DE3518617C2 - - Google Patents
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- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/40—High-molecular-weight compounds
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Description
Die Erfindung betrifft ein nahezu alternierendes Copolymer eines Fluoralkyl-α-
trifluormethacrylates mit einem weiteren Monomeren.
Funktionelle Polymere von Fluor enthaltenden Methacryl- oder Acrylestern
gewinnen zunehmende Bedeutung. Solche Polymere besitzen
breite Anwendungsmöglichkeiten, z. B. als Textilimprägnierungsmittel,
wobei die dem Fluor zugeschriebenen wasserabstoßenden und ölabstoßenden
Eigenschaften ausgenutzt werden, als Fluorkautschuk aufgrund der chemischen
Beständigkeit, als optische Kunststoffe aufgrund der geringen Brechkraft, als
Schutzlacke bzw. Resistmaterialien und als Dentalmaterialien. Tatsächlich
wurde bereits eine beträchtliche Anzahl von Produkten bis zur Stufe der
praktischen Anwendung entwickelt.
Bislang gehören die zuvor genannten Polymeren hauptsächlich zu einer
Gruppe von fluorhaltigen Verbindungen, die durch die folgende all
gemeine Formel (A) wiedergegeben werden:
worin R ein Wasserstoffatom oder ein Methylrest ist und R′ eine teil
weise fluorierte Alkylgruppe bedeutet. Bei diesen Verbindungen sind die
Fluoratome in der Alkoholgruppierung enthalten. Beispielsweise werden
Copolymere eines Methacrylates, das eine Perfluoralkylgruppe in der
Alkoholgruppe enthält, mit einem aliphatischen Monomeren weit verbreitet
als wasserabstoßendes und ölabstoßendes Mittel zur Behandlung von Textilien
eingesetzt.
Eine andere Gruppe von fluorhaltigen
Methacrylaten der folgenden allgemeinen Formel (B), d. h.
α-Trifluormethacrylate, die funktionelle Polymere liefern,
besitzen einzigartige Eigenschaften:
worin R einen Alkylrest oder einen fluorhaltigen Alkylrest
bedeutet.
Jedoch können Monomere der allgemeinen Formel (B) nicht frei
polymerisiert werden. Wie beispielsweise in Macromolecules,
15 (1982), S. 915-920 beschrieben ist, können diese Polymere durch
anionische Polymerisation unter Verwendung von Pyridin oder
n-Butyllithium als Initiator polymerisiert werden, jedoch
können sie nicht zu Homopolymeren durch radikalische Poly
merisation unter Anwendung eines üblichen Initiators, wie
Benzoylperoxid, polymerisiert werden. In der gleichen Lite
raturstelle ist angegeben, daß die radikalische Copolymeri
sation von Methyl-α-trifluormethacrylat mit Methylmetha
crylat möglich ist, daß diese jedoch eine sehr lange Reak
tionszeit erfordert, um ein Copolymeres mit einem Gehalt
einer relativ großen Menge des Fluoracrylates mit guter Aus
beute zu erhalten.
In der GB-PS 10 94 316 werden Copolymere von 1,1-Dihydro
perfluoralkyl-α-trifluormethacrylaten der Formel
worin n 3 bis 17 bedeutet, und Comonomeren mit einer ethyle
nischen Bindung beschrieben. Für die Comonomeren wird eine
Vielzahl von Verbindungen genannt, unter anderem auch Styrol
und Vinyltoluol. Als bevorzugtes fluoriertes Methacrylat
wird 1,1-Dihydroperfluoroctyl-α-trifluormethacrylat und
als bevorzugtes Comonomer n-Octylmethacrylat verwendet.
In der US-PS 24 72 811 werden Copolymere von einer Vielzahl von
α-Fluormethacrylsäurederivaten, unter anderem Alkyl-α-fluormethacrylate
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, mit einer ungesättigten
Verbindung als Comonomer beschrieben, wobei die Verbindung wiederum eine
Vielzahl von Verbindungen, unter anderem Styrol, sein kann.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen nahezu
alternierenden Copolymeren eines Fluoralkyl-α-trifluormethacrylates mit einem
weiteren Monomeren, wobei dieses Copolymere durch radikalische Polymerisation
in effektiver Weise hergestellt werden kann.
