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Vorrichtung zur Verriegelung eines Fenster- bzw. Türflügels
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im Eckbereich oberhalb bzw. unterhalb des Türgriffes Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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An dem der vertikalen Schwenkachse gegenüberliegenden Schenkel des
Rahmens eines Flügels (eines Fensters oder einer Türe) sitzt in einer Nut eine vom
Betätigungsgriff auf und ab verschiebliche Schubstange, sitzen Riegelelemente bzw.
Zapfen, die bei der Verschiebung in jeweils eine Öffnung oder Falle eines am Fensterstock/Türstock
sitzenden Beschlages eingreifen oder aus dieser austreten.
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Wichtig ist dabei eine Verriegelung an der oberen (bzw. unteren) Ecke
über bzw. unter dem Betätigungsgriff, aber auch an der
oberen (bzw.
unteren) Ecke gegenüber dem Griff; durch diese wird der Flügel besonders dicht am
Fensterstock gehalten, was wichtig für die Isolation bezüglich Schall und Wärme
ist.
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Gemäss der DE-OS 26 51 114 dient das obere Ende der Treibstange als
Riegelelement, welches durch eine Öffnung in einem Beschlagteil hindurch in eine
Öffnung oder Falle am Fensterstock eingreift.
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Hierbei ist aber nachteilig, dass der Verschiebeweg der Treibstange
relativ lang ist. Dies gilt besonders für neuartige Tür-bzw. Fensterflügel mit Dreh-Kipp-Beschlägen,
bei denen über ein in einer gebogenen Führungsschiene geführtes, flexibles Zugelement
die Bewegung der vertikalen Treibstange auf eine längs des oberen Flügelrahmens
geführte horizontale Treibstange übertragen wird, welche die Gelenkverbindung am
oberen Ende der vertikalen Schwenkachse herstellt oder (zum Kippen) löst.
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Die vertikale Treibstange legt also einen relativ langen Weg zurück,
während für die Verriegelung an sich nur eine kleine Verschiebung erforderlich ist.
Der lange Verschiebeweg hat den Nachteil, dass die Öffnung in dem Fensterstock entsprechend
lang sein müsste. Man könnte diese Öffnung zwar kürzer machen und derart anordnen,
dass das Schubstangenende nur auf dem letzten Teil seines vertikalen Verschiebeweges
in diese Fallenöffnung eintritt bzw. aus dieser austritt. Dies würde aber eine Genauigkeit
bei
der Herstellung und eine Masshaltigkeit während der jahrelangen Benutzung voraussetzen,
die in der Praxis nicht gegeben sind.
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Hinzu tritt folgendes: Damit der Flügel dicht gegen den Stock beim
Schliessvorgang herangezogen wird, muss die Treibstange an ihrer oberen Schmalseite
zur Bildung einer Keilfläche abgeschrägt sein. Auch die hintere, d.h. dem Stock
zugewandte Schmalseite des Treibstangenendes sollte abgeschrägt sein. Wahlweise
können entsprechende Anzugs-Keilflächen auch an der Fallenöffnung vorgesehen sein.
Um die vertikale Erstreckung dieser Anzugsfläche muss aber die Fallenöffnung von
vorneherein höher bzw. tiefer sein, was, wie erwähnt, nachteilig bzw. sogar unpraktikabel
ist.
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In Erkenntnis dieser Umstände und Verhältnisse liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 zu schaffen, bei welcher ein dichter Verschluss im Bereich der Ecken, insbes.
oberen Ecke über dem Betätigungsgriff, bei nur geringer vertikaler Eingriffstiefe
innerhalb der praktisch gegebenen Herstellungstoleranzen und Masshaltigkeit erreicht
wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs
1 angegeben.
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Gemäss der Erfindung dient also nicht das Ende der vertikalen Treibstange
als Riegelelement, sondern das flexible Zugelement der Eckumlenkung dient als Träger
eines - durch einen entsprechenden Schlitz in der gebogenen Führungsschiene hindurchtretenden
- Riegelementes zum dichten Verschluss im Bereich der Ecke. Dieses Riegelelement
tritt beim Schliessen auf dem horizontalen Bereich seiner gesamten - von der vertikalen
über einen Bogen in die horizontale - übergehenden Bewegung in die Öffnung oder
Falle ein, die entsprechend positioniert an dem Fensterstock angeordnet ist. Für
diese Öffnung oder Falle kann das gleiche Beschlagteil wie für die übrigen Riegelzapfen
vorgesehen sein. Da der Eingriff in horizontaler Richtung erfolgt, ist die erforderliche
vertikale Bauhöhe minimal. Der Eingriffsweg des Riegelelementes in der Fallenöffnung
ist so gross, dass das Riegelelement immer in die Falle eintritt und die dichte
Schliess-Stellung eintritt bei für die Praxis ausreichend grosser Toleranz bezüglich
der Herstellung und der Masshaltigkeit der Bauteile.
