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Die Erfindung betrifft eine Zunge für Schuhe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die einen durch Schnürbänder oder dergleichen verursachten Druck gleichmäßig auf einen Fußrücken verteilen kann und sich der individuellen Form eines Fußrückens anpassen kann.
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Stand der Technik
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Eine derartige Zunge ist aus der
DE 10 2010 060 365 A1 bekannt. Zur Verbesserung der Biegsamkeit der Zunge enthält deren Stützteil
1 vier von den Seitenrändern aus in Richtung auf die Längsachse der Zunge verlaufende Ausnehmungen oder Einkerbungen
4, welche zwei seitliche Materialstege
5 aus dünnerem Material abgrenzen, welche in weitestem Sinne auch als Rippen angesehen werden können. Entlang der Längsachse der Zunge erstreckt sich ein Längsschlitz
6 über mehr als ein Drittel der Länge der Zunge.
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Offenbarung der Erfindung
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Die in Anspruch 1 angegebene Erfindung löst die Aufgabe, eine Zunge für Schuhe bereitzustellen, mit der auch stärkere Fußrückenanomalien ausgeglichen werden können, und zwar nicht nur durch elastische Anpassung an die individuelle Form eines Fußrückens, sondern auch durch Vorformen der Zunge entsprechend den tatsächlichen anatomischen Gegebenheiten eines Fußes.
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Im Stand der Technik ist es zwar allgemein bekannt, ein als Einlage ausgeführtes Fußbett entsprechend den tatsächlichen anatomischen Gegebenheiten eines Fußes zu bearbeiten, doch wurde dies für eine Zunge noch nicht vorgeschlagen und wäre bei den bisher bekannten Zungen für Schuhe auch nicht leicht möglich gewesen, auch nicht bei der Zunge des o. g. Standes der Technik. Bei dieser Zunge ist nämlich das Material des Stützteils über eine große, ringförmig geschlossene und sattelförmige Fläche verteilt, die nicht leicht lokal verformt werden kann, da sich jede lokale Verformung tendenziell auch auf benachbarte Bereiche auswirkt. Auch hat es sich gezeigt, dass es in der Praxis schwieriger ist, den anatomischen Anforderungen eines Fußrückens gerecht zu werden, als jenen einer Fußsohle.
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Indem das Stützteil erfindungsgemäß eine ungefähr mittig entlang der Längsachse der Zunge verlaufende Längsverstrebung aufweist, mit der die Querverstrebungen einstückig verbunden sind, wobei jede Querverstrebung schmaler ist als die dadurch begrenzten Ausnehmungen, können sich die Längsverstrebung und besonders die Querverstrebungen jede für sich elastisch verformen, ohne dass dies einen merklichen Einfluss auf benachbarte Zungenteile hat. Darüber hinaus kann das Stützteil entweder schon bei der Fertigung anatomisch vorgeformt werden oder durch nachträgliches plastisches Verformen der Längsverstrebung und/oder einzelner Querverstrebungen z. B. in einem Schuhgeschäft besonders leicht und genau an eine individuelle Fußform anatomisch angepasst werden. Die individuelle Fußform kann auch mit einem 3D-Laserscanner abgetastet werden, und die erfindungsgemäße Zunge kann entsprechend den gewonnenen 3D-Daten maßgenau gefertigt oder angepasst werden. Erfindungsgemäß ist es auch denkbar, eine grobe anatomische Vorformung des Stützteils bei der industriellen Fertigung vorzunehmen, die von einer genauen individuellen Anpassung z. B. in einem Schuhgeschäft anhand von individuellen 3D Daten gefolgt ist. Das anatomische Vorformen und/oder die individuelle Anpassung können besonders erleichtert werden, wenn das Stützteil aus Thermoplast oder dergleichen hergestellt wird.
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Dadurch kann selbst bei krankheits- oder verletzungsbedingt stark von der Normalform abweichenden Fußrückenkonturen, die in konventionellen Schuhen leicht Schmerzen verursachen, ein idealer Formschluss zwischen der Zunge und dem Fußrücken hergestellt und damit eine bessere Druckverteilung erreicht werden, was das Tragen der Schuhe erheblich angenehmer macht.
