DE3901508C2 - Arzneimittel auf der Grundlage eines Wismut enthaltenden Präparats in fester Form - Google Patents
Arzneimittel auf der Grundlage eines Wismut enthaltenden Präparats in fester FormInfo
- Publication number
- DE3901508C2 DE3901508C2 DE19893901508 DE3901508A DE3901508C2 DE 3901508 C2 DE3901508 C2 DE 3901508C2 DE 19893901508 DE19893901508 DE 19893901508 DE 3901508 A DE3901508 A DE 3901508A DE 3901508 C2 DE3901508 C2 DE 3901508C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- bismuth
- iii
- salt
- citrate
- sodium
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K33/00—Medicinal preparations containing inorganic active ingredients
- A61K33/24—Heavy metals; Compounds thereof
- A61K33/245—Bismuth; Compounds thereof
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
- Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
- Medicinal Preparation (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Wismut enthaltendes Präparat
in fester Form und ein
Arzneimittel, worin es enthalten ist.
Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß die chronische,
nicht immunologische Gastritis überwiegend ein infektiöses
Phänomen darstellt und daß bei ihr Campylobacter pylori
beteiligt ist. Zur Behandlung von Gastritis und Ulcus
haben Wismutsalze in therapeutischen Dosen eine sehr gute
Wirkung. Bedingt durch neuere Forschungsergebnisse wird
zunehmend empfohlen, Wismutsalze zur Behandlung von Gastri
tis und peptischen Ulcera einzusetzen.
Während übliche Wismutsalze wie zum Beispiel Wismut(III)-
nitrat, basisch, Wismut(III)-gallat, basisch, Wismut(III)-
salicylat, basisch, Wismut(III)-subcarbonat, basisch, und
Wismut(III)-aluminat, basisch, oder deren Gemische prak
tisch in 0,1 N Salzsäure (Magensaft) und in Wasser unlös
lich sind, und somit nach gegenwärtiger Meinung bei Ulcus
krankheiten kaum wirksam sind, sind Wismutammoniumcitrat,
Wismutnatriumtartrat und Wismutnatriumtriglycollamat zwar
mehr oder weniger löslich, die entstehenden Lösungen haben
jedoch stark saure pH-Werte (Tartrat), alkalische pH-Werte
(Triglycollamat) oder sie weisen physiologische Nachteile
(Ammonium) auf wie beim Wismutammoniumcitrat. Für eine
gute therapeutische Wirkung ist es erforderlich, das Wis
mut im Magen in Lösung zu bringen. Die Lösung soll gut ver
träglich sein, das heißt ihr pH-Wert soll physiologisch
sein (um pH2-3), Bestandteile, die zu Nebenwirkungen,
Irritationen führen oder einen schlechten Geschmack auf
weisen, sollten vermieden werden. Eine weitere wichtige
Forderung an ein brauchbares Wismutsalz zur Therapie von
Gastritis und Ulcus ist die reproduzierbare, preiswerte
Herstellung des Produktes und auch eine gute Haltbarkeit
während langjähriger Lagerung.
Die Wirkungsweise der Wismutsalze ist noch nicht voll
ständig geklärt, insofern ist auch noch offen, ob unge
löstes Wismut völlig ohne Wirkung ist. Die Erfolge mit
dem Salz-Wismutsubcitrat - welches sehr viel besser lös
lich ist als alle anderen Wismutsalze - zeigen aber, daß
bessere Löslichkeiten von Wismut auch bessere klinische
Wirkungen haben.
Wismutcitrat-Komplexe weisen relativ gute Löslichkeiten
auf, hierfür wird der Chelat-Komplex als Ursache genannt.
Die Citrat-Komplexe sind schwer einheitlich herzustellen,
sie neigen zur Instabilität. Wismutcitrat unterschiedli
cher Hersteller hat unterschiedliche Löslichkeiten und
es kann in der Praxis schwierig sein, daraus standardi
sierte Arzneimittel herzustellen.
