DE3522904A1 - Verfahren zur herstellung von orthoestern des titans, zirkons oder hafniums - Google Patents
Verfahren zur herstellung von orthoestern des titans, zirkons oder hafniumsInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von Alkylorthoestern des Titans, Zirkons
oder Hafniums durch Veresterung der Tetrahalogenide mit
aliphatischen Alkoholen in zwei Stufen.
Die bekannten Verfahren zur Herstellung von Orthoestern,
insbesondere der Metalle Titan, Zirkon und Hafnium, bedienen
sich auch im großtechnischen Maßstab ausschließlich
der Umsetzung der entsprechenden Tetrachloride mit
aliphatischen Alkoholen in Gegenwart von Aminen als Säureakzeptoren
und Lösungsmitteln als Verdünnungsmittel (vgl.
US-PS 2 187 821). Diese Verfahrensweise liefert zwar
brauchbare Produkte, ist jedoch mit einigen schwerwiegenden
Nachteilen verbunden. Von ganz besonderem Nachteil
ist der große Umfang des Zwangsanfalls an nicht verwertbaren
Amin-Hydrochloriden. Außerdem enthalten die so hergestellten
Titan- und Zirkonorthoester neben meistens
noch vorhandenen Lösungsmittel- und Alkoholresten beachtliche
Mengen an Polymeranteilen. Diese entstehen aufgrund
der als Nebenreaktion auftretenden Alkylhalogenid-Bildung,
bei der zugleich Wasser gebildet wird, das auf den Metallester
hydrolysierend unter gleichzeitiger qualitätsmindernder
Metalloxan-Bildung wirkt.
Um wenigstens den zwangsweisen Salzanfall
zu vermindern, wird in der GB-PS 997 892 vorgeschlagen,
das Titantetrachlorid unter Abspaltung von gasförmigem
Halogenwasserstoff direkt zu verestern und anschließend
den Halogenwasserstoff durch Anwendung von Unterdruck
abzuführen. Diese Verfahrensweise der Direktveresterung
führt mit aliphatischen Alkoholen aber nicht
zum Orthoester, sondern läuft nur bis zum Dihalogendiester
(Halbester) und bleibt dann, auch bei Alkoholüberschuß,
stehen. Die Einführung der bei den letzten Alkoxygruppen
bei der Herstellung von Orthoester muß bei dieser Verfahrensweise
in einer zweiten Stufe in Gegenwart von
Aminen erfolgen. Bei dieser Verfahrensweise wird der
Nachteil der bekannten Verfahren - Neigung zur Nebenreaktion
der Alkylhalogenid- und Wasserbildung und somit
der Bildung von Polymeranteilen in den Veresterungsprodukten
- nicht aufgehoben.
Insbesondere Titanester und Zirkonester sind aufgrund
ihrer Stoffeigenschaften jedoch vielseitig verwendbar
und haben in einer Reihe von Anwendungsgebieten ihren
festen Platz. So dienen sie beispielsweise als Katalysatoren
bzw. Cokatalysatoren für die Polymerisation und
Copolymerisation von Olefinen, Vinylchloid, Styrol,
Dienen, Vinylethern, Epoxiden, Alkylenoxiden, Aldehyden;
als Veresterungs- und Umesterungskatalysatoren in der
organischen, siliciumorganischen und metallorganischen
Monomerchemie sowie bei der Herstellung von gesättigten
und ungesättigten Polyestern, Polyesteramiden und -imiden
und Polyamiden mit Hilfe z.B. der Kondensations- und
Polyadditionsreaktionen; in Lacken und Harzen als Bindemittel,
zur Thixotropierung, zur Modifizierung rheologischer
Eigenschaften und als Verarbeitungshilfsmittel;
zur Oberflächenbehandlung von Glas und Mineralstoffen;
als Veredelungsmittel z.B. für Textilien, Leder und Papier,
insbesondere zum Binden, Hydrophobieren oder Mattieren;
zur Herstellung von Spezialkeramik; als Halftmittelkomponenten
in Klebstoffen und bei der Herstellung
glasfaserverstärkter Kunststoffe etc.
