerungen immer härter und wirksamer, womit die Gefahr besteht, daß jede marginale Leistungssteigerung der heutigen Köpfe kompliziert und kostspielig zu erhalten ist, falls die Kaliber und die Massen beibehalten werden, die mit einer tragbaren Waffe kompatibel sind, oder um so mehr bei einer Waffe mit einem bestimmten Munitionskaliber (Lenkwaffen, Artilleriemunitionen für Panzer, ...).
- Diese Schutzvorrichtungen sind allerdings hauptsächlich an den Teilen des Ziels vorgesehen, die am stärksten dem Antipanzergeschoß mit direktem Abfeuern ausgesetzt ist, was heute die am einfachsten durchzuführende Angriffsart ist. Heute können nur noch am Dach und Boden des gepanzerten Fahrzeugs der Schutz und die Wirksamkeit verbessert werden.
- Der Angriff durch den Boden scheint für eine Infanteriewaffe schlecht durchführbar zu sein, deshalb läßt sich nur der Angriff durch das Dach ins Auge fassen, und einige Lösungen in diesem Sinn stellten bereits den Gegenstand neuerer Untersuchungen dar, so u.a.:
- - Die Verwendung eines Geschosses mit einer direkten Überflugbahn über das Ziel, das beim Flug über dieses Ziel die Abfeuerung einer geformten Ladung auslöst (Hohlladung oder Kernerzeugerladung). Die Kernerzeugerladung ist allerdings gegen Panzerungen nur begrenzt wirksam, selbst wenn es sich um Panzerungen des Dachs eines Panzers handelt. Die Hohlladung ist dagegen bestens dafür geeignet, die Panzerung des Dachs eines Panzers zu durchlöchern. Allerdings muß in diesem Fall berücksichtigt werden, daß sich der Strahl der Hohlladung während des Abfeuerns in der gleichen Richtung wie das Geschoß bewegt, das ihn ausstößt: Seine Elemente werden je nach dem Aufprall auf das Ziel verschoben, so daß schließlich die starke Möglichkeit besteht, daß das Ziel nicht perforiert wird. Um diesem Nachteil abzuhelfen, wurde bereits vorgeschlagen, das Geschoß während des Abwerfens zu drehen, um stets dafür zu sorgen, daß es an ein und und demselben Punkt des Ziels auftrifft; allerdings ist diese Verfahren aufgrund der sehr hohen Drehgeschwindigkeit schwierig durchzuführen, die dem Geschoß dann verliehen werden muß.
- - Die Verwendung eines Geschosses, das mit einem Detektor ausgestattet ist und nach oben abgefeuert wird. Beim Abstieg wird ein Fallschirm entfaltet, und dem Geschoß wird dann eine Bewegung verliehen, als deren Folge der Boden derart abgetastet wird, daß der Eindruck überdeckt wird. Das schädliche Element ist dann entweder eine Kernerzeugerladung oder ein Subgeschoß, das ausgehend von dem ursprünglichen Geschoß durch einen Kanonen- oder Raketeneffekt abgefeuert wird. Allerdings erweist sich ein solches System als kompliziert und damit kostspielig, und es erfordert eine relativ lange Zeit zum Einsatz. Damit ergeben sich Probleme für die Genauigkeit der Erfassung des Ziels, das sich selbstverständlich verschiebt. Außerdem muß man dann in die Luft und nicht auf ein Ziel feuern, dem man gegenübersteht, was unter psychologischen Gesichtspunkten schwer zu akzeptieren ist.
- - Die Verwendung gelenkter oder geführter Geschosse, deren Bahn bis zum Aufprall am Oberteil des Ziels unter einem hohen Einfallswinkel nach unten gekrümmt ist. Dieses Verfahren impliziert die Verwendung einer besonders komplizierten und sperrigen Vorrichtung. Die EP-A-0 229 541 beschreibt eine Vorrichtung zum Kippen eines Geschosses auf seiner Bahn, bei der zwei Kräfte F&sub1;, F&sub2; erzeugt werden, die im Vorderteil bzw. Hinterteil des Geschosses liegen, wobei das Geschoß im übrigen Mittel, die seine Ankunft in der Nähe des Ziels bestimmen, eine militärische Ladung sowie Mittel zum Auslösen des Betriebs dieser militärischen Ladung aufweist. Dieses Dokument gibt ferner an, daß die Kräfte F1, F2 gleichzeitig erzeugt werden.
