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Beschreibung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Führung von aus
der Schmelze gesponnenen textilen Fäden aus einem Polymer, z.B. Polyester, Polyäthylen.
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Polypropylen u.dgl., zu einer Spulvorrichtung in Verbindung mit einer
Präparation mit einem Präparationsöl u.dgl., bei der die Einzelfäden mittels eines
rinnenförmigen Führungsteils zu einem Fadenbündel zusammengefaßt werden und das
Fadenbündel an der Zusammenfassungsstelle mit einem Präparationsöl u.dgl. benetzt
wird.
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Es ist üblich, die schmelzgesponnenen textilen Einzelfäden, nachdem
sie hinreichend abgekühlt und verfestigt sind, zu einem Fadenbündel bzw. einem gebündelten
Faden zusammenzufassen und dabei mit einem sogenannten Präparationsmittel o.dgl.
zu benetzen, bevor die gebündelten Fäden in die Spulvorrichtung u.dgl. gelangen,
damit solche Chemiefaser-Erzeugnisse die für die Weiterverarbeitung erforderlichen
Eigenschaften erhalten. Hierbei geht es auch darum, Spannungen zwischen den Einzelfäden
in dem Fadenbündel auszugleichen. Es ist hierbei bekannt, die Präparation des gebündelten
Fadens dort vorzunehmen wo die Bündelung stattfindet, d.h. an dem rinnenförmigen
Führungsteil.
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über das der gebündelte Faden geführt wird. Am Beginn des Arbeitsprozesses
erfolgt das Zusammenfassen der Einzelfäden zu einem Fadenbündel u.dgl. im allgemeinen
von Hand. Sobald das Fadenbündel bzw. der gebündelte Faden die Rinne des Führungsteils,
zu der das Präparationsöl zugeführt wird, erreicht und durch die Rinne eine gewisse
Führung erlangt hat, bündelt sich sodann die betreffende Anzahl von Einzelfäden,
die für ein rinnenförmiges Führungsteil vorgesehen sind.
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selbsttätig weiter. Die Vornahme der Bündelung von Hand ist umständlich.
Es kann außerdem vorkommen, daß das Fadenbündel u.dgl. in der Rinne des Führungsteils
nicht ganz erfaßt wird, was sich auch auf die Benetzung mit dem Präparationsöl o.dgl.
auswirkt. Dies kann sich auf das in der Weiterverarbeitung hergestellte Erzeugnis
auswirken. Weiterhin besteht die Gefahr, daß, wenn das Fadenbündel u.dgl. bei der
Zuführung zu der Spulvorrichtung oder einer weiteren Verarbeitungsstation bricht
bzw. zerreißt o.dgl., weiterhin präparierte Fäden anfallen, ehe die ganze Anlage,
z.B. mittels eines Fadenwächters o.dgl., stillgesetzt wird. Hierbei kann bereits
eine Menge des präparierten Fadens geliefert sein.
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Präparierte Fäden können für die weitere Wiederverwendung in der Schmelze
zum Schmelzspinnen u.dgl.
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nicht mehr verwertet werden. Eine solche Menge ist als Abfall anzusehen,
der verhältnismäßig teuer kommen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, aus der Schmelze gesponnene textile
Fäden in Abhängigkeit von bestimmten Bedingungen und Voraussetzungen zur Präparationsstelle
heranzuführen und bei Eintreten anderer Bedingungen u.dgl. aus dem Bereich der Präparationsstelle
einfach und zuverlässig fernzuhalten. Die Erfindung zeichnet sich bei der anfangs
genannten Art dadurch aus, daß das rinnenförmige Führungsteil aus dem Bereich des
Fadenbündels u.dgl. bewegbar ist und daß oberhalb dieses Führungsteils ein Führungsorgan
angeordnet ist, wobei Führungsteil und Führungsorgan zugleich aus dem Fadenbündelstrang
bewegbar gelagert sind.
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Durch eine solche Ausbildung der Vorrichtung läßt sich mchreres erreichen.
Das Führungsorgan, das z.B.