Es stellte sich daher die Aufgabe, ein leistungsfähigeres
Herstellverfahren zu finden, bei dem die vorgenannten
Nebenreaktionen nicht oder nur im untergeordneten Umfang
auftreten, so daß möglichst polymerfreie Orthoester erhalten
werden und bei dem möglichst kein oder nur ein
merklich verminderter Zwangsanfall an Ammoniumhalogeniden
bzw. Amin-Hydrochloriden auftritt.
In Erfüllung dieser Aufgabe wurde nun ein Verfahren zur
Herstellung der Orthoester von Titan, Zirkon oder Hafnium
gefunden, das durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
genannten Maßnahmen charakterisiert ist.
Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Tetraalkylester des Titans, Zirkons oder Hafniums, beispielsweise
das Tetraethoxytitan, Tetraethoxyzirkon,
Tetra-n-propoxytitan, -zirkon und -hafnium, Tetraiso-
propoxytitan, -zirkon und -hafnium, Tetra-n- und isobutoxytitan,
-zirkon und -hafnium, Tetra-e-ethylhexylorthotitanat,
Tetraoctadecyltitanat usw. werden in Ausbeuten
von über 90 % und gegenüber den herkömmlichen
Verfahren in sehr reiner Form erhalten, die für die meisten
Anwendungszwecke ausreicht, so daa ggf. auf eine
Destillation der Produkte verzichtet werden kann.
Ausgangsstoffe für dieses erfindungsgemäße Verfahren
sind einerseits die Tetrachloride, -bromide und jodide
des Titans, des Zirkons oder des Hafniums und andererseits
primäre oder sekundäre aliphatische, gesättigte und
ungesättigte Alkohole wie beispielsweise Methanol,
Ethanol, n- und iso-Propanol, Allylalkohol, n-, iso- und
sekundär-Butanol, Cyclopentanol, Amylalkohole, Cyclohexanol,
2-Ethylhexanol, Octanole, Nonanole, Decanole,
Dodecylalkohol, Cetylalkohol, Octadecanol, Oleanol, iso-
Borneol, Menthol etc.
Als inerte Medien für das erfindungsgemäße Verfahren
eignen sich aliphatische, aromatische und/oder chlorierte
Kohlenwasserstoffe. Im einzelnen sind dies beispielsweise
die Pentane, Hexane, Heptane, das Isooctan,
Cyclohexan, Methylcyclohexan, Benzinfraktionen wie
Petrolether oder Ligroin, Benzol, Toluol, die Xylole,
Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
trans-Dichlorethylen, Trichlorethylen, Perchlorethylen,
Chlorbenzol, die Dichlorbenzole, die Trichlorethane,
Trichlortrifluorethan, 1,1,1,3-Tetrachlorpropan etc.
Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise wird im ersten
Reaktionsschritt der Alkohol in der Weise in das Reaktionsmedium
eingeführt, daß er mit der gasförmigen Phase
oberhalb des Reaktionsmediums praktisch nicht in Kontakt
kommt. Der Reaktor enthält bei allen Verfahrensvarianten
immer das inerte Medium, das im allgemeinen
aus den obengenannten Lösungsmitteln besteht. Vorzugsweise
wird der Alkohol mit Hilfe eines Einleitungsrohrs
oder einer analogen Dosiervorrichtung direkt in das
flüssige Medium eingeleitet; es genügt aber auch, wenn
der Alkohol kurz über der Oberfläche des flüssigen
Mediums aus dem Einleitungsrohr austritt.
In der ersten Reaktionsstufe wird dem Reaktionsmedium mindestens
soviel Alkohol zugeführt, wie zur Erreichung des
dabei beabsichtigten Veresterungsgrades notwendig ist oder
ohne Zusatz von Säureakzeptoren erreichbar ist. Im allgemeinen
sind dies 2 Mol Alkohol pro Mol Metallhalogenid.