- In diesem Dokument ist angegeben, daß die Impulsgeber des Hinterteils des Geschosses in den gleichen Mittenebenen wie diejenigen des Vorderteils liegen, so daß ein Kräftepaar erzeugt wird, und daß zwei Impulsgeber gewählt werden, die in der gleichen Mittelebene liegen, aber bezüglich der Längsachse des Geschosses entgegengesetzt sind, um dieses Kräftepaar zu erzeugen.
- Die FR-A-2 612 288 beschreibt ein Geschoß, bei dem das Kippen um seine Querachse durch die Quereinwirkung eines Impulsgebers bewirkt wird.
- Andererseits weist das Geschoß keinen ersten Impulsgeber im Vorderteil des Geschosses noch einen zweiten Impulsgeber im Hinterteil auf.
- Die Erfindung zielt darauf ab, diesen Nachteilen abzuhelfen, und nimmt sich vor, den Eingriff auf einen Panzer über den direkten Angriff durch das Dach mit Hilfe eines Geschosses zu ermöglichen, ohne daß dieses Geschoß mit komplizierten Führungsoder Erfassungselementen versehen werden muß, sowie das Abfeuern in Reichweiten- und Höhenwinkelbereichen zu ermöglichen, die insbesondere mit der Panzerbekämpfung durch die Infanterie aus der Nähe kompatibel sind. Sie betrifft zu diesem Zweck ein Geschoß, das zum Abfeuern in Richtung eines Ziels geeignet ist, wie es in den Ansprüchen 1 bis 13 definiert ist.
- Im übrigen ist der zweite Impulsgeber vorteilhaft derart angeordnet, daß die zweite Kraft zum Vorderteil des Geschosses gerichtet ist, falls dieses vor dem Aufprall beschleunigt werden soll, oder aber zum Hinterteil, wenn es noch stärker abgebremst werden soll, um sein Bahn am besten zu krümmen.
- Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Verwendung eines Geschosses nach der obigen Definition, das durch die aufeinanderfolgenden Minimalphasen gekennzeichnet ist:
- - Abfeuern des Geschosses in Richtung des Ziels mit Überfliegen des Bodens in geringer Höhe;
- - Bestimmen der Ankunft des Geschosses in der Nähe des Ziels und Zündung des ersten Impulsgebers, wobei diese Zündung die Abbremsung des Geschosses, sein Kippen und die Krümmung seiner Bahn nach unten bewirkt;
- - Zünden des zweiten Impulsgebers, wobei die Wirkung dieser Zünden wenigstens darin liegt, dem Kippen entgegenzuwirken.
- Jedenfalls ist die Erfindung leicht aus der folgenden Beschreibung eines nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die beigefügte schematische Zeichnung zu verstehen, woraus sich auch die Vorteile und weitere Merkmale ergeben; darin zeigen:
- - Fig. 1 eine Teillängsschnittansicht diese Antipanzergeschosses; und
- - Fig. 2 bis 5 die aufeinanderfolgenden Betriebsphasen dieses Antipanzergeschosses.
- Zunächst unter Bezug auf Fig. 1 handelt es sich um ein Antipanzergeschoß mit einem genügend kleinen Kaliber, damit es von einer Schulterwaffe abgefeuert werden kann. Um eine klare Vorstellung zu geben: das Kaliber liegt beispielsweise in der Größenordnung von etwa 100 Millimetern. Dieses Geschoß besteht aus einer Frontspitze 1, einem Hauptkörper 2 und einem hinteren Antriebsteil 3, das über einen kegelstumpfförmigen Abschnitt 4 an den Hauptkörper 2 angeschlossen ist.
- Der Teil 3 weist auf herkömmliche Weise einen Flugantrieb 5 und ein ausfaltbares Leitwerk 6 auf, dessen Öffnungsmechanismus beim Austritt aus dem Abschußrohr in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
- Der kegelstumpfförmige Abschnitt 4 weist eine Trommel mit sechs Düsen 7 auf, die regelmäßig beabstandet und identisch sind. Diese Düsen sind derart geformt, daß sie einen Antriebsgasstrom ausstoßen, der bezüglich der Längsachse 8 des Geschosses geneigt und zu seinem Hinterteil gerichtet ist. In der Zeichnung ist im übrigen zu sehen, daß diese Düsentrommel 7 bezüglich des Schwerpunkts des Geschosses deutlich nach hinten versetzt ist.