In der DE 25 01 787 C2 wird ein festes kolloidal-wasser
lösliches, wismuthaltiges Arzneipräparat beschrieben. Es
wird durch Sprühtrocknung einer kolloidalen Lösung von
Wismutcitrat, Ammoniak und einem mehrwertigen Alkohol er
halten. Der mehrwertige Alkohol, der in großen Mengen ver
wendet werden muß, hat die Wirkung, daß das Präparat sta
bilisiert wird. Zur Stabilisierung des Präparats trägt
weiterhin das Ammonium bei, welches ebenfalls in größeren
Mengen verwendet wird. Dieses feste Präparat besitzt den
Nachteil, wie es beispielsweise aus der EP-B-00 75 992,
Spalte 1, Zeile 29 ff, hervorgeht, daß es nach Ammoniak
riecht. Außerdem ist seine Herstellung kompliziert und es
müssen große Menge eines mehrwertigen Alkohols und Ammo
niak verwendet werden. In der EP 0 075 992 A1 wird ein
verbessertes Wismut enthaltendes Präparat beschrieben,
welches auf ähnliche Weise wie das in der DE 25 01 787 C2
beschriebene Präparat hergestellt wird, das jedoch den
Vorteil aufweist, daß zur Stabilisierung des Präparats kein
mehrwertiger Alkohol verwendet werden muß. Das aus der
EP 0 075 992 A1 bekannte Präparat besitzt den Nachteil, daß
zu seiner Herstellung große Mengen Lösungsmittel (Wasser)
und große Mengen Ammoniak verwendet werden müssen, und daß
das erhaltene Präparat bis zu 6 Gew.-% Ammoniak enthält.
Das Präparat zeigt daher einen unangenehmen Ammoniakge
ruch und kann zu Reizungen der Schleimhäute führen.
G. Börsch beschreibt in Med. Klinik 83, S. 605 (1988) Ammoniak-freie
Wismutcitratverbindungen als Ulcusmittel und
Antazida. Diese Verbindungen besitzen jedoch den Nachteil,
daß sie, wie aus Seite 605, rechte Spalte unter Pharmakokinetik,
sowie Tabelle 1, Seite 606 hervorgeht, einer raschen
Inaktivierung unterliegen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
wismuthaltiges Präparat zur Verfügung zu stellen, das sich
bei einem pH-Wert unter 5, insbesondere im Magensaft, unter
Bildung von Wismutcitrat gut löst, keinen Geruch nach
Ammoniak aufweist, eine gute Haltbarkeit auch während lang
jähriger Lagerung besitzt und eine reproduzierbare Ulcus-
Wirkung aufweist. Erfindungsgemäß soll ebenfalls ein Arz
neimittel zur Verfügung gestellt werden, welches das Wis
mut enthaltende Präparat enthält.
Gegenstand der Erfindung ist ein Wismut enthaltendes Prä
parat in fester Form, das bei einem pH-Wert unter 5 löslich
ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es ein Gemisch aus
einem in Wasser unlöslichen Wismut(III)-salz mit einem primären
oder sekundären Natrium- oder Kaliumsalz der Zitronensäure
enthält, wobei das Molverhältnis Wismut(III)-salz zu
primärem Natrium- oder Kaliumcitrat 1 : 1 bis 1 : 2 und das Molverhältnis
Wismut(III)-salz zu sekundärem Natrium- oder Kaliumcitrat
1 : 2 bis 1 : 4 beträgt.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Arzneimittel für
die orale Verabreichung zur Behandlung von Gastritis- und
Ulcusbeschwerden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es das
Wismut enthaltende Präparat sowie übliche Arzneimittelträger
und/oder Verdünnungsmittel enthält.
Das Wismut enthaltende Präparat in fester Form, das bei
einem pH-Wert unter 5 löslich ist, wird hergestellt, indem
ein in Wasser unlösliches Wismut(III)-salz mit einem primären
oder sekundären Natrium- oder Kaliumsalz der Zitronensäure
vermischt wird.
Das Wismut enthaltende Arzneimittel für die orale
Verabreichung zur Behandlung von Gastritis und Ulcus wird hergestellt,
indem ein in Wasser unlösliches Wis
mut(III)-salz mit einem primären oder sekundären Natrium-
oder Kaliumsalz der Zitronensäure vermischt wird und
das erhaltene Präparat mit an sich bekannten Arzneimittel
hilfsstoffen vermischt wird, das erhaltene Gemisch in an
sich bekannter Weise angefeuchtet, granuliert und getrock
net wird und gegebenenfalls das Granulat in an sich be
kannter Weise in Kapseln abgefüllt oder zu Tabletten ver
arbeitet wird.