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Vorzugsweise sitzt der Stift an einem entsprechend der Führungsschiene
gebogenen Plättchen, welches an der Unterseite des flexiblen
Zugelementes/Federpaketes
festgemacht ist. Die Führungsschiene kann zur besseren Führung des Riegelelementes
verstärkt sein. In weiterer Ausgestaltung kann an der Führungsschiene ein Versteifungswinkel
befestigt sein, der einen Schlitz zur Führung und zum Durchtritt des Riegelzapfens
aufweist. Bei bekannten Eckumlenkungsbeschlägen (Firma Roto) ist ohnehin ein Versteifungswinkel
für die gebogene Führungsschiene vorhanden, ein derartiger Winkel ist zur Verwendung
bei der Erfindung mit dem Führungsschlitz versehen. In weiterer Ausbildung können
an diesem Winkel die besonderen Haken bzw. Arme zur Befestigung der Basisteile eines
Beschlages gemäss Patentanmeldung P 34 30 897 des Anmelders vorgesehen sein.
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Vorteilhaft ist ein relativ gosser Krümmungsradius der Führungsschiene.
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In weiterer Ausgestaltung ist die Führungsschiene wenigstens an ihrem
einen Schenkel, vorzugsweise an beiden Schenkeln, S-förmig gebogen. Hierdurch wird
ein Zwischenraum jeweils zwischen dem horizontalen Schenkel der Führungsschiene
und dem Basisteil geschaffen. In diesem Zwischenraum kann die Schubstange sowie
das gezahnte Verbindungsteil zur Verbindung mit dem Zugelement aufgenommen werden.
Dieser Zwischenraum erleichtert auch die Montage.
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Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben.
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Fig. 1 zeigt zur Übersicht ein Fenster in Perspektive, halb geöffnet,
mit einer erfindungsgemässen Verriegelungsvorrichtung.
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Fig. 2 zeigt ein erstes Ausfühungsbeispiel, vergrössert herausgezeichnet
nach Linie II in Fig. 1, in der Verriegelungsstellung.
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Fig. 2a ist der Schnitt nach Linie IIa-IIa in Fig.2 Fig. 3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel, vergrössert herausgezeichnet, nach Linie III-III
in Fig. 2, ebenfalls in Verschluss-Stellung.
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Fig.3a zeigt vergrössert die Einzelheit IIIa in Fig. 3.
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Gemäss Fig. 1 ist ein Fensterflügel 1 um eine vertikale Achse schwenkbar
an einem Fensterstock 2 angelenkt. Der Fensterflügel kann auch um seinen unteren,
horizontalen Rahmenschenkel 3 geschwenkt (gekippt) werden. Zu diesem Zweck muss
eine Gelenkverbindung an der oberen recitn Ecke 4 gelöst und eine Gelenkverbindung
an der unteren linken Ecke 5 hergestellt werden. Hierzu dient ein Dreh-Kipp-Beschlag,
mit dem auch die Verriegelung und Entriegelung des Fensterflugels gegenüber dem
Fensterstock in üblicher Weise erfolgt. Der Dreh-Kipp-Beschlag weist einen vertikalen
Schenkel 6 und einen oberen horizontalen Schenkel 7 auf.
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Jeder Schenkel 6,7 besteht aus einem am Fensterflügel mittels Schrauben
8 angeschraubten Basisteil 9, 9a und einer an diesem geführten Treibstange 10, lüa
(vgl. Fig.3). Mittels des Betätigungsgriffes 11 wird die Treibstange 10 des vertikalen
Schenkels 6 gegenüber dem Basisteil 9 und damit gegenüber dem Rahmenschenkel) verschoben.
Mittels der Eckumlenkung 12 wird diese Schiebebewegung übertragen auf die Treibstange
lOa des oberen Schenkels 7. In der Schiebestellung nach oben bzw. nach rechts ist
die Gelenkverbindung an der Ecke 5 unten links gelöst und an der Ecke 4 oben rechts
hergestellt und somit der Fensterflügel um die vertikale Achse schwenkbar, wie in
Fig. 1 gezeigt. Umgekehrt ist in der unteren Schiebestellung eine Gelenkverbindung
unten links
hergestellt und oben rechts gelöst, und der Fensterflügel
somit um seinen unteren horizontalen Schenkel 3 schwenkbar/kippbar.