- Die Düsen 7 sind auf herkömmliche Weise einem Gasgenerator 9 zugeordnet, und nur eine von ihnen ist zur Auswahl unter der Steuerung einer elektronischen Ablaufsteuerung 10 bestimmt, wobei Verschlüsse verwendet werden, von denen dann nur einer durch eine (nicht dargestellte) herkömmliche pyrotechnische Vorrichtung zerstört wird: eine pyrotechnische Ladung wird gezündet, wodurch ein Überdruck erzeugt wird, der durch einen Schereffekt ein Halteteil für den Verschluß der ausgewählten Düse zerbricht.
- Der Körper 2 des Flugkörpers weist beispielsweise eine Haupthohlladung 11 mit ihrer Zündvorrichtung 12 sowie ein zentrales Logiksteuerorgan oder die oben erwähnte Ablaufsteuerung 10 mit den (nicht dargestellten) Mehrfachverbindungen zu den verschiedenen Erfassungs- und Betätigungsorganen, die dieses Geschoß enthält.
- Bei einer möglichen Ausführungsform weist die Spitze 1 auf herkömmliche Weise eine Nase 13, die einen Aufpralldetektor enthält, der die Auslösung der militärischen Ladung beim direkten Aufprall des Geschosses auf das Ziel bewirkt, sowie eine Vorladung 14 und die zugehörige Zündung 15 auf: diese militärische Ladung ist also aus den Elementen 11, 12, 14 und 15 gebildet.
- Die Spitze 1 weist ferner folgendes auf:
- - einen Gasgenerator 16, der einer weiteren Trommel mit sechs Düsen 17 zugeordnet ist, die ebenfalls regelmäßig beabstandet und identisch sind, wobei diese vorderen Düsen 17 die gleiche Winkelanordnung wie die hinteren Düsen 7 besitzen und auf die gleiche Weise wie diese mit Hilfe einer ähnlichen Einrichtung zur pyrotechnischen Verschlußzerstörung auszuwählen sind: durch die von der Ablaufsteuerung 10 ausgegebene Auswahlsteuerung wird demnach gleichzeitig die Öffnung einer der Düsen 7 und der entsprechenden Düse 17 bewirkt (d.h. der Düse mit der gleichen Winkelposition am Querumfang, der durch jede Trommel mit sechs Düsen definiert ist). Die Düsen 17 sind derart geformt, daß sie einen Antriebsgasstrahl ausstoßen, der bezüglich der Längsachse 8 des Geschosses geneigt und zum Vorderteil gerichtet ist. Die Düsentrommel 17 befindet sich in der Spitze 1 und damit deutlich vor dem Schwerpunkt dieses Geschosses.
- - Mittel 18 zur Zielerfassung, die sechs Sektordetektoren 19, die winkelmäßig auf die gleiche Weise wie die Düsen 17 und 7 verteilt sind, mit den zugehörigen Optikmitteln aufweisen, die dem Rechner 10 die Erfassungs- und Richtungsinformationen bezüglich des Ziels liefern, die zum Betrieb des Geschosses erforderlich sind, wie man später sehen wird.
- Diese Vorrichtung, für deren Verständnis nun auch auf Fig. 2 bis 5 Bezug genommen wird, wird wie folgt betrieben:
- - im Falle der Durchführung eines komplizierten Abfeuerns visiert der (nicht dargestellte) Schütze das Ziel 20 mit Hilfe eines Visiers an, was einen integralen Bestandteil der Durchführung des Abfeuerns bildet. Ist die Peilung gut eingestellt, dann mißt er die Entfernung zum Ziel 20 über die Wahl eines bestimmten Punkts des Dachs: Zentrum des Laufbahnkreises oder Zentrum des Turms. Dieser Augenblick entspricht dem Beginn der Übernahme durch den dem (nicht dargestellten) Werfer zugeordneten Rechner. Um das Geschoß zum Zeitpunkt des Überfliegens in die Nähe des Ziels zu bringen, wird dieses Ziel dann minimal verfolgt, um durch Filterung der Informationen zur Winkelgeschwindigkeit die sichtbare Geschwindigkeit des Ziels zu bestimmen. Der Rechner bestimmt die Abschußkorrekturen nach dem Seiten- und Höhenwinkel, die dann von der Visiereinrichtung entweder durch Versetzung der Visierlinie oder durch Verschiebung des Fadenkreuzes berücksichtigt werden, und überträgt gegebenenfalls die Abschußelemente zum Geschoß.