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ein Leitblech o.dgl. sein kann, dient dazu, die zu der Präparationsstelle
ankommenden, im Abstand voneinander befindlichen Einzelfäden selbsttätig zusammenzufassen
und zu einem gebündelten Faden überzuführen. Dabei wird sogleich das Fadenbündel
bzw. der gebündelte Faden sicher und zuverlässig automatisch der Rinne des die Präparation
abgebenden Führungsteils zugeleitet, so daß auch tatsächlich alle Einzelfäden, die
ein Bündel bilden sollen, von dem Präparationsöl u.dgl.
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erfaßt werden. Die Präparation selbst mit dem Öl oder Fett erfolgt
somit zuverlässig und gleichmäßig, was sich bei dem durch Weiterverarbeitung erzielten
Erzeugnis auswirkt. Das rinnenförmige Führungsteil und das Führungsorgan sind vorteilhaft
miteinander verbunden.
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Beide Teile können zugleich aus dem Fadenbündelstrang wegbewegt werden.
Dadurch ist auf einfache Weise die Möglichkeit geschaffen, bei Abschwenken des rinnenförmigen
Führungsteils und des Führungsorgans das Fadenbündel ohne Präparation weiterlaufen
lassen zu können, bis die Anlage stillgesetzt wird. Diese in der Zwischenzeit weitergelaufene
Menge an schmelzgesponnenen textilen Fäden stellt, da präparationslos, keinen Abfall
mehr dar und kann somit ohne weiteres wieder verwendet werden. Das Führungsorgan,
z.B. das Leitblech, kann zu dem rinnenförmigen Führungsteil einstellbar gemacht
werden, so daß man es durch das Führungsorgan in der Hand hat, dafür sorgen zu können.
daß das ankommende Fadenbündel o.dgl. an dem rinnenförmigen Führungsteil ausreichend
mit Präparationsöl o.dgl. versehen ist.
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Vorteilhaft ist das Führungsorgan an der Vorderseite mit einem Winkelausschnitt
versehen, dessen mittige Ausnehmung sich mit der Rinne des Führungsteils deckt.
Das Führungsorgan kann ebenfalls von dem Fadenbündel abgeklappt werden. Bei einer
Reihe von nebeneinander liegenden Führungsorganen mit rinnenförmigen Führungsteilen
können alle Führungsorgane mit den rinnenförmigen Führungsteilen durch Drehen der
Welle aus dem Bereich der Fadenbündel o.dgl. gebracht werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann ein bewegliches Sicherungsorgan
vor dem rinnenförmigen Führungsteil zur Verhinderung eines Abspringens des Fadenbündels
aus der Rinne u.dgl. angeordnet sein.
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Dabei kann das bewegliche Sicherungsorgan längsverschieblich gelagert
sein. Es wird zweckmäßig in Abhängigkeit von der Stellung des Führungsorgans betätigt.
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Das bewegliche Sicherungsorgan ist zweckmäßig ein Stift, der sich
in Betriebsstellung vor die Rinne des Führungsteils schieben kann. Hierbei kann
zugleich erreicht werden, daß mittels des Sicherungsorgans das Fadenbündel bzw.
der gebündelte Faden mehr oder weniger in die Rinne des Führungsteils gedrückt wird,
um eine vollständige Präparation zu gewährleisten bzw. den Grad der Präparation
zu beeinflussen. Statt einer Parallelverschiebung des stiftartigen Sicherungsorgans
kann man auch einen drehbar gelagerten Bügel verwenden, der über eine Lasche o.dgl.
mit einer Verstellstange gelenkig verbunden sein kann.
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Die Führungsorgane können an die Führungsteile tragenden Gehäusen
angebracht sein, die auf einer gemeinsamen Welle sitzen. Hierbei kann die Welle
mittels eines Gestänges von einer Antriebsvorrichtung, z.B. einer mittels eines
Druckmediums beaufschlagten Kolben-Zylinder-Einheit betätigt werden. Das Gestänge
bzw. die Antriebsvorrichtung, d.h. die Kolben-Zylinder-
Einheit, wird zweckmäßig
von einem die Fadenspannung überwachenden Organ, z.B. einem Fadenwächter o.dgl.,
gesteuert, so daß bei Fadenbruch die rinnenförmigen Führungsteile zusammen mit den
Führungsorganen aus der Bahn der Fadenbündel u.dgl. gebracht werden, wodurch der
Vorgang der Präparation der Fadenbündel u.dgl. aufgehoben wird. Mittels eines Zwischenschalters
kann auch unabhängig von einem Fadenbruch o.dgl. das Abklappen des rinnenförmigen
Führungsteils zusammen mit dem Führungsorgan vorgenommen werden.
