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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine mit Griffaugen versehene Schere, wie
Haushaltschere, Manikürschere o.dgl., deren Scheren blätter eine Schneidkante mit
einer auf sie zulaufenden Fase aufweisen und mit der problemlos Schnitte sowohl
rechts- als auch linkshändig ausgeführt werden können.
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Um mittels ein- und derselben Schere Schnitte problemlos nicht nur
rechtshändig, sondern auch linkshändig ausführen zu können, muß die zur Schneidkante
zulaufende Fase des Scherenblattes, mit dem die Schere an das Schneidgut angesetzt
wird, vor Ausführen eines Schnittes, also bei geöffneter Schere, vom Benutzer aus
sichtbar sein. Diese Forderung erfüllen die gebräuchlichen Scheren nur bei rechtshändiger
Betätigung. Man ist daher bisher gezwungen, für den linkshändigen Gebrauch eine
darauf abgestellte Schere zur Verfügung zu stellen.
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Es ist zwar bereits eine Schere bekannt (GB-PS 561/1900), bei der
die Halme zwischen den Griffaugen und dem Drehpunkt der Schere zusätzlich als Schneidkanten
ausgebildet sind, um die Schere im Bedarfsfall auch für den linkshändigen Gebrauch
einsetzen zu können. Der Einsatz einer derartigen Schere ist jedoch dadurch begrenzt,
daß die zusätzlichen Schneidkanten nicht wie die Schneidkanten der Scherenblätter
in eine Spitze auslaufen. Hierdurch können Schnitte, zu deren Ausführung die Spitze
der Schere erforderlich ist, nicht ausgeführt werden.
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Es ist ferner eine Schere bekannt (DE-PS 25 27 922), die aus zwei
Paar etwa rechteckigen Scherenblättern besteht, die, eine bauliche Einheit bildend,
an ihren einen Enden zwei Griffaugen aufweisen und mit ihren anderen Enden um einen
Drehpunkt verschwenkbar sind. Es weist ferner jedes Scherenblatt eine in eine Spitze
auslaufende Schneidkante auf. Derartige Scheren ermöglichen zwar gleichermaßen rechts-
und linkshändige Betätigung. Ihrc I-landhabung ist jedoch durch den Aufbau
derartigen
Scheren erschwert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schere der eingangs
genannten Gattung so auszubilden, daß sie problemlos rechts- und linkshändig verwendet
werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß a) die
Scherenblätter je eine bis etwa an das hintere Ende der Schere reichende Verlängerung
aufweisen und mit dieser an der Innenseite einen Absatz bilden, b) die Griffaugen
mit einem Halmteil an der Innenseite der Verlängerungen begrenzt schwenkbar gelagert
sind und mit den Scherenblättern in einer Ebene liegen, c) die Verlängerungen die
Griffaugen in der Arbeitsstellung so überlagern, daß die durch die Griffaugen hindurchgesteckten
Finger der Hand des die Schere Handhabenden auch an den Verlängerungen abgestützt
sind.
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Durch die Verstellbarkeit der Griffaugen der Schere mit Bezug auf
ihre Lage zueinander sowie durch die bei Betätigen der Schere zwangsweise Verbindung
eines jeden in die Arbeitsstellung eingestellten Griffauges mit dem zugehörigen
Scherenblatt können mit der Schere problemlos Schnitte auch bei linkshändigem Betätigen
ausgeführt werden.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß
der Absatz zwei gleich lange und nach der Verlängerung hin schräg abfallende, Anschläge
bildende Kanten aufweist.
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Die Griffaugen liegen in der jeweiligen Arbeitsstellung mit den freien
Enden ihrer Halmteile an den einen bzw. anderen Anschlägen an. Hierdurch ist auf
einfache Weise die Verschwenkbarkeit der Griffaugen begrenzt.
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Die Erfindung ist nachstehend in einem Ausführungsbeispiel anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 die zusammengeklappte Schere in
Vorderansicht, Fig. 2 in Seitenansicht in Pfeilrichtung A der Fig. 1, Fig. 3 in
Vorderansicht mit in der Arbeitsstellung befindlichen Griffaugen und Fig. 4 die
teilweise, mit nur einem Griffauge gezeichnete Schere geöffnet in Vorderansicht.
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Mit 1 ist das obere und mit 2 das untere Scheren blatt bezeichnet,
die mittels einer Gelenkschraube 3 miteinander verbunden sind. Die Scherenblätter
1, 2 weisen eine Schneidkante 4, 5 mit einer auf sie zulaufenden Fase 6, 7 auf.
Mit 8 ist das dem oberen Scherenblatt 1 und mit 9 das dem unteren Scherenblatt 2
zugeordnete Griffauge bezeichnet. Ein jedes Scherenblatt 1, 2 weist eine sich bis
an das hintere Ende der Schere erstreckende Verlängerung 10, 11 auf, die innenseitig
mit den Scherenblättern 1, 2 einen Absatz 12 bilden, durch den sie gegenüber den
Scherenblättern 1, 2 verjüngt sind. Der Absatz 12 weist zwei gleich lange und nach
den Verlängerungen 10, 11 hin schräg abfallende Kanten auf, die Anschläge 13, 14
bilden. Ein jedes Griffauge 8, 9 besitzt einen Halmteil 15, 16, das mit dem Griffauge
8,9 einstükkig ist. Die Griffaugen 8,9 sind um an der Innenseite der Verlängerungen
10, 11 angeordnete Zapfen 17, 18 schwenkbar und liegen mit ihren Halmteilen 15,
16 in der Ebene der Scherenblätter 1, 2. Zur Begrenzung der Schwenkbarkeit der Griffaugen
8, 9 wirken deren Halmteile 15, 16 mit ihren freien Enden 19, 20 mit den Anschlägen
13, 14 zusammen. Die Verlängerungen 10, 11 weisen ferner nahe ihrer hinteren Enden
an den Längskanten zwei sich gegenüberliegende bogenförmige
Einbuchtungen
21,22 auf.
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Zum Verschwenken der Griffaugen 8, 9 in die Arbeitsstellung werden,
von der zusammengeklappten Schere ausgehend, die Scherenblätter 1, 2 mit der einen
Hand so in der Schließlage gehalten, daß sie diese Lage beim Verschwenken der Griffaugen
8,9 mit der anderen Hand beibehalten. Soll die Schere rechtshändig benutzt werden,
wird das Griffauge 8 so weit nach rechts geschwenkt, bis es mit dem freien Ende
19 seines Halmteiles 15 an dem Anschlag 14 anliegt. Hiernach wird das Griffauge
9 so weit nach links verschwenkt, bis es mit dem freien Ende seines Halmteiles 16
an dem Anschlag 13 anliegt. In dieser Stellung der Griffaugen 8,9 überlagern die
Verlängerungen 10, 11 der Scherenblätter 1, 2 die Griffaugen 8,9 derart, daß die
Finger der Hand nach Hindurchstecken durch die Griffaugen 8, 9 auch in den Einbuchtungen
21, 22 an den Verlängerungen 10, 11 abgestützt sind. Die Schere kann hiernach wie
eine herkömmliche Schere betätigt werden.
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Zum linkshändigen Benutzen der Schere werden die Griffaugen 8, 9
in entgegengesetzter Richtung in die Arbeitsstellung gebracht.