DE3512838A1 - Optischer gegenstand aus verzweigtem polykarbonatharz - Google Patents

Optischer gegenstand aus verzweigtem polykarbonatharz

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DE3512838A1 DE19853512838 DE3512838A DE3512838A1 DE 3512838 A1 DE3512838 A1 DE 3512838A1 DE 19853512838 DE19853512838 DE 19853512838 DE 3512838 A DE3512838 A DE 3512838A DE 3512838 A1 DE3512838 A1 DE 3512838A1
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Kazuyuki Toyonaka Osaka Akahori
Toshiaki Kawanishi Hyogo Izumida
Mituhiko Masumoto
Shigeo Toyonaka Osaka Yanada
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Description

Mitsubishi Gas Chemical Company, Inc., Tokio/Japan
Optischer Gegenstand aus verzweigtem Polykarbonatharz
Die Erfindung betrifft einen optischen Gegenstand aus einem verzweigten Polykarbonatharz. Insbesondere betrifft die Erfindung lichtdurchlässige bzw. transparente optische Gegenstände aus Polykarbonatharz, die hergestellt werden durch Spritzgußverfahren oder Formpressen und die im Hinblick auf Zähigkeit und kontinuierliche Verformbarkeit beim Spritzgußverfahren überlegene Eigenschaften besitzen.
Die optischen Gegenstände gemäß der Erfindung umfassen digitale Audiodisks, Videodisks und Memorydisks, die in optischen Ablesesystemen und optischen Linsen verwendet werden.
Wie in der japanischen Patentanmeldung (OPI) Nr. 131654/81 zum Beispiel beschrieben ist, ist es bekannt, daß Acrylharze geeignete Materialien zur Herstellung von transparenten bzw. lichtdurchlässigen optischen Gegenständen darstellen, was auf ihre ausgezeichneten Eigenschaften zurückzuführen ist, wie (1) gute Transparenz, (2) gutes Fließverhalten bzw. Fluidität und (3) geringe Doppelbrechung. (Die Bezeichnung "OPI", wie sie vorstehend verwendet wird, bedeutet eine veröffentlichte, nicht geprüfte japanische Patentanmeldung). Solche Acrylharze haben jedoch den Nachteil, daß ihre Wärmebeständigkeit bei nur etwa 70 C liegt, ihre Stoßjbzw. Schlagfestigkeit gering ist und daß sie sich beim Absorbieren von Wasser werfen können.
Um diese Nachteile von Acrylharzen zu vermeiden, wurden Untersuchungen mit einem Polykarbonatharz mit einem durchschnittlichen Viskositätsmolekulargewicht von 15.000 bis 18.000 als Material zur Herstellung optischer Disks und Linsen durchgeführt; dies ist in der japanischen Patentanmeldung (OPI) Nr. 180553/83 offenbart. Diese PoIykarbonatharze weisen jedoch immer noch Nachteile auf, in dem ihr Fließverhalten nicht befriedigend ist und die Doppelbrechung, die einen äußerst wesentlichen Faktor bei der Herstellung von optischen Gegenständen darstellt, noch sehr hoch ist. Das schlechte Fließverhalten wurde verbessert durch eine Abnahme des Molekulargewichts des PoIykarbonatharzes oder durch eine Zunahme der Preßtemperatur.
Obwohl eine Verbesserung des Fließverhaltens vom praktischen Standpunkt her wertvoll ist, führt sie wiederum zu verschiedenen Problemen, wie unzureichende mechanische Festigkeit und Faserigkeit während dem Preßverfahren, wodurch es nicht möglich ist, Gegenstände kontinuierlich zu pressen bzw. zu vergießen. Somit weist das Polykarbonatharz in seiner praktischen Anwendung immer noch Beschränkungen auf. Bei den optischen Präzisionssystemen, wie sie im Ablesen bzw. Aufzeichnen von Informationen unter Verwendung von Laser verwendet werden, ist es wünschenswert, optische Materialien zu entwickeln, die eine niedrige Doppelbrechung und eine hohe mechanische . Festigkeit aufweisen, und die aufgrund der Tatsache, daß sie nicht faserig (stringy) sind, sich zum kontinuierlichen Pressen bzw. Vergießen eignen. Die Bezeichnung "Faserigkeit", wie sie hier verwendet wird, bedeutet die Erscheinung, daß ein geschmolzenes Harz zwischen der Düse und einem Ende eines Angußkegels verbleibt, und beim Herausnehmen eines Formartikels an dem Angußkegel in fadenartiger Form festklebt.