Erfindungsgemäß wird ein nahezu alternierendes Copolymer vorgeschlagen, erhält
lich durch radikalische Polymerisation nach an sich bekannten Verfahren eines
Monomeren der allgemeinen Formel (1)
in der R die Gruppe -CH₂CF₃ oder -CH(CF₃)₂ bedeutet, und eines
weiteren Monomeren, das Styrol, p-Methylstyrol oder Divinylbenzol ist,
wobei das Molverhältnis der Ausgangsmonomeren 20 : 80 bis 95 : 5 fluor
haltiges Monomer zu weiterem Monomer beträgt.
Die erfindungsgemäßen Copolymere können durch Copolymerisation
des Monomeren der zuvor genannten allgemeinen Formel (1) und eines
der genannten weiteren Monomeren in Anwesenheit eines radikalischen
Polymerisationsinitiators hergestellt werden.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß
Fluoralkyl-α-trifluormethacrylate leicht eine radikalische Copolymerisation mit
Styrol, p-Methylstyrol oder Divinylbenzol erfahren. Weiterhin wurde bestätigt, daß ein
gewünschtes Copolymeres mit guter Ausbeute in einer ziem
lich kurzen Zeitspanne, die für eine industrielle Anwen
dung geeignet ist, gebildet wird, und daß die Menge des
fluorhaltigen Monomeren in dem Copolymeren nicht sehr
weit von 50 Mol-% entfernt ist.
Anders ausgedrückt bedeu
tet dies, daß die erfindungsgemäßen Copolymeren nahe bei
einem äquimolaren, alternierenden Copolymeren liegen.
Die erfindungsgemäße Copolymerisation kann unter Verwendung
eines bekannten, radikalischen Polymerisationsinitiators in
der Weise einer Lösungs-, Emulsions-,
Suspensions- oder
Massenpolymerisation durchgeführt werden. Das Molekular
gewicht des Copolymeren ist nicht in spezifischer Weise
eingeschränkt. Es ist möglich, eine große Vielzahl von
Copolymeren zu erhalten, die von Copolymeren mit niedri
gem Molekulargewicht in Form von Ölen oder Fetten bis zu
Copolymeren mit hohem Molekulargewicht in Form von Kaut
schuken oder Kunststoffen reichen.
Extrem hohe Reinheit ist für die erfindungsgemäß verwendeten
Monomeren nicht erforderlich. Insoweit die Monomeren frei
von Verunreinigungen sind, die bei üblichen radikalischen
Polymerisationsreaktionen schädlich sind, ist ein durch
Gaschromatographie bestimmter Reinheitsgrad von 98% aus
reichend.
In dem eingespeisten Gemisch liegt das Molverhältnis des
α-Trifluormethacrylatmonomeren zu dem styrolartigen
Monomeren üblicherweise im Bereich von 95 : 5 bis 20 : 80
vorzugsweise im Bereich von 80 : 20 bis 20 : 80. Im allgemeinen
ergibt das erfindungsgemäße Verfahren die Copolymerisation
der beiden Monomerenarten in einem Molverhältnis nicht
weit entfernt von 1 : 1, insofern das Mischverhältnis der
Monomeren in dem Einspeisungsgemisch innerhalb des zuvor
genannten breiten Bereiches liegt.
Bei der erfindungsgemäßen Durchführung kann entweder ein öl
löslicher oder ein
wasserlöslicher, radikalischer Initiator verwendet werden.
Beispiele für öllösliche, radikalische Poly
merisationsinitiatoren sind organische Peroxide, wie Di
isopropylperoxydicarbonat, tert.-Butylperoxypivalat,
Di-2-ethylhexylperoxydicarbonat, Benzoylperoxid, Lauroyl
peroxid, Propionylperoxid, Trichloracetylperoxid, Perfluor
butyrylperoxid und Perfluoroctanoylperoxid, Azoverbindungen,
wie Azobisisobutyronitril und Azobis-2,4-dimethylvaleronitril
sowie organische Borverbindungen, wie Triethylboroxid oder
-peroxid.
Beispiele für wasserlösliche, radikalische Poly
merisationsinitiatoren sind Wasserstoffperoxid, Kaliumper
sulfat, Ammoniumpersulfat und Ammoniumperfluoroctanat sowie
Kombinationen solcher Initiatorverbindungen mit bestimmten
Metallsalzen, d. h. Initiatoren vom Redoxtyp.
