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Beschreibung:
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Gegenstand der Erfindung ist eine Kordel für Schmuckzwecke, welche
sich insbesondere für die Herstellung von Colliers eignet. Es ist bekannt, solche
Kordeln aus Seide herzustellen. Kordeln aus Seide sind sehr geschmeidig und flexibel
und haben den typischen seidigen Glanz. Damit die Kordeln sich nicht auflösen, werden
sie an ihren Enden gefaßt, insbesondere durch Hülsen, in welche sie eingeklebt werden.
Zum Herstellen von Colliers werden schmückende Elemente auf die Seidenkordeln lose
aufgeschoben oder auf ihnen befestigt.
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Kordeln aus Seide haben jedoch eine Reihe von Nachteilen, die es verhindert
haben, dass sie in größerem Umfang für die Herstellung von echten Schmuckwaren verwendet
werden. Einer dieser Nachteile liegt darin, dass die Seidefasern leicht verletzlich
sind: Schmückende Elemente, welche lose auf der Kordel angeordnet sind, neigen dazu,
infolge ihrer Bewegung mehr und mehr Seidefasern zu zerschneiden, die dann seitlich
aus der Kordel herausstehen und deren Erscheinungsbild empfindlich stören. Auch
beim gewöhnlichen Tragen eines unter Verwendung einer Seidenkordel hergestellten
Schmuckstücks besteht immer die Gefahr der Verletzung einzelner Fasern durch Reiben,Scheuern
oder gar Hängenbleiben an anderen Gegenständen. Ein weiterer Nachteil von Seidenkordeln
liegt darin, dass es schwer ist, schmückende Elemente auf ihnen zu befestigen,
ohne
Seidefasern zu verletzen. Die schonenste Art der Befestigung ist noch das Kleben,
doch wenn die schmückenden Elemente einmal auf der Kordel durch Kleben befestigt
sind, ist es praktisch nicht möglich, sie ohne Beschädigung der Kordel wieder zu
entfernen, was für Zwecke der Reparatur oder Reinigung erwünscht ist. Auch die Reinigung
ist ein Problem bei Seidenkordeln, denn sie nehmen bereitwillig Fett, Schweiß, Puder,
Creme usw. von der Haut auf und rasch unansehlich, sodass eine Reinigung unumgänglich
ist.
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Eine gründliche Reinigung ist jedoch erfahrungsgemäß sehr schwierig
und die auf bzw. in der Kordel verbleibenden Verunreinigungen greifen die Seide
an. Ein weiterer Nachteil der Seidenkordeln liegt darin, dass es schwer ist, sie
an ihren Enden vollständig zu fassen; vielmehr beobachtet man gerade an den Enden
der Kordeln, häufig Auflösungserscheinungen. Dies alles führt dazu, dass man Kordeln
aus Seide häufig ersetzen muss.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für Schmuckzwecke besonders
geeignete Kordel zur Verfügung zu stellen, welche die erwähnten Nachteile nicht
hat, also langlebig, gut zu handhaben und leicht zu reinigen ist, dabei ein dekoratives
Aussehen hat und hinreichend geschmeidig und flexibel ist. Überraschenderweise hat
sich gezeigt, dass man diesen Anforderungen gerecht werden kann durch Kordeln, welche
aus endlosen, korrosionsbeständigen Metallfasern mit einem Durchmesser von nicht
mehr
als 20 um bestehen. Für die erfindungsgemäßen Kordeln kommen nur korrosionsbeständige
Metalle infrage, weil sie für Schmuckzwecke bestimmt sind und ihr Aussehen durch
Korrosionserscheinungen nicht verändern sollen. Es kommen in erster Linie korrosionsbeständige
Stähle, insbesondere Chrom-Nickel-Stähle infrage, wie z.B. der Stahl mit der Bezeichnung
X5 CrNiMo 19 22, aber auch Edelmetalle oder Edelmetalllegierungen, soweit sich aus
ihnen hinreichend dünne, endlose Fasern herstellen lassen. Geeignet sind auch Fasern
aus Inconel (eine Nickelbasislegierung mit bis zu 72 % Nickel, 14-17 % Chrom, 6
bis 10 % Eisen, 0 - 28 % Kobalt). Eine endlose Faser im Sinne der Erfindung ist
eine solche Faser, welche sich über die gesamte Länge der Kordel erstreckt.
