DE3523263A1 - Arzneimittel - Google Patents
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- DE3523263A1 DE3523263A1 DE19853523263 DE3523263A DE3523263A1 DE 3523263 A1 DE3523263 A1 DE 3523263A1 DE 19853523263 DE19853523263 DE 19853523263 DE 3523263 A DE3523263 A DE 3523263A DE 3523263 A1 DE3523263 A1 DE 3523263A1
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K33/00—Medicinal preparations containing inorganic active ingredients
- A61K33/42—Phosphorus; Compounds thereof
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61P—SPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
- A61P35/00—Antineoplastic agents
Description
Die Erfindung betrifft die Hemmung der Tumorentwicklung im
Hinblick auf Tumorzellen in vitro und die tatsächliche
Turmorentwicklung in vivo bei Warmblütern. 5
Die Krebskrankheit erfolgt durch die Entwicklung bösartiger
Tumoren. Die medizinische Forschung hat sich in gewaltigem Ausmaß der Minderung und Überwindung der Geißel Krebs
gewidmet. Bis heute ist kein Heilverfahren für Krebs gefunden
worden. Es wurde jedoch viel über die Mechanismen in Erfahrung gebracht, die bei Warmblütern die Erkrankung an Krebs
verhindern. Die vorliegende Erfindung baut auf diesem Wissen auf und schafft ein Arzneimittel, welches die Tumorentwicklung
hemmt, und ein Verfahren zur Hemmung dieser Entwicklung.
15
Unter den Zellen, die in Säugetier-Körperflüssigkeiten enthalten sind, befinden sich Lymphocyten, Monocyten,
Macrophagen und polymorphonukleare Zellen. Diese Zellen wirken als ein natürliches Überwachungssystem gegen Turmorentwicklung
bei den niederen Säugetieren, wie den Nagetieren, bis hin zu
den Menschen. In den vergangenen Jahren ist beobachte't worden, daß eine bestimmte Unterpopulation der Lymphocyten oder
lymphoiden Zellen, die "natürliche Killer" oder "NK-"Zellen genannt wurde, Tumorzellen zerstört und so die Entwicklung von
Krebs verhindert. Es liegen Hinweise dafür vor, daß die NK-Zellen cytolytische Aktivität besitzen, die mit der Erzeugung
einer Aktivsauerstoffspezies wie Wasserstoffperoxid (H2O2) oder sauerstoffhaltiger Radikale, z.B. Hydroxylanion
(.0H) und Superoxidanion (O0.) verbunden ist. Die NK-Zellen
und die Aktivsauerstoffphänomene sind beschrieben bei
Herberman et al, Science, Band 214, 2. Oktober 1981, Seiten 24 bis 30; Roder et al, Nature, Band 298, 5. August 1982, Seiten
569 bis 572; Nathan et al, Journal of Immunology, Band 129, Nr. 5, November 1982, Seiten 2164 bis 2171; und Mavier et al,
Journal of Immunology, Band 132, Nr. 4, April 1984, Seiten
- 6 1980 bis 1986.
Natürlich gibt es viele Verbindungen, die Aktivsauerstoffspezies
freisetzen. Diese Tatsache allein hat jedoch nicht bedeutet, daß diese Verbindungen in einen Körper eingeführt
werden könnten, um die Funktion der NK-Zellen zu unterstützen oder falls die Turmorbildung nicht in ausreichendem Maß
stattfindet, um die Funktion der NK-Zellen hervorzurufen und die Turmorentwicklung zu hemmen. Verbindungen, die
Aktivsauerstoffspezies freisetzen, tun das im allgemeinen rasch, während die Wirksamkeit gegen Turmorentwicklung in
Warmblütern wie Menschen anscheinend eine zumindest langsamere und beständigere Freisetzungsgeschwindigkeit erfordert. Bis
zur vorliegenden Erfindung ist dies nicht in wirksamer Weise erreicht worden. Falls die Sauerstofffreisetzung zu rasch ist,
werden sowohl Turmor- als auch normale Zellen angegriffen.