- - Im Falle der Durchführung eines vereinfachten Abschusses bestimmt der Schütze empirisch die Position des zukünftigen Ziels und stellt die Peilung auf diesen Punkt ein.
- - Im einen wie im anderen Fall drückt der Schütze dann auf den Abzug des Werferrohrs, so daß das Geschoß aus dem Rohr ausgestoßen wird, sein Leitwerk 6 entfaltet und nach dem Zünden seines Flugmotors 5 seine Bahn in einer direkten, praktisch zum Boden 21 parallelen Linie und einige Meter darüber beschreibt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist im Gegenteil das Geschoß nicht rollstabilisiert, sondern befindet sich in freier Eigendrehung um seine Längsachse, was auf herkömmliche Weise durch Verkeilung des hinteren Leitwerks 6 erhalten wird.
- - Gelangt das Geschoß nach der schematischen Darstellung von Fig. 2 in eine kurze Entfernung von einigen Metern vor dem Ziel 20, dann erfaßt einer der sechs Sektordetektoren 19 dieses Ziel in seinem Strahlenbündel 22 und überträgt folglich der Bordablaufsteuerung 10 die Information zur Erfassung des Ziels im entsprechenden Sektor, womit es möglich wird, die Kippebene zu bestimmen, die durch die Anfangsrichtung D dieses Geschosses und das Zentrum des Erfassungssektors zum Zeitpunkt der Erfassung dieses Ziels definiert ist.
- - Dann wird der erste Impulsgeber, d.h. der vordere Impulsgeber, der aus den Düsen 17 besteht, mittels des Gasgenerators 16 und der pyrotechnischen Vorrichtung zur Auswahl der richtigen Düse derart gezündet (Fig. 3), daß dem Geschoß eine Kraft F&sub1; verliehen wird, die in der obengenannten Kippebene liegt, wie dargestellt bezüglich der Längsachse des Geschosses geneigt und gleichzeitig zu seinem Hinterteil gerichtet ist, was in den drei folgenden gleichzeitigen Effekten zum Ausdruck kommt:
- - Einer Bremswirkung für das Geschoß aufgrund der Tatsache, daß der dem Geschoß mitgegebene Impuls F&sub1; eine Komponente besitzt, die mit dem Geschwindigkeitsvektor ausgerichtet, aber in umgekehrter Richtung orientiert ist. Durch diese Bremswirkung wird es durch Senkung der Zentrifugalkraft möglich, den zur Krümmung der Bahn erforderlichen Lastfaktor zu begrenzen und damit eine starke Krümmung über eine sehr kurze Entfernung (einige Meter) zu ermöglichen, die dann zum Erreichen des Ziels verfügbar ist;
- - einer Krümmung der Bahn nach unten, d.h. tatsächlich in Richtung des Ziels 20, durch Änderung der Richtung des Geschwindigkeitsvektors;
- - einem Kippen des Geschosses nach unten um seine Querachse durch seinen Schwerpunkt, wobei dieses Kippen daran liegt, daß die Kraft F&sub1; an einem Punkt aufgebracht wird, der vor dem Schwerpunkt dieses Geschosses liegt. Diese Kippbewegung hält die Längsachse des Flugkörpers tendenziell mit seiner Bahn ausgerichtet, wobei das zu erreichende Endziel darin besteht, daß dieser Flugkörper mit der Nase 13 frontal auf das Ziel prallt.