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Die Eckumlenkung weist eine Blattfeder bzw. ein Federpaket als felxibles
Zugelement 13 auf. Uas Zugelement 13 ist in einer gebogenen Führungsschiene 14 geführt.
Mit den Enden des Zugelementes 13 sind die zugekehrten Enden der Treibstangen 10,
lOa verbunden.
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Wie eingangs erwähnt, soll der Fensterflügel 1 in der Verschlussstellung
vor allem an der Ecke über dem Fenstergriff 11 gut verriegelt sein, derart, dass
der Fensterflügel 1 dichtend in Anlage am Fensterstock 2 gehalten wird.
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Beim Stand der Technik dient das verlängerte Ende der Treibstange
10 als Riegelement für die Ecke. Das Ende der Treibstange 10 greift in ein vertikales
Loch im Fensterstock 2 ein. Der gesamte Wey, den die Treibstange 10 von der Kippstellung
über die Schwingstellung bis zur Verschluss-Stellung zurücklegt, ist relativ gross.
Für die Verriegelung, d.h. für den Eingriff des oberen Endes 15 der Treibstange
10 in eine Falle wäre aber nur ein kleiner Verschiebeweg erforderlich.
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Es würde also an sich genügen, wenn das Treibstangenende nur auf dem
obersten Teil seines Verschiebeweges in die Falle eintritt. Dies ist aber, wie eingangs
erwähnt, wegen der Fertigungs-und Mass-haltigkeitstoleranzen nicht praktikabel.
Das vertikale Loch im Fensterstock muss also weit grösser sein als an sich für die
Verriegelung erforderlich. Ferner muss das Treibstangenende beidseitig abgeflacht
sein, damit der Fensterflügel beim Schliessen dicht gegen den Fensterstock herangezogen
wird.
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Gemäss der Erfindung dient zur Verriegelung an der Ecke nicht das
obere Treibstangenende sondern an dem flexiblen Zugelement 13 der Eckumlenkung 12
ist ein Riegelelement/Riegelstift 17 vorgesehen, der durch einen Schlitz 18 in der
Führungsschiene 14 hindurchtritt. Dieser Riegelstift 17 beschreibt bei der Bewegung
der Treibstangen 10, lOa von der Kippstellung (Pos.K) über die Schwenkstellung (Pos.S)
bis zur Verschluss-Stellung (Pos.V) einen Bogen, an dem der Riegelstift 17 von der
horizontalen Stellung (Pos. K) über eine diagonale Stellung (Pos. S) in eine vertikale
Stellung (Pos. V) gelangt. Die vertikale Stellung ist die Verschluss-Stellung. Wie
ersichtlich, greift der Riegelstift 17 nur während des letzten Teils seiner Bewegungsbahn
19 in die Falle ein. In horizontaler Richtung ist Platz genug. Man kann also die
Fallenöffnung
20 so lang machen, dass bei allen praktisch vorkommenden Massabweichungen der Riegelstift
17 immer in die Verschluss-Stellung gelangt, also eine Position innerhalb der horizontalen
Bahn 8 der Fallenöffnung 20 einnimmt.
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Durch die angeschrägten Flanken 21 der Fallenbahn wird erreicht, dass
der Fensterflügel 1 dicht an den Fensterstock 2 angezogen wird.
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Der Riegelstift 17 sitzt an einem Plättchen 22, welches an der Unterseite/Innenseite
des Federpaketes/Zugelementes 13 anliegt und mittels Nieten an dem Federpaket festgenietet
ist.
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Die Treibstangen 10, lOa greifen mit ihren gezahnten Enden in gezahnte
Kupplungsstücke 23 ein, die ebenfalls an dem Zugelement angenietet sind.
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Die Ausführung nach Fig. 3 entspricht grundsätzlich derjenigen nach
Fig. 2, ist aber wie folgt verbessert: Die Führungsschiene 14 ist um mehr als 90"
gebogen bzw. an einen 900Bogen schliesst jeweils ein S-förmiger Kurvenbereich 24,
25 an. Auf diese Weise ist ein Abstand A zwischen jeweils dem Basisteil 9, 9a und
der Führungschiene 14 geschaffen, in welchem die Treibstangen 10 und die gezahnten
Kupplungsstücke 23 untergegebracht sind.
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Ferner kann auf diese Weise das für die Befestigung des Riegelstiftes
17 vorgesehene Plättchen 22 grösser bzw. ausgeprägter gebogen sein (vgl. Fig. 3,
3a).
