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Hufs chuh
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Die Erfindung betrifft einen Hufschuh mit einer hufeisenförmigea Platte
und mit an die Hornwand sich anlegenden Halteelementen.
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Bekannt sind Hufeisen, die vom Schmied angepaßt und mit Nägeln an
der Hornwand des Hufes befestigt werden. Die Nagelspitzen werden an der Hornwand
nach aupen umgebogen. Abgesehen von dem erheblichen Arbeitsaufwand der Anbringung
von Hufeisen führen diese Hufeisen in vielen Fällen zur Schädigung des Hufes und
zu Hufkrankheiten. Denn es kommt vor, daß die Hornwand durch die Hufnägel ausreipt.
Beim Gehen führt der erhebliche Druck zu einer Spreizung der Hornwand nach aupen,
so dap auch hierdurch eine Lockerung der Hufnägel auftritt.
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Es sind auch Hufschuhe aus einem erstarrungsfähigen Kunststoff bekannt,
die unmittelbar an die Hornwand angegossen werden, vergleiche DT-AS 1 299 467. Dieses
Verfahren ist jedoch sehr aufwendig und langwierig, so dap die Anbringung eines
Hufschuhes für das Pferd eine erhebliche Belastung bedeutet. Es sind umfangreiche
Vorarbeiten zur Präparierung der Hornwand und ferner Nacharbeiten zur Formung des
Hufschuhes erforderlich.
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Infolgedessen haben solche Hufschuhe kaum eine praktische Bedeutung
erlangt.
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Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Hufschuhes, der
den anatomischen Eigenschaften der Hornwand angepapt ist und Beschädigungen des
Hufes, insbesondere der Hornwand, ausschliept. Außerdem soll der Hufschuh leicht
an dem Huf befestigbar sein,
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung
dadurch gelöst, dap entsprechend der Neigung der äuperen Hornwand geformte Laschen
Durchgänge für Nagelkrampen aufweisen, dap Endlaschen an der Platte entsprechend
dem Hinterrand der Hornwand geformt sind und dap einzelne längere Laschen sowie
die Endlaschen durch ein Zugband miteinander verbindbar sind.
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Die Befestigung des Hufschuhes durch Nagelkrampen erweist sich als
äuperst vorteilhaft, da sich diese Nagelkrampen zusammen mit der Hornwand bewegen
können. Insbesondere kann sich der Trittrand der Hornwand bewegen, ohne dap dadurch
ein Ausbrechen bewirkt wird. Die Endlaschen umschließen den Hinterrand der Hornwand,
so dap die Hornwand in diesem Bereich gegen Verletzungen geschützt ist. Dies ist
besonders für Springpferde wichtig.
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Das Zugband umschließt nicht die gesamte Hornwand, sondern reicht
lediglich von den Hinterrändern über die Vorderseite der Hornwand. Dadurch werden
Einschnürungen der Hornwand vermieden, so daß keine Druckschäden auftreten können.
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Zum zusätzlichen Halt kann man durch das Zugband jeweils das Oberende
einer Endlasche mit dem Wurzelende der gegenüberliegenden Endlasche verbinden. Bei
dieser Art der Verbindung wird die Hornwand nicht in unzulässiger Weise eingeschnürt.
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Nach der Erfindung kann man auch an der Innenseite der Platte kurze
nach oben gerichtete Laschen mit Durchgängen für Nagelkrampen vorsehen, die an die
innere Hornwand anschlagbar sind.
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In anderer Weise kann man auch an der Innenseite der Platte Laschen
mit Ösen zur Aufnahme eines Zugbandes vorsehen, das an den jeweiligen Endlaschen
befestigbar ist. Durch diese Mapnahmen erreicht man einen sicheren Halt des Hufschuhes.
Andererseits ist der Hufschuh jederzeit leicht lösbar, so dap je nach Jahreszeit
und Witterungslage sowie '«Teländebeschaffenheit ein Wechsel des Hufschuhes möglich
ist. Die Erfindung bringt einen erheblichen Fortschrit-t in der Hufpfege und verbessert
die
Möglichkeiten der Gesunderhaltung des Hufes.
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Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme
auf die anliegenden Zeichnungen erläutert, in denen darstellen: Fig. 1 eine erste
Ausführungsform der Erfindung in der Draufsicht, Fig. 2 eine Seitenansicht eines
Hufes mit dem Hufschuh nach Fig. 1, Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Erfindung
in der Draufsicht, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV- IV in Fig. 3 und Fig.
5 einen Huf mit dem Hufschuh nach Fig. 3.
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Der Hufschuh nach den Fig. 1 und 2 umfapt einen Blechzuschnitt, dessen
Umrisse in Fig. 1 in strichpunktierten Linien eingezeichnet sind. An einer hufeisenförmigen
Platte 1 sitzen zahlreiche Laschen, nämlich am Aupenrand an der Vorderseite eine
längere Lasche 2, im Seitenbereich mehrere kurze Laschen 3 und an den Hinterenden
Endlaschen 4. Am Innenrand der Platte 1 sind ebenfalls kurze Laschen 5 angeschnitten.