- - Unmittelbar nach dem Stoppen dieses ersten Impulsgebers 17, wird der hintere (oder zweite) Impulsgeber, der aus den Düsen 7 besteht, mittels des Gasgenerators 9 und der pyrotechnischen Vorrichtung zur Auswahl der richtigen Düse gezündet (Fig. 4), wobei die einzige ausgewählte Düse diejenige ist, die der beim Zünden des ersten Impulsgebers vorher ausgewählten Düse 17 entspricht. Daraus ergibt sich, daß auf das Geschoß eine weitere Kraft F&sub2; aufgebracht wird, die immer noch in der obengenannten Kippebene liegt, wie dargestellt bezüglich der Längsachse des Geschosses geneigt und gleichzeitig zu seinem Vorderteil und nach unten gerichtet ist, was in den drei folgenden neuen Effekten gleichzeitig zum Ausdruck kommt:
- - Abbremsen der Kippbewegung, die der erste Impulsgeber dem Geschoß mitgegeben hatte, bis zum Anhalten (das Hauptziel, das mit dem zweiten Impulsgeber erreicht werden soll). Die Kraft F&sub2; wird nämlich hinter dem Schwerpunkt des Flugkörpers aufgebracht und wirkt demnach in umgekehrter Richtung gegen die Kraft F&sub1;;
- - einer neuen Krümmung der Bahn nach unten, womit die von dem ersten Impulsgeber erzeugte Krümmungswirkung vervollständigt ist;
- - Beschleunigung des Geschosses, um ihm wieder eine Geschwindigkeit in der gleichen Größenordnung wie seiner Anfangsgeschwindigkeit oder sogar höher zu verleihen.
- Es ist zu bemerken, daß man die Kraft F&sub2; bei einer anderen Ausführungsform auch so bestimmen hätte können, daß sie zum hinteren Teil gerichtet ist, wie dies strichpunktiert durch F'2 angegeben ist. In einem solchen Fall wäre die Geschwindigkeit noch weiter vermindert, was für bestimmte Typen von Flugkörpern keinen Nachteil, eher den Vorteil darstellt, daß die Bahn noch weiter gebogen wird, um sie z.B. in einen Winkel zur Horizontalen zu bringen, der nahe bei 90 Grad liegt.
- - Das Geschoß befindet sich dann in den besten Betriebsbedingungen (Fig. 5) für die militärische Ladung beim Aufprall der Nase 13 auf das Ziel 20, wobei die Achse der Ladung, d.h. die Achse des Geschosses dann im wesentlichen mit dem Geschwindigkeitsvektor ausgerichtet ist, der seinerseits nach unten orientiert ist. Der Winkel mit der Horizontalen kann bis zu 90 Grad gehen, aber er kann auch einen kleineren Wert wie z.B. um 45 Grad aufweisen.
- Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das eben beschriebene Ausführungsbeispiel begrenzt. Aus der Verwendung eines Geschosses mit Eigendrehung ergibt sich der Vorteil, daß es selbst dann betriebsbereit ist, wenn es nicht in der vertikalen Ebene der Achse des Ziels ankommt, d.h. wenn es derart abgefeuert wurde, daß es rechts oder links vom Ziel und nicht knapp darüber vorbeifliegt. Da die Kippebene nämlich durch die Richtungen D und d bestimmt ist, ist es unwesentlich, ob sich d in der vertikalen Ebene befindet oder nicht. Dagegen ist das Geschoß dann ziemlich kompliziert aufgebaut, da die Erfassungsmittel 18 und die Düsen 7 und 17 einen Winkel von 360 Grad abdecken müssen; allerdings ist dann weder ein Rollstabilisierungssystem noch ein Rollsensor erforderlich. Kann man davon ausgehen, daß das Geschoß sein Ziel nur dann erreicht, wenn es direkt über dem Ziel abgefeuert wird, dann kann ein Geschoß verwendet werden, das auf herkömmliche Weise rollstabilisiert ist (z.B. durch einen Sensor für die Vertikale und ein vereinfachtes Rollbetätigungsorgan), so daß das Geschoß nur ein einziges Paar von Düsen 7, 17 und nur einen einzigen Detektor 19 aufweist, die alle drei nach unten und in die Nickebene gerichtet sind, die dann mit der vertikalen Ebene zusammenfällt. Im übrigen sind dann keine pyrotechnischen Auswahlmittel für die Düsen erforderlich, wodurch das Geschoß stark vereinfacht wird. Es ist zu bemerken, daß die Erfassung des Vorbeifliegens des Flugkörpers in der Nähe des Ziels durch das Element 19 gegebenenfalls durch die vorherige Markierung des Ziels vereinfacht werden kann (Laserbeleuchtung, die durch eine erweiterte Telemetriefunktion erreicht wird).