Die Doppelbrechung eines transparenten bzw. lichtdurchlässigen optischen Gegenstandes, wie sie vorstehend beschrieben ist, variiert mit den Eigenschaften des verwendeten Harzmaterials sowie mit den Preßbedingungen. 5
Beim Formen eines transparenten optischen Gegenstandes wird ein Harz in einer Form geschmolzen und abgekühlt. Wenn die Viskosität des geschmolzenen Harzes zu hoch ist, kühlt das Harz ungleichmäßig ab, wodurch optische Fäden im erhaltenen Formartikel verbleiben, die zu der unerwünschten Doppelbrechung führen. Wenn insbesondere die Viskosität des verwendeten Harzes beim Spritzgußverfahren zu hoch ist, bleibt die Orientierung des Harzes in einer Fließrichtung, da das Harz in eine Form eingespritzt wird, wodurch es wahrscheinlich wird, daß sich in dem Formartikel eine Doppelbrechung entwickelt.
Um gemäßigte Preßbedingungen zu schaffen, kann eine im Stand der Technik bekannte Methode, d.h. eine Methode zum Mischen bzw. Kompoundieren von Plastifizierungsmitteln zur Herstellung einer Formmasse hoher Fluidität Berücksichtigung finden. Wenn jedoch übliche Plastifizierungsmittel für Polykarbonatharze, wie Plastifizierungsmittel auf der Basis von Olefinen und Phosphaten, in ausreichender Menge zugegeben werden, um die Verformbarkeit zu verbessern, kann das Fließverhalten verbessert werden, der gewünschte optische Formgegenstand kann jedoch aufgrund von Verunreinigungen der Gießform mit Plastifizierungsmittel nicht erhalten werden, da kontaminierte
30 Formartikel hergestellt werden; oder die schlechte
Kompatibilität zwischen dem Plastifizierungsmittel und dem Polykarbonatharz vermindert die Transparenz, wobei man Formartikel von schlechtem Aussehen erhält. Außerdem werden die physikalischen Eigenschaften in einem Ausmaß verschlechtert, wie dies praktisch nicht akzeptierbar ist.
Aus diesem Grunde hat man zur Reduzierung der !Doppelbrechung von lichtdurchlässigen optischen Gegenständen eine Änderung der Preßbedingungen in Erwägung gezogen, insbesondere eine Erhöhung der Preßtemperatur, oder die Verwendung von niedrigmolekularem Polykarbonatharz mit gutem Fließverhalten. Wenn jedoch das niedrigmolekulare Polykarbonatharz bei hohen Temperaturen formgepreßt wird, so weist der erhaltene Formartikel eine verminderte Doppelbrechung auf, besitzt jedoch eine geringe Festigkeit und führt beim Spritzgußverfahren zu Faserigkeit. Somit bestand ein Bedarf nach einem Material, das sowohl in Bezug auf Doppelbrechung, Festigkeit und kontiniuerlicher Verformbarkeit zufriedenstellend ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Zurverfügungstellung eines Materials für optische Gegenstände, das eine verbesserte Doppelbrechung beim Spritzgußverfahren und Preßformen aufweist und im Hinblick auf Zähigkeit und kontinuierliche Verformbarkeit beim Spritzgußverfahren
20 überlegen ist.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines transparenten optischen Gegenstandes, der im Hinblick auf Doppelbrechung und Festigkeit verbessert ist.
Die vorstehende Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch einen optischen Formartikel aus einem verzweigten Polykarbonatharz mit einem durchschnittlichen Viskositätsmolekulargewicht im Bereich von 13.000 bis 20.000 gelöst, der hergestellt wird aus mindestens einer dihydrischen (mit zwei Hydroxylgruppen) Phenolverbindung in Gegenwart einer polyfunktionellen organischen Verbindung mit mindestens zwei phenolischen Hydroxylgruppen als Verzweigungsmittel in einer Menge von 0,02 bis 3 Mol%, bezogen auf die Gesamtmenge der dihydrischen Phenolverbindung.
