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Pferdehufschuh
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hut schuh mit einem hufeisenförmigen
Laufeisen und einer das Eisen teilweise umfassenden, mit dem Huf verbindbare Laschen
aufweisenden Kunststoffumhüllung.
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Hut schuhe der genannten Art sind bekannt. Bei einem bekannten Schuh
konventioneller Art ist das Eisen als Beschlag für einen hufeisenförmigen Kunststoffgrundkörper
ausgebildet und wird mittels z.B. am Kunststoffgrundkörper befestigten Kunststofflaschen
am Huf befestigt.
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Soll ein Pferd mit solch einem Hut schuh versehen werden, erfolgt
Ausschneiden des Kunststoffkörpers nach einem Hufabdruck; der Beschlag wird um den
Grundkörper herum gebogen und z.B. mittels Schrauben oder Stiften am letzteren befestigt.
Die Befestigung erfolgt dadurch, dass Löcher an geeigneten Orten in das zusammengehaltene
Gebilde aus Grundkörper und Beschlag gebohrt werden und dann die Verstiftung erfolgt.
Die Befestigung am Huf geschieht auf konventionelle Weise, z.B. mittels Klebstoff.
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Bei einem weiteren bekannten Hut schuh ist das Laufeisen aus einem
im wesentlichen U-förmigen Profil gemäss Schweizer Patentschrift 638 078 aufgebaut.
Der Quersteg dient als Trittfläche, die abstehenden Schenkel sind dem Huf zugewendet.
Damit dieses Laufeisen dem Huf angepasst werden kann, muss seine Wandstärke relativ
dünn gewählt werden. Der als Trittfläche ausgebildete Quersteg besitzt V-förmige,
sich gegen das Hut innere öffnende Einschnitte.
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Damit wird Biegung in Hufeisenform des Profils überhaupt erst ermöglicht.
Gebogen wird also nur der an der Hufaussenseite entlang verlaufende Schenkel.
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Zur Montage dieses Eisens am Huf wird von dessen Unterseite ein Negativ
erstellt und das Eisen in einem Kunststoffkörper vergossen; mit Hilfe des Negativs
kann deia Kunststoffkörper genaue, der Hufunterseite entspre-
chende
Kontur verliehen werden. Zur Befestigung des Ganzen am Huf werden im Kunststoffkörper
geeignete Laschen eingelassen, welche, wie bereits erwähnt, mit dem Huf verklebt
werden können.
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Hut schuhe der genannten Art können nur mit erheblichem Zeitaufwand
angepasst werden, sie sind mehrteilig und das Zusammenfügen der Komponenten erfordert
recht grosses handwerkliches Geschick.
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Im Falle des Schuhs, bei,welchem das profilierte Eisen in den Kunststoffkörper
eingegossen wird, muss dem Pferd zur Herstellung des Negativs sein früheres Eisen
abgenommen werden; während der durch Vergiessen des profilierten Eisens und der
nachfolgenden Aushärtung bedingten Wartezeit sollte das Pferd wenig bewegt werden,
da sonst die Gefahre besteht, dass die Sohle des Hufs mit dem Gusskörper nicht mehr
genau übereinstimmt.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, diese Nachteile zu überwinden.
Dazu zeichnet sich der Hut schuh erfindungsgemäss dadurch aus, dass Eisen und Kunststoffumhüllung
in den Laschen fixierte Verankerungsfortsätze des Eisens unlösbar miteinander verbunden
sind und dass für mindestens Grobanpassung des Schuhs an den Huf durch plastische
Deformation des Eisens letzteres Zonen verminderter Biegesteifigkeit aufweist.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Eisen als Vollkörper,
d.h. nicht als einen Innenraum mindestens teilweise umschliessendes Profil ausgebildet;
am Umfang vorgesehene Ausnehmungen erzeugen im Eisen Querschnitte mit verminderter
Fläche derart, dass mindestens Grobanpassung des Schuhs an den Huf leicht erfolgen
kann.
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Es ist vorteilhaft, die Enden des Schuhs miteinander zu verbinden;
der Hut schuh ist dann auch sehr grossen Beanspruchungen gewachsen.