In der US-PS 4 041 149 ist eine Zusammensetzung in verschiedenen Formen, einschließlich einer Zahntablette,
beschrieben, die die Bildung von Mundgeruch verhindert, bei der der aktive Bestandteil ein Peroxydiphosphat ist. Die
Peroxydiphosphatverbindung unterscheidet sich von den meisten sauerstoffliefernden Verbindungen dadurch, daß sie nicht einen
anfänglichen Überschuß an Sauerstoffperoxid liefert. Statt
dessen setzt sie Wasserstoffperoxid langsam frei, so daß, wenn äquivalente Konzentrationen mit Wasserstoffperoxid verglichen
werden, die von dem Peroxydiphosphat freigesetzte Menge-Sauerstoff 1/10 der Menge des verfügbaren Sauerstoffs ist, die
durch Wasserstoffperoxid freigesetzt wird. Darüber hinaus werden nur etwa 50 % des aktiven Sauerstoffs während 20
Stunden bei 25°C in Gegenwart von alkalischer Phosphatase oder saurer Phosphatase freigesetzt, die beide in den Körpern von
Warmblütern wie Mäusen, Ratten, Menschen usw., vorhanden sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Tumorentwicklung von
Tumorzellen in vitro und die tatsächliche Entwicklung bösartiger Tumoren in vivo bei Warmblütern, von Nagetieren bis
hin zu Menschen, zu hemmen und Verfahren zur Hemmung der Tumorbildung durch Verabreichung eines langsam Sauerstoff
freisetzenden Materials an ein Lebewesen zu schaffen.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Arzneimittel, das eine
Dosismenge von etwa 0,1 bis 10 % eines nichttoxischen wasserlöslichen pharmazeutisch geeigneten Derivats der
Peroxydiphosphorsäure gelöst oder dispergiert in einem pharmazeutischen Träger enthält.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Hemmung der
Tumorbildung aus bösartigen Tumorzellen, bei dem man eine
Verbindung, die eine nichttoxische Dosismenge von etwa 0,1 bis 6 g je kg Körpergewicht eines Warmblüters eines nichttoxischen
wasserlöslichen pharmazeutisch geeigneten Derivats der Peroxydiphosphorsäure gelöst oder dispergiert in einem
pharmazeutischen Träger enthält, einem Warmblüter durch orale
Verabreichung in einer Verabreichungsweise zuführt, daß der
Warmblüter je Tag etwa 0,1 bis 6 g je kg Körpergewicht erhält.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Hemmung der
Tumorbildung, bei dem man eine Zusammensetzung, die eine nichttoxische Dosismenge von etwa 0,1 bis 2 g je kg Körpergewicht
eines Warmblüters mit bösartigen Tumorzellen eines1 nichttoxischen wasserlöslichen pharmazeutisch geeigneten
Derivates der Peroxydiphosphorsäure gelöst oder dispergiert in einem pharmazeutischen Träger enthält, einem Warmblüter
systemisch in einer Verabreichungsweise zuführt, daß der Warmblüter je Tag etwa 0,1 bis 2 g je kg Körpergewicht erhält.
— α —
Die Peroxydiphosphatverbindung (PDP) liegt in Form einer nichttoxischen pharmazeutisch geeigneten Verbindung vor, die
über das Salz hinausgeht, welches in der zuvor erwähnten US-PS 4 041 149 angegeben ist. Die Verbindungen umfassen
Alkalimetallsalze (z.B. Lithium-, Natrium- und Kaliumsalze), Erdalkalimetallsalze (z.B. Magnesium-, Calcium- und Strontiumsalze)
, Zink- und Zinnsalze sowie organische Peroxydiphosphatester wie C, 12~Alkyl-, Adenylyl-, Guanylyl-, Cytosylyl- und
Thymylylester und auch quaternäre Ammoniumsalze und ähnliche
^0 Salze. Ein Alkalimetallsalz, insbesondere das Kaliumsalz ist
von den Salzen mit anorganischen Kationen bevorzugt. Das Tetrakaliumperoxydiphosphat ist ein stabiler, geruchloser,
fein zerkleinerter, freifließender, weißer, nicht hygroskopischer kristalliner Feststoff mit einem Molekulargewicht von 346,35
^5 und einem Gehalt an Aktivsauerstoff von 4,6 %. Tetrakaliumperoxydiphosphat
ist 47 bis 51 % wasserlöslich bei 0° bis 61°C, aber unlöslich in gewöhnlichen Lösungsmitteln wie
Acetonitril, Alkoholen, Ethern, Ketonen, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid und dergleichen. Eine 2%ige wässrige Lösung
hat einen pH-Wert von etwa 9,6 und eine gesättigte Lösung
desselben einen pH-Wert von 10,9. Eine 10%ige Lösung in Wasser zeigte bei 25°C keinen Aktivsauerstoffverlust nach 4 Monaten;
und bei 500C zeigte eine 10%ige Lösung einen Aktivsauerstoffverlust
von 3 % in 6 Monaten.