Nach einer bevorzugten Ausfü'hrungsform gemäß der Erfindung wird das Verzweigungsagens in einer Menge von 0,1 bis 1,0 Mol%, bezogen auf die Gesamtmenge der dihydrischen Phenolverbindung, verwendet; im weiteren wird ein transparenter optischer Formartikel hergestellt aus einem verzeigten Polykarbonatharz mit endständigem, langkettigem Alkyl, das erhalten wird unter Verwendung eines spezifischen Alkylphenols entsprechend der Formel (1):
worin X eine chemische Bindung, -COO- oder -0- darstellt und η eine ganze Zahl von 8 bis 30 bedeutet, als einen Terminator in einer Menge von mindestens 10 Mol%, bezogen auf die Gesamtmenge der verwendeten Terminatoren. In der Formel (1) stellt X vorzugsweise -COO- oder -0- dar und η bedeutet bevorzugt eine ganze Zahl von 10 bis 20.
. Das verzweigte Polykarbonatharz mit endständigem, langkettigem ggf. verzweigtem Alkyl gemäß der Erfindung ist ein aromatisches Polykarbonatharz eines Homopolymers oder Copolymers, das hergestellt wird aus einer Phenolverbindung mit zwei Hydroxylgruppen als einer Hauptkomponente und Phosgen oder einem Karbonsäurediester in gleicher Weise wie bei der üblichen Herstellung von konventionellen Polykarbonatharzen, mit Ausnahme, daß eine polyfunktionelle organische Verbindung mit mindestens zwei phenolischen Hydroxylgruppen als Verzweigungsagens verwendet wird; nach einer bevorzugteren Ausführungsform wird eine Phenolverbindung mit einer langkettigen Alkylgruppe als Terminator verwendet.
Bevorzugte Beispiele von dihydrischen (mit zwei Hydroxylgruppen) Phenolverbindungen (im folgenden mit "BP" abgekürzt) werden durch die Formel (2) dargestellt:
(2)
worin R eine zweiwertige aliphatische, alizyklische oder Phenyl-substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen, oder -0-, -S-, -SO-, -SO2- oder -CO- darstellt, X eine Alkylgruppe, eine Arylgruppe oder ein Halogenatom bedeutet, und ρ und q jeweils eine ganze Zahl von 0 bis 2 darstellen; und umfassen die folgenden Verbindungen: Bis(4-hydroxyphenyl)methan, Bis(4-hydroxyphenyl)ether, Bis(4-hydroxyphenyl)sulfon, Bis(4-hydroxyphenyl)sulfoxid, Bis(4-hydroxyphenyl)sulfid, Bis(4-hydroxyphenyl)keton, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)ethan,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan,
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)butan,
1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3-bromphenyl)propan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3-chlorpheny1)propan, 2,2-Bis(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)propan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-1-phenylethan und Bis(4-hydroxyphenyl)diphenylmethan oder ein Gemisch derselben. Von diesen Verbindungen sind 2,2-Bis(4-hydroxyphenylJpropan,
1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)cyclohexan und 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-1-phenylethan besonders bevorzugt.
Verzeigungsagentien, die verwendet werden können, umfassen: Polyhydroxyverbindungen, wie Fluorglycin, 2,6-Dimethyl-2,4,6-tr i(4-hydroxyphenyl)-3-hepten, 4,6-Dimethyl-2,4,6-tri(4-hydroxyphpenyl)-2-hepten, 1,3,5-Tr i(2-hydroxyphenyl)benzol,
1,1,1-Tri(4-hydroxyphenyl)ethan,
2,6-Bis(2-hydroxy-5-methylbenzyl)-4-methylphenol, et, oC1, oC^-Tri(4-hydroxyphenyl)-l,3,5-triisopropylbenzol
etc. und 3/3-Bis(4-hydroxyaryl)-oxyindol (i.e.
Isatin-bisphenol), 5-Chlorisatin, 5f7-Dichlorisatin und 5-Bromisatin. Besonders bevorzugte Verbindungen sind
2,6-Dimethyl-2,4,6-tri(4-hydroxyphenyl)-3-hepten, 2,6-Dimethyl-2,4,6-tri(4-hydroxyphenyl)-2-hepten, 1,1,1-Tr i(4-hydroxyphenyl)ethan,
Oi, OC1, oC"-Tri(4-hydroxyphenyl)-l,3,5-triisopropylbenzol, 3,3-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)oxyindole, wie 5-Chlor-3,3-bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)oxyindol und 5,7-Dichlor-3,3-bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)oxyindol.