Diese Laschen besitzen einerseits Durchgänge 6 für Nagelkrampen 7; die längeren
Laschen besitzen auperdem ösenartige Durchgänge 8 für ein Zugband 9. Die Laschen
sind entsprechend der Form der Hornwand aufgebogen, wie dies in Fig. 1 in ausgezogenen
Linien dargestellt ist. Die Endlaschen 4 sind auperdem entsprechend dem Hinterrand
der Hornwand profiliert.
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Die Platte 1 ist auf der Oberseite mit einer nachgiebigen Auflage
10 versehen, etwa aus Schaumstoff. An die Platte 1 sind ferner Beschlageisen 11
mithilfe von Schrauben 12 angesetzt, die durch Löcher der Platte 1 hindurchreichen.
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Fig. 2 zeigt die Befestigung des Hufschuhes an einem Huf 13.
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Der Hufschuh wird über die Hornwand 14 geschoben, wobei sich die
Endlaschen
4 an den Hinterrändern der Hornwand 14 anlegen. Die Laschen 2, 3, 5 werden mithilfe
von Krampen 7 an der Hornwand 14 befestigt, so daß dadurch bereits der Hufschuh
fest mit der Hornwand verbunden ist. Auperdem wird ein Zugband 5 von den ösenartigen
Durchgängen 8 der Endlaschen über den entsprechenden Durchgang 8 der Lasche 2 gezogen.
Die durch die Durchgänge 8 einer jeden Endlasche 4 gezogenen Enden des Zugbandes
9 werden jeweils durch die ösenartigen Durchgänge 8 der Endlaschen 4 gezogen und
mittels einer klammerartigen Spannklemme 15 festgelegt.
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Der Hufschuh nach der Erfindung ist damit an der Hornwand 14 -befestigt.
Er stützt sich an der Trittfläche der Hornwand ab und ist am Umfang der Hornwand
sowie am Hinterrand der Hornwand gehalten. Dadurch wird die Hornwand geschont. Die
in die Hornwand eingeschlagenen Krampen 7 führen zu keiner übermäpigen Belastung
der Hornwana, weil diese Krampen nicht bis zur Trittfläche durchgehen Die Hornwand
kann sich unter Belastungen in dem erforderlicher Ausmap bewegen. Vor allem kann
sich der Trittrand der Horntan& im -iesentlIchen ungehindert dehnen. Die Hinterränder
der Hornwand sind besonders geschützt, was für Springpferde wichtig ist. Der Hufschuh
nach der Erfindung führt damit zu keinen Hufkrankheiten. Das Zugband 9 umschliept
die Hornwand von einem Hinterrand zum andern, ohne die Hornwand jedoch auf dem gesamten
Umfang einzuschliepen. Damit paßt sich der Hufschuh den anatomischen Verhältnissen
der Hornwand in ausgezeichneter Weise an.
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Der Zuschnitt der Platte 1 mit den zahlreichen Laschen kann ein Blechzuschnitt
sein, der durch Biegen geformt wird. Es kann sich auch um einen Gußteil handeln.
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Ein abgewandelter Hufschuh ist in den Fig. 3 bis 5 dargestellt.
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Dieser Hufschuh ist aus einem erstarrungsfähigen Kunststoff gegossen.
Es kann sich bspw. um einen Spritzgiepteil aus einem zähen, verschleipfesten Thermoplast
handeln.
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Dieser Hufschuh besitzt ebenfalls eine Platte 1', die gleichzeitig
als Trittsohle dient. An dieser Platte sind die bereits beschriebenen Laschen 2,
2', 3 und die Endlaschen 4 angeformt.
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Diese Laschen besitzen ebenfalls Durchgänge für Nagelkrampen sowie
ösenartige Durchgänge 8 für ein Zugband 9. Jede Endlasche besitzt am Oberende einen
ösenartigen Durchgang 8' und am Wurzelende einen ösenartigen Durchgang 8". Am Innenrand
der Platte 1 sitzen Laschen 3', in die jeweils eine Hülse 16 eingeformt ist, die
als Öse für ein Zugband dient.
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Fig. 5 zeigt die Befestigung dieses Hufschuhes an der Hornwand 14
des Hufs 13. Die Laschen sind durch Nagelkrampen 7 in der beschriebenen Weise an
der Hornwand 14 befestigt. Ein Zugband 9 ist durch die Durchgänge 8 der Lasche 2
und 2" gezogen und verläuft jeweils von einem oberen Durchgang 8' einer Endlasche
4 zu dem Durchgang 8" am Wurzelende der gegenüberliegenden Endlasche. Von dort ist
das Zugband durch die Hülse 16 der inneren Laschan3' gezogen. Damit verläuft das
Zugband 9 um die Aupenseite der Hornwand 14 und ist überkreuzend über die Hinterränder
der Hornwand 14 nach-der Unterseite gezogen. Durch diese überkreuzende Auslegung
des Zugbandes 9 wird die Dehnung der Hornwand nicht unzulässig behindert. Dadurch
werden Einschnürungen der Hornwand vermieden. Die Druckbelastungen beim Gehen, Laufen
und Springen können sich innerhalb der Hornwand leicht ausgleichen, so daß keine
unzulässigen Belastungen auftreten.