Sportstiefel, insbesondere für Eishockey Die Erfindung bezieht sich auf einen Sportstiefel, insbesondere für Eishockey, dessen den Fuss in der Knöchelpartie umfassender und den Fussrücken ab deckender Schaft mit einer innen- oder aussenseitigen Auflage zum Schutz der Achillessehne versehen ist. Der Schutz der Achillessehne ist insbesondere gegen Schlageinwirkungen gerichtet.
Solche Schlageinwir kungen werden vielfach dadurch hervorgerufen, dass während des Eishockeyspiels der Fuss eines Spielers von dem Schläger eines Gegenspielers oder von der vielfach mit grosser Wucht geschlagenen Scheibe ge troffen wird. Die Schlageinwirkungen sind so gross, dass eine Verletzung der Achillessehne mit zu den häufigsten Fussschäden eines Eishockeyspielers ge hört. Daneben ist auch der Knöchel erheblicher Ver letzungsgefahr ausgesetzt.
Die bekannten zum Schutz der Achillessehne und gegebenenfalls auch des Knö chels in den Stiefel eingearbeiteten Auflagen beste hen aus mehr oder weniger reissfestem Gewebe oder aus dickem Leder. Eine solche Auflage verleiht aber zufolge ihrer Nachgiebigkeit dem im Eishockeystiefel sitzenden Fuss nur einen ungenügenden Schutz. Auf der anderen Seite ist die Beibehaltung der Nachgie bigkeit der Auflage insofern von Bedeutung, da eine starre bzw. zu steife Auflage die Beugung des Unter schenkels gegenüber dem Fuss beeinträchtigen würde.
Eine solche Beugung ist vor allem beim Eis hockeyspiel notwendig, bei dem die Spieler erfah- rungsgemäss in starker Vorlage fahren, d. h. der Kör per des Spielers ist weit nach vorne gebeugt.
Durch die Erfindung wird nun ein Schlagschutz für einen Sportstiefel, insbesondere Eishockeystiefel, geschaffen, der trotz seiner Biegsamkeit die Achilles- sehne gegenüber den vorerwähnten Einwirkungen schützt.
Der erfindungsgemässe Schlagschutz ist da durch gekennzeichnet, dass die Auflage aus drei im wesentlichen flach ausgebildeten biegeelastischen Kunststofformteilen mit hoher Kerbschlagfestigkeit besteht, von denen einer idie Achillessehne jr'ückwär- tig abdeckt und die beiden anderen, diesem gegen über breiteren Formteil als seitliche Abdeckungen der Achillessehne ausgebildet sind.
Durch die Bie geelastizität wird die vorerwähnte Abbeugung des Unterschenkels nicht behindert und der Schlagschutz kann sich auch dem Fuss gut anpassen. Andererseits setzt ,er einer Verfonmungskraft, wie sie bei dien vorerwähnten Schlageinwirkungen auftritt, einen er heblichen Widerstand entgegen.
Dadurch wird der Schlag von der Auflage abgefangen und nicht oder aber wesentlich geschwächt .an Iden Fuss weiterge- leitet. Durch die hohe Kerbachl.a;gfestig'keit des Schlagschutzes wird eine Beschädigung desselben durch Schlageinwirkung vermieden und dadurch natürlich auch die Verletzungsgefahr weiter herabge setzt. Ein Werkstoff, der die von der Erfindung ge forderten Eigenschaften in hohem Masse erfüllt und sich deshalb auch für den Erfindungszweck beson ders eignet, ist Nylon. Daneben können aber auch andere Polyamidsorten mit entsprechenden Eigen schaften verwendet werden.
Die Erfindung ist aber in keinem Fall auf die Auswahl eines bestimmten Kunststoffes beschränkt, es können vielmehr sämtli che Kunststoffe für den erfindungsgemässen Schlag schutz Anwendung finden, die eine ausgeprägte Bie geelastizität bei gleichzeitig hoher Kerbschlagfestig- keit besitzen.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbei spiele des erfindungsgmässen Schlagschutzes für Eis hockeystiefel veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 einen mit dem erfindungsgemässen Schlag schutz versehenen Eishockeystiefel in perspektivi scher Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht auf den als Stiefeleinlage ausgebildeten Schlagschutz vom, Stiefelinnern her gesehen, Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des in Figur 2 gezeigten und schon in den Stiefel eingebauten Schlagschutzes,
Fig. 4 eine -für den seitlichen Schutz der Achilles sehne bestimmte Einlage, wie sie auch bei dem in den Figuren 2 und 3 dargestellten Schlagschutz verwendet werden kann, Fig.5 ebenfalls eine Einlage zum seitlichen Schutz der Achillessehne, wobei die Einlage in die sem Falle nicht so weit nach oben reicht wie die in Fig. 4 dargestellte Einlage, Fig. 6 einen Ausschnitt aus einer Einlage, die aus mehreren gelenkig untereinander verbundenen Stäb= chen zusammengesetzt ist,
Fig. 7 einen Ausschnitt aus einer weiteren Aus- führungsform einer erfindungsgemässen Einlage, die durch Herausstanzen von Schlitzen aus einem flachen Werkstück erhalten wurde, Fig.8 eine bevorzugte Ausführungsform einer Einlage, die aus einem vorzugsweise aus Kunststoff draht gebildeten Gitterwerk, Gewebe o.