- Wird ein rollstabilisiertes Geschoß verwendet, dann kann der Zeitpunkt der Ankunft des Geschosses in der Nähe des Ziels durch andere Mittel bestimmt werden, z.B.
- - Eine Zeitmessung, deren Dauer in Abhängigkeit von der Reichweite des zukünftigen Ziels erstellt ist. Die Durchführung dieses Verfahrens erfordert die Übertragung der Information "Entfernung zukünftiges Ziel" zum Geschoß;
- - durch Deckung des Wertes des Abstands des zukünftigen Ziels mit der Messung, die durch Integration der an Bord des Geschosses gemessenen Geschwindigkeit erhalten werden. Die im vorherigen Absatz gemachte Bemerkung gilt auch hier.
- Selbstverständlich ist die Verwendung des Flugmotors 5 für die Durchführung der Erfindung fakultativ. Damit wird es insbesondere möglich, die Windempfindlichkeit zu senken und eine konstante Geschwindigkeit auf der Bahn D aufrechzuerhalten, womit sich vorteilhaft unabhängig von dem auf der Bahn gewählten Auslösepunkt ein konstantes dynamisches Verhalten für die Kippbewegung bewahren läßt. Der Motor 5 kann ferner als Energiequelle zur Versorgung der Bordausrüstung verwendet werden.
- Der vordere Impulsgeber 17 kann um die Vorladung 14 integriert sein. Sein entsprechender Gasgenerator 16 muß dann eine ringförmige Gestalt aufweisen, damit der Strahl der Hauptladung 11 hindurchgehen kann.
- Die Mittel 18 zur Zielerfassung sind bevorzugt in Kontakt mit dem vorderen Impulsgeber 17 oder in seinem Aufbau aufgenommen.
- Aufgrund der Neigung des Impulsvektors F&sub1; zur Achse, die von dem vorderen Impulsgeber geliefert wird, läßt sich ins Auge fassen, daß für diesen Impulsgeber eine einzige Düse mit einem Strahl verwendet wird, dessen Richtung auf eine an sich bekannte Weise gesteuert werden kann, z.B. durch Verwendung eines Abweisers.
- Als Variante kann man auf den Gesichtspunkt der gerichteten Mittel 18 zur Erfassung des Ziels verzichten, sofern durch einen speziellen Sensor Zugriff auf eine Bezugsvertikale besteht und angenommen wird, daß das Ziel nur bei Überfliegen in der Vertikalen erreicht wird.
- Als Variante kann auch der zweite Impulsgeber entweder vor dem Betriebsende des ersten Impulsgebers oder dagegen nach einem Zeitraum nach dessen Betriebsende ausgelöst werden.
Claims (16)
1. Geschoß, das zum Abfeuern in Richtung eines Ziels geeignet
ist und folgendes aufweist:
- einen ersten Impulsgeber (17), der vor dem Schwerpunkt
des Geschosses angeordnet ist;
- einen zweiten Impulsgeber (7), der hinter dem
Schwerpunkt angeordnet ist;
- eine militärische Ladung (11);
- erste Mittel (18) zum Bestimmen der Ankunft des
Projektils zu einem gegebenen Zeitpunkt in der Nähe des Ziels;
- zweite Mittel zum Auslösen der Zündung des ersten
Impulsgebers (17), um auf das Geschoß eine erste Kraft (Fi)
aufzubringen, sowie der Zündung des zweiten Impulsgebers (7), um
auf das Geschoß eine zweite Kraft (F2 oder F'&sub2;) aufzubringen;
- Mittel zum Auslösen des Betriebs der militärischen
Ladung (11);
dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Mittel eine
Ablaufsteuerung (10) aufweisen, um zunächst den Betrieb des ersten
Impulsgebers (17) derart zu steuern, daß die erste Kraft (F&sub1;)
gleichzeitig zum hinteren Teil des Geschosses und zum Boden
gerichtet ist, so daß gleichzeitig die Abbremsung des Geschosses
bewirkt wird, um die Ablenkung seiner Bahn, die Krümmung dieser
Bahn nach unten sowie das Kippen des Geschosses nach unten zu
ermöglichen, damit seine Längsachse tendenziell auf dieser Bahn
bleibt, und dann den Betrieb des zweiten Impulsgebers (7)
derart zu steuern, daß die zweite Kraft (F&sub2;) derart gerichtet ist,
daß dem Kippen entgegengewirkt, die Krümmung der Bahn nach un
ten geschlossen und die Längsachse des Geschosses auf dieser
Bahn gehalten wird.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Impulsgeber eine erste Düsentrommel aufweist, daß der
zweite Impulsgeber eine zweite Düsentrommel aufweist, wobei die
Düsen jeder Trommel derart verteilt sind, daß sie einen Winkel
von 360 Grad um die Längsachse abdecken, wobei jede Düse der
ersten Trommel in Winkelzuordnung zu einer Düse der zweiten
Trommel angeordnet ist.
3. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
ferner ein Rollstabilisierungssystem aufweist und jeder
Impulsgeber eine einzige, nach unten gerichtete Düse aufweist, wobei
die Düse des ersten Impulsgebers in Winkelzuordnung zu der Düse
des zweiten Impulsgebers angeordnet ist.
4. Geschoß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten Mittel mehrere Sektordetektoren aufweisen, wobei einer
dieser Detektoren die Ankunft des Geschosses in der Nähe des
Ziels bestimmt, wobei jeder dieser Sektordetektoren einer der
Düsen des ersten Impulsgebers entspricht.
5. Geschoß nach Anspruch 31 dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten Mittel einen einzigen Detektor aufweisen, der der einzigen
Düse des ersten Impulsgebers entspricht und nach unten
gerichtet ist.
6. Geschoß nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweiten Mittel Mittel zur Auswahl der Düse des ersten
Impulsgebers, die dem Sektordetektor entspricht, der die Ankunft
bestimmt, sowie einen ersten Gasgenerator aufweisen.
7. Geschoß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweiten Mittel einen Gasgenerator aufweisen.
8. Geschoß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
dritten Mittel Mittel zur Auswahl der Düse des zweiten
Impulsgebers,
die der Düse des ersten Impulsgebers winkelmäßig
entspricht, sowie einen zweiten Gasgenerator aufweisen.
9. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Kraft (F&sub2;) bezüglich der Längsachse geneigt und zum
Vorderteil des Geschosses gerichtet ist, um es zu beschleunigen.
10. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Kraft (F'&sub2;) bezüglich der Längsachse geneigt und zum
hinteren Teil des Geschosses gerichtet ist, um es abzubremsen
und dabei die Krümmung seiner Bahn zu betonen.
11. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
ferner einen Hauptkörper und eine Frontspitze aufweist, und daß
die militärische Ladung in eine Vorladung in der Frontspitze
und eine Hauptladung im Hauptkörper unterteilt ist.
12. Geschoß nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß es
ferner einen ringfömigen Gasgenerator aufweist, der dem ersten
Impulsgeber zugeordnet ist, und daß dieser erste Impulsgeber um
die Vorladung eingebaut ist.
13. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
ferner einen Flugantrieb aufweist, der zusätzlich als
Energiequelle für den Betrieb des Geschosses verwendet wird.
14. Verfahren zur Verwendung eines Geschosses nach einem der
Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch die
aufeinanderfolgenden Minimalphasen:
Abfeuern des Geschosses in Richtung des Ziels mit
Überfliegen des Bodens in geringer Höhe;
Bestimmen der Ankunft des Geschosses in der Nähe des Ziels
und Zündung des ersten Impulsgebers, wobei diese Zündung die
Abbremsung des Geschosses, sein Kippen und die Krümmung seiner
Bahn nach unten bewirkt;
Zünden des zweiten Impulsgebers, wobei die Wirkung dieser
Zünden wenigstens darin liegt, dem Kippen entgegenzuwirken.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abfeuern des zweiten Impulsgebers so ausgelegt ist, daß ferner
eine Abbremsung des Geschosses bewirkt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abfeuern des zweiten Impulsgebers so ausgelegt ist, daß ferner
eine Beschleunigung des Geschosses bewirkt wird.
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