Man kann jedoch auch in der ersten Verfahrensstufe bereits
die gesamte zur vollständigen Veresterung notwendige Menge
Alkohol eindosieren. Dies ist die bevorzugte Durchführungsform,
bei der demzufolge in dieser Verfahrensstufe 2 bis 4
Moläquivalente des Alkohols zudosiert werden.
Während der ersten Verfahrensstufe muß die flüssige Phase
auf Siedetemperatur gehalten werden, damit der entstehende
Halogenwasserstoff sofort austritt; denn es hat sich gezeigt,
daß dabei trotz erhöhter Temperaturen sowohl die
Alkohole als auch die gebildeten Ester überraschenderweise
nicht in Richtung auf die bekannten und gefürchteten Nebenreaktionen
gemäß dem bisherigen Erkenntnisstand angegriffen
werden. Die angewandte Siedetemperatur hängt selbstverständlich
von dem gewählten Lösungsmittel und dem einzusetzenden
Alkohol ab.
Das umzusetzende Metallhalogenid wird entweder gleichzeitig
mit dem Alkohol in gleicher Weise wie dieser
dem Reaktionsmedium zugeführt oder es wird mit dem Lösungsmittel
zusammen vorgelegt. Im Falle der gleichzeitigen
Einführung mit dem Alkohol ist es von Vorteil,
die Dosierung so vorzunehmen, daß das Molverhältnis
von Metallhalogenid : Alkohol zwischen 1 : 2 und 1 1: 4
liegt, beim Einsatz von TiCl4 vorzugsweise zwischens
1 : 2,8 bis 1 : 3,2.
In der ersten Reaktionsstufe werden sehr rasch 1 bis 2
Moläquivalente Alkohol umgesetzt und die entwprechende
Menge an Halogenwasserstoff freigesetzt. Sobald kein
Halogenwasserstoff mehr entsteht, wird dem Reaktionsgemisch
ein Säureakzeptor hinzugefügt, mit dessen Hilfe
die Umsetzung beendet wird. Die Menge des zuzusetzenden
Säureakzeptors richtet sich nach dem vorangegangenen
Grad der Umsetzung. Im allgemeinen genügen deshalb maximal
2 Moläquivalente des Säureakzeptors zur Vervollständigung
der Umsetzung.
Als Säureakzeptoren eignen sich die für diesen Einsatzzweck
bekannten basischen Verbindungen wie Amine oder
Ammoniak.
Nach Zusatz der Säureakzeptoren wird die weitere Veresterung
in an sich bekannter Weise durchgeführt. Gegebenenfalls
muß noch die zur vollständigen Veresterung
notwendige restliche Menge an Alkohol zudosiert werden,
wenn in der ersten Veresterungsstufe das Molverhältnis
Metallhalogenid : Alkohol unter 1 1: 4 lag.
In praxi wird das erfindungsgemäße Verfahren in einem
normalen Rührreaktor mit Rückflußkühlung unter wasserfreien
Bedingungen durchgeführt. Das Lösungsmittel oder
Suspensionsmedium wird, gegebenenfalls zusammen mit dem
Metallhalogenid, vorgelegt, auf Siedetemperatur erwärmt
und schließlich der Alkohol bei ständigem Sieden der Reaktionsmischung in
der oben beschriebenen Weise zudosiert. Der sich entwickelnde
Halogenwasserstoff wird gasförmig aus der Anlage
über den Rückflußkühler abgeführt. Danach wird in an
sich bekannter Weise, gegebenenfalls unter ergänzender
Alkoholzugabe auf insgesamt 4 Äquivalente, zum Orthoester
weiterverestert durch Zugabe entsprechender Mengen
von Säureakzeptoren. Dabei fällt das restliche Halogen
in der Form von Ammoniumhalogeniden oder Aminhydrochloriden
aus. Die Aufarbeitung erfolgt durch die üblichen
Methoden der Feststoffabtrennung und gegebenenfalls der
Destillation.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise bei
Normaldruck durchgeführt, jedoch kann auch die
Anwendung von Unterdruck in Frage kommen.