Das Verzweigungsagens kann in einer Menge von 0,02 bis 3 Mol%, vorzugsweise von 0,1 bis 1,0 Mol%, bezogen auf die Menge an BP, verwendet werden. Wenn die Menge an Verzweigungsagens weniger als 0,02 Mol% beträgt, so wird die verzweigte Struktur nicht in ausreichendem Maße gebildet. Wenn andererseits die Menge 3 Mol% überschreitet, so werden hochmolekulare Verbindungen gebildet, wodurch sich Nachteile, wie Reduzierung der Transparenz des Formartikels, ergeben.
Beispiele des Terminators entsprechend der allgemeinen Formel (1) sind langkettige, Alkyl-substituierte Phenole, wie Octylphenol, Nonylphenol, Laurylphenol, Palmitylphenol und Stearylphenol; langkettige Alkylester von Hydroxybenoesäure, wie Octylhydroxybenzoat, Laurylhydroxybenzoat, Nonylhydroxybenzoat, Stearylhydroxybenzoat; und langkettige Alkyletherphenole, wie Octyletherphenol, Nonyletherphenol, Palmityletherphenol, Octadecyletherphenol und Dodecyloxyphenol. Besonders bevorzugte Terminatoren sind langkettige Alkylester von Hydroxybenzoesäure und langkettige Alkyletherphenole.
-ίο- 351283;
Die Menge des verwendeten Terminators kann von dem Fachmann auf dem Gebiet in einfacher Weise bestimmt werden, je nach dem gewünschten Molekulargewicht etc.; im allgemeinen wird er in einer Menge von 3,0 bis 10,0 Mol%, vorzugsweise von 4,4 bis 8,0 Mol%, bezogen auf die Menge an BP, verwendet. Es ist auch vorteilhaft, andere Terminatoren, wie p-tert-Butylphenol in Kombination in einer Menge von 5 bis 90 Mol% der gesamten Terminatoren zuzugeben.
Das verzweigte Polykarbonatharz gemäß der Erfindung einschließlich dem langkettigen, Alkyl-endständigen, verzweigten Polykarbonatharz wird im allgemeinen durch das Grenzflächenpolymerisationsverfahren hergestellt.
Trotz der verzweigten Struktur des erfindungsgemäßen PoIykarbonatharzes zeigt dieses in überraschender Weise gleiche oder höhere Fluid-Charakteristiken (Q-Wert) als konventionelle Polykarbonatharze in einem bevorzugten Bereich des durchschnittlichen Viskositätsmolekulargewichts von 13.000 bis 20.000 gemäß der Erfindung. Es ist außerdem eine Tatsache, daß das Polykarbonatharz gemäß der Erfindung eine deutlich erhöhte Fluidität aufgrund der terminalen Einführung einer langkettigen Alkylgruppe aufweist.
Der Q-Wert stellt eine Schmelzviskosität dar, gemessen mit einem Flow-Tester, wobei die Menge an geschmolzenem Harz, das durch eine Düse (1 mm Durchmesser und 10 mm Länge)
unter Bedingungen von 28O°C Temperatur und einem Druck
2
von 160 kg/cm fließt, ausgedrückt wird als cc/sec-Einheit. In dem Maße wie die Schmelzviskosität abnimmt, nimmt der Q-Wert zu.