dgl. besteht, Fig.9 in perspektivischer Darstellung ein Aus- führungsbeispiel, bei dem der die Achillessehne hin- ten und;
seitlich umfassende Schlagschutz als leisten- bzw. fussgerechtes Formteil ausgebildet ist und Fig. 10 in schaubildlicher Darstellung einen aus einem Drahtgewebe bzw. -guter gebildeten Schlag schutz, der von aussen auf den Stiefelschaft aufge setzt ist.
Bei der in den Fig. 2 und 3 wiedergegebenen Ausführung besteht der in den insgesamt mit 1 be zeichneten Eishockeystiefel eingearbeitete Schlag schutz aus drei im wesentlichen flach ausgebildeten Kunststoff-Formteilen 2,3 von denen einer 2 die Achillessehne rückwärtig abdeckt und zu diesem Zwecke eine im wesentlichen der Stärke der Achil lessehne entsprechende Breite besitzt,
während dem gegenüber die beiden anderen Formteile 3 wesentlich breiter und als seitliche Abdeckung der Achillessehne ausgebildet sind. Das untere etwas verbreiterte Ende der seitlich angeordneten Formteile 3 liegt in der Höhe der unmittelbar oberhalb des Fersenbeins be findlichen Auskehlung des Fusses. Damit die unteren Enden 3' der verhältnismässig formsteifen Einlage teile 3 nicht in den Fuss einschneiden können, liegen sie auf der Aussenseite der Hinterkappe 14 (vgl.
Fig. 3), also zwischen Hinterkappe und Oberleder. Die Enden 3' der Einlageteile 3 sind, wie Fig. 1 er kennen lässt, so angeordnet, dass sie die Knöchelzone K freilassen.
Die Beweglichkeit des Fussgelenks wird also in diesem Falle durch den Schlagschutz nicht beeinträchtigt, worauf oft von höchste Leistungen anstrebenden Eishockeyspielern Wert gelegt wird. Sie müssen damit aber in Kauf nehmen, dass die Knö- chelzone K (Fig. 1) ungeschützt ist.
Am unteren Ende des Einlageteils 2 ist eine nach innen gerichtete Abwinklung 2' vorgesehen, welche die Brandsohle 15 untergreift und zur Festlegung der Einlage an der Brandsohle herangezogen werden kann (vgl. Fig. 3).
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Eishockeystiefel ist noch in der Fersenpartie seitlich im Stiefelschaft im spitzen Winkel zu den seitlichen Abdeckungsteilen 3 jeweils ein weiterer im wesentlichen flach ausgebilde ter, biegeelastischer Formteil 16 mit guter Kerb- schlagfestigkeit eingearbeitet, wobei der Scheitel punkt des Winkels oberhalb des Knöchels K liegt und der Öffnungswinkel gerade so bemessen ist, dass der Knöchel K zwischen den beiden,
jeweils auf einer Seite des Stiefelschaftes liegenden Formteilen 3,16 zu liegen kommt. Dadurch erfährt der Fuss unmittelbar neben dem Knöchel einen wirksamen Schlagschutz unter Beibehaltung der Beweglichkeit des Knöchels. Die Formteile 3,16 werden durch eine Vernietung 17 zusammengehalten. Es können noch weitere - nicht gezeigte - Vernietungen zur Festlegung der Schlag schutzteile 2,3,16 im Stiefelschaft vorgesehen sein.
Die Schlagschutzeinlagen 2,3 sind- auf der Innen seite des Stiefels mit einem Lederstück 4 und auf der Aussenseite mit einem Lederteil 5 abgedeckt, die beide, wie aus Fig. 3 ersichtlich, weit über die Ein- schlupföffnung des Stiefels hinausgeführt sind und in diesem Bereich die oberen Enden der Einlageteile 2,3 zwischen sich aufnehmen, wobei die Einlageteile durch Niete 6 an den Lederteilen 4,5 festgelegt sind.