Die organischen Salze können besonders geeignet zur Verabreichung gegen bösartige Tumoren sein. Von den organischen
Estern sind diejenigen bevorzugt, welche hydrophobe Eigenschaften aufweisen, wie diejenigen mit Cj_12-Alkylresten und
diejenigen, welche die rasche Aufnahme der Peroxydiphosphateinheit durch die Zellen erleichtern, wie die Adenylyl-,
Guanylyl-, Cytosylyl- und Thymylylester.
Für die orale Verabreichung geeignete pharmazeutische Träger
sind umhüllte Tabletten, die aus einem Material zusammengesetzt sind, welches der Zersetzung durch Magensäuren bei dem
pH-Wert des Magens (etwa 1 bis 3) widerstehen, weil das
Peroxydiphosphat durch diese Magensäuren inaktiviert werden 5
würde. Statt dessen werden die Träger bei Tablettenkörnern, in denen sich als festes Material das Peroxydiphosphorsäuresalz befindet, in den Darmflüssigkeiten aufgelöst, die einen höheren pH-Wert (etwa 5,5 bis 10) haben und die das Peroxydiphosphat nicht inaktivieren, sondern es der enzymatischen Wirkung durch Phosphatase überlassen, die in Menschen und anderen Warmblütern vorhanden ist. Eine erwünschte Tablettenumhüllungslösung ist zusammengesetzt aus einem Fettsäureester wie N-Butylstearat (typischerweise etwa 40 bis 50, vorzugsweise etwa 45 Gewichtsteile), einem Wachs wie Carnubawachs
würde. Statt dessen werden die Träger bei Tablettenkörnern, in denen sich als festes Material das Peroxydiphosphorsäuresalz befindet, in den Darmflüssigkeiten aufgelöst, die einen höheren pH-Wert (etwa 5,5 bis 10) haben und die das Peroxydiphosphat nicht inaktivieren, sondern es der enzymatischen Wirkung durch Phosphatase überlassen, die in Menschen und anderen Warmblütern vorhanden ist. Eine erwünschte Tablettenumhüllungslösung ist zusammengesetzt aus einem Fettsäureester wie N-Butylstearat (typischerweise etwa 40 bis 50, vorzugsweise etwa 45 Gewichtsteile), einem Wachs wie Carnubawachs
(typischerweise etwa 15 bis 25, vorzugsweise etwa 20 Gewichtsteile), einer Fettsäure wie Stearinsäure (typischerweise
etwa 20 bis 30 Teile, vorzugsweise 25 Gewichtsteile) und einen Zelluloseester wie Zelluloseacetatphthalat (typischerweise
etwa 5 bis 15, vorzugsweise 10 Gewichtsteile) und
einem organischen Lösungsmittel (typischerweise etwa 400 bis
900 Teile). Andere erwünschte Umhüllungsmaterialien umfassen Schellack und Copolymere aus Maleinsäureanhydrid und
olefinische Verbindungen wie Polyvinylmethylether. Diese Umhüllungen unterscheiden sich von Tabletten, die in der
Mundhöhle zersetzt werden, bei denen das Tablettenmaterial typischerweise etwa 80 bis 90 Gewichtsteile Mannitol und-etwa
30 bis 40 Gewichtsteile Magnesiumstearat enthält.
Die Tablettenkörner aus dem Peroxydiphosphatsalz werden hergestellt, indem man etwa 30 bis 50 Gewichtsteile des
Peroxydiphosphatsalzes mit etwa 45 bis 65 Gewichtsteilen eines festen Polyhydroxyzuckers wie Mannitol vermischt und mit etwa
20 bis 35 Gewichtsteilen einer Lösung einer Polyhydroxyzuckerverbindung
wie Sorbitol anfeuchtet, größenmäßig siebt, mit etwa 20 bis 35 Gewichtsteilen eines Bindemittels wie
Magnesiumstearat vermischt und die Körnchen zu Tabletten mit
einer Tablettenpreßmaschine zusammenpreßt. Die Tablettenkörner werden umhüllt durch Aufsprühen eines Schaums aus einer Lösung
des Umhüllungsmaterials und zur Entfernung des Lösungsmittels
getrocknet. Diese Tabletten unterscheiden sich von Zahn-5
tabletten, die typischerweise gepreßte Körner ohne eine besondere Schutzumhüllung sind.