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Die Verbindung kann entweder durch ein Querglied erfolgen, welches
mittels Verzahnungen an den Enden des Schuhs befestigt werden kann oder aber durch
Aneinander-
festlegen von von den Enden des Schuhs ab stehenden
Verbindungselementen.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen
Hut schuhs sind dessen Enden durch einen plastisch verformbaren Verbindungssteg
miteinander verbunden. Dieser Verbindungssteg weist vorteilhafterweise für plastische
Verformung durch ein Werkzeug zwei von den Enden des Laufeisens im wesentlichen
im spitzen Winkel gegen das Innere des Schuhs zusammenlaufende Schenkel auf.
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Ist der Hut schuh mit solch einem V-förmig mit der Spitze gegen das
Innere des Schuhs verlaufend ausgebildeten Verbindungssteg ausgerüstet, kann Anpassung
des Schuhs an den Huf nach folgendem Verfahren erfolgen. Durch plastische Durchbiegung
des Verbindungssteges in der Ebene des Laufeisens mit Hilfe eines geeigneten, nachfolgend
beschriebenen Werkzeugs erfolgt Zusammenziehen der Enden soweit, bis sie den gewünschten
Abstand aufweisen. Durch dieses Zusammenziehen der Enden wird die Krümmung des Laufeisens
und damit des Schuhs dem Huf angepasstn.
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Ein erfindungsgemässes Werkzeug für Verformung des Verbindungssteges
des Hut schuhs zwecks Anpassung an den Huf weist eine Gewindespindel und einen auf
dieser Gewindespindel laufenden Biegebalken auf. Die Gewindespindel kann auf der
Innenseite des Scheitels des Verbindungssteges angesetzt und mit dem Biegebalken
die beiden Schenkel des Verbindungssteges derartig hintergriffen werden, dass bei
Drehung der Spindel die Schenkel des Verbindungssteges gegeneinandergezogen werden.
Durch Drehung der Spindel schraubt sich nämlich der Biegebalken letzterer entlang;
der Abstand von der an der Innenseite des Scheitels angesetzten Gewindespindelspitze
und den die Schenkel hintergreifenden Biegebalkenenden während geeigneter Verdrehung
der Spindel immer grösser; dies bedeutet dass der Winkel, den die Schenkel zwischen
sich einschliessen, immer kleiner und damit der Abstand zwischen den Schenkelenden
ebenfalls immer kleiner wird. Damit
rücken die Enden des Laufeisens
bzw. des Hufschuhs näher gegeneinander; der Hut schuh wird stärker g +tümmt und
passt sich dem-individuellen Huf an.
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Das-Laufeisen kann auch mit nach innen. abstehenden Greifelementen
ausgestattet werden. Die Griff-igkeit des Schuhs auf z.B. E-is oder Schnee ist dådurch
merklich erhöht.
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Die-Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführu-ngsbeispiels noch etwas näher erläutert.
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E-s- zeigt: Fig. 1 schematisch eine Ansicht des erfindungsgemässen
Hufschuhs, Fig. 2a- schematisch einen Querschnitt durch den Schuh von Fig. 1 an
der Stelle I-I, Fig. 2b schematisch einen Querschnitt durch den Schuh von-Fig-.
1 an der Stelle II-II, Fig. 3 schematisch eine Ansicht der Trittfläche des Schuhs
von Fig. 1, Fig-. 4 schematisch die Verzahnung aufweisenden Enden eines erfindungsgemässen
Hut schuhs mit einem dazugehörigen Verbindungselement, Fig. 5 schematisch ein weiteres
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Schuhs, wobei dessen Enden durch einen
plastisch deformierbaren Verbindungssteg miteinander verbunden sind, und Fig. 6
eine Ansicht des hinteren Teils des Schuhs von Fig. 5 mit einem angesetzten Werkzeug
für Anpassung des Schuhs an einen individuellen Huf.