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Ferner ist an der gebogenen Führungsschiene ein Verstärkungswinkel
26 angeschweisst, dessen beide Schenkel 27, 28 sich in der Verlängerung der Basisteile
9,9a erstrecken. An den Enden der Schenkel 27, 28 sind je ein Haken oder Arm 29,
30 angebogen.
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Diese Haken oder Arme 29, 30 übergreifen die Enden der Basisteile
9.
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Bei der Montage wird aus praktischen Gründen zunächst die Eckumlenkung
12 an dem Fensterflügel 1 festgemacht, dann werden die Basisteile 9, 9a und Treibstangen
10, lOa entsprechend dem jejeweiligen Mass abgelängt und montiert. Diese Massnahme
ist bei der Ausbildung nach Fig. 3 bedeutend erleichtert und vereinfacht, weil die
Enden der Basisteile 9, 9a nur unter die Hakenarme 29, 30 untergeschoben zu werden
brauchen. Die Hakenarme 29, 30 sind so lang, dass sie auf alle Fälle die Basisteile
9, 9a übergreifen, man braucht also nicht mit engen Toleranzen zu arbeiten.
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Im einzelnen ist dies in der älteren, nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung
P 34 30 897 beschrieben und wird daher hier nur als weitere Ausgestaltung beschrieben
und als Unteranspruch beansprucht.
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Zum Durchtritt des Riegelstiftes ist in dem Verstärkungswinkel 26
ein Schlitz 31 vorgesehen; hierdurch wird der Riegelstift 17 noch besser geführt
und vor allem in der Diagonalstellung/Schwenkstellung geschützt.
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Der Verstärkungswinkel 26 kann einstückig mit der Führungsschiene
17 ausgebildet sein, beispielsweise aus Stahlguss. Bisher war die Führungsschiene
aus Messing. Durch den Abrieb des Messings erreicht man eine gewisse "Schmierung"
des Zugelementes/Federpaketes 13. Dank des Schlitzes 18 in der Führungsschiene 14
sowie in dem Verstärkungswinkel 26 kann man nun aber relativ leicht Schmiermittel
bzw. Öl anbringen und erneuern, wodurch die Lebensdauer verlängert wird und, wie
erwähnt, die Führungsschiene nicht mehr aus Messing, sondern aus Eisen bestehen
kann.
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Die Erfindung ist anhand der oberen Ecke über dem Fenstergriff 11
beschrieben worden, sie kann aber natürlich auch an allen anderen Ecken des Fenster-
bzw. Türflügels angebracht werden, an denen eine Eckumlenkung mit Zugelement und
Führungsschiene vorgesehen ist. Hierbei wird der Fallenbeschlag 19 für die obere
Ecke 4 an der Seite der Schwenkachse in vertikaler Richtung am Fensterstock 2 montiert,
in die der Riegelstift auf dem vertikalen Endbereich seines Verschiebeweges in der
Verschlussstellung
eintritt. Anders als in der Ecke über dem Türgriff
11 kann aber an dieser Ecke 4 ein übliches Fallen-Beschlagteil 19 - entsprechend
positioniert - am oberen Bereich des vertikalen Schenkels des rensterstockes 2 angebracht
werden. Dagegen ist hier, im Bereich der Schwenkachse an dem horizontalen Schenkel
wenig Platz, da hier der den Fensterflügel in der Kippstellung festhaltende Stab
in der Verschluss-Stellung horizontal zwischen Fensterflügel und Fensterstock zu
liegen kommt.
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B e z u g s z e i c h e n l i s t e 1 Fensterflügel 2 Fensterstock
3 Rahmenschenkel 4 Ecke 5 Ecke 6 vertikaler Schenkel 7 horizontaler Schenkel 8 Schraube
9 Basis teil 9a Basisteil 10 Treibstange lOa Treibstange 11 Betätigungsgriff 12
Eckumlenkung 13 Zugelement 14 Führungsschiene 14a,14b Schenkel 15 -16 -17 Riegelelement/Riegelstift
an 13 18 Schlitz in 14 19 Falle 20 Fallenöffnung
21 angeschrägte
Flanken 22 Plättchen für 17 23 Kupplungsstücke 24 Kurve 25 Kurve 26 Verstärkungswinkel
27,28 Schenkel von 26 29,30 Haken/Arm 31 Schlitz in 26 K Position von 17 in Kippstellung
S Position von 17 in Schwenkstellung V Position von 17 in Verschlussstellung B Weg
von 17 in 20 A Abstand