Eine effektive Dosierung zur Verabreichung des Peroxydiphosphats nach einer vorgeschriebenen Verabreichungsweise
beträgt, wenn die Verabreichung oral erfolgt, etwa 0,1 bis
6 g je kg Körpergewicht täglich; wenn die Verabreichung systemisch erfolgt, etwa durch intramuskuläre, intraperitoneale
oder intravenöse Injektion, dann beträgt die
Dosierung etwa 0,1 bis 2 g je kg Körpergewicht täglich.
Physiologisch geeignete pyrogenfreie Lösungsmittel sind
geeignete Träger zur Verwendung auf die dem Fachmann bekannte Weise zur systemischen Verabreichung. Eine
Salzlösung, die mit Phosphat auf einen physiologischen pH-Wert von etwa 7 bis 7,4 gepuffert ist, ist der bevorzugte
Träger für die systemische Verabreichung. Diese Lösungsmittel unterscheiden sich von den wässrig feuchten
Trägern, die typischerweise in Zahnpasten verwendet
werden. Diese Lösung wird typischerweise hergestellt, indem man deonisiertes destilliertes Wasser sterilisiert*,
dieses auf Nichtpyrogenität unter Verwendung des Limulus-Amebocyt-Lysattests
(LAL) prüft, der in "Pharmaceutical Manufacturing", Oktober 1984, Seiten 35 bis 41. beschrieben
ist, und dann einen Phosphatpuffer (pH-Wert z.B. etwa 8,5
bis 10), der in pyrogenfreiem sterilen Wasser hergestellt worden ist, und etwa 1 bis 100 ml des Peroxydiphosphatderivates
und Natriumchlorid in einer Konzentration von etwa 0,5 bis 1,5 Gew.% hinzufügt. Die Lösung kann in
Ampullen zur Verwendung abgepackt werden, nachdem sie
durch Hindurchleiten durch einen Mikroporenfilter wieder sterilisiert worden ist. Alternativ können andere Lösungen
wie Ringer's-Lösung verwendet werden, die 0,86 Gew.%
Natriumchlorid, 0,0 3 Gew.% Kaliumchlorid und 0,033 Gew.% Calciumchlorid enthält.
Die Peroxydiphosphatverbindung (PDP) setzt Wasserstoffperoxid in Gegenwart von Phosphataseenzymen langsam gemäß
der folgenden Gleichung
0 0 ■ 0 -3
() If phosphatases Il H9O H 0-+P0, '
P-O-O-P-O η > -O-O-P-0 ^ 2 2
0 0 o-
X4-O-P-O-O-P-O
frei, in der X ein nichttoxisches pharmazeutisch geeignetes Kation ist oder eine organische Estereinheit vervollständigt.
Die Phosphatase zur Zersetzung des Peroxydiphosphates ist im Speichel sowie im Plasma, den Darmflüs-
sigkeiten und den weißen Blutzellen vorhanden. Die langsame Sauerstofffreisetzung ist besonders wirksam zur
Unterstützung der Wirksamkeit der NK-Zellen gegen bösartige Tumorzellen, die auf Peroxydiphosphattherapie
reagieren. Wenn Warmblüter erfindungsgemäß mit PDP behandelt werden, ist es erwünscht, eine Verabreichungsweise
zu gewährleisten, bei der die Behandlung mindestens solange dauert, bis die Tumoren zurückgebildet sind.
Die folgenden Vergleichsbeispiele erläutern die Erfindung. Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich alle Mengen auf
das Gewicht.
In dieser Studie wurden die Wirkungen von PDP bei verschiedenen Konzentrationen auf das Wachstum von murinen
Myelomzellen (SP^-Linie) untersucht (Tabelle 1). Menschliche
gingivale Fibroblasten wurden zum Vergleich als normale Zellen verwendet (Tabelle 2). Die Zellen wurden in
einem nach Dulbecco modifizierten Medium nach Eagles gezüchtet, das mit 10 % fetalem Rinderserum, 1 X MEM
Vitaminen, 1XL-Glutamin, 1X NEAA, und 1X Gentamycin
angereichert war. Sie wurden bei 37°C in einer befeuchteten CO-- Atmosphäre inkubiert. Ungefähr 1 bis 3 χ
5 ·
10 Zellen wurden in jede Vertiefung einer Mikrotiterplatte
mit 24 Vertiefungen gegeben, die 2 ml des Mediums enthielten. PDP (Kaliumsalz) wurde in verschiedenen
Konzentrationen zugegeben.