Dabei ist jedoch darauf zu achten, daß der Reaktionsansatz,
zumindest während der ersten Veresterungsstufe,
ständig unter Rückfluß siedet.
Nachstehende Beispiele erläutern die Erfindung, ohne
jedoch ihren Umfang zu begrenzen. Dabei wird nach Beendigung
der ersten Reaktionsstufe immer der Chlorgehalt
des Reaktionsgemisches bestimmt, um die Effektivität
der erfindungsgemäßen Verfahrensweise zu demonstrieren.
Die vorgenannten Nebenreaktionen des entstehenden
Halogenwasserstoffs mit dem eingesetzten Alkohol
und deren Folgereaktion konnten aufgrund des sofortigen
Abführens des entstehenden Halogenwasserstoffs praktisch
vermieden werden. Der erhaltene Orthoester besitzt
daher nicht die nachteiligen Eigenschaften der
Produkte, die gemäß dem Stand der Technik hergestellt
sind: er ist praktisch farblos und nicht durch Metalloxane
verunreinigt.
Die Reaktionsapparatur bestand aus einem beheizbaren
250 ml-Mehrhalskolben, der mit Rührer, Innenthermometern,
Rückflußkühler mit nachgeschaltetem Tiefkühler
(Trockeneis/Methanol) sowie zwei Tauchrohren versehen
ist. An die zwei Tauchrohre sind zwei Tropftrichter
angeschlossen. Die Tauchrohre ragen unter der Oberfläche
der im Reaktor befindlichen Flüssigkeit. Es wurden
58,25 g Hexan vorgelegt und am Rückfluß gekocht. Über
die zwei Einleitungsrohre wurden 47,5 g TiCl4 (0,25 Mol)
und 23 g Ethanol (0,5 Mol) innerhalb von
8 Minuten und anschließend weitere
23 g Ethanol (0,5 Mol) zudosiert. Zu Beginn der
Reaktion setzte eine lebhafte HCl-Entwicklung ein. Die
Temperatur unterhalb des Wasserkühlers sank bis auf
61 °C.
Nach dem Abkühlen erhielt man 134 g einer gelblichen
Suspension. Es wurde eine Probe entnommen und im Vakuum
alle flüchtigen Bestandteile entfernt. Die Analyse des
festen Rückstandes ergab:
Ti: 18,0 %; Cl: 28,4 %. Das entspricht einem Ti/Cl- Verhältnis von 1 : 2,1 und bedeutet, daß ca 47 % des Cl in Form gasförmigen Chlorwasserstoffes entfernt werden konnten. In bekannter Weise wurde jetzt mit NH3 zum Orthoester umgesetzt.
Ti: 18,0 %; Cl: 28,4 %. Das entspricht einem Ti/Cl- Verhältnis von 1 : 2,1 und bedeutet, daß ca 47 % des Cl in Form gasförmigen Chlorwasserstoffes entfernt werden konnten. In bekannter Weise wurde jetzt mit NH3 zum Orthoester umgesetzt.
Die Reaktionsapparatur bestand aus einem beheizbaren
2 l-Mehrhalskolben mit Rührer, Innenthermometer, zwei
Tauchrohren und einem Kolonnenkopf, der die Entnahme
des Destillates ermöglichte. An den Kolonnenkopf ist
eine Kühlfalle angeschlossen. Im Reaktor wurden 446 g
Hexan vorgelegt und am Rückfluß gekocht. Über die zwei
Tauchrohre wurden 380 g TiCl4 (2 Mol) und 279 g Ethanol
(6,06 Mol) innerhalb von 48 Minuten so zudosiert, daß
das Verhältnis TiCl4/Ethanol immer ca. 1 : 3 betrug.
Während der Dosierzeit wurden drei Destillatproben entnommen.