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Dies wird noch dadurch gefördert, dass man in den breiten Ausnehmungen zwischen den Querverstrebungen viel zusätzliches Polstermaterial in der Zunge unterbringen kann, ohne die Dicke der Zunge zu vergrößern.
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Unter einem rigiden, aber elastisch biegsamen Stützteil wird hier ein einstückiges Teil verstanden, das einerseits steif genug ist, um die Stützfunktion erfüllen zu können, und das andererseits biegsam genug ist, um sich an den Fußrücken eines sich bewegenden Fußes anpassen zu können, ohne dem Fuß einen als unangenehm empfundenen Widerstand entgegenzusetzen. Im Falle eines Stützteils aus Kunststoff ist so etwas z. B. mit einem PU-Werkstoff gut realisierbar, der eine Shore-Härte von etwa 25 bis 45 hat. Das Stützteil könnte aber auch aus einem anderen geeigneten Kunststoff wie z. B. ABS, aus Metall, aus einem Kohlefaserverbundwerkstoff oder aus einem Verbund aus Kunststoff, Metall und/oder Kohlefaserverbundwerkstoff bestehen. Wenn das Stützteil aus einem Thermoplast besteht, ist eine nachträgliche Anpassung der Zunge an einen individuelle Fußform besonders leicht möglich, weil ein Thermoplast-Kunststoff einfach durch Erwärmen mit einem Heißluftgebläse verformbar gemacht werden kann.
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Unter einer Polsterung wird hier ein Teil verstanden, das vorzugsweise einstückig ist, aber auch mehrteilig sein kann, und das aus einem Material besteht, das weichelastisch genug ist, um die Polsterungsfunktion erfüllen zu können. Im Falle einer Polsterung aus Kunststoff ist so etwas z. B. mit einem PU-Weichschaum gut realisierbar, der eine Shore-Härte von etwa 10 bis 35 hat und vorzugsweise geschlossenzellig und wasserabweisend ist.
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Abhängig vom Einsatz sollte ein Sportschuh vorteilhaft härter sein und ein orthopädischer Schuh, wie beispielsweise ein Diabetiker-Schuh oder dergleichen, weicher sein.
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Besonders bei Zungen, deren Polsterung mit einer Membran aus Gore Tex oder dergleichen versehen ist, kann vorteilhaft durch die Membran Wasserdampf vom Fuß gut abgeführt werden, wobei gleichzeitig das Eindringen von Wasser verhindert wird.
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Unter einer Längsachse der Zunge wird hier eine annähernde Symmetrieachse der Zunge verstanden, die sich geradlinig ungefähr entlang der Höhenlinie des Fußrückens eines Fußes erstreckt, der sich in einem mit der Zunge versehenen Schuh befindet. Insbesondere verläuft diese annähernde Symmetrieachse der Zunge in etwa über den Scheitelpunkt des Fußrückens.
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Die Querverstrebungen und die Längsverstrebung könnten an sich sehr schmal sein, wobei die erfindungsgemäße Zunge in Draufsicht einem Abschnitt eines Fischskeletts ähneln würde, dessen Gräten die Querverstrebungen wären. Doch bestünde die Möglichkeit, dass der Träger eines mit so einer Zunge ausgestatteten Schuhs den von einzelnen Rippen ausgehenden Druck spürt, was die Polsterung der Rippen zum Fuß hin aufwändiger machen würde.
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Ein guter Kompromiss zwischen Tragekomfort und individueller Anpassbarkeit ist, wenn in bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung die Querverstrebungen und die Längsverstrebung als flache Bänder geformt sind, die alle ungefähr gleich breit sind und deren Breite ein Vielfaches ihrer Dicke beträgt, wobei die Querverstrebungen dünner als die Längsverstrebung sind und zu den Rändern der Zunge hin noch dünner werden können, und/oder wenn die Querverstrebungen paarweise einander entgegengesetzt und in gleichen Abständen voneinander von der Längsverstrebung bis zu den Seitenrändern der Zunge verlaufen.