Nach der Inkubation wurde die Lebensfähigkeit der Zellen bestimmt, indem man während der in der Tabelle 1 angegebenen
Zeit aliquote Teile aus den Vertiefungen entfernte. Die Lebensfähigkeit wurde mit dem Trypanblau-Ausschlußtest
abgeschätzt. Täglich wurde frisches Medium in jede Vertiefung zugegeben, um die notwendigen Wachstumsbedingungen
aufrechtzuerhalten. Die Hemmung wurde berechnet als Vergleich der Prozentsätze der lebenden *·
Zellen in einer Phosphatpuffersalzlösung (PBS) einerseits und in PDP anderseits. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
zusammengefaßt.
30
30
Wirkung von PDP auf murine Myelomzellen (SP -Linie)
Behandlung | N | Anzahl Zellen χ 10 | % lebenbsfähige Zellen |
(nach 72 Std.) | |||
Zum Vergleich (PBS) | 4 | 8,98+_ 0,14 | 100 % |
PDP pH 7,0 | |||
100 .ug/ml | 4 | 1,86 + 0,14 | 47 |
500 ,ug/ml | 4 | 1,33 + 0,03 | 33 |
1000 .ug/ml | 4 | 1,07 + 1,17 | 29 |
2500 .ug/ml | 4 | 0,48 + 0,15 | 12 |
Diese Ergebnisse zeigen, daß das Kaliumsalz von PDP im
Vergleich zu dem Kontrollpuffer hochgradig cytotoxisch und hemmend für die murinen Myelom-(Krebs-)Zellen ist.
In der Tabelle 2 sind die Wirkungen auf normale Zellen (menschliche gingivajle Fibroblasten) beschrieben.
Behandlunq | N | Anzahl Zellen χ 10 | % lebensfähige Zellen |
(nach 72 Std.) | |||
Zum Vergleich (PBS) | 4 | 2,67+0,17 | 100 |
PDP pH 7,0 | |||
100 .ug/ml | 4 | 2,61 + 0,16 | 98 |
500 .ug/ml | 4 | 2,58 + 0,13 | 97 |
1000 .ug/ml | 4 | 2,12 + 0,15 | 79 |
2500 .ug/ml | 4 | 1,97 + 0,11 | 74 |
Aus den Angaben in Tabelle 2 geht hervor, daß bei 100 bis /Ug/ml PDP keine wesentlichen Wirkungen auf das Zellwachstum
auftreten, während bei 1000 und 2500 ,ug/ml selbst bei
normalen Zellen die Lebensfähigkeit vermindert ist. Es ist beachtenswert, daß die Wirkung auf die Myelomtumorzellen
(Tabelle 1) selbst bei hohen Konzentrationen stärker .ausgeprägt ist als die Wirkung auf die normalen Zellen
(Tabelle 2).
Ähnliche Ergebnisse wurden mit den Lithium-, Natrium-, Magnesium-, Calcium-, Strontium-, Zink- und Zinnsalzen von
PDP, organischen Peroxydiphosphaten sowie C-^-Alkyl-,
Adenylyl-, Guanylyl-, Cytosylyl-, Thymylylestern und
Tetramethylammoniumsalzen von PDP erhalten. 30
Beispiel 2; Die Wirkungen von PDP, Kaliumpyrophosphat (KPP)
und PBS (Phosphatpuffersalzlösung) auf die
Tumorentwicklung in Vivo
75 genetisch identische Balb/C Mäuse mit einem durchschnitt-5
liehen Gewicht von 20 g + 3 g wurden in Gruppen von jeweils
Tieren (a) einer Vergleichsbehandlung mit Phosphatpuffersalzlösung
(PBS) unterworfen, (b) mit Kaliumperoxydiphosphat (PDP) und PBS, pH=7,0 behandelt, und (c) mit Kaliumpyrophosphat
(KPP) und PBS als Phosphatvergleichssubstanz behandelt. Jedes Tier erhielt intraperitoneal (I.P.) 0,2 ml Pristan, um die
Tiere für die Einpflanzung bösartiger SP^-Zellen (murine
Myelom-Carcinom-Tumorzellen) vorzubereiten. Nach 3 Wochen
wurden die Tiere auf eine orale Einnahmebehandlung nach folgender Verabreichungsweise gesetzt: Gruppe (a) erhielt
intraperitonal 0,2 ml PBS; Gruppe (b) erhielt 2,0 mg PDP suspendiert in 0,2 ml PBS; und Gruppe (c) erhielt 2,0 mg KPP
in 0,2 ml PBS, und zwar während 3 aufeinander folgenden Tagen. 48 Stunden nach der dritten Injektion wurde jedes Tier mit 2
bis 3 χ 10 Zellen von SP9 (Mäusetumorzellen, murines Myleom)
inokuliert (I.P.). Danach wurde den Tieren ihr jeweiliges
Material einmal täglich an 5 Tagen/Woche gegeben, d.h. (a) PBS, (b) PDP oder (c) KPP. Die Tiere wurden in jeder Woche
hinsichtlich Tumorentwicklung und Tod bewertet. Die Daten wurden unter Verwendung des Mantel-Haenszel-Verfahrens
anaylisiert (Statistical Aspects of the Analysis of Data from Retrospective Studies of Disease, J. National Cancer
Institute, Band 3, 719-748, 1959). Die Daten in den Tabellen 3, 4 und 5 zeigen an, daß PDP nachhaltig wirksam zur Regelung
der Tumorentwicklung bei Mäusen im Vergleich zu PBS oder KPP
ist, wobei deutlich wird, daß die Wirkungen zur Hemmung der
Tumorentwicklung auf der Abgabe von aktiven Sauerstoffspecies
und nicht auf dem Phosphat beruhen.