Der Ethanolgehalt lag jeweils unter 0,1 %
(GC-Flächenprozent). Nach dem Abkühlen schied sich ein
weißgelber Niederschlag ab. Eine Probe des getrockneten
Produktes enthielt 27,8 % Cl. Die flüssige Phase enthielt
0,63 % Cl. Das bedeutet, daß während der ersten
Phase der Umsetzung ca. 49 % des vorhandenen Cl in Form
von Chlorwasserstoff aus dem Reaktionsgemisch entfernt
wurden.
In einer wie in Beispiel 1 beschriebenen Reaktionsapparatur,
jedoch mit 2 l-Kolben, wurden 446 g Hexan vorgelegt
und zum Sieden erhitzt. Über die zwei Tauchrohre
wurden 380 g TiCl4 (2 Mol) und 360 g n-Propanol (6 Mol)
innerhalb von 47 Minuten so zudosiert, daß das Verhältnis
von TiCl4 : n-Propanol immer ca. 1 : 3 betrug. Zu
Beginn der Zugabe setzte sofort eine lebhafte HCl-Entwicklung
ein. Die Temperatur unterhalb des Wasserkühlers
fiel bis auf 60 °C ab und stieg gegen Ende der
Reaktion bis auf 64 °C an.
Vom Sumpfinhalt wurde eine Probe entnommen und das Hexan
im Vakuum entfernt. Aus der Analyse des Rückstandes
folgt:
Ti: 16,2 %; Cl: 23,8 % (Molverhältnis Ti : Cl =
1 : 1,99).
Nach der Zugabe von weiteren 120 g n-Propanol (2 Mol)
wurde in bekannter Weise mit NH3 zum Orthoester umgesetzt.
Die Reaktionsapparatur bestand aus einem beheizbaren
500 ml-Mehrhalskolben, der mit Rührer, Innenthermometer,
Rückflußkühler mit nachgeschaltetem Tiefkühler
(Trockeneis/Methanol) und einem Tropftrichter versehen
war. Das untere Ende des Tropftrichters bestand
aus einem Rohr, dessen Ende unter die Oberfläche der
flüssigen Phase des Reaktorinhalts ragte. Es wurden
150 ml Heptan und 47,5 g TiCl4 (0,25 Mol) vorgelegt
und zum Sieden erhitzt. Innerhalb von 68 Minuten wurden
30 g i-Propanol (0,5 Mol) über das Einleitungsrohr
hinzugefügt. Es setzte sofort eine Chlorwasserstoffentwicklung
ein, und die Temperatur unterhalb des
Wasserkühlers sank bis auf 94 °C ab. Nach erfolgter Reaktion
fiel während des Abkühlens ein weißer Niederschlag
aus.
Eine Probe des Niederschlags wurde getrocknet und analysiert.
Das Verhältnis Ti : Cl dieser Probe betrug
1 : 2,37. Das bedeutet, daß 1,63 Mol HCl, d.h. etwa
41 % des gesamten Chlors, während der Reaktion entfernt
werden konnten.
Der gesamte Ansatz wurde daraufhin in an sich bekannter
Weise nach Zusatz von NH3 und weiteren 30 g i-Propanol
zum Orthoester umgesetzt.
Die Reaktionsapparatur bestand aus einem beheizbaren
2 l-Doppelwandkolben, der mit Rührer, Innenthermometer,
einem Rückflußkühler mit nachgeschaltetem Tiefkühler
sowie zwei Einleitungsrohren versehen war.
Es wurden 446 g Heptan vorgelegt und am Rückfluß gekocht.
Dann wurden innerhalb von 80 Minuten
380 g TiCl4 (2 Mol) und 360 g i-Propanol (6 Mol) so
eingeleitet, daß das Verhältnis TiCl4/i-Propanol zwischen
1 : 2,4 und 1 : 3 betrug. Zu Beginn der Reaktions
setzte sofort eine lebhafte Chlorwasserstoffentwicklung
ein. Die Temperatur unterhalb des Wasserkühlers
sank bis auf maximal 86 °C ab. Nach der Zugabe von weiteren
120 g i-Propanol (2 Mol) wurden 1 195 g einer Lösung
mit einen Cl-Gehalt von 16,1 % erhalten. Das bedeutet, daß ca. 32 % des vorhandenen Cl in Form von
Chlorwasserstoff entfernt wurden.
