DE102009055616B4

DE102009055616B4 - Verpackung mit Autorotationseigenschaft

Info

Publication number: DE102009055616B4
Application number: DE102009055616A
Authority: DE
Inventors: Florian Wiest
Original assignee: Wiest Florian Dipl-Ing (fh)
Current assignee: Wiest Florian Dipl-Ing (fh)
Priority date: 2008-11-26
Filing date: 2009-11-25
Publication date: 2011-04-28
Anticipated expiration: 2029-11-26
Also published as: DE102009055616A1; US20120241346A1

Abstract

Verpackung, die im freien Fall eine Autorotation ausführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung wenigstens ein Rotorblatt (2) bildet und wenigstens einen Aufnahmeraum (1) für einen zu verpackenden Gegenstand hat.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verpackung, die im freien Fall eine Autorotation durchführt, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der US 2008/0274663A1 sind Konfettielemente bekannt, die im Wesentlichen die Form des Ahorn-Flugsamens haben. Aus der US2008/0226848A1 ist weiterhin ein Konfettielement bekannt, welches aus einem wasserlöslichen Material, beispielsweise aus Reispapier besteht. Diese bekannten Konfettielemente führen zwar im freien Fall eine Rotationsbewegung durch, sind aber nicht als Verpackung für irgendwelche Produkte, wie beispielsweise Bonbons, ausgebildet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung für vorzugsweise kleinere Gegenstände, wie Bonbons, zu schaffen, die im freien Fall eine Autorotation ausführt.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 enthaltenen Merkmale erhalten. Die erfindungsgemäße Verpackung besitzt wenigstens einen Aufnahmeraum, in den ein Gegenstand einlegbar ist, wobei das Gewicht von Aufnahmeraum und einliegendem Gegenstand höher ist als das Gewicht des vom Aufnahmeraum abstehenden Rotorblatts. Durch diese Gewichtsverteilung wird bei einer Ausführung mit einseitig abstehendem Rotorblatt der Schwerpunkt der gesamten Anordnung in Richtung Aufnahmeraum verlagert, sodass die Verpackung in etwa um diesen Schwerpunkt rotiert. Die Autorotation führt dazu, dass der Gegenstand mit der ihn umschließenden Verpackung rotierend langsam zu Boden fällt und dabei weitgehend vor Beschädigungen geschützt ist. In den Aufnahmeraum können somit auch stoßempfindliche Teile eingelegt werden, beispielsweise Pralinen. Der Aufnahmeraum und der darin einliegende Gegenstand haben ein Gesamtgewicht GA, welches vorzugsweise ein Mehrfaches des Gewichts GR des Rotorblatts beträgt. Sehr gute Autorotationsergebnisse wurden mit einer Gewichtsverteilung erzielt, bei der das Gewicht GA das siebenfache bis zehnfache des Gewichts GR betrug.
Die Verpackung kann vorteilhaft aus zwei Verpackungshälften bestehen, die über ein Filmscharnier oder ein anderes Verbindungselement auf- und zuklappbar verbunden sind. Eine solche Verpackung kann an der dem Scharnier gegenüberliegenden Seite ein Rastelement besitzen, welches ein sicheres Verschließen gestattet.
Es kann vorteilhaft sein, die Verpackung aus einem formstabilen Biomaterial, insbesondere aus einem nachwachsenden Rohstoff, zu fertigen. Für höhere Stabilitätsanforderungen kann die Verpackung auch aus einem weitgehend formstabilen Kunststoff als einstückiges Spritzgussteil gefertigt sein.
Der Aufnahmeraum der Verpackung ist in seiner Größe möglichst an die Größe des einliegenden Gegenstandes angepasst, um optimale Flugeigenschaften erreichen zu können. Durch die Größenanpassung wird insbesondere erreicht, dass der einliegende Gegenstand von der ihn umschließenden Verpackung vollständig umgriffen und in seiner Relativposition zur Verpackung festgehalten wird.
Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der oder die abstehenden Rotorblätter eine Länge haben, die mehr als das Dreifache des Durchmessers des Aufnahmeraums beträgt. Außerdem ist es vorteilhaft, die Breite der Rotorblätter so zu bemessen, dass diese im Bereich zwischen dem Einfachen bis Zweifachen des Aufnahmeraumdurchmessers liegt.
Die Verpackung kann in etwa die Form eines Ahorn-Flugsamens oder die asymmetrische Form des Flugsamens des Götterbaums (Lat.: Ailanthus altissima) haben. Besonders vorteilhaft ist es, die Verpackung, wenn diese aus einem dünnwandigen Material besteht, mit Querrippen zur Versteifung der Rotorflächen auszubilden. Ist die Verpackung aus einer dünnwandigen Kunststofffolie gefertigt, können diese Querrippen durch entsprechende linienförmige Heizstege beim Formvorgang erzeugt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
1 die Draufsicht auf eine Verpackung mit einem Rotationsblatt,
2 zwei schematisch dargestellte, unterschiedliche Flugbahnen,
3 eine Verpackung mit vier von deren Aufnahmeraum abstehenden Rotationsblättern,