Überraschenderweise zeigt es sich, daß beim Vermischen von
einem primären oder sekundären Natrium- oder Kaliumsalz
der Zitronensäure und einem in Wasser unlöslichen Wismut
salz ein Wismut enthaltendes Präparat erhalten werden kann,
das alle obigen Forderungen erfüllt. Das Gemisch ist stabil
und kann während langer Zeiten gelagert werden. Überra
schenderweise wurde gefunden, daß dieses Gemisch zu Arz
neimitteln in an sich bekannter Weise verarbeitet werden
kann und daß die erhaltenen Arzneimittel gegen Gastritis
und Ulcus hochwirksam sind.
Die Anmelderin hat überraschenderweise gefunden, daß nur
mit primären oder sekundären Natrium- oder Kaliumsalzen
der Zitronensäure das gewünschte feste Wismut enthaltende
Präparat erhalten wird. Zitronensäure selbst führt zu ei
ner gesteigerten Wismutlöslichkeit, aber die Verträglich
keit ist schlecht. Aus diesem Grund ist Zitronensäure
ungeeignet. Tertiäres Natriumcitrat ergibt wegen des hohen
pH-Wertes eine zu geringe Löslichkeit der Wismutverbin
dung.
Das Verfahren besitzt gegenüber allen
bekannten Verfahren zur Herstellung von Wismut enthaltenden
festen Präparationen den Vorteil, daß es sehr einfach
durchzuführen ist. Es ist sehr kostengünstig, es müssen
keine großen Mengen an Lösungsmitteln verdampft werden,
es müssen keine organischen Lösungsmittel und kein Ammo
niak eingesetzt werden. Bei den bekannten Verfahren wer
den große Mengen an Ammoniak und Wasser verwendet (vgl.
EP- 0 075 992 A1) oder es werden große Mengen an Ammoniak,
mehrwertigem Alkohol und organischen Lösungsmitteln ver
wendet (vgl. DE 25 01 787 C2). Gegenüber den bekannten
Verfahren besitzt das Verfahren den
wesentlichen Vorteil, daß ein stabiles Wismut enthalten
des Präparat praktisch durch einfaches Mischen ausgewähl
ter Bestandteile in den angegebenen Verhältnissen erhal
ten werden kann.
Das erhaltene Präparat kann überraschen
derweise zur Herstellung eines standardisierten Arznei
mittels verwendet werden, welches immer gleiche Löslich
keiten an Wismut zeigt.
Wie bereits oben erwähnt hat in der Vergangenheit die
Schwerlöslichkeit der Wismutsalze den Einsatz von Wis
mutsalzen bei der Therapie stark behindert. Es war
überraschend und hat nicht nahegelegen, daß das
erhaltene Produkt eine gute Löslichkeit
im Magen zeigt und daß im Magensaft die erforderliche
Wismutkonzentration während mindestens zwei Stunden,
meistens während noch längerer Zeit aufrechterhalten
wird. Eine schnelle Löslichkeit des Wismuts ist wichtig,
weil Wismut wegen seiner Neigung, Komplexe zu bilden,
schnell wieder bei allen pH-Werten ausfällt. Die aus
dem erfindungsgemäßen Präparat hergestellten Lösungen
haben einen physiologischen pH-Wert von pH3 bis pH5, je
nach Mischungsverhältnis und Art des Alkalisalzes der
Zitronensäure.
Nach ca. 5 Minuten sind ca. 20% Wismut im Modell (US Pharma
copoe XXI; 0,1 N HCl entsprechend dem künstlichen Magen
saft bei 37°C und 60 U/Minute) in Lösung. Der Gehalt die
ser Lösung steigt kontinuierlich bis zur vollständigen Lö
sung nach etwa 60 Minuten. Parallel zum Lösungsvorgang
setzt die Hydrolyse des intermediär entstandenen Wismut
citrats ein. Feinpräzipitiertes Wismut fällt aus und kann
sich aufgrund der feinen Verteilung gleichmäßig über die
Magenschleimhaut verteilen. Das Lösungsverhalten des er
findungsgemäßen Präparats ist wesentlich günstiger als
das Lösungsverhalten der meisten bekannten Wismutsalze
und es ist gleich gut wie das Lösungsverhalten der Han
delspräparate.