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Wie steif oder flexibel die aus endlosen Metallfasern hergestellte
Kordel ist, hängt maßgeblich vom Durchmesser der verwendeten Metallfasern ab. Für
die Erfindung geeignet sind Metallfasern mit einem Durchmesser von nicht mehr als
20 um, besonders geeignet sind Metallfasern mit einem Durchmesser zwischen 8 um
und 15 um. Aus solchen Metallfasern lassen sich überraschenderweise Kordeln herstellen,
die in ihrer Flexibilität Kordeln aus Seide nicht nachstehen.
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Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Kordel werden zunächst aus
einer Anzahl von Metallfasern bestehende Fäden, insbesondere Zwirnsfäden hergestellt
und dann zwei Gruppen solcher Fäden miteinander verflochten.
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Wieviele Fäden man für die beiden miteinander zu verflechtenden Fadengruppen
nimmt, richtet sich danach, wie dick die Kordel werden soll. Damit sich die Kordel
nach dem Flechten nicht wieder auflöst, werden ihre Enden verlötet, und zwar zweckmässigerweise,
während die Kordel noch straff und Torsion gehalten wird, damit sie während des
Lötens ihre Gestalt beibehält. Das Lot kann sich über den gesamten Querschnitt der
Kordel verteilen und jede einzelne Faser der Kordel erfassen, sodass vom Ende der
Kordel ausgehende Auflösungserscheinungen, wie man sie bei Seidekordeln kennt, absolut
ausgeschlossen sind.
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Zweckmässigerweise versieht man die Enden einer erfindungsgemäßen
Kordel wie die bekannten Kordeln aus Seide mit eier Hülse. Anders als bei Kordeln
aus Seide hat diese Hülse jedoch nicht mehr die Funktion, die Fasern der Kordel
zusammenzuhalten, sie hat vielmehr eine dekorative Funktion und dient insbesondere
bei Verwendung für ein Collier zur Befestigung einer Schließe. Die Befestigung der
Endhülsen an der Kordel kann auf unterschiedliche Weise erfolgen, beispielsweise
durch Kleben oder Löten; von besonderem Vorteil im Vergleich zu den Befestigungsmöglichkeiten
bei Seidenkordeln ist es jedoch, dass man die Hülsen auch durch Klemmen, Nieten
oder Verstiften befestigen kann, ohne den Zusammenhalt der
Kordel
zu gefährden. Somit besteht auch die Möglichkeit, die Hülsen nach Bedarf ohne Zerstörung
der Kordel wieder entfernen zu können.
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Entsprechendes gilt für das Befestigen von dekorativen Elementen an
anderen Stellen der Kordel: Hier ist nunmehr die Möglichkeit gegeben, dekorative
Elemente nach Wahl lose auf die Kordel aufzureihen oder auch festzuklemmen.
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In beiden Fällen erweisen sich die Metallfasern als erheblich widerstandsfähiger
als Fasern aus Seide; die Gefahr einer Verletzung der Metallfasern ist so gering,
dass über Jahre hinweg mit einem einwandfreien Aussehen der Kordel gerechnet werden
kann.
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Die Oberflächenbeschaffenheit und Geschmeidigkeit einer erfindungsgemäßen
Kordel kann durch eine Wärmebehandlung ausserordentlich positiv beeinflußt werden.