PBS* VS. KPP**
Woche 1-4
25
Behandlung | Tumor und Tod |
PBS | 11 |
KPP | 10 |
PBS | 4 |
KPP | 4 |
PBS | 5 |
KPP | 2 |
PBS | 2 |
KPP | 4 |
PBS | 0 |
KPP | 1 |
PBS | 2 |
KPP | 3 |
PBS | 1 |
KPP | 0 |
ohne Tumor | gefährdet |
14 | 25 |
15 | 25 |
10 | 14 |
11 | 15 |
5 | 10 |
9 | 11 |
3 | 5 |
5 | 9 |
3 | 3 |
4 | 5 |
1 | 3 |
1 | 4 |
0 | 1 |
1 | 1 |
Mantel-Haenszel chi-quadrat = 0,36 zu 1, Freiheitsgrad,
3OP= 0,55,
Wahrscheinlichkeitsverhältnis = 1,34.
Diese Ergebnisse sind nicht signifikant und weisen keinen
wesentlichen Unterschied zwischen PBS und KPP zur Verminderung der Tumorentwicklung in den Tieren nach.
*PBS = Phosphatpuffersalzlösung 5 **KPP = Kalxumpyrophosphat.
Zehnwöchige Tumor-Studie PBS* VS. PDP**
Woche | Behandlung | Tumor und Tod | ohne Tumor | gefährdet |
1-4 | PBS | 11 | 14 | 25 |
PDP | 2 | 23 | 25 | |
5 | PBS | 4 | 10 | 14 |
PDP | 4 | 19 | 23 | |
6 | PBS | 5 | 5 | 10 |
PDP | 5 | 14 | 19 | |
7 | PBS | 2 | 2 | 5 |
PDP | 2 | 13 | 14 | |
8 | PBS | 0 | 3 | 3 |
PDP | 2 | 10 | 12 | |
9 | PBS | 2 | 1 | 3 |
PDP | 3 | 7 | 10 | |
10 | PBS | 1 | 0 | 1 |
PDP | 1 | 6 | 7 |
Mantel-Haenszel chi-quadrat = 10,40 zu 1,
Freitsgrad, P = 0,00i. Wahrscheinlichkeitsverhältnis = 3,66.
Diese Daten zeigen, daß die PBS-Vergleichsgruppe wesentlich
eher Tumoren entwickelte als die mit PDP behandelten Tiere
(P = 0,001).
*PBS = Phosphatpuffersalzlösung
**PDP = Kalxumperoxydxphosphat.
Woche | Behandlung | Tu |
1-4 | KPP | 10 |
PDP | 2 | |
5 | KPP | 4 |
PDP | 4 | |
6 | KPP | 2 |
PDP | 5 | |
7 | KPP | 4 |
PDP | 2 | |
8 | KPP | 1 |
PDP | 2 | |
9 | KPP | 3 |
PDP | 3 | |
10 | KPP | O |
PDP | 1 |
- 20 -
Zehnwöchige Tumor-Studie KPP* VS. PDP**
Tumor und Tod
ohne Tumor | AT gefährdet |
15 | 25 |
23 | 25 |
11 | 15 |
19 | 23 |
9 | 11 |
14 | 19 |
5 | 9 |
14 | 14 |
4 | 5 |
10 | 12 |
1 | 4 |
7 | -10 |
1 | 1 |
6 | 7 |
Mantel-Haenszel chi-quadrat = 5,86 zu 1,
Freiheitsgrad, P = 0,02.
