DE35207C - Herstellung geprägter Pappschachteln ohne Boden mit satinirter Aufsenseite - Google Patents
Herstellung geprägter Pappschachteln ohne Boden mit satinirter AufsenseiteInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE §4: Papiererzeugnisse.
Mittelst des in der Patentschrift No. 33414 beschriebenen Verfahrens, welches wir anwenden,
um Schachteln mit Boden herzustellen, deren Aufsenseite satinirt ist, sind wir auch im
Stande, solche Schachteln zu erzeugen, welche entweder aus Nützlichkeits - oder Schönheitsgründen einen Boden aus anderem Material,
z. B. polirtem Metallblech erhalten sollen, oder deren Höhe im Vergleich mit der Bodenfläche
eine so grofse ist, dafs sich der Rand und der Boden nicht aus einem Stück herstellen lassen.
Die für die Herstellung solcher Schachteln zur Verwendung kommende Prägform ist im
wesentlichen von derselben Beschaffenheit wie die im Haupt-Patent beschriebene.
Die Patrize α, deren Querschnitt der inneren Weite der herzustellenden Schachtel entsprechen
mufs, hat einen Ansatz, durch welchen nach oben hin die Länge des für die Prägung erforderlichen
Stückes begrenzt wird, die natürlich so viel betragen mufs, als die Schachtel hoch werden soll. Auf dieser geraden Länge
sind quer laufend feine sägenzahnförmige Nuthen gezogen, wie in Fig. 1. Die Tiefe dieser Nuthen
mufs um so geringer sein, je schwächer die zu verarbeitende Pappe ist, so dafs diese Nuthen
nur wie feine Risse erscheinen, wenn die Pappe so schwach ist, dafs sie einem starken Papief
gleichkommt.
Die Matrize b der Prägform (s. Fig. 1) hat eine lichte Weite, welche dem äufseren Umfange
der herzustellenden Schachteln entspricht, während ihre Höhe wesentlich gröfser ist als
die Höhe der Schachteln. Die Innenflächen der Matrize b sind hochglanzpolirt und ihre
Oberkanten stark verrundet.
Die der Gröfse der herzustellenden Schachteln entsprechend zugeschnittenen Pappstücke
werden um die Patrize α so umgelegt, dafs eine ihrer Seitenkanten oben am Ansatz anliegt,
und dann die Patrize niedergetrieben. Beim Eintritt der Pappe in die Matrize b bewirkt
die Verrundung an deren Oberkanten ■ein allmälig eintretendes Anpressen der Pappe
an die Patrize α und damit das Formen der Schachtel.
Beim weiteren Niedergehen der Patrize a mit der in der Prägung begriffenen Schachtel
wird die Pappe in die Quernuthen an der Patrize eingedrückt und dadurch zwischen derselben
und der Pappe eine Verkämmung hergestellt, vermöge deren die ersten Partien der Pappe, welche in die Matrize b eintreten, die
folgenden Partien nachziehen.
Ohne die Quernuthen würde sich die Pappe auf der Patrize α fortschieben und gar nicht
in der ganzen Länge in die Matrize eingeführt, also auch nicht durch Prägen geformt werden
können.
Während des verhältnifsmäfsig langen Weges, welchen die in der Prägung begriffene Schachtel
in der Matrize zu durchlaufen hat, wobei ihre Aufsenflächen von den polirten Flächen derselben
umspannt werden, erhält die Schachtel
Claims (1)
- ein glänzendes Aeufsere, wird also satinirt. Aufserdem bewirkt dieser lange Weg in Verbindung mit dem Druck, welchem die Schachtel zwischen der Patrize α und der Matrize b unterliegt, und der Erwärmung der letzteren, dafs die Schachtel nach Passirung der Prägform die erhaltene Gestalt dauernd behält, ohne dafs die Pappe irgend einer Vorbereitung, wie Ritzen u. dergl., bedürfte.Die so hergestellten Schachteln, welche man auch füglich Hülsen nennen könnte, lassen sich durch verschiedene Armirungen completiren, wie in der Zeichnung in einigen Beispielen dargestellt ist.Die geprägten Hülsen können, wie in Fig. 2, durch Ansetzen eines metallenen Bodens c mittelst Klammern zu je einer Schachtelhälfte vervollständigt und am Rande mit einer Metalleinfassung d versehen werden. Ein in die eine Schachtelhälfte eingesetzter, ebenfalls durch Prägen hergestellter Stülp e dient zum Aufstecken der anderen Schachtelhälfte als Deckel.Oder die Hülse wird an einer Seite offen gelassen, wozu die Enden der Pappe beim Prägen stumpf zusammenstofsen müssen, und an die Seitenränder werden, wie in Fig. 4, metallene Böden, hier Stirnflächen c, angesetzt; man erhält so eine dosenförmige Schachtel, wie solche in Fig. 4 und 5 dargestellt ist.Oder aber die geprägte Hülse erhält einen aus Pappe oder Metall oder einer Combination beider bestehenden Schieber f, wie in Fig. 6 und 7, und giebt so eine Schubschachtel.In ähnlicher Weise lassen sich aus den geprägten Hülsen noch mancherlei andere Schachteln herstellen.Solche geprägte Hülsen, welche nicht, wie bei der Verwendung zu dosenförmigen Schachteln, an einer Seite offen, sondern geschlossen sein sollen, werden an den Verbindungsstellen vor dem Prägen mit Klebstoff bestrichen, der dann durch die Erwärmung während des Prägens wieder flüssig wird, so dafs unter Mitwirkung des beim Prägen auf, die Hülse ausgeübten Druckes die Verbindung erfolgt.Patεnt-Anspruch:Die Anwendung der unter No. 33414 patentirten Prägform zur Herstellung von Pappschachteln ohne Boden mittelst Prägens und Ziehens, um dieselben während des Formens gleichzeitig zu satiniren.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE35207C true DE35207C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=311074
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT35207D Expired DE35207C (de) | Herstellung geprägter Pappschachteln ohne Boden mit satinirter Aufsenseite |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE35207C (de) |
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0
- DE DENDAT35207D patent/DE35207C/de not_active Expired
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