4 eine Verpackung mit sternförmig angeordneten Rotationsblättern, in denen sich die Aufnahmeräume befinden,
5–7 unterschiedliche Ansichten einer auf- und zuklappbaren Verpackung mit einem vom Aufnahmeraum abstehenden Rotorblatt,
8 eine vereinfachte perspektivische Darstellung einer Einrichtung zur Herstellung einer Verpackung aus zwei Kunststofffolien,
9 den Übergang vom freien Fall zur Autorotation einer Verpackung mit einem seitlich vom Aufnahmeraum abstehenden Rotorblatt,
10 und 11 Darstellungen von asymmetrischen Verpackungen, die in etwa die Form des Flugsamens des Götterbaums haben.
Die Draufsicht von 1 zeigt eine Verpackung, die in etwa der Form eines Ahorn-Flugsamens ähnelt und einen Aufnahmeraum 1 zur Aufnahme eines zu verpackenden Gegenstandes hat. Vom Aufnahmeraum 1 steht ein Rotorblatt 2 ab, welches dafür sorgt, dass die derart ausgebildete Verpackung im freien Fall eine Autorotation ausführt und langsam zu Boden schwebt. Der im Aufnahmeraum 1 einliegende, kugelförmige Gegenstand 3 hat einen nur sehr geringfügig kleineren Durchmesser als der ihn umgebende Aufnahmeraum 1. Der Gegenstand 3 ist beispielsweise ein Bonbon.
In 2 sind zwei mögliche Flugbahnen 4, 5 dargestellt, die sich bei unterschiedlich großen Rotationsblättern im Vergleich zur Größe des Aufnahmeraums ergeben können.
3 zeigt eine Verpackung mit einem zentral angeordneten Aufnahmeraum 1, von dem vier Rotationsblätter 2 abstehen.
Bei der Ausführung von 4 befinden sich die Aufnahmeräume 1 in den Rotationsblättern 2.
In den drei Ansichten von 5 bis 7 ist eine formstabile, auf- und zuklappbare Verpackung dargestellt, die aus Kunststoff oder einem anderen formstabilen Material bestehen kann. Die beiden spiegelsymmetrischen Hälften 6, 7 der Verpackung sind über ein Filmscharnier 8 schwenkbar miteinander verbunden. Die beiden ausgewölbten Seitenteile 9, 10 umschließen den Aufnahmeraum 1, von denen das Rotorblatt 2 absteht.
Zwischen Aufnahmeraum 1 und Rotorblatt 2 ist eine Öffnungskerbe K ausgebildet, die das Öffnen des Aufnahmeraums 1 erleichtert. Beide Hälften 6, 7 (7) können über eine Schweiß- oder Klebenaht S (5) verbunden sein. Außerdem kann eine Versteifungsader V in Längsrichtung des Rotorblatts 2 verlaufen.
An der dem Filmscharnier 8 gegenüberliegenden Seite kann ein hier nicht näher dargestelltes Rastelement 11 vorgesehen sein, welches die beiden Rotorblatthälften miteinander in geschlossenem Zustand lösbar verbindet.
Zur Erhöhung der Steifigkeit des Rotorblatts 2 sind an diesem seitlich quer verlaufende Versteifungsstege 12 ausgebildet, die bei einer Kunststoffverpackung als entsprechend dickwandigere Rippen ausgebildet sein können. Entsprechende Versteifungsstege 12 können auch lediglich durch ein linienförmiges Anschmelzen durch Hitzeeinwirkung ausgebildet werden.
In 8 ist schematisch dargestellt wie unter Verwendung zweier Folienbahnen 13, 14 sowie zweier Werkzeughälften 15, 16 eine Verpackung hergestellt werden kann, wie diese beispielsweise in 5 bis 7 dargestellt ist. Der in den Aufnahmeraum einzulegende Gegenstand, beispielsweise ein Bonbon 17 kann beim Herstellungsprozess oder eben auch später in den Aufnahmeraum eingelegt werden. Die obere Werkzeughälfte 15 wird nach unten, während die untere Werkzeughälfte 16 nach oben bewegt wird, um die Ausformung der Verpackung vorzunehmen. Die Folienbahnen 13, 14 können dabei mittels Vakuum gegen die Ausformungen 18, 19 der Werkzeughälften 15, 16 angelegt werden. Dabei werden durch Hitzeeinwirkung die umlaufenden Außenränder miteinander verschweißt und es entstehen linienförmige Versteifungsstege 12, wie diese in 5 und 7 deutlicher erkennbar sind.
In 9 ist veranschaulicht, wie eine Verpackung mit einseitig vom Aufnahmeraum 1 abstehenden Rotorblatt 2 im freien Fall zunächst in Pfeilrichtung 20 absinkt, um dann in einen verlangsamten Sinkflug unter Ausführung der Autorotation, angedeutet durch den Pfeil 21, übergeht.
Die in 10 und 11 dargestellten Verpackungen besitzen einen asymmetrisch angeordneten Aufnahmeraum 1, von dem jeweils ein längeres und ein kürzeres Rotorblatt 2 abstehen. Die hier dargestellte Verpackung besteht vorzugsweise aus einer unelastisch verformbaren Folie, vorzugsweise aus einer Metallfolie. Grundsätzlich besteht aber auch die Möglichkeit, diese Verpackung aus einem Biomaterial oder einem Kunststoffmaterial zu fertigen. Der Aufnahmeraum 1 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel so ausgebildet, dass in ihn ein Gegenstand selbstklemmend einsetzbar ist. Der Aufnahmeraum 1 kann aber grundsätzlich auch mit einer Abdeckung oder Umhüllung versehen sein, die den Aufnahmeraum 1 umschließt.