Wahrscheinlichkeitsverhältnis = 2,60.
Wahrscheinlichkeitsverhältnis = 2,60.
Diese Daten zeigen, daß die KPP-Gruppe wesentlich eher Tumoren entwickelte als die mit PDP behandelten Tiere (P = 0,02 ).
*KPP = Kaliumpyrophosphat
***PDP = Kaliumperoxydiphosphat
***PDP = Kaliumperoxydiphosphat
Ähnliche Ergebnisse wurden beobachtet, wenn PBS, KPP und PDP
jeweils intramuskulär und intravenös in denselben Konzentrationen an PBS oder oral in einer Konzentration von 1 mg/ml
(0,1 %) in einem stabilen Träger aus 45 Teilen N-Butylstearat, 20 Teilen Carnaubawachs, 25 Teilen Stearinsäure und 10 Teilen
Zelluloseacetatphthalat verabreicht wurden.
Ähnliche Ergebnisse wurden mit anderen anorganischen Salzen von PDP erhalten, insbesondere mit den Lithium-, Natrium-,
Magnesium-, Calcium-, Strontium-, Zink- und Zinnsalzen. Organische Verbindungen von PDP, insbesondere Die C, ..^"
Alkyl-, Adenylyl-, Guanylyl-, Cytosylyl-, Thymylylester und
Tetramethylammoniumsalze waren auch wirksam zur Bekämpfung des Wachstums von bösartigen Tumorzellen des murinen Myeloms.
500 Teile Kaliumperoxydiphosphat und 641 Teile Mannitol wurden vermischt und mit 32,5 Teilen einer 10 %igen Sorbitlösung
angefeuchtet, um ein feuchtes Granulat zu bilden, das bei 49°C
getrocknet und durch ein Sieb mit 1,68 mm lichter Maschenweite (12 mesh) gesiebt wurde. 35 Teile Magnesiumstearat wurden dann
als Binder zugegeben und Tablettenkörner wurden durch Pressen der Zusammensetzungen in einer Tablettenpreßmaschine geformt.
Die Tabletten wurden mit einer enterischen Umhüllungslösung
der folgenden Zusammensetzung umhüllt:
Zelluloseacetatphthalat 120 Teile
Carnaubawachs 30 Teile
Stearinsäure 10 Teile
95 %iges Ethanol 450 Teile
Aceton Q.S. auf 1000 Teile
Die Umhüllung wurde durch ein Gießverfahren in einer üblichen Umhüllungspfanne ausgeführt.
Wenn die so hergestellten Tabletten eingenommen wurden, dann passierten sie den Magen ohne Zersetzung, und die Umhüllung
wurde dann durch die Darmflüssigkeit aufgelost.
* Deionisiertes destilliertes Wasser wurde bei Atmosphärendruck
20 Minuten lang in einem Autoklaven stabilisiert. Nach dem Abkühlen wurde es auf Nichtpyrogenität unter Verwendung des
Limulus Amebocyt Lysates (LAL) getestet, das in "Pharmaceutical Manufacturing", Oktober 1984, Seiten 35 bis 41 beschrieben
ist. 50 Teile Kaliumperoxydiphosphat, Natriumchlorid in einer Menge, die 0,9 % der Lösung entsprach, und 0,1 M Phosphatpuffer,
der KH2PO4 und Na3HPO4 enthielt und einen pH-Wert von
9,4 aufwies, wurden zu dem pyrogenfreien sterilen Wasser gegeben. Die Lösung wurde dann sterilisiert, in dem man sie
durch einen 0,5/um Mikroporenfilter leitete,und dann wurde sie
in sterile Ampullen abgepackt. -
Obwohl die Erfindung anhand spezifischer Beispiele erläutert wurde, ist es für den Fachmann offensichtlich, daß verschiedene
Änderungen an ihr vorgenommen können, die in ihren Bereich fallen.