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In einer Weiterbildung der Erfindung verlaufen die Querverstrebungen zunächst ungefähr rechtwinklig von der Längsverstrebung weg und sind dann um eine zur Längsachse der Zunge parallele Achse sowie in Richtung auf ein proximales (d. h., zum Bein weisendes) Ende der Zunge gekrümmt. Das heißt, die Querverstrebungen erstrecken sich nicht über ihre ganze Länge senkrecht zu der Höhenlinie entlang des beidseitig von der Höhenlinie abfallenden Fußrückens, sondern mit zunehmendem Abstand von der Höhenlinie mehr zur Ferse des Fußes hin. Es hat sich gezeigt, dass diese Maßnahme den Tragekomfort noch mehr verbessert.
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Die Längsverstrebung der Zunge sollte im Wesentlichen gerade sein, wobei der Begriff ”gerade” im Zusammenhang mit der Längsverstrebung hier so verstanden wird, dass er wünschenswerte Anpassungen an die Höhenlinie eines individuellen Fußrückens einschließen soll, welche auch bei normal geformten Füßen nicht genau, sondern nur ungefähr gerade verläuft und welche bei anomalen Fußformen, z. B. von Diabetikern oder Rheumatikern oder Vorfußverletzten, noch mehr von einer Geraden abweichen kann.
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Außerdem sollte die Längsverstrebung der Zunge über ihre ganze Länge vom proximalen bis zum distalen (d. h., zur Fußspitze weisenden) Ende überall ungefähr gleich biegsam sein, d. h. eine gleichmäßige Flexibilität haben, was bei einer bandförmigen Längsverstrebung mit konstanter Breite und Dicke gewährleistet ist. Um ein genau definiertes Biegeverhalten einzustellen, kann die Längsverstrebung auch in Abständen von etwa 1 bis 2 cm eingekerbt sein, bevorzugt auf ihrer Oberseite. Somit ist gewährleistet, dass sich die Längsverstrebung nach oben (d. h. vom Fußrücken weg) wölben kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, in welcher der Schuh keine Staublasche aufweist, hat das Stützteil einen einstückig mit einem distalen Ende der Längsverstrebung verbundenen Zungenfestigungsabschnitt, der dafür eingerichtet ist, nachträglich mit dem Schaft eines Schuhs verbunden zu werden, d. h., erst nachdem die Zunge individuell an den Fuß des Kunden angepasst worden ist, z. B. in einem Schuhgeschäft. Dazu kann das Stützteil an seinem distalen Ende eine Bohrung zum Befestigen der Zunge an einem Schuhschaft mittels einer Niete oder Schraube oder dergleichen aufweisen, oder es kann auf andere Weise für Befestigung an einem Schuhschaft ausgebildet sein.
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In einer konstruktiv besonders einfachen und effektiven Ausführungsform der Erfindung besteht das Stützteil aus der Längsverstrebung, aus mindestens je drei Querverstrebungen auf jeder Seite der Längsverstrebung, besonders bevorzugt genau drei Querverstrebungen auf jeder Seite, die in Bezug auf die Längsachse der Zunge symmetrisch angeordnet sind, sowie aus dem Zungenfestigungsabschnitt. Der Zungenfestigungsabschnitt kann z. B. ungefähr die Form eines Halbkreises haben, dessen Gerade zwei der Ausnehmungen begrenzt.
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Wie an sich bekannt, ist die Polsterung vorzugsweise einstückig und erstreckt sich über die ganze Fläche der Zunge. Sie kann z. B. mittels Klebstoff oder Steckdübeln oder dergleichen an dem Stützteil befestigt sein, und vorzugsweise hat sie lokale Verdickungen, welche die Ausnehmungen im Stützteil im Wesentlichen ausfüllen, so dass die Oberseiten der Polsterung in den Ausnehmungen ungefähr in einer Ebene mit den benachbarten Oberseiten des Stützteils liegen. Dadurch wird ein durch Schnürbänder oder andere Verschlussmittel verursachter Druck gleichmäßiger auf einen Fußrücken verteilt. Zudem können die Querverstrebungen zum Schutz der Polsterung mit einem elastischen Kunststoffnetz in der Längsrichtung paarweise miteinander verbunden sein. Diese Verbindung ist sehr elastisch und verhindert nicht die Bewegung der einzelnen Querverstrebungen, zumal eine Verbindung des Kunststoffnetzes mit der Längsverstrebung nicht gegeben ist.