In der folgenden Tabelle I sind die Freisetzungsraten von
Wismut in mg Wismut pro Tablette, bestehend aus unterschied
lichen Wismutsalzen und unterschiedlichen galenischen Zu
sammensetzungen, angegeben. Hierunter ist auch ein Produkt
bekannt aus der EP 0 075 992 A1.
Zur Bestimmung des Lösungsverhaltens der Wismutpräparate
werden 10 mg Substanz in 1000 ml 0,1 N HCl bei 37°C mit
60 U/Minute im Becherglas gerührt (vgl. US-Pharmacopoe XXI).
Nach 2 min, 5 min, 10 min, 15 min, 30 min, 45 min, 60 min
und 120 min wird jeweils eine Probe des Eluats filtriert
und sofort atomabsorptionsspektrometrisch auf den Wismut
gehalt untersucht.
Aus der obigen Tabelle ist eindeutig erkennbar, daß die
erfindungsgemäßen Präparate eine wesentlich bessere Lösung
aufweisen als die hier geprüften Präparate.
Erfindungsgemäß können primäres Natrium- und Kaliumcitrat
und sekundäres Natrium- und Kaliumcitrat verwendet werden.
Man kann auch Gemische dieser Salze verwenden. Primäres
Natriumcitrat ist bevorzugt. Als Wismutsalze können Wis
mut(III)-nitrat, basisch, Wismut(III)-gallat, basisch,
Wismut(III)-salicylat, basisch, Wismutsubcarbonat, ba
sisch, Wismut(III)-aluminat, basisch, oder deren Ge
mische verwendet werden.
Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, die Citrate und Wismut
salz in äquimolaren Mengen zu verwenden, das heißt, das
Molverhältnis Wismut(III)-salz zu primärem Natrium- oder
Kaliumcitrat soll 1:1 und das Molverhältnis Wismut(III)-
salz zu sekundärem Natrium- oder Kaliumcitrat 1:1 betra
gen. Der Überschuß der Alkalicitrate kann bis zu 100% be
tragen. Es sollte die obere Grenze sein. Es ist bevor
zugt, Molverhältnisse für die primären Citrate von 1:1
bis 1:1,5 zu verwenden. Besonders bevorzugt ist das Mol
verhältnis 1:1. Bei den sekundären Citraten ist es be
vorzugt, ein Molverhältnis von 1:2 bis 1:3 zu verwenden,
ein bevorzugtes Molverhältnis liegt im Bereich von 1:2
bis 1:2,5.
Weniger als 1:1 für Natrium- bzw. Kaliumdihydrogencitrat
oder 1:2 für Dinatrium- oder Dikaliumhydrogencitrat be
einträchtigt die Salzbildung und damit die Löslichkeit
des Wismuts. Im folgenden sind als Beispiele die äqui
molaren Mengen für Wismut(III)-gallat, basisch, und
Wismut(III)-nitrat, basisch, angegeben.
100 gr Wismut(III)-gallat, basisch sind äquimolar
- 81 gr NaH₂-Citrat, wasserfrei (∼1 : 1)
- 87 gr K H₂-Citrat, wasserfrei (∼1 : 1)
- 180 gr Na₂H-Citrat, wasserfrei (∼1 : 2)
- 192 gr K₂ H-Citrat, wasserfrei (∼1 : 2)
- 81 gr NaH₂-Citrat, wasserfrei (∼1 : 1)
- 87 gr K H₂-Citrat, wasserfrei (∼1 : 1)
- 180 gr Na₂H-Citrat, wasserfrei (∼1 : 2)
- 192 gr K₂ H-Citrat, wasserfrei (∼1 : 2)
100 gr Wismut(III)-nitrat, basisch sind äquimolar
- 105gr NaH₂-Citrat, wasserfrei (∼1 : 1)
- 113gr K H₂-Citrat, wasserfrei (∼1 : 1)
- 232gr Na₂H-Citrat, wasserfrei (∼1 : 2)
- 248gr K₂ H-Citrat, wasserfrei (∼1 : 2)
- 105gr NaH₂-Citrat, wasserfrei (∼1 : 1)
- 113gr K H₂-Citrat, wasserfrei (∼1 : 1)
- 232gr Na₂H-Citrat, wasserfrei (∼1 : 2)
- 248gr K₂ H-Citrat, wasserfrei (∼1 : 2)
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Wismut enthaltenden
Präparats werden die Bestandteile einfach vermischt. Die
erfindungsgemäßen Arzneimittel können in herkömmlicher Wei
