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Handgerät zum Rübenköpfen
Beim Köpfen von Rüben, z. B. Runkelrüben, ergeben sich eine Reihe von Schwierigkeiten. Erstrebenswert ist es dabei, von der Rübe nur soviel wegzuschneiden, dass das Kraut mit Sicherheit noch zusammenhält und nicht in einzelne Blätter zerfällt. Rübenköpfmaschinen können dieser Forderung nicht entsprechen, weil die Rüben bei weitem nicht alle gleich weit aus dem Boden ragen und durchaus nicht immer lotrecht stehen.
Deshalb verwendet man auch heute noch in den meisten Fällen Handgeräte zum Rübenköpfen. Soweit man sich nicht mit spitzen Küchenmessern behalf, bestand zunächst ein solches Gerät einfach aus einer Art Haumesser. Beim Köpfen der Rüben musste der Arbeiter das Kraut mit einer Hand erfassen und die Rübe mit einem Schlag mit dem Haumesser köpfen. Diese Arbeit ist nicht nur äusserst mühsam, sondern auch sehr gefährlich, denn das Köpfen der Rüben erfolgt im Spätherbst, d. h. bei Kälte und nicht selten sogar bei Schnee, so dass die Finger der das Kraut erfassenden Hand sehr bald klamm werden.
Man hat deshalb schon verhältnismässig früh ein Handgerät entwickelt, dessen Handhabung nicht mehr gefährlich war. Dieses Gerät wies einen langen Stiel auf, an welchem eine kurze Gabel angebracht war, an deren Enden ein Messer starr befestigt war. Die Schneide des Messers stand rechtwinklig zur Betätigungsrichtung und stand über die Gabelenden vor. Es handelt sich dabei also um ein Stossgerät, denn die Betätigung erfolgte in Schrittrichtung durch einen Stoss vom Körper weg.
Dass eine solche Handhabung grosse Körperkräfte und darüber hinaus auch Geschicklichkeit erfordert, liegt auf der Hand, denn einmal werden die Rüben dabei eigentlich nicht abgeschnitten, sondern abgeschlagen, zum andern fehlt dabei jegliche Führung und ausserdem werden weit aus dem Boden herausstehende Rüben dabei herausgerissen oder der herausstehende Teil der Rübe dicht über dem Boden abgebrochen.
Man hat deshalb versucht, diesen Nachteil bei einem andern Gerät auszuschalten. Dieses Gerät wies eine an einem Stiel befestigte Gabel auf, deren Enden gleich lang und etwas nach aussen gebogen waren.
Vor der Vereinigung der Gabeläste waren an denselben gegenüberliegend konische Rollen an vertikalen Achsen drehbar gelagert. Oberhalb der einen Rolle war ein Messer angeordnet, dessen Schneide schräg zur Betätigungsrichtung stand.
Man wollte also durch die Rollen dem Gerät eine Führung an der Rübe geben. Dies war jedoch mit Hilfe der Rollen praktisch unmöglich, denn die Rüben weisen einerseits ausserordentlich unterschiedliche Grössen und zum andern die verschiedensten Stellungen auf. Aus diesem Grunde erwies sich das zuletzt beschriebene Gerät als unbrauchbar und es wird bis heute überwiegend das Handmesser, in wenigen Fällen ausserdem das vorher beschriebene Gerät mit dem rechtwinklig zur Betätigungsrichtung stehenden Messer verwendet.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Handgerät zum Rübenköpfen zu schaffen, das eine einfache, jedoch sichere Handhabung ohne grosse Kraftanstrengung gewährleistet, so dass auch ungeübte Kräfte damit einwandfrei arbeiten können.
Die Erfindung geht dabei aus von einem Handgerät zum Rübenköpfen, das eine an einem Stiel befestigte Gabel und ein zwischen den Gabelästen angeordnetes Messer mit schräger Schneide aufweist. Die gestellte Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass einer der Gabeläste als einseitiger Anschlag gegenüber dem andern Ast verlängert und an der Gabel eine von Ast zu Ast führende schräge Schneide angeordnet ist. Die Lösung macht also von der grundsätzlichen Erkenntnis Gebrauch, dass für den vorliegenden Zweck nur eine einseitige Führung zum Ziele führt. Auf diese Weise kann das Gerät von der Seite her an die Rübe mittels des Anschlages angelegt werden.
Die schräge Schneide kann mannigfach ausgebildet sein ; besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn sich
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an den verlängerten Gabelast das in Schnittrichtung gesehen vorauseilende Ende der schrägen Schneide anschliesst. Auf diese Weise wird ein besonders zügiger und ziehender Schnitt erzielt ; beim Ansetzen des verlängerten Gabelastes an der Rübe nämlich wird das Gerät seitlich mit einer gewissen Kraft an den Kopf der Rübe angesetzt. Wenn sich die Schneide an den verlängerten Ast anschliesst, so kommt sie kurz nach dem Ansetzen bereits zur Wirkung, ohne dass irgendeine zusätzliche, über das Vorwärtsschieben des Gerätes hinausgehende Bewegung erforderlich ist.
