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Hochsilo aus Beton
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Die Erfindung betrifft einen Hochsilo aus Beton mit Untenentleerung,
der für die Aufnahme von Bau- und Holzmaterialien, insbesondere Holzspänen, geeignet
ist.
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Im allgemeinen erfolgt die Entleerung von Silos unter der Wirkung
der Schwerkraft. Die Eigenschaften des Füllguts können sich dabei jedoch nachteilig
auswirken. Dies ist beispielsweise bei pulverförmigen und späneartigen Füllungen
der Fall. Der Grund dafür liegt darin, daß die unteren Schichten aufgrund der Belastung
durch die oberen Schichten zusammenbacken. Feuchtigkeitsschwankungen im Füllgut
begünstigen unter Umständen sogar noch das Zusammenbacken. Dadurch kommt es insbesondere
an den Wänden zur Ausbildung von Brücken und gegebenenfalls Vouten, so daß sich
ein Silo nur noch unvollständig und unter Schwierigkeiten entleeren läßt.
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Zur Vermeidung derartiger Schwierigkeiten wurde beispielsweise versucht,
durch den Einbau lotrechter Spindeln, die dauernd im Silo verbleiben und nur bei
der Entleerung in Gebrauch genommen werden, eine Erschütterung der Füllung und damit
ein Zusammenbrechen der Brücken zu bewirken.
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Weiter hat man versucht, durch den Einbau von elastischen, mit Druckluft
aufblasbaren Membranen dem Zusammenbacken entgegenzuwirken. Diese Hilfsmittel sind
jedoch umständlich, teuer in der Anschaffung und heikel im Betrieb.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Hochsilo aus
Beton zu schaffen, der eine einfache und problemlose Entnahme feinteiliger Füllungen
ohne Anwendung der bisher bekannten Hilfsmittel erlaubt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Hochsilo aus Beton, der dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Querschnittsfläche an seinem oberen Ende kleiner ist
als an seinem unteren Ende und die Querschnittsflächenänderung im wesentlichen linear
erfolgt.
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Vorzugsweise besitzt der erfindungsgemäße Hochsilo einen kreisförmigen
Querschnitt. Der Grundriß kann jedoch auch quadratisch oder rechteckig sein. Die
Wandstärke der Betonsilos richtet sich nach deren Fassungsvermögen und Höhe. Im
allgemeinen liegt diese bei 10 bis 25 cm, vorzugsweise bei 15 bis 20 cm.
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Zur Erfüllung der crfindungsgemäßen Aufgabe genügt bereits eine relativ
geringe Neigung der Wände. Pro Meter Bauhöhe verringert sich bei einem Durchmesser
bzw. einer Kantenlänge von 3 - 8 m der Durchmesser bzw. die Kantenlänge des Silos
im allgemeinen um 1,5 bis 5 cm, vorzugsweise um 2 bis 4 cm und am bevorzugtesten
um 2,5 bis 3 cm.
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Die erfindungsgemäßen Silos aus Beton (zweckmäßigerweise aus Stahlbeton)
können in Ortbeton zwischen Schalungen oder Gleitschalungen hergestellt werden.
Vorzugsweise werden sie jedoch aus Betonfertigteilen, insbesondere Betonringen zusammengesetzt.
Für Betonringe hat sich dabei die Verwendung von Betonhalbschalen aufgrund der einfacheren
Herstellbarkeit und der leichteren Handhabbarkeit als besonders geeignet erwiesen.
Die einzelnen Fertigteile werden in üblicher Weise verzahnt und durch Fugenverguß
verbunden.
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Die erfindungsgemäßen Betonsilos werden im allgemeinen auf ein frostsicheres
Fundament gestellt. Der untere
Teil der Silos ist dabei im allgemeinen
ebenerdig begehbar und dient als Entnahme- bzw. Abfüllraum.
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Darüber befindet sich eine geeignete Zwischendecke, deren Auslegung
sich nach dem Gewicht des Füllgutes richtet und die mindestens eine Entnahmeöffnung
aufweist. Die Entnahmeöffnungen sind im allgemeinen so gestaltet, daß die Entnahme
mit Hilfe dazu üblicher Vorrichtungen, wie Förderschnecken und Fräsen, vorgenommen
werden kann. Oberhalb der Zwischendecke erstreckt sich der eigentliche Speicherraum.
Die Betonwände weisen üblicherweise die für einen reibungslosen Betrieb erforderlichen
Einrichtungen, wie Reinigungstüren und Kontrollöffnungen, sowie die vorgeschriebenen
Sicherheitseinrichtungen, wie Explosionsöffnungen, auf. Den oberen Abschluß eines
Silos bildet im allgemeinen ein Filterraum, wobei insbesondere Filtersäcke für feinteilige
Materialien zur Anwendung kommen.
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Die Füllung erfolgt wie bei Hochsilos üblich und in Abhängigkeit vom
Füllgut. Beispielsweise können die Silos über die Decke oder auch seitlich über
ein Gebläse, eine Förderschnecke oder ein Förderband beschickt werden.
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Die erfindungsgemäßen Hochsilos lassen sich problemlos vollständig
und gleichmäßig entleeren, weil aufgrund ihrer konischen Ausführung die Reibungskräfte
von oben nach unten abnehmen. Dieser Vorteil wirkt sich insbesondere bei einer Holzspänefüllung
aus. Darüber hinaus haben die erfindungsgemäßen Silos den Vorteil, daß sie, weil
aus unbrennbarem Beton gefertigt, auch in geschlossenen Räumen untergebracht werden
können.
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Anhand der Figuren 1 und 2 wird eine besonders bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 einen Längsschnitt durch einen
erfindungsgemäßen Hochsilo, und Figur 2 jeweils einen Querschnitt entlang der Linien
C-D; E-F und G-H.
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Der in der Fig. 1 dargestellte Spänesilo ist aus sieben konischen
Betonfertigringen 4 zusammengesetzt. Der unterste Betonring, der auch zylindrisch
ausgebildet sein kann, ist dabei in ein in frostsicherer Ausführung erstelltes Fundament
1 eingelassen, dessen Oberkante auf Geländeniveau liegt. Der durch den untersten
Betonring 4 gebildete Raum 10 dient als Entnahme- und Abfüllraum, der durch das
Tor 2 befahrbar ist. Darüber schließt sich die Zwischendecke 3 an, die den unteren
Abschluß des eigentlichen Speicherraumes bildet. Die Zwischendecke besteht aus einer
ca. 30 cm dicken Decke 3a, mit einer ca. 50cm hohen, umlaufenden Aufkantung 3c.
In der Aufkantung 3c befindet sich eine innere, umlaufende Aussparung, die die maschinelle
Austragung durch die öffnung 3d erleichtert. Auf die Zwischendecke aufgesetzt sind
weitere fünf konische Betonringe, die den eigentlichen Speicherraum bilden. Oberhalb
der maximalen Füllhöhe 9 befinden sich Explosionsöffnungen 7, die jeweils mit Berstscheiben
abgeschlossen sind. Die den eigentlichen Speicherraum bildenden Betonringe weisen
je nach Bedarf Kontrollöffnungen 6 und Türen 5 auf. Der oberste Betonring umschließt
einen Filterraum 11, der durch eine Tür 5 begehbar ist. Der oberste Betonring 4
sowie die den oberen Abschluß des
Silos bildende Decke 12 weisen
Explosionsöffnungen 7 auf.
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Der Silo ist durch eine nicht eingezeichnete Leiter von außen zu besteigen,
wobei das Dach durch ein Geländer 8 gesichert ist.
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