In einer wie in Beispiel 2 beschriebenen Reaktionsapparatur
wurden 446 g Hexan vorgelegt und am Rückfluß gekocht.
Über die zwei Tauchrohre wurden TiCl4 und i-propanol
im Verhältnis 1 : 3 eingeleitet. Während der Dosierzeit
wurden jeweis drei Destillatproben entnommen.
Der Isopropanolgehalt lag bei maximal 4 % (GC-Flächenprozent).
Nach dem Abkühlen wurde eine Probe entnommen
und analysiert. Die Menge des entfernten Chlorwasserstoffs
betrug zwischen 27 % und 33 %. In Tab. 1 sind
die experimentellen Parameter zusammengestellt.
Die Reaktionsapparatur bestand aus einem beheizbaren
500 ml-Mehrhalskolben, der mit Rührer, Innenthermometer,
Rückflußkühler mit nachgeschaltetem Tiefkühler
(Trockeneis/Methanol) sowie einem mit Stickstoff betriebenen
Injektor versehen war. Das untere Ende des Injektors
ragte unter die Oberfläche der im Reaktor befindlichen
Flüssigkeit. Es wurden 95 g TiCl4 (0,5 Mol) und
300 ml Heptan vorgelegt und zum Sieden erhitzt. Innerhalb
von ca. 1 Stunde wurden 74 g n-Butanol (1 Mol)
über den Injektor zudosiert. Die Temperatur unterhalb
des Wasserkühlers fiel bis auf 65 °C und stieg im
Laufe der Reaktion wieder bis auf 75 °C an. Nach dem
Abkühlen wurde das Heptan im Vakuum entfernt. Man erhielt
130 G (n-BuO)2TiCl2 als gelbe hochviskose Flüssigkeit;
Ti: 18,1 %; Cl: 27,5 %.
Es wurde die in Beispiel 4 beschriebene Reaktionsapparatur,
jedoch mit 2 l-Kolben, verwendet. 669 g Heptan
und 570 g TiCl4 (3 Mol) wurden vorgelegt und zum Sieden
erhitzt. Innerhalb von 90 Minuten wurden 888 g n-Butanol
(12 Mol) über das Tauchrohr zudosiert. Bei Beginn der
Zugabe setzte sofort eine lebhafte HCl-Entwicklung ein.
Die Temperatur unterhalb des Wasserkühlers sank von
101 °C auf 88 °C ab und stieg gegen Ende der Reaktion
auf ca. 92 °C an.
Nach dem Abkühlen wurden 1 889 g einer Flüssigkeit mit
einem Cl-Gehalt von 12,3 % erhalten. Das bedeutet, daß
ca. 45 % des vorhandenen Cl in Form von gasförmigem
Chlorwasserstoff entfernt wurden.
In bekannter Weise wurde daraufhin mit NH3 zum Orthoester
umgesetzt.
Es wurde die in Beispiel 8 beschriebene Reaktionsapparatur
verwendet, wobei jedoch das Auslaufrohr des Tropftrichters
kurz oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche endete.
446 g Heptan und 380 g TiCl4 (2 Mol) wurden vorgelegt
und zum Sieden erhitzt. Innerhalb von 42 Minuten
wurden 595 g n-Butanol (8,04 Mol) hinzugefügt. Zu Beginn
der Zugabe erfolgte sofort eine heftige Reaktion. Die
Temperatur unterhalb des Wasserkühlers sank von 102 °C
auf 90 °C ab. Nach dem Abkühlen erhielt man 1 236 g
einer Flüssigkeit mit einem Cl-Gehalt von 12,2 %. Das
bedeutet, daß ca. 47 % des vorhandenen Cl in Form von
Chlorwasserstoff entfernt wurden. In bekannter
Weise wurde daraufhin mit NH3 zum Orthoester umgesetzt.