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Wie an sich bekannt, kann die Zunge auch mehrere Belüftungslöcher haben, vorzugsweise in der Längsverstrebung und/oder in der Polsterung, durch die hindurch Wasserdampf vom Fuß entweichen kann, vorzugsweise mittels Kaminwirkung und/oder durch aktives Pumpen von Luft durch einen beim Laufen mit wechselnder Kraft auf die Polsterung drückenden Fuß.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat die Zunge außerdem eine proximale Stützvorrichtung für einen proximalen Fußrückenabschnitt (d. h., für den gekrümmten Übergang vom Fußrücken zum Unterschenkel), die in Richtung der Längsachse der Zunge verstellbar und/oder winkelverstellbar mit dem proximalen Ende der Längsverstrebung verbunden ist. Dies ermöglicht eine noch bessere Anpassung an die individuelle Form eines Fußrückens, nämlich auch an die Lage und den Verlauf des Übergangs vom Fußrücken zum Unterschenkel.
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Die proximale Stützvorrichtung kann ein bandförmiges rigides, aber biegsames Basisteil mit einer diesen bedeckenden Polsterung haben, wobei ungefähr in der Mitte einer Längskante des Basisteils ein gerader Fortsatz angeformt sein kann, der in unterschiedlichen Positionen an Befestigungsmittel am proximalen Ende der Längsverstrebung passt. Beispielsweise kann der Fortsatz ein Langloch oder aber zwei oder mehr Rundlöcher in einer Reihe enthalten, worin ein an der Längsverstrebung anbringbares Befestigungselement, wie z. B. eine Schraube oder eine Kunststoffklemme, oder dergleichen eingreift, so dass die proximale Stützvorrichtung in einer gewünschten Distanz am proximalen Ende der Längsverstrebung befestigt werden kann. Der Winkel könnte in diesem Fall z. B. dadurch eingestellt werden, dass man zwischen dem Fortsatz und der Längsverstrebung einen passenden Keil einfügt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine Perspektivansicht einer Zunge, wie sie in einem gestrichelt eingezeichneten Schuh angeordnet ist, schräg von oben;
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2 ist eine Perspektiv-Explosionsansicht der Bestandteile der Zunge von 1;
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3 ist eine weitere Perspektivansicht der Zunge von 1 schräg von oben;
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4 ist eine Perspektivansicht der Zunge von 1 schräg von unten; und
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5 ist eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Zunge, die abweichend von den vorstehenden Figuren, in welchen ein Zungenbefestigungsabschnitt vorhanden ist, in einer Staublasche eingebettet ist.
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Detaillierte Beschreibung
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Die in 1 bis 4 gezeigte Zunge eines in 1 gestrichelt dargestellten Schuhs 2 enthält eine flächige Polsterung 4 für einen Fußrücken eines nicht gezeigten Fußes im Schuh 2 und ein rigides, aber elastisch biegsames Stützteil 6, das die Polsterung 4 auf ihrer dem Fußrücken abgewandten Seite abstützt.
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Wie in 2 bis 4 gezeigt, besteht das Stützteil 6 aus einer ungefähr mittig entlang der Längsachse der Zunge verlaufenden Längsverstrebung 8, je drei quer dazu verlaufenden Querverstrebungen 10 auf jeder Seite der Längsachse sowie einem ungefähr halbkreisförmigen distalen Endstück 12, die alle einstückig miteinander verbunden sind. Erfindungsgemäß ist eine Querverstrebung ein Fortsatz, der schräg von der Längsverstrebung 8 verläuft. In einer alternativen Ausführungsform kann das distale Endstück 12 teilweise als separates Teil, wie durch die gestrichelte Linie 12A der 2 angedeutet, ausgebildet sein.
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Je zwei benachbarte Querverstrebungen 10 bzw. die distale Querverstrebung 10 und das Endstück 12 werden durch Ausnehmungen 14 abgegrenzt, welche sich von Seitenrändern der Zunge aus in Richtung auf die Längsachse der Zunge erstrecken, wobei die Ausnehmungen 14 eine etwas größere Breite haben als die Querverstrebungen 10.
