DE3512268C2 - Verfahren zum Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere einer Papierbahn, zu einer Materialbahnrolle - Google Patents
Verfahren zum Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere einer Papierbahn, zu einer MaterialbahnrolleInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln
einer Materialbahn, insbesondere einer Papierbahn, zu einer Materialbahnrolle
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Der größte Nachteil bei einem Verfahren dieser Art ist das
schwierige Beherrschen der Spannung der Materialbahn während des
Wickelvorgangs. Zu Beginn des Wickelvorgangs ist es erforderlich,
daß die