3512831
Bei Polykarbonatharzen besteht eine Korrelation zwischen dem Q-Wert des Harzes und der Doppelbrechung eines aus dem Harz geformten Gegenstandes. Das bedeutet, daß wenn der Q-Wert mehr als 20xl0~ cmVs / vorzugsweise mehr als 30xl0~ cn?/se beträgt, die Doppelbrechung im Vergleich zu konventionellen Polykarbonatharzen oder deren Zusammensetzungen, die für die Herstellung von optischen Gegenständen verwendet werden, verbessert ist. Aus diesem Grunde wird das durchschnittliche Viskositätsmolekulargewicht des verzweigten Polykarbonatharzes in geeigneter Weise kontrolliert, so daß es einen Q-Wert von mindestens 2OxlO~ ever/s , vorzugsweise von mindestens 30x10 cmys , und besonders bevorzugt von 40x10
— 2 3
bis lOOxlO ctn /s aufweist. Zu diesem Zweck wird im Falle des verzweigten Polykarbonatharzes das durchschnittliche Viskositätsmolekulargewicht auf den Bereich von 13.000 bis 20.000, vorzugsweise auf den Bereich von 14.000 bis 16.000, und im Falle des langkettigen, Alkylendständigen, verzweigten Polykarbonatharzes von 13.000 bis 20.000, vorzugsweise von 14.000 bis 18.000, eingestellt. Wenn das Molekulargewicht weniger als 13.000 beträgt, so ist das Fließverhalten des Harzes befriedigend, es können sich jedoch andere Probleme ergeben, wie z.B. geringe mechanische Festigkeit.
Das vorstehend hergestellte verzweigte Polykarbonatharz wird geformt, um einen optischen Gegenstand aus transparentem Polykarbonatharz gemäß der Erfindung herzustellen.
Das Formen des Polykarbonatharzes wird im allgemeinen nach Methoden, wie Spritzgußverfahren und Preßformen, hergestellt. Das Spritzgußverfahren und das Preßformen kann bei einer Harztemperatur von 280 bis 360 C, vorzugsweise von 320 bis 345°C durchgeführt werden.
Der optische Formartikel aus dem verzweigten P.olykarbonatharz gemäß der vorliegenden Erfindung hat im allgemeinen eine Doppelbrechung, die gleich oder deutlich verbesssert gegenüber optischen Gegenständen ist, die aus konventionellen Polykarbonatharzen mit dem gleich durchschnittlichen Viskositätsmolekulargewicht unter den gleichen Bedingungen hergestellt worden sind; außerdem tritt keine Faserigkeit während des Formverfahrens auf. Auf diese Weise ist es möglich, das Formen kontinuierlich durchzuführen, ohne daß irgendwelche Schwierigkeiten entstehen. Darüberhinaus weist der optische Formartikel eine ausgezeichnete mechanische Festigkeit auf und es tritt selbst beim manuellen Biegen kein Sprödbruch auf.
Im folgenden wird die Erfindung durch Beispiele näher erläutert, die jedoch die Erfindung nicht beschränken sollen.
Referenzbeispiel 1
3,7 kg Natriumhydroxyd wurden in 42 1 Wasser aufgelöst und dann wurden darin 7,3 kg 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan (im folgenden als "BPA" bezeichnet), 25 g 2,6-Dimethyl-2,4/6-tri(4-hydroxyphenyl)-3-hepten und 8 g Hydrosulfit (Natriumdithionit-dihydrat) aufgelöst, während die wässrige Lösung auf 20°C gehalten wurde. Daraufhin wurden 28 1 Methylenchlorid zu der Lösung und 305 g p-tert-Butylphenol (im folgenden als "PTBP" bezeichnet) zu dem Gemimsch unter Rühren zugegeben. Im folgenden wurde innerhalb von 60 Minuten 3,5 kg Phosgen eingeblasen. Nach Abschluß des Einblasens wurde das erhaltene Gemisch kräftig gerührt, um die Reaktionslösung zu emulgieren; 8 g Triethylamin wurden zu der Emulsion zugegeben. Das erhaltene Gemisch wurde 1 Stunde gerührt, um die polymerisation zu bewirken. Die Polymerisationslösung
wurde in eine wässrige Schicht und eine organische Schicht getrennt; die organische Schicht wurde mit Phosphorsäure neutralisiert und mit Wasser wiederholt gewaschen, bis die Waschlösung neutral war. Dann wurden 35 1 Isopropanol zu der organischen Schicht zugegeben, um die Polymeren auszufällen. Der Niederschlag wurde durch Filtration abgetrennt und getrocknet, wobei das Polykarbonatharz als weißes Pulver erhalten wurde.