Es ist bei solchen Handgeräten zum Rübenköpfen bekannt, die Schneide V-förmig mit zwei spiegelbildlich'symmetrischen divergierenden Schneidenteilen auszubilden. Dadurch ergibt sich aber bei der Handhabung des Geräts der Nachteil, dass der abgeschnittene Rübenkopf auf den Stiel fällt. Gemäss der Erfindung wird diesem Übelstand dadurch abgeholfen, dass der Schnittpunkt der beiden Schneidenteile im Grundriss gesehen seitlich neben der Längs-Mittellinie der Gabel liegt.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus denAnsprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung hervor, in welcher zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind. Dabei zeigt Fig. 1 ein Beispiel des Gerätes im Grundriss, Fig. 2 eine weitere Ausführung in der gleichen Darstellung und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-A der Fig. l.
Das Gerät besteht grundsätzlich aus einer Gabel 1, an derem hinteren Ende ein Haus 2 zur Aufnahme eines Stieles 3 abzweigt. Die Gabel 1 endigt in einem kürzeren Ast 4 und in einem längeren Ast 5. Im Beispiel nach Fig. l ist der Ast 5 mit einer Schneide 6 versehen, die schräg zur Betätigungsrichtung (s. Pfeil) verläuft. Der kürzere Gabelast 4 ist ebenfalls mit einer Schneide 7 ausgerüstet, welche bogenförmig verläuft und die Schneide 6 neben der Längsmittellinie 8 trifft.
Am Haus 2 ist zu beiden Seiten ein Drahtbügel 9 angebracht.
Das Gerät nach Fig. 2 stimmt mit dem ersten Beispiel im wesentlichen überein, nur ist hier der längere Gabelast 5 mit einer bogenförmigen Schneide 10 versehen, welche sich mit der nahezu gerade verlaufenden Schneide 11 des Astes 4 auf der dem längeren Ast 5 gegenüberliegenden Seite trifft.
,ZumKOpfen einerRübe 12 (Fig. 3) legt der Arbeiter den alsAnschlag und Führung dienenden längeren Ast 15 der Gabel 1 seitlich an die Rübe an u. zw. an die Stelle, wo das Kraut 13 aus dem Rübenkopf herauswächst. Von dieser Basis ausgehend braucht der Arbeiter nur noch das Gerät in Pfeilrichtung gemäss den Fig.1 und 2 in Schrittrichtung vorzustossen, um mit Sicherheit die Rübe so zu köpfen, dass das Kraut durch den abgeschnittenen Kopf noch zusammengehalten wird.
Die in Fig. l und 2 gezeigten Beispiele stellen insofern besonders leichte Geräte dar, als dort die Gabel 1 mit den Gabelästen 4 und 5 und den Schneiden 6 und 7 bzw. 10 und 11 aus einem Stück gefertigt ist.
Es ist jedoch auch möglich, die Schneiden an auswechselbaren Messern anzuordnen, was den Vorteil hat, dass ein allenfalls schartig und stumpf gewordenes Messer mit wenigen Handgriffen gegen ein scharfes ausgetauscht werden kann.
Bei Betrachtung der Fig. 3 könnte unter Umständen die Meinung entstehen, die Lage des Gabelastes 5 sei so, dass durch den nachfolgenden Schnitt lediglich das Kraut 13 abgeschnitten wird. Eine solche Meinung ist jedoch insofern irrig, als das Gerät in Schrittrichtung betätigt, also vom Körper weggestossen wird. Die Praxis hat gezeigt, dass das Gerät während des Stosses etwas nach unten gedruckt wird, so dass die Schneiden den Kopf der Rübe gerade im richtigen Masse von der Rübe trennen.
Durch das seitliche Zusammenführen der Schneiden 6 und 7 bzw. 10 und 11 wird der abgeschnittene Kopf der Rübe auf die eine oder andere Seite des Geräts geschleudert und dort durch den Drahtbügel 9 aufgefangen.
PATENTANSPRÜCHE : . l. Handgerät zum Rübenköpfen, bestehend aus einer an einem Stiel befestigten Gabel mit einem zwischen den Gabelästen angeordneten Messer mit schräg zur Betätigungsrichtung verlaufender Schneide, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Gabel äste (5) als einseitiger Anschlag gegenüber dem ändern Ast (4) verlängert und an der Gabel (1) eine von Ast zu Ast führende schräge Schneide angeordnet ist.