Bei dem in Fig. 4 gezeigten Einlageteil 3 sind am unteren Ende 3' Längsschlitze 7 vorgesehen, damit die Einlage in diesem Bereich eine solche Biegsam keit erlangt, dass sich die Formteilenden 3' in die Auskehlung des Fusses oberhalb des Fersenbeins gut einlegen können. Falls sich die die Achillessehne seitlich schützende Einlage 3 nur bis zum Schaftrand erstrecken soll, was aus Gründen der besseren An schmiegbarkeit des Schaftes an den Fuss unter Um ständen erwünscht sein kann, dann kann die in Fig. 5 gezeigte Ausführung gewählt werden.
Auch hier sind wiederum Schlitze 7 zur Verbesserung der Anpas sungsfähigkeit der Einlage 3 an die Kontur des Fus- ses vorgesehen. Dieselbe Wirkung lässt sich dadurch erreichen, dass man die Einlage aus biegeelastischen Kunststoffstäbchen 8 mit hoher Kerbschlagfestigkeit aufbaut, die durch geeignete Mittel, z. B. Drähte 9, gelenkig untereinander verbunden sind (vgl. Fig. 6).
Bei dem in Fig. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein flaches Werkstück, das wiederum aus einem biegeelastischen Kunststoff mit hoher Kerbschlagfe- stigkeit besteht, mit Aussparungen 10 versehen, die in einfacher Weise durch entsprechende Ausstanzun- gen aus dem flachen Werkstoffstück erhalten werden können.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung eines Schlagschutzes besteht aus einem aus Kunststoff drähten, z. B. aus Polyamid oder Polypropylen gebil deten Gitter, Gewebe o. dgl. (vgl. Fig. 8). Ein solches Gebilde lässt sich auf thermoplastischem Wege sehr leicht verformen und damit der Fusskontur anpassen. Es ist natürlich auch möglich, den in den Fig. 2 und 3 gezeigten Einlageteilen 2,3 und 16 von vornherein eine fussgerechte Ausbildung zu verleihen z.
B. da durch, dass diese Teile im Spritzgiess- oder Spritz- pressverfahren hergestellt werden.
Statt den Schlagschutz aus einzelnen Teilen auf zubauen, kann er auch, wie in Fig. 9 gezeigt ist, aus einem die Achillessehne hinten und seitlich umfas senden einzigen Formteil 11 bestehen, das beispiels weise im Spritzguss in leistengerechter Form herge stellt werden kann. Mit der Abwinklung 11' unter greift das Formteil 11 die - nicht gezeigte - Brand sohle. Ein dem Formteil 11 entsprechender Teil kann aber auch aus einem Drahtgitter o. dgl. entsprechend der in Fig. 8 gezeigten Art bestehen.
In diesem Fall kann der ein einziges Teil bildende Schlagschutz durch einfaches Biegen eines flachen Werkstückes erhalten werden. Zufolge der Nachgiebigkeit des Kunststoffdrahtgitters o. dgl. kann sich dies auch der Fussform genau anpassen, aber nicht dehnen, wenn die Drähte an den Kreuzungsstellen miteinander ver- schweisst sind.
Fig. 10 veranschaulicht die Verwendung eines solchen Kunststoffdrahtgitters 12, wobei der aus die sem gebildete Schlagschutz allerdings aussen auf den Stiefelschaft aufgesetzt, also als Auflage ausgebildet ist. Das Gitter 12 kann mit dem Schaft fest oder lös bar verbunden sein.
Der Schlagschutz 12 ist im Be reich des den Schaftrand an der Einschlupföffnung umlaufenden Riemens 13 quergeteilt, was den Vorteil hat, dass der Schlagschutz beim Vorbeugen des Un terschenkels nicht nach hinten vorsteht. Falls der Schlagschutz 12 nachträglich auf einen Eishockey stiefel bekannter Ausführung montiert werden soll, wird aus dem Drahtgitter zweckmässigerweise ein die Achillessehne und den Knöchel umfassendes Form teil vorgebildet, beispielsweise durch thermoplasti sche Verformung.
Der aussen aufgesetzte Schlag schutz besitzt eine nach innen gerichtete Abwinklung 12', die zwischen der Laufsohle 18 und der Träger platte des Schlittschuhes zu liegen kommt, wodurch dem Schlagschutz ein zusätzlicher Halt am Stiefel verliehen wird.