Das Polykarbonatharz wurde durch Extrudieren bei einer Temperatur von 240 bis 26O0C unter Verwendung eines 40 mm Entgasungsextruders pelletisiert. Das durchschnittliche Viskositätsmolekulargewicht der erhaltenen Pellets, bestimmt aus der Grenzviskosität einer Methylenchloridlösung der Pellets, und das Fließverhalten (Q-Wert) der Pellets, bestimmt mit Hilfe eines Flow-Testers, sind in der nachfolgenden Tabelle 1 wiedergegeben.
Referenzbeispiele 2 bis 9
Das Verfahren von Referenzbeispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch verschiedene Mengen an Verzweigungsmittel und Terminatoren verwendet wurden, wie dies in der nachstehenden Tabelle 1 aufgezeigt ist. Die erhaltenen Ergebnisse sind ebenfalls in der nachfolgenden Tabelle 1 wiedergegeben.
Beispiele 1 bis 9 und Vergleichsbeispiele 1 bis 3
Pellets, die aus jedem der Referenzbeispiele 1 bis 9 hergestellt worden waren, wurden durch Spritzgießen unter Verwendung einer Form für Audio-Kompakt-Disks mit Hilfe einer Spritzgußmaschine (Neomat 350/120, ausgestattet mit SYCAP, hergestellt von Sumitomo Juki Kogyo Co., Ltd.) bei einer Harztemperatur von 34O0C, einer Formtemperatur von
10O0C (Beispiele 1 bis 6) oder 90 C (Beispiele. 7 bis
ο 9), einen Einspritzdruck von 1.000 kg/cm und einem
2
Haltedruck von 300 kg/cm geformt unter Herstellung einer Disk mit einem Außendurchmesser von 120 mm und einer Dicke von 1,2 mm. 48 Stunden nach dem Formen wurde die Doppelbrechung der geformten Disk bei willkürlich auf dem Umfang ausgewählten Punkten von R=24 mm, R=42 mm und R=56 mm (Radius vom Mittelplunkt der Disk) unter Verwendung eines Polarisationsmikroskops (Modell POM Polarisationsmikroskop, hergestellt von Olympus Kogaku Kogyo Co., Ltd.) gemessen. Die geformte Disk wurde manuell abrupt gebogen und jeglicher Fehler der Disk visuell geprüft. Es trat nur eine plastische Verformung auf; Sprö'dbruch, wie man ihn bei gewöhnlichem Glas, Polystyrol, Polymethylmethacrylat und konventionellem Polykarbonatharz mit dem gleichen durchschnittlichen Viskositätsmolekulargewicht antrifft, wurde nicht beobachtet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 2 zusammengestellt.
Außerdem wurde das Formen bei einer Formtemperatur von 340 C, einer Gießform bzw. Werkzeugtemperatur von 1000C und einem Preßzyklus von 25 Sekunden durchgeführt, um die Faserigkeit zu prüfen. Unter diesen Bedingungen wurde jedoch keine Faserigkeit beobachtet und das Formpressen konnte kontinuierlich durchgeführt werden.
Zum Vergleich wurde das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wiederholt unter Verwendung von konventionellen BPA-Polykarbonatharzen mit durchschnittlichen Viskositätsmolekulargewichten von jeweils 16.000 (Q-Wert: 34 cw3/ S ) und 18.000 (Q-Wert; 19xlO~2 cm3/s ) (Vergleichsbeispiele 1 und 2) und einer Zusammensetzung eines PoIykarbonatharzes mit einem durchschnittlichen Viskositätsmolekulargewicht von 18.000 und 5 Gewichts-% Tricresylphosphat (TCP) (Vergleichsbeispiel 3). Die erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt.
Terminator PTBP Menge Tabelle 1 Menge ; Viskosität Q-Wert
Typ PTBP (Mol%) Verzweigungsagens (Mol%) ' durchschnitt
liches Moleku
largewicht
ctnz/s xlO"2)
Referenz
beispiel
Nr.