Claims (1)
- PatentansprücheArzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Dosismenge von etwa 0,1 bis 10 % eines nichttoxischen wasserlöslichen pharmazeutisch geeigneten Derivates der Peroxydiphosphorsäure gelöst oder dispergiert in einem pharmazeutischen Träger enthält, wobei der pharmazeutische Träger eine gepufferte Lösung mit einem pH-Wert von etwa 7,0 bis 7,4 oder ein umhülltes Tablettenmaterial ist, das der Zersetzung durch die Magensäure widersteht, aber durch die Darmflüssigkeit bei einem pH-Wert von etwa 5,5 bis 10 zersetzt wird.Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pharmazeutische Träger eine gepufferte Phosphatsalzlösung ist.3. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pharmazeutische Träger ein umhülltes Tablettenmaterial ist, das der Zersetzung durch Magensäure widersteht, aber durch Darmflüssigkeit bei einem pH-Wert von etwa 5,5 bis 10 zersetzt wird.4. Arzneimittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung der Tablette aus dem pharmazeutischen
Träger etwa 40 bis 50 Gewichtsteile eines Fettsäureesters, etwa 15 bis 25 Gewichtsteile eines Wachses, etwa
20 bis 30 Gewichtsteile einer Fettsäure und etwa 5 bis 15 Gewichtsteile eines Zelluloseesters enthält.5. Arzeimittel nach Anpruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fettsäureester N-Butylstearat ist, das Wachs
Carnaubawachs ist, die Fettsäure Stearinsäure ist und der Zelluloseester Zelluloseacetatphthalat ist.6. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nichttoxische wasserlösliche pharmazeutisch geeignete Derivat der Peroxydiphosphorsäure ein Salz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Zink- und Zinnsalzen ist.7. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nichttoxische wasserlösliche pharmazeutisch geeignete Derivat der Peroxydiphosphorsäure aus der Gruppe
bestehend aus C. ,--Alkyl-, Adenylyl-, Guanylyl-,
Cytosylyl-, Thymylylestern und quaternären Ammoniumsalzen ausgewählt ist.8. Arzneimittel nach Anspruch 6, daaarch gekennzeichnet, daß das Salz Kalxumperoxydiphosphat ist.9. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Derivat ein C. ,„-Alkylester der Peroxydiphosphorsäure ist.10. Arzneimittel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Derivat ein Adenylyl-, Guanylyl-, Cytosylyl- oder
Thymylylester der Peroxydiphosphorsäure ist.11. Arzneimittel nach Anspruch 1 und 3 bis 10 in Form von Tabletten zur oralen Verabreichung, dadurch gekennzeichnet, daß jede Tablette einen Teil der Tagesdosis von 0,1 bis 6 g des Derivates der Peroxydiphosphorsäure je kg Körpergewicht des zu behandelnden Warmblüters enthält.12. Arzneimittel nach Anspruch 1, 2 und 6 bis 10 in Form einer Lösung zur systemischen Verabreichung, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung eine Tagesdosis von 0,1 bis 2 g des Derivates der Peroxydiphosphorsäure je kg Körpergewicht des zu behandelnden Warmblüters enthält.13. Verwendung des Arzneimittels nach Anspruch 1 bis 12 zur Hemmung der Bildung bösartiger Tumoren bei Warmblütern.14. Verfahren zur Herstellung von Tablettenkörnern mit einer Umhüllung, die beim Durchgang durch den Magen nicht zersetzt werden und deren Umhüllung durch Darmflüssigkeiten mit einem pH-Wert von 5,5 bis 10 aufgelöst wird, dadurch gekennzeichnet, daß man ein nichttoxisches wasserlösliches pharmazeutisch geeignetes Derivat der Peroxydiphosphorsäure mit einem festen Polyhydroxyzucker vermischt und das Gemisch mit einer Lösung einer Polyhydroxyzuckerverbindung anfeuchtet, größenmäßig siebt, ein Bindemittel damit vermischt, zusammenpreßt, um Tablettenkörner zu bilden, und die Tablettenkörnerumhüllt, indem man einen Film einer Umhüllungslösung aufsprüht, welche durch Magensäure nicht inaktiviert und durch Darmflüssigkeit mit einem pH-Wert von etwa 5,5 bis 10 aufgelöst wird.15. verfahren zur Herstellung einer Lösung eines nichttoxischen wasserlöslichen pharmazeutisch geeigneten Derivates der Peroxydiphosphorsäure, die für die Verabreichung durch den Magen geeignet ist, dadurchgekennzeichnet, daß man deionisiertes destilliertes Wasser sterilisiert, damit es nicht pyrogen ist, und dann diesem einen Phosphatpuffer und das Derivat der Peroxydiphosphorsäure und Natriumchlorid zufügt.
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