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Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Hut
schuhs 1. Eine Kunststoffumhüllung 2 bedeckt teilweise ein Laufeisen 4 und besitzt
einstückig an ihr angeformte Laschen 3. Vom Eisen 4 gegen das Innere des Schuhs
1 verlaufende Verbindungselemente 5,5' sind mit einer Klammer 6 aneinander festgelegt.
Die Klammer 6 dient dazu, dass die Verzahnungen 7 bzw. 7' der Verbin-
dungselemente
5,5' nicht aneinander abgleiten können; die Enden 8 bzw. 8' des Schuhs sind somit
in ihrer gegenseitigen Lage gesichert. Weiter dargestellt sind Greifelemente 9,
welche auf rutschigem Untergrund das Gleiten des Schuhs wesentlich verringern.
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Figur 3 zeigt eine Ansicht von unten des erfindungsgemässen Schuhs.
Sichtbar ist die Trittfläche 10 des Laufeisens 4 sowie der untere Rand der Kunststoffumhüllung
2. Im Eisen 4 vorgesehene Ausnehmungen 11 bewirken eine Verminderung des Querschnittes
des Eisens; dieses kann durch plastische Deformation in den Zonen 12 mindestens
grob an einen individuellen Huf angepasst werden.
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Figur 2a zeigt einen Schnitt entlang der Linie I-I von Figur 1.
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Das Eisen 4 ist mit Hilfe von Verankerungsfortsätzen 13 in den Laschen
3 fixiert; Abkürzungen 14 an den Fortsätzen 13 bewirken, dass die Verankerung auch
unter grosser Beanspruchung hält. Dargestellt ist ein Schnitt durch eine Zone verminderter
Biegesteifigkeit des Eisens; dessen Querschnitt idr durch eine Ausnehmung 11 vermindert.
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Figur 2b zeigt einen Querschnitt durch den Schuh von Fig. 1 entlang
der Linie II-II, der Schnitt verläuft durch eine Zone grosser Biegefestigkeit.
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Soll ein Pferd mit einem erfindungsgemässen Schuh beschlagen werden,
muss nur der vorgefertigte Schuh der individuellen Hufkontur angepasst und durch
Festlegen z.B. der Verbindungselemente 5,5' mit Hilfe der Klammer 6 gesichert sowie
die Laschen 3 auf konventionelle Art mit dem Huf z.B. verklebt werden.
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In Figur 4 ist ein Querglied 14 dargestellt; dessen Verzahnungen
15,15' sind zum Zusammenwirken mit den an den Enden 8,8' vorgesehenen Verzahnungen
13,13' bestimmt.
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Die Befestigung des Quergliedes kann z.B. durch Schrauben erfolgen.
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Figur 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen
Hufschuhs. Dessen Enden sind durch
einen V-förmig ausgebildeten
Verbindungssteg 16 miteinander verbunden. Anpassung des Schuhs an einen individuellen
Huf erfolgt durch Gegeneinanderziehen der Schenkel 17,17' des Stegs 16. Diese Ausbildung
ist besonders vorteilhaft, da keine verschiedenen Teile aneinander befestigt werden
müssen, wenn die Enden des Schuhs in ihrer gegenseitigen Lage fixiert werden sollen.
Weiter ist Anpassung des Schuhs mit einem einfachen, nachstehend beschriebenen Werkzeug
leicht möglich.
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Figur 6 zeigt ein Werkzeug 18, welches am hinteren Teil des Schuhs
angesetzt ist. Es besitzt eine Gewindespindel 19 sowie einen auf dieser Spindel
laufenden Biegebalken 20 zum Gegeneinanderziehen der Schenkel 17,17'.
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Wie aus der Figur ersichtlich ist, wird zum Gegeneinanderziehen der
Schenkel 17,17' die Spindel an der Innenseite des Scheitels des Verbindungssteges
16 angesetzt und anschliessend geeignet verdreht. Durch die Verdrehung schraubt
sich der auf der Spindel laufende Biegebalken 20 vom Scheitel des Verbindungssteges
16 weg; durch diese Bewegung werden die Schenkel 17,17' durch den Biegebalken 20
gegeneinandergezogen.