Fühlt sich beispielsweise eine aus korrosionsbeständigem Stahl hergestellte Kordel
nach dem Flechten u.U. noch etwas rauh an, so kann diese Rauhigkeit durch eine Wärmebehandlung
vollständig zum Verschwinden gebracht werden. Die Kordel fühlt sich nach einer solchen
Wärmebehandlung ausserordentlich glatt, symphatisch und geschmeidig an und erhält
einen matten Glanz, der an Seidenglanz erinnert und ausserordentlich gut mit schmückenden
Elementen aus Edelmetall harmoniert. Eine solche Kordel fühlt sich
ähnlich
an wie eine Seidenkordel, ohne deren eingangs genannte Nachteile aufzuweisen.
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Die Wärmebehandlung kann einfach dadurch erfolgen, dass man die Kordel
nach dem Verlöten ihrer Enden durch eine offene Flamme hindurchführt. Durch Wechselwirkung
mit den Flammengasen und mit der Luft kann sich die Farbgebung der Oberfläche der
Kordel ändern und sie tut das bei Kordeln aus korrosionsbeständigem Stahl auch in
sehr vorteilhafter und ansprechender Weise. Die Wärmebehandlung kann ausser in Luft
auch in anderen reaktiven Gasen oder auch unter Schutzgas durchgeführt werden, wodurch
sich verschiebliche Farbgebungen der Kordeloberfläche erreichen lassen.
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Die Wärmebehandlung kann nicht nur zum Glätten der Kordel und zur
farblichen Gestaltung ihrer Oberfläche benutzt werden, sondern auch dazu, Spannungen
abzubauen, die durch den Flechtvorgang in der Kordel vorhanden sind. Ohne ein solches
Spannungsfreiglühen würde sich eine erfindungsgemäße Kordel nach dem Verflechten
und Verlöten ihrer Enden dadurch zu entspannen suchen, dass sie sich etwas zurückdreht,
sobald sie aus der Spannvorrichtung entnommen wird, in welcher man sie bis zum Verlöten
ihrer Enden hält; diese selbsttätige Entspannung geht mit einer Lockerung und einer
geringen Durchmesservergrößerung der Kordel einher. Dieses selbsttätige Entspannen
der Kordel
kann man durch ein Spannungsfreiglühen ganz oder teilweise
verhindern und dadurch beeinflussen, wie fest oder flexibel die Kordel letztendlich
wird. Zu diesem Zweck hält man die Kordel während des Spannungsfreiglühens an ihren
Enden fest eingespannt und gestreckt und stabilisiert die Form der Kordel in dieser
Lage durch die Wärmebehandlung. Je fester die Kordel werden soll, umso stärker tordiert
spannt man sie vor dem Spannungsfreiglühen ein.
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Es gelingt auf diese Weise, Kordeln herzustellen, die in ihrem Glanz
und in ihrer Flexibilität Seidenkordeln vergleichbar sind, den Seidenkordeln aber
weit überlegen sind, wenn es um die Haltbarkeit, um die Beständigkeit, und um die
Möglichkeiten der Befestigung von schmückenden Elementen geht. Ein weiterer Vorteil
liegt daran, dass eine erfindungsgemäße Kordel nicht so leicht verschmutzt und nach
Bedarf wiederholt und ohne Schwierigkeiten gereinigt werden kann, am besten in einem
Ultraschallbad; wiederholte Reinigungsvorgänge beeinträchtigen weder die Haltbarkeit
noch das Aussehen der Kordel. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Kordel
liegt darin, dass sie spezifisch schwerer ist als eine Seidenkordel. Im Hinblick
auf die Verwendung für Schmuckzwecke ist dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil,
denn die im Vergleich zu einer Seidenkordel schwerere Ausführung vermittelt dem
Träger des Schmucks eher das Gefühl von Hochwertigkeit, und das macht die neue Kordel
im Gegensatz zur
Seidenkordel auch geeignet für die Verwendung
für wirklich kostbaren, hochwertigen Schmuck. Ausserdem bewirkt das höhere spezifische
Gewicht, dass eine erfindungsgemäße Kordel, insbesondere bei Verwendung für ein
Collier, sich dem Körper der Person, die das Schmuckstück trägt, harmonischer anschmiegt.