se unter Verwendung von einem oder mehreren physiologisch
annehmbaren Trägern oder Verdünnungsmitteln hergestellt
werden. Die Arzneimittel werden für die orale Verabrei
chung formuliert. Für die orale Verabreichung können die
erfindungsgemäßen Präparate zu Arzneimitteln in Form von
beispielsweise Granulaten, Tabletten oder Kapseln verar
beitet werden. Die erhaltenen Präparate werden mit phar
mazeutisch annehmbaren Hilfsstoffen, wie Bindemitteln
(zum Beispiel vorgelatinisierte Maisstärke, Polyvinyl
pyrrolidon oder Hydroxypropylmethylcellulose); Füllstof
fen (zum Beispiel Lactose, mikrokristalline Cellulose oder
Calciumhydrogenphosphat); Schmiermitteln (zum Beispiel
Magnesiumstearat, Talk oder Kieselsäure); Sprengmitteln
(zum Beispiel Kartoffelstärke oder Natriumstärkeglykolat)
oder Befeuchtungsmitteln (zum Beispiel Natriumlaurylsul
fat), in an sich bekannter Weise vermischt und granuliert.
Das Granulat kann als solches verwendet werden oder in
Kapseln abgefüllt werden. Es ist jedoch bevorzugt, das
Granulat in an sich bekannter Weise zur Herstellung von
Tabletten zu verwenden.
Klar definierte Dosis-Wirkungsbeziehungen für Wismutprä
parate zur Therapie von Campylobacter-induzierten Erkran
kungen wie Gastritis und Ulcus gibt es zur Zeit nicht.
Die Untersuchungen werden dadurch erschwert, daß Wismut
extrem schlecht löslich ist. Dies hat in der Vergangen
heit zu teilweise sehr hohen Dosierungen geführt (15 g-
20 g/Tag). Bei diesen hohen Dosierungen kann es verein
zelt zu starken Wismutresorptionen kommen, so daß Serum
spiegel von 50 µg/ml überschritten werden und neurotoxi
sche Nebenwirkungen resultieren.
Wismut wirkt allerdings wie alle anderen Arzneimittel nur
in Form der gelösten Substanz. Zur Erhöhung der Arznei
mittelsicherheit sind somit niedrige Wismutdosierungen
und gesteigerte Freisetzungen zum Ausgleich der Schwan
kungen anzustreben. Hier sind ähnliche Phänomene zu be
obachten wie bei Wirksubstanzen mit sehr schlechter Bio
verfügbarkeit.
Bei der Therapie der Gastritis und des Ulcus werden er
findungsgemäß Wismutdosierungen von etwa 500 bis 1000 mg
Wismut, aufgeteilt auf drei Applikationen pro Tag, ver
wendet. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß mit dem
erfindungsgemäßen Arzneimittel zuverlässige therapeuti
sche Wirkungen bei einer Dosis von 550 mg Wismut pro Tag
erzielt werden. Dabei wurde die Wirkung an 25 Ulcuspa
tienten untersucht, deren Ulcus endoskopisch abgesichert
wurde und ebenso die Besiedlung mit Campylobacter pylori.
Nach vierwöchiger Therapie zeigten 22 Patienten ein abge
heiltes Ulcus und Abwesenheit von Campylobacter, bei ei
nem Patienten war das Ulcus abgeheilt, jedoch der Cam
pylobacter noch anwesend, bei zwei Patienten war die Wir
kung nicht ausreichend.
Damit zeigt die hier vorgestellte Galenik bei einer Do
sierung von 3 × 180 mg Wismut/Tag eine sehr gute Wirkung
und einen ausreichenden Sicherheitsspielraum auch für
schwere Fälle.
Eine vorgeschlagene Dosierung der erfindungsgemäßen Ver
bindung für die Verabreichung an den Menschen mit einem
Körpergewicht von ungefähr 70 kg beträgt somit 350 bis
150 mg Wismut pro Einheitsdosis, wobei die Einheitsdosis
dreimal täglich verabreicht werden soll.