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Wie man insbesondere in 2 erkennt, sind die Querverstrebungen 10 und die Längsverstrebung 8 als flache Bänder geformt, die alle ungefähr gleich breit sind und deren Breite ein Vielfaches ihrer Dicke beträgt, wobei die Querverstrebungen 10 dünner als die Längsverstrebung 8 sind. Die Querverstrebungen 10 verlaufen paarweise einander entgegengesetzt und in gleichen Abständen voneinander von der Längsverstrebung 8 bis zu den Seitenrändern der Zunge. Speziell verlaufen die Querverstrebungen 10 zunächst rechtwinklig von der Längsverstrebung 8 weg und sind dann um eine zur Längsachse der Zunge parallele Achse sowie in Richtung auf ein proximales Ende der Zunge gekrümmt. Die im Wesentlichen gerade Längsverstrebung 8 hat auf ihrer Oberseite eine Vielzahl von quer verlaufenden Einkerbungen 16 in gleichen Abständen von ca. 1,5 cm.
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Die Querverstrebungen 10 können vorteilhaft zum Schutz der Polsterung 4 mit einem elastischen Kunststoffnetz 14A in der Längsrichtung paarweise miteinander verbunden sein. Diese Verbindung ist sehr elastisch und verhindert nicht die Bewegung der einzelnen Querverstrebungen 10, zumal eine Verbindung des Kunststoffnetzes 14A mit der Längsverstrebung 8 nicht gegeben ist. Vorteilhaft ist das Kunststoffnetz 14A dünn.
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Das Endstück 12 des Stützteils 6 bildet einen Zungenfestigungsabschnitt, der in einem Vorderfußbereich mit dem Schaft eines Schuhs verbunden werden kann, z. B. mittels einer nicht gezeigten Niete oder Schraube, die durch ein Loch 18 im Endstück 12 hindurchgeht. Statt einer Niete oder Schraube könnte das Endstück 12 auch einen Fortsatz aufweisen, der zur Befestigung am Schaft ausgebildet ist. Als weitere Alternative ist es denkbar, dass das Endstück 12 zweiteilig an der gestrichelten Linie 12A der 2 ausgebildet ist, wobei ein separates distales Teil des Endstücks 12 am Schaft des Schuhs befestigt wird und ein proximales Teil des Endstücks 12 weiterhin einstückig mit der Längsverstrebung 8 ausgebildet ist. Die zwei Teile können mit üblichen, für den Fachmann bekannten Mitteln miteinander verbunden werden.
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Falls die Zunge, wie in der 5 gezeigt, in einer Staublasche 38 eingebettet ist, kann der Zungenfestigungsabschnitt weggelassen werden. Eine Staublasche ist herkömmlicherweise so zu verstehen, dass ein Futter und Obermaterial der Zunge eine Art von Beutel bilden, in dem ein Polsterteil/Schaumstoff eingeklebt wird. Erfindungsgemäß ist die gegenwärtige Staublasche derart ausgebildet, dass das Stützteil 6 mit der Polsterung 4 darin eingebracht wird und die Staublasche nachträglich verschlossen wird, um eine Zungentasche zu bilden. Die Zungentasche wird mit einer (nicht gezeigten) Umschlaglasche und einem (nicht gezeigten) Klettverschluss verschlossen. Alternativ dazu kann ein Druckknopf angebracht werden.
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Die vom Stützteil 6 abgestützte und daran befestigte Polsterung 4 hat lokale Verdickungen 20, welche die Ausnehmungen 14 im Stützteil 6 im Wesentlichen ausfüllen, so dass die Oberseiten der Polsterung 4 in den Ausnehmungen 14 ungefähr in einer Ebene mit den benachbarten Oberseiten der Querverstrebungen 10 liegen.
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Die Zunge hat auch mehrere Belüftungslöcher, nämlich Belüftungslöcher 22 in der Längsverstrebung 8 und Belüftungslöcher 24 in der Polsterung 4.