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Vorteilhaft befinden sich die Führungsorgane zusammen mit dem rinnenförmigen
Führungsteilen und der zugehörigen Betätigungsvorrichtung in einem Blasschacht oder
unmittelbar unter diesem, in einem sogenannten Fallschacht.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachstehend erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung
im Aufriß und im Schema.
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Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß der Fig. 1,
schematisch.
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Fig.3 stellt einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 1 dar,
und zwar im Betriebszustand der Teile.
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Fig. 4 entspricht der Fig. 3, jedoch mit abgeklapptem rinnenförmigem
Führungsteil mit dem Führungsorgan.
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Fig. 5 zeigt eine Stirnansicht auf die Vorrichtung der Fig. 4 in
Richtung des Pfeiles V, im Schema.
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Die Vorrichtung 1 zur Führung von schmelzgesponnenen textilen Fäden
weist rinnenförmige Führungsteile 2, vorzugsweise aus Keramik auf, deren Rinnen
3 sich nach oben zur Aufnahme eines Fadenbündels 4 bzw.
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eines gebündelten Fadens erweitern. Die rinnenförmigen Führungsteile
2 sind an der Stirnseite eines Gehäuses 5 angebracht, die mit einer Welle 6 drehfest
verbunden sind. Die Welle 6 weist eine Lasche 7 auf, an der die Kolbenstange 8 einer
Kolben-Zylinder-Einheit 9 angelenkt ist, wobei das andere Ende der Kolben-Zylinder-Einheit
9 mit einer Halterung 10 gelenkig verbunden ist.
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Die Halterung 10 wird von einem Gestänge 12, 13 getragen, das aus
Schienen besteht, die senkrecht zueinander verlaufen und entsprechend zueinander
eingestellt werden können. Die senkrechte Schiene 13 ist mit der Wand 14 eines Schachtes
15 fest verbunden, wobei der Schacht auch ein Blasschacht oder ein unterhalb des
Blasschachtes befindlicher Kühlschacht oder Fallschacht sein kann.
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Mit dem die rinnenförmigen Führungsteile 2 tragenden Gehäuse 5 sind
Führungsorgane 17 einstellbar verbunden, die an der Vorderseite einen Winkelausschnitt
18 aufweisen, dessen mittige Ausnehmung 19 im Betriebszustand sich mit der Rinne
3 des rinnenförmigen Führungsteils 2 deckt. Das Führungsorgan 17 ist vorzugsweise
ein Leitblech, das mittels der Schrauben 20 an dem Gehäuse 5 angeschraubt ist. Statt
eines Leitbleches kann auch ein Drahtgebilde verwendet werden, das die Konfiguration
des Leitbleches 10 aufweist. Bei Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheit 9 kann das
Gehäuse 5 mit dem rinnenförmigen Teil 2 und dem Führungsorgan 17 von der Betriebsstellung
der Fig. 3 in die Außerbetriebsstellung der Fig. 4 verschwenkt werden. In der Betriebsstellung
werden die Einzelfäden 4 in dem Winkelausschnitt 18 erfaßt und dadurch zur Mitte
in die Ausnehmungen 19 gedrängt und zugleich in die Rinne 3 des rinnenförmigen Führungsteils
2 eingelegt und zu einem Bündel zusammengehalten. Dabei erfolgt die Benetzung mit
dem Präparationsöl. Hierzu ist eine Zuführung 22 vorgesehen, die über das Verbindungsrohr
23 zu
der vorderen Öffnung 24 führt, aus der das Präparationsöl
oder das Fett austritt und das Fadenbündel entsprechend benetzt. Überschüssiges
Präparationsöl wird unten bei 25 aufgefangen und durch das Rohr 26 abgeleitet. Bei
der abgekippten Stellung des Gehäuses 5 mit dem rinnenförmigen Führungsteil 2 und
dem Führungsorgan 17 gelangt das Fadenbündel bzw. die einzelnen Fäden aus dem Bereich
des rinnenförmigen Führungsteils 2, so daß eine Präparation nicht mehr stattfindet.