PTBP 6,35 *
Typ
0,2 (XlO"3) (ι 42
PTBP 5,63 0,2 16 28
1 PTBP 7,18 A 0,2 18 62
2 PTBP 6,35 A 0,1 14 40
3 Stearylphenol 5>63 A 0,1 16 26
4 Stearyl-
hydroxybenzoat
7,08 B 0,1 18 58
5 Stearyl-
hydroxybenzoat
6,50 B 0,2 14 85
6 PTBP 6,00 B 0,15 16 68
7 3,40 A 0,2 17 70 ·
8 3,40 B 15
9 A
A: 2,6-Dimethyl-2,4,6-tri(4-hydroxyphenyl)-3-hepten
B: α, α1 , a"-Tri(4-hydroxyphenyl)-1,3,5-triisopropy!benzol
ΚΤΛ χ'
Tabelle 2
uoppeu orecnung (n,m) F.aserigkeit Bruch
Versuch Nr. R«24 R«42 R-56 keine
Faserigkeit
zustand
Beispiel 1 58 37 52 • 1 verfonrib
2 . 115 42 58 Il Il
3 42 35 36 Il Il
4 60 42 55 Il Il
5 120 47 61 Il Il
6 47 40 38 Il Il
7 36 20 16 Il Il
8 40 30 38 Il . Il
9 35 25 25 Faserigkeit Il
Vergleichs
beispiel 1
110 52 58 Il spröde
2 208 186 231 Il M
3 ■ 1
Aussehen
gut
gut I
gut σ\
gut I
gut
gut
gut
gut
gut
gut
gut
schlecht
3512838
Aufgrund des ausgezeichneten Fließverhaltens (Fluidität) des verzweigten Polykarbonatharzes zeigt der optische Gegenstand gemäß der Erfindung eine verminderte Doppelbrechung, wenn der optische Gegenstand unter den gleichen Formbedingungen wie beim konventionellen Formpressen hergestellt wird. Die Doppelbrechung kann in einfacher Weise weiter reduziert werden, in dem man geeignete Formbzw. Preßbedingungen wählt. Außerdem, zeigt der optische Gegenstand gemäß der Erfindung beim Biegen nur Dehnungsbruch, sofern ein solcher Bruch auftritt. Das verzweigte PoIykarbonatharz gemäß der Erfindung besitzt auch den Vorteil, daß während des Formens keine Faserigkeit des Harzes auftritt; dadurch ist es möglich, den optischen Gegenstand in einem kontinuierlichen Preßverfahren zu formen.

Claims (5)

41 858 m/kü Mitsubishi Gas Chemical Company, Inc., Tokio/Japan 5 Optischer Gegenstand aus verzweigtem Polykarbonatharz PATENTANSPRÜCHE
1. Optischer Gegenstand aus verzweigtem Polykarbonatharz mit einem durchschnittlichen Viskositätsmolekulargewicht im Bereich von 13.000 bis 20.000, der aus mindestens einer dihydrischen Phenolverbindung in Gegenwart einer polyfunktionellen organischen Verbindung mit mindestens zwei phenolischen Hydroxylgruppen als Verzweigungsagens in einer Menge von 0,02 bis 3 Mol%, bezogen auf die Gesamtmenge an dihydrischer Phenolverbindung, hergestellt ist.
2. Optischer Gegenstand gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an verwendetem Verzweigungsagens im Bereich von 0,1 bis 1,0 Mol%, bezogen auf die Menge an dihydrischer Phenolverbindung, liegt.
3. Optischer Gegenstand gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verzweigungsagens ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
2,6-Dimethyl-2,4,6-tri(4-hydroxypheny1)-3-hepten, 2,6-Dimethyl-2,4,6-tri(4-hydroxypheny1)-2-hepten, 1,1,1-Tr i(4-hydroxyphenyl)ethan,
0t, CJ , o^"-Tri(4-hydroxyphenyl)-l,3,5-triisopropylbenzol/
3,3-Bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)oxyindol, 5-Chlor-3,3-bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)oxyindol und 5,7-Dichlor-3,3-bis(4-hydroxy-3-methylphenyl)oxyindol.
4. Optischer Gegenstand gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine monofunktionelle organische Verbindung entsprechend der Formel (1):
η 2n+l
worin X eine chemische Bindung, -COO- oder -0- darstellt und η eine ganze Zahl von 8 bis 30 bedeutet, als ein Terminator in einer Menge von mindestens lO Mol%, bezogen auf die Gesamtmenge der verwendeten Terminatoren, eingesetzt wird.
25
5. Optischer Gegenstand gemäß Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der genannte Terminator durch die Formel (1) dargestellt wird, worin X -COO- oder -O- bedeutet und η eine ganze Zahl von 10 bis 20 darstellt.
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