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Um einem Fuß auch an dem gekrümmten Übergang vom Fußrücken zum Unterschenkel passgenauen Halt zu geben, hat die Zunge außerdem eine proximale Stützvorrichtung für einen proximalen Fußrückenabschnitt, die aus einem bandförmigen rigiden, aber biegsamen Basisteil 26 mit einer diesen bedeckenden Polsterung 28 besteht, wobei das Basisteil 26 und die Polsterung 28 um den Übergang vom Fußrücken zum Unterschenkel herum gekrümmt sind. Die Polsterung 28 der proximalen Stützvorrichtung kann mit Öffnungen 14C versehen sein, die mit Öffnungen 14B des Basisteils 26 korrespondieren, um mittels Verbindungsmittel 14D eine Verbindung zwischen der Polsterung 28 und dem Basisteil 26 zu realisieren. Die Verbindungsmittel 14D können als Nieten, Schrauben, Clips oder dergleichen realisiert werden. Alternativ dazu können Polsterung 28 und Basisteil 26 zusammengeklebt oder durch weitere geeignete Mittel dauerhaft oder lösbar miteinander verbunden werden. Dies hat den Vorteil, dass das Stützteil 6 jederzeit herausnehmbar ist, um anatomisch nachgeformt zu werden.
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Zur Verbindung der proximalen Stützvorrichtung mit dem Stützteil 6 ist ungefähr in der Mitte einer Längskante des Basisteils 26 ein gerader Fortsatz 30 angeformt, der in zwei verschiedenen Positionen am proximalen Ende der Längsverstrebung 8 angebracht werden kann, wobei diese Positionen durch zwei Löcher 32 im Fortsatz 30 festgelegt sind. Je nachdem, durch welches der beiden Löcher eine Kunststoffklemme 34 gesteckt wird, die zugleich durch ein Loch 36 im proximalen Ende der Längsverstrebung 8 gesteckt wird, befindet sich die proximale Stützvorrichtung aus Basisteil 26 und Polsterung 28 mehr oder weniger nah am proximalen Fußrückenabschnitt. Das heißt, die proximale Stützvorrichtung aus Basisteil 26 und Polsterung 28 ist entlang des in 3 eingezeichneten Doppelpfeils verstellbar. Sie kann zusätzlich winkelverstellbar sein, z. B. durch Zwischenlegen von keilförmigen Elementen zwischen dem Fortsatz 30 und dem proximalen Ende der Längsverstrebung 8 oder durch Warmverformen des Fortsatzes 30.
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Wie man in den Figuren z. B. an den unterschiedlichen Anzahlen der ungefähr gleich beabstandeten Belüftungslöcher 24 auf der linken und der rechten Seite der Polsterung 4 erkennt, ist die Zunge nicht genau spiegelsymmetrisch zur Längsachse bzw. Längsverstrebung 8, sondern zur besseren Anpassung an die Unterschiede zwischen linken und rechten Füßen etwas asymmetrisch geformt, d. h. als Linkszunge bzw. im Ausführungsbeispiel als Rechtszunge ausgebildet, indem die vom Träger des Schuhs aus gesehen rechten Querverstrebungen 10 etwas länger sind als die linken Querverstrebungen 10.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Schuh
- 4
- Polsterung
- 6
- Stützteil
- 8
- Längsverstrebung
- 10
- Querverstrebungen
- 12
- Endstück
- 12A
- Trennlinie des Endstücks 12 in einer alternativen Ausführungsform
- 14
- Ausnehmungen zwischen Querverstrebungen 10
- 14A
- Kunststoffnetz 14A
- 14B
- Öffnungen im Basisteil 28 der proximalen Stützvorrichtung
- 14C
- Öffnungen in der Polsterung 28 der proximalen Stützvorrichtung
- 14D
- Verbindungsmittel zwischen Basisteil 26 und Polsterung 28
- 16
- Einkerbungen in Längsverstrebung 8
- 18
- Loch im Endstück 12
- 20
- lokale Verdickungen
- 22
- Belüftungslöcher in der Längsverstrebung 8
- 24
- Belüftungslöcher in der Polsterung 4
- 26
- Basisteil der proximalen Stützvorrichtung
- 28
- Polsterung der proximalen Stützvorrichtung
- 30
- Fortsatz am Basisteil 26
- 32
- Löcher im Fortsatz 30
- 34
- Kunststoffklemme
- 36
- Loch im proximalen Ende der Längsverstrebung 8
- 38
- Staublasche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010060365 A1 [0002]