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Damit das Fadenbündel 4 oder der gebündelten Faden nicht aus der
Rinne 3 des rinnenförmigen Führungsteils 2 herausspringen kann, ist eine Sicherungsvorrichtung
28 vorgesehen. Diese besteht vorteilhaft aus einem Stift 29, der vor die Rinne 3
des rinnenförmigen Führungsteils 2 bewegt werden kann. Hierzu befindet sich der
Stift 29 an einer Verbindungsstange 30, die mit einer Haltestange 31 fest verbunden
sein kann. Eine Verbindungsstange 30a ist nach außen verlängert. An dieser greift
eine Kolben-Zylinder-Einheit 32 an, durch die die Stange 31 zusammen mit allen darauf
angeordneten Verbindungsstangen 30 mit den zugehörigen Sicherungsstiften 29 längs
verschoben werden kann, so daß die Sicherungsstifte 29 die Führungsrinne 3 des rinnenförmigen
Führungsteils 2 freigeben. Die Stange 31 ist in den Böcken 33 verschiebbar gelagert.
Der ganze Gestängemechanismus ist mittels der Halter 34 mit der Welle 6 drehfest
verbunden, so daß die Teile 29, 34 zusammen mit dem Gehäuse 5 gekippt werden können.
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An den Böcken 33 bzw. den Haltern 34 kann ein Profilstab 35 angeordnet
sein, der vorteilhaft C-förmigen Querschnitt aufweist und damit als Sammelleitung
für den Rückfluß des Präparationsöles durch die Rohre 26 dienen kann. An einem Ende
des C-Profiles 35 ist eine Abführung 36 vorgesehen.
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Zur Steuerung der Schwenkbewegung der auf der Welle 6 fest sitzenden
Gehäuse 5 mit zugehörigen Teilen dient ein Schalter 38 durch die die Kolben-Zylinder-Einheit
9 zur Freigabe des Druckmediums in der einen oder anderen Richtung des Zylinders
gesteuert werden kann, wodurch die Gehäuse 5 mit allen zugehörigen Teilen entweder
in die Betriebsstellung der Fig. 3 oder in die abgeschwenkte Ruhestellung der Fig.
4 gebracht werden können. Der Steuerschalter 38 ist auch so ausgerüstet, daß die
Sicherungsorgane 29 durch Betätigen der Kolben-Zylinder-Einheit 32 in die Betriebsstellung
der Fig.3, d.h. vor die Rinnen 3 der rinnenförmigen Führungsteile geschoben werden,
oder in der Ruhestellung der Fig. 4 aus diesem Bereich zurückgezogen sind.
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Zugleich ist eine automatische Steuerung in der Weise vorgesehen,
daß die Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheiten 9 und 32 in Abhängigkeit von den
jeweils abwärts verlaufenden gebündelten Fäden 4a erfolgt.
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Dies kann jeweils in Abhängigkeit von Kontrollorganen für die Spannung
der Fäden 4a vor sich gehen, z.B. mittels der Fadenwächter 38. Von diesen Fadenwächtern
38 verlaufen Steuerleitungen 39 zu dem Steuerkasten 40, so daß bei einem Fadenbruch
o.dgl. die rinnenförmigen Führungsteile 2 zusammen mit den Führungsorganen 17 aus
dem Bereich der rinnenförmigen Führungsteile 2 geschwenkt werden. Es findet damit
keine Präparation der schmelzgesponnenen Fäden statt. Diese können somit wieder
verwendet werden.
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Mit der beschriebenen Vorrichtung wird die Präparation der Fäden
an dem rinnenförmigen Führungsteil in besonderer Weise gesteuert, wobei dafür gesorgt
ist, daß die gebündelten Fäden aus der Präparationsrinne sich nicht entfernen können.
Bei einem Fadenbruch oder bei einer sonstigen krassen Verringerung der Fa-
denspannung
wird die Präparation automatisch unter brochen und alle Führungsorgane werden aus
dem Be reich der Fäden gebracht.