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Nachfolgend wird noch ein detailliertes Ausführungsbeispiel für die
Herstellung einer erfindungsgemäßen Kordel angegebenen.
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Für die Herstellung der Kordel geht man aus von endlosen Fasern aus
einem korrosionsbeständigen Stahl.
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Besonders geeignet ist ein Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl mit der Werkstoffnummer
1.4404 nach DIN. Die Metallfasern sind im Querschnitt rund mit einem Durchmesser
von 12 um. Aus Garn, welches 275 dieser Metallfasern enthält, werden zweifach gezwirnte
Metallfäden hergestellt, wobei das Verzwirnen mit 200 Drehungen pro laufenden Meter
erfolgt. Die so hergestellten Metallfäden enthalten also 550 Fasern. Zwei Gruppen
solcher Metallfäden werden nun zu einer Kordel verflochten.
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Nimmt man für jede Gruppe 30 verzwirnte Fäden, erhält man eine Kordel
mit einem Durchmesser von ungefähr 2,7 mm. Für dickere oder dünnere Kordeln nimmt
man entsprechend mehr oder weniger Fäden. Die Gruppen zu je 30 Fäden werden mit
ungefähr 40 Umdrehungen (Rechts- und Linksdrehungen zusammengenommen) pro laufenden
Meter der Kordel verflochten.
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Wenn die Kordel fertiggeflochten ist, werden ihre Enden auf einer
Länge von ungefähr 1 bis 2 cm mit Silberhartlot verlötet, während die Kordel straff
und unter Torsion
in einer Einspannvorrichtung gehalten wird. Beim
Verlöten wird darauf geachtet, dass das Silberhartlot über den ganzen Querschnitt
in die Kordel eindringt. Soweit nicht schon geschehen, wird nun durch Verdrehen
der beiden an den Enden der Kordel angreifenden Halterungen der Einspannvorrichtung
gegeneinander die gewünschte Festigkeit bzw. Flexibilität der Kordel eingestellt
und die Kordel dann in gestrecktem Zustand einer Wärmebehandlung unterzogen, dies
geschieht mittels der offenen Flamme eines Gasbrenners, welche an der Kordel entlanggeführt
wird.
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Durch die Wärmebehandlung wird die Kordel spannungsfrei geglüht und
zugleich wird sie oberflächlich geglättet und erhält einen seidigen, matten Glanz.
Die Wärmebehandlung kann natürlich auch in einem Ofen durchgeführt werden und kann
anstatt der Luft auch unter Schutzgas oder unter einem anderen Reaktionsgas erfolgen,
wenn man eine Farbgebung der Oberfläche erreichen will.
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Nach der Wärmebehandlung wird die Kordel aus der Einspannvorrichtung
entnommen und kann dann zu einem Schmuckstück weiterverarbeitet werden.
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Die beigefügte Zeichnung zeigt eine solche Kordel in einer schematischen
Ansicht. An dem einen Ende 1 ist der Abschnitt angedeutet, welcher mit einem Silberhartlot
ge-
getränkt ist. Am gegenüberliegenden Ende ist über den mit dem
Silberlot getränkten Abschnitt eine Hülse 2 aufgeschoben, welche in der Regel aus
einem Edelmetall bestehen wird und mit der Kordel vernietet oder verstiftet ist.
Da die Kordel aus Metallfasern besteht und an ihrem Ende mit einem Silberhartlot
getränkt ist, kann sie ohne Gefahr eines teilweisen Auflösens der Kordel an den
Enden quer durchbohrt werden um einen Stift oder Niet für die Befestigung der Hülse
2 aufzunehmen.
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