Die exakte Dosis hängt von dem zu behandelnden Zustand ab.
Natürlich kann es erforderlich sein, die Dosis je nach
Alter und Gewicht des Patienten sowie der Schwere des zu
behandelnden Krankheitszustandes zu ändern. Die Einheits
dosen können beispielsweise ein- bis viermal täglich ver
abreicht werden. Vorzugsweise werden sie dreimal täglich
verabreicht.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
150 mg Wismutgallat und 100 mg Natriumdihydrogencitrat
werden in einer Mischvorrichtung vermischt.
Das erhaltene Gemisch wird mit 10 mg Polyvinylpyrolidon,
das in 50 mg Ethanol gelöst ist, befeuchtet. Das erhalte
ne Gemisch wird homogenisiert, granuliert und getrocknet.
Das erhaltene Produkt wird in an sich bekannter Weise zu
Tabletten verarbeitet.
Zur Herstellung von Tabletten wird das oben erhaltene
Produkt zusammen mit
Stärke|30 mg | |
mikrokristalliner Cellulose | 50 mg |
Siliciumdioxid | 2 mg |
Magnesiumstearat | 2 mg |
zu Tabletten verpreßt.
Zur Herstellung von 1 Ansatz für 10 000 Tabletten, wobei
eine Tablette 150 mg Wismut(III)-gallat, basisch, enthält,
werden
1,5 kg Wismut(III)-gallat, basisch, und
1,5 kg Natriumdihydrogencitrat
1,5 kg Natriumdihydrogencitrat
30 min in einer Mischvorrichtung gemischt. Das erhaltene
Gemisch wird in an sich bekannter Weise unter Zugabe von
100 g Polyvinylpyrolidon, gelöst in
500 g Ethanol,
500 g Ethanol,
befeuchtet, homogen geknetet und granuliert.
Das Gemisch wird bei 50°C getrocknet. Nach dem Trocknen
werden zu dem Granulat
350 g Stärke
500 g mikrokristalline Cellulose
30 g Siliciumdioxid und
20 g Magnesiumstearat
500 g mikrokristalline Cellulose
30 g Siliciumdioxid und
20 g Magnesiumstearat
zugegeben. Nach inniger Vermischung wird das erhaltene Ge
misch zu Tabletten von 400 mg verpreßt.
Zur Herstellung von 1 Ansatz für 10.000 Tabletten, wobei
eine Tablette 250 mg Wismut(III)-nitrat, basisch, enthält,
werden
2,5 kg Wismut(III)-nitrat, basisch, und
5,0 kg Dinatriumhydrogencitrat
5,0 kg Dinatriumhydrogencitrat
vermischt und mit einem Stärkeschleim und
200 g Stärke, gelöst in 1 l heißem Wasser,
befeuchtet, homogen geknetet und granuliert. Das Gemisch
wird bei etwa 70°C getrocknet. Nach dem Trocknen wird das
Granulat mit
700 g Stärke
500 g Milchzucker
50 g Siliciumdioxid und
50 g Magnesiumstearat
500 g Milchzucker
50 g Siliciumdioxid und
50 g Magnesiumstearat
vermischt und zu Tabletten von 900 mg verpreßt.
Zur Herstellung von 1 Ansatz für 10 000 Filmtabletten, wo
bei eine Filmtablette 100 g Wismut(III)-galat, basisch, und
50 g Wismut(III)-nitrat, basisch, enthält, werden
1 kg Wismut(III)-gallat, basisch,
0,5 kg Wismut(III)-nitrat, basisch, und
1,5 kg Kaliumdihydrogencitrat
0,5 kg Wismut(III)-nitrat, basisch, und
1,5 kg Kaliumdihydrogencitrat
vermischt und mit
100 g Polyvinylpyrolidon, gelöst in 500 g Ethanol,
befeuchtet, homogen geknetet und granuliert. Das Gemisch
wird bei etwa 50°C getrocknet. Nach dem Trocknen wird das
Granulat mit
350 g Stärke
500 g mikrokristalliner Cellulose
30 g Siliciumdioxid
20 g Magnesiumstearat
500 g mikrokristalliner Cellulose
30 g Siliciumdioxid
20 g Magnesiumstearat
vermischt und zu Tabletten von 400 mg verpreßt. Die Tab
letten werden mit
100 g Hydroxypropylcellulose
überzogen.