Die Reaktionsapparatur bestand aus einem beheizbaren
250 ml-Mehrhalskolben, der mit Rührer, Innenthermometer,
Rückflußkühler mit nachgeschaltetem Tiefkühler
(Trockeneis/Methanol) sowie zwei Tauchrohren versehen
war. An die beiden Tauchrohre waren zwei Tropftrichter
angeschlossen. Die Tauchrohre ragten unter die Oberfläche
der im Reaktor befindlichen Flüssigkeit. Es wurden
58,25 g Hexan vorgelegt und am Rückfluß gekocht.
Über die zwei Einleitungsrohre wurden insgesamt
47,5 g TiCl4 (0,25 Mol) und 74 g n-Butanol (1 Mol) innerhalb
von 37 Minuten so zudosiert, daß das Verhältnis
von TiCl4 : n-Butanol ca. 1 : 3 betrug. Sofort zu Beginn
der Zugabe erfolgte eine starke Reaktion. Die Temperatur
unterhalb des Wasserkühlers sank bis auf 63 °C
ab. Der entweichende Chlorwasserstoff wurde über NaOH
absorbiert und analysiert. Nach beendeter TiCl4-Zugabe
ergab die Titration dieser Probe des erhaltenen Reaktionsgemisches,
daß 47,8 % Cl in Form von Chlorwasserstoff
entfernt wurden. Nach der Zugabe der restlichen
Menge n-Butanol erhielt man 159 g einer Flüssigkeit mit
7,8 % T- und 12,1 % Cl-Gehalt.
In bekannter Weise wurde daraufhin mit NH3 zum Orthoester
umgesetzt.
In einer wie in Beispiel 6 beschriebenen Reaktionsapparatur
wurden 446 g buw 557,5 g Hexan vorgelegt und am
Rückfluß gekocht. Über die zwei Tauchrohre wurden TiCl4
und n-Butanol im Verhältnis 1 : 3 eingeleitet. Während
der Dosierzeit wurden jeweils drei Destillatproben entnommen.
Der Butanolgehalt lag immer jeweils unter 0,1 %
(GC-Flächenprozent). Nach dem Abkühlen wurde eine Probe
entnommen und analysiert. Die Menge des entfernten Chlorwasserstoffs
war immer größer als 44 %. In Tab. 2 sind
die experimentellen Parameter zusammengestellt.
Es wurde die in Beispiel 8 beschriebene Reaktionsapparatur
verwendet. Zusätzlich wurde ein Gerät zur Vakuumkonstanthaltung
(Brandt) angeschlossen. Es wurden 223 g
Benzin (Siedebereich 100 bis 140 °C) und 190 g TiCl4
(1 Mol) vorgelegt und die Apparatur bis auf 400 cmbar evakuiert.
Anschließend wurde zum Sieden erhitzt. Die Temperatur
betrug im Sumpf 86 °C und unterhalb des Wasserkühlers
54 °C. Über das Einleitungsrohr wurden insgesamt
303 g n-Butanol (4,1 Mol) zudosiert. Zu Beginn der Alkoholdosierung
setzte sofort Chlorwasserstoffentwicklung
ein. Nach erfolgter Reaktion und Abkühlung erhielt
man 641 g einer Lösung mit einem Cl-Gehalt von 11,1 %.
Das bedeutet, daß 50 % des vorhandenen Cl in Form von
Chlorwasserstoff entfernt wurden. In bekannter Weise
wurde anschließend mit NH3 zum Orthoester umgesetzt.