In dem Einspeisungsgemisch ist das Verhältnis des radikali
schen Polymerisationsinitiators zu den Monomeren nicht
besonders begrenzt und muß nicht gegenüber üblichen Werten
bei bekannten, radikalischen Polymerisationsreaktionen vari
iert werden.
Das Lösungsmittel für das Reaktionssystem kann praktisch
frei ausgewählt werden. Im Fall eines organischen Lösungs
mittels wird üblicherweise ein Kohlenwasserstoff oder eine
fluorhaltige Verbindung eingesetzt. Im Fall der Verwendung
von Wasser wird üblicherweise ein Suspendiermittel oder
ein Emulgator zugesetzt, um die Dispersion der Reaktions
teilnehmer zu stabilisieren. Die er
findungsgemäße, radikalische Copolymerisationsreaktion
kann bei verschiedenen Temperaturen von -30°C bis 100°C durchgeführt werden,
üblicherweise
im Bereich von etwa 0°C bis etwa 70°C.
Die erfindungsgemäßen, fluorhaltigen Copolymeren besitzen
breite Anwendungsmöglichkeiten als funktionelle Polymere,
und sie sind beispielsweise als wasser- und öl
abstoßende Mittel, Schutzlacke bzw. Resistmaterialien, Um
hüllungsmaterialien für optische Fasern und in Form von Ölen und
Fetten für spezielle Anwendungszwecke brauchbar.
In einem 200 ml Autoklaven, der mit einem elektromagneti
schen Rührer ausgerüstet war, wurden 29,0 g Hexafluoriso
propyl-α-trifluormethylacrylat, 10,4 g Styrol, 120 ml Ben
zol und 0,16 g Azobisisobutyronitril vermischt und der
Polymerisationsreaktion bei 60°C während 24 Stunden unter fort
währendem Rühren unterworfen. Die erhaltene Lösung wurde
in Methanol zur Ausfällung des bei
der Reaktion gebildeten Polymeren eingegossen. Das Polymere
wurde mit Methanol gewaschen und getrocknet. Die Polymer
ausbeute betrug 42 Gew.-%.
Durch Elementar
analyse wurde gefunden, daß dieses Copolymere aus 50 Mol-% α-Trifluor
methylacrylat und 50 Mol-% Styrol bestand.
Anstelle des in Beispiel 1 verwendeten α-Trifluormethyl
acrylates wurden 22,2 g 2,2,2-Trifluorethyl-α-trifluor
methylacrylat eingesetzt. Im übrigen wurde das Polymeri
sationsverfahren und der Reinigungsprozeß wie
in Beispiel 1 durchgeführt. Die Ausbeute des erhaltenen
Copolymeren betrug 49 Gew.-%.
Durch Elementaranalyse wurde gefunden, daß dieses Copoly
mere aus 46 Mol-% 2,2,2-Trifluorethyl-α-trifluormethyl
acrylat und 54 Mol-% Styrol bestand.
Anstelle des in Beispiel 2 eingesetzten Styrol wurden
10,7 g p-Methylstyrol verwendet. Im übrigen wurde das Poly
merisationsverfahren und der Reinigungsprozeß des Bei
spiels 2 wiederholt. Die Ausbeute an
Copolymeren betrug 53 Gew.-%.
Durch Elementaranalyse wurde gefunden, daß dieses Copoly
mere aus 47 Mol-% 2,2,2-Trifluorethyl-α-trifluormethyl
acrylat und 53 Mol-% p-Methylstyrol bestand.
Anstelle des in Beispiel 2 verwendeten Styrols wurden 11,8 g
Divinylbenzol eingesetzt. Im übrigen wurde das Polymerisa
tionsverfahren und der Reinigungsprozeß des Beispiels 2 iden
tisch wiederholt. Die Ausbeute an erhaltenem Copolymeren in Form
von feinen Teilchen betrug 68 Gew.-%.
Claims (1)
- Nahezu alternierendes Copolymer erhältlich durch radikalische Poly merisation nach an sich bekannten Verfahren eines Monomeren der allgemeinen Formel (1) in der R die Gruppe -CH₂CF₃ oder -CH(CF₃)₂ bedeutet, und eines weiteren Monomeren, das Styrol, p-Methylstyrol oder Divinylbenzol ist, wobei das Molverhältnis der Ausgangsmonomeren 20 : 80 bis 95 : 5 fluorhaltiges Monomer zu weiterem Monomer beträgt.
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