Zur Herstellung von 1 Ansatz für 10 000 Kapseln, wobei
eine Kapsel 100 mg Wismut(III)-nitrat, basisch, enthält,
werden
1 kg Wismut(III)-nitrat, basisch, und
1 kg Natriumdihydrogencitrat
1 kg Natriumdihydrogencitrat
vermischt und mit einem Stärkeschleim und
100 g Stärke, gelöst in 500 g heißem Wasser,
befeuchtet, homogen geknetet und granuliert. Das Gemisch
wird bei 70°C getrocknet. Nach dem Trocknen wird das Gra
nulat in Hartgelatine-Kapseln gefüllt. Eine Kapsel ent
hält 210 mg Granulat.
Zur Herstellung von 10 000 Tabletten, wobei eine Tablette:
150 mg basisches Wismutnitrat und
50 mg Diwismut-tris (tetraoxodialuminat) 10 H2O
50 mg Diwismut-tris (tetraoxodialuminat) 10 H2O
enthält, werden
1500 g basisches Wismutnitrat,
500 g Diwismut-tris (tetraoxodialuminat) 10 H2O
1250 g Natriumdihydrogencitrat und
700 g Lactose
500 g Diwismut-tris (tetraoxodialuminat) 10 H2O
1250 g Natriumdihydrogencitrat und
700 g Lactose
im Wirbelbett bei 50°C mit einer heißen Lösung von 200 g
Gelatine gelöst in 2000 ml Wasser, besprüht und granu
liert. Das getrocknete Granulat wird abgesiebt und mit
300 g Natriumcarboxymethylstärke und
50 g Magnesiumstearat
50 g Magnesiumstearat
vermischt und zu Tabletten mit einem Endgewicht von 450 mg
verpreßt.
Claims (3)
1. Wismut enthaltendes Präparat in fester Form, das
bei einem pH-Wert unter 5 löslich ist, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Gemisch aus einem in
Wasser unlöslichen Wismut(III)-salz mit einem primären oder
sekundären Natrium- oder Kaliumsalz der Zitronensäure ent
hält, wobei das Molverhältnis Wismut(III)-salz zu primärem
Natrium- oder Kaliumcitrat 1:1 bis 1:2 und das Molverhältnis
Wismut(III)-salz zu sekundärem Natrium- oder Kaliumcitrat
1:2 bis 1:4 beträgt.
2. Wismut enthaltendes Präparat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es als unlösliches
Wismut(III)-salz die basischen Salze aus der Gruppe Nitrat,
Gallat, Salicylat, Carbonat, Aluminat, oder deren Gemische
enthält.
3. Arzneimittel für die orale Verabreichung zur Behandlung
von Gastritis- und Ulcusbeschwerden, dadurch gekennzeichnet,
daß es das Wismut enthaltende
Präparat nach einem der Ansprüche 1 oder 2 sowie übliche
Arzneimittelträger und/oder Verdünnungsmittel enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893901508 DE3901508C2 (de) | 1989-01-19 | 1989-01-19 | Arzneimittel auf der Grundlage eines Wismut enthaltenden Präparats in fester Form |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893901508 DE3901508C2 (de) | 1989-01-19 | 1989-01-19 | Arzneimittel auf der Grundlage eines Wismut enthaltenden Präparats in fester Form |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3901508A1 DE3901508A1 (de) | 1990-07-26 |
DE3901508C2 true DE3901508C2 (de) | 1994-04-07 |
Family
ID=6372403
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893901508 Expired - Fee Related DE3901508C2 (de) | 1989-01-19 | 1989-01-19 | Arzneimittel auf der Grundlage eines Wismut enthaltenden Präparats in fester Form |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3901508C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19544528B4 (de) * | 1994-11-29 | 2004-09-23 | SNPE Matériaux Energétiques | Ballistik-Modifizierungsmittel für Propergole, modifizierte Propergole und neue Bismutresorcylate |
Family Cites Families (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3591680A (en) * | 1969-11-17 | 1971-07-06 | Smith Kline French Lab | Concentrated antacid compositions and method of producing antacid activity |
ZA74385B (en) * | 1974-01-18 | 1975-08-27 | Gist Brocades Nv | Pharmaceutical compositions |