Die Reaktionsapparatur bestand aus einem beheizbaren
emaillierten 2 m3-Kessel, ausgerüstet mit drei Einleitungsrohren,
einem Rührer und einem mit Kühlwasser betriebenen
4 m2-Glaskühler mit nachgeschaltetem 4 m2-Hastelloy
C-Solekühler (- 45 °C). Es wurden 670 l Hexan vorgelegt
und am Rückfluß gekocht. Die Temperatur unterhalb des
Wasserkühlers betrug 69 °C. Innerhalb von 2 Stunden wurden
380 kg TiCl4 (2 kMol) und 444 kg n-Butanol (6 kMol)
so zudosiert, daß das Molverhältnis TiCl4/n-Butanol immer
ca. 1 : 3 betrug. Bei Beginn der Zugabe setzte sofort
eine heftige Chlorwasserstoffentwicklung ein. Die Temperatur
unterhalb des Wasserkühlers sank bis auf 60 °C und
stieg gegen Ende der Reaktion wieder bis auf 64 °C an.
Nach erfolgter Reaktion wurden unter Rühren weitere
155,4 kg n-Butanol (2,1 kMol) hinzugegeben. Eine Probe
hatte einen Cl-Gehalt von 11,6 %. Das bedeutet, daß
47,5 % des vorhanden Cl in Form von Chlorwasserstoff
entfernt wurden. Nach dem Abkühlen auf ca. 30 °C wurde
zunächst mit 200 l Hexan verdünnt und dann innerhalb
von 2 Stunden NH3 über das dritte Einleitungsrohr zudosiert.
Die erhaltene Suspension wurde zentrifugiert
und dadurch das ausgefallene NH4Cl abgetrennt. Vom Filtrat
wurde zunächst das Hexan abdestilliert; anschließend
bei einem Vakuum ≦ωτ 1 mbar und ca. 155 °C Kopftemperatur
das Butyltitanat reindestilliert. Man erhielt
619 kg Butyltitanat.
Gardner-Zahl: 1
Ti-Gehalt: 14 %.
Gardner-Zahl: 1
Ti-Gehalt: 14 %.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Alkylorthoestern des Titans, Zirkons oder Hafniums in zwei Veresterungsschritten, wobei im ersten Veresterungsschritt die Tetrahalogenide mit Alkoholen in Abwesenheit von Säureakzeptoren in Gegenwart eines Lösungsmittels unter Abspaltung von Halogenwasserstoff partiell verestert werden und anschließend die vollständige Veresterung mit Hilfe von Säureakzeptoren durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß beim ersten Veresterungsschritt der Alkohol in das siedende Lösungsmittel so eingeführt wird, daß keine nennenswerte Berührung mit der Gasphase erfolgt und das Metallhalogenid entweder im Gemisch mit dem Lösungsmittel vorgelegt oder getrennt von dem Alkohol in das siedende Gemisch in gleicher Weise wie der Alkohol in dem für die Bildung des gewünschten Esters notwendigen Molverhältnis zum Alkohol eingeführt wird und der zweite Veresterungsschritt nach Abspaltung des Halogenwasserstoffs durch Zusatz von Säureakzeptoren in an sich bekannter Weise durchgeführt wird.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853522904 DE3522904A1 (de) | 1985-06-27 | 1985-06-27 | Verfahren zur herstellung von orthoestern des titans, zirkons oder hafniums |
US06/878,198 US4789752A (en) | 1985-06-27 | 1986-06-25 | Method for the preparation of orthoesters of titanium, zirconium or hafnium |
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FR868609397A FR2584075B1 (fr) | 1985-06-27 | 1986-06-27 | Procede de preparation d'orthoesters du titane, du zirconium ou du hafnium |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853522904 DE3522904A1 (de) | 1985-06-27 | 1985-06-27 | Verfahren zur herstellung von orthoestern des titans, zirkons oder hafniums |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3522904A1 true DE3522904A1 (de) | 1987-01-08 |
DE3522904C2 DE3522904C2 (de) | 1987-10-22 |
Family
ID=6274276
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853522904 Granted DE3522904A1 (de) | 1985-06-27 | 1985-06-27 | Verfahren zur herstellung von orthoestern des titans, zirkons oder hafniums |
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FR (1) | FR2584075B1 (de) |
GB (1) | GB2177397B (de) |
Families Citing this family (5)
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