Claims

Verpackung, die im freien Fall eine Autorotation ausführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung wenigstens ein Rotorblatt (2) bildet und wenigstens einen Aufnahmeraum (1) für einen zu verpackenden Gegenstand hat.
Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum (1) und der darin einliegende Gegenstand (3) zusammen ein höheres Gewicht GA haben als das Gewicht GR des Rotorblatts (2).
Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht GA ein Mehrfaches des Gewichts GR, vorzugsweise das Siebenfache bis Zehnfache des Gewichts GR beträgt.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung aus zwei Verpackungshälften (6, 7) besteht, die über ein Filmscharnier (8) oder ein anderes Verbindungselement auf- und zuklappbar verbunden sind.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung aus einem dünnwandigen, formstabilen Biomaterial, wie Reis, Mais oder Gelatine, besteht.
Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung aus einer Vakuum-Schrumpfverpackung, einer Blisterverpackung oder einer sonstigen weitgehend formstabilen Kunststoffverpackung oder aus einer Metallfolie besteht.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung zur Aufnahme eines Bonbons oder eines anderen Gegenstandes mit einem vorgegebenen Außendurchmesser einen Aufnahmeraum (1) mit zumindest annähernd gleichem Innendurchmesser hat.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die vom Aufnahmeraum (1) abstehenden Rotorblätter (2) in ihrer Länge mehr als das Dreifache des Durchmessers des Aufnahmeraums (1) haben und eine Breite haben, die das Ein- bis Zweifache des Durchmessers des Aufnahmeraums (1) beträgt.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Rotorblatt (2) seitlich vom Aufnahmeraum (1) absteht.
Verpackung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung wenigstens im Bereich des Rotorblatts (2) quer verlaufende Versteifungsstege (12) hat.