RO65965A2 (ro) * | 1977-05-14 | 1981-06-30 | Centrala Industriala De Medicamente,Cosmetice,Coloranti Si Lacuri,Ro | Compozitie medicamentoasa pentru tratamentul ulcerului gastroduodenal |
PH20649A (en) * | 1981-09-22 | 1987-03-16 | Gist Brocades Nv | Bismuth containing composition and method for the preparation thereof |
DE3686361T3 (de) * | 1985-06-13 | 2003-01-09 | Barry James Marshall | Verwendung von Bismuth zur Herstellung von Medikamenten zur Behandlung von Magen-Darmstörungen, die von Campylobacter polyridis verursacht sind. |
DE3650504T2 (de) * | 1985-06-13 | 1996-10-31 | Marshall Barry James | Verfahren und Zusammensetzungen zur Behandlung von gastrointestinalen Störungen |
-
1989
- 1989-01-19 DE DE19893901508 patent/DE3901508C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19544528B4 (de) * | 1994-11-29 | 2004-09-23 | SNPE Matériaux Energétiques | Ballistik-Modifizierungsmittel für Propergole, modifizierte Propergole und neue Bismutresorcylate |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3901508A1 (de) | 1990-07-26 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69532031T2 (de) | Schilddrüsenhormone enthaltende mittel | |
EP0128482B1 (de) | Neue galenische Zubereitungsformen von oralen Antidiabetika und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2501787C2 (de) | ||
DD273197A5 (de) | Verfahren zur herstellung eines omeprazol enthaltenden oralen pharmazeutischen praeparates | |
CH640738A5 (de) | Arzneimitteltablette zur peroralen applikation und verfahren zu deren herstellung. | |
EP0181564A1 (de) | Pharmazeutische Zubereitung mit einem Gehalt an Ibuprofen, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE69814850T2 (de) | Paracetamol enthaltende schlickbare tablette | |
DE2332484A1 (de) | Lutschpastillen mit verzoegerter freigabe | |
DE1802394C2 (de) | Arzneimittel mit antihypertensiver Wirkung, die [(2,6-Dichlorbenzyliden)-amino]-guanidin oder ein Säureadditionssalz davon enthalten | |
EP0625355B1 (de) | Tablette mit verbesserter Bioverfügbarkeit enthaltend Dichlormethylendiphosphonsäure als Wirkstoff | |
DE69433012T2 (de) | Verfahren zur herstellung von oralen dosierungsformulierungen enthaltend diclofenac | |
EP0037488A2 (de) | Pharmazeutisches Mittel zur Heilung von entzündlichen und/oder degenerativen und/oder atrophischen Schleimhauterkrankungen | |
WO1993000097A1 (de) | Torasemid-haltige pharmazeutische zusammensetzungen | |
DE69024060T2 (de) | Osteogenesis-stimulierende mittel. | |
DE2042323A1 (de) | Blutbildendes Präparat | |
DE69003670T2 (de) | Nicht einspritzbares karzinostatisches mittel zur vorbeugung der entzündung durch 5-fluoruracil und verfahren zur behandlung von krebs. | |
DE3901508C2 (de) | Arzneimittel auf der Grundlage eines Wismut enthaltenden Präparats in fester Form | |
EP0132595B1 (de) | Tokolytisches Mittel | |
EP1001756B1 (de) | Synergistisch wirkende zusammensetzungen zur selektiven bekämpfung von tumorgewebe | |
DD209735A5 (de) | Verfahren zur herstellung eines neuen arzneimittelpraeparates | |
DE69115102T2 (de) | Stabilisator für eine 4-ethyl-2-hydroxyimino-5-nitro-3-hexenamide enthaltende Zusammensetzung und Stabilisierungsverfahren. | |
DE2510663B2 (de) | Aluminiumpolyhydroxisulfat sowie dieses enthaltendes Arzneimittel | |
DE2806866A1 (de) | Pharmazeutische produkte und ihre anwendung zur verhinderung schaedlicher nebenwirkungen von alkylantiencytostatika | |
DE3040042A1 (de) | Pharmazeutische zubereitung des tiaramids oder seiner pharmazeutisch vertraeglichen salze | |
DE3724188A1 (de) | Metallhaltige oligosaccharid-polysulfate, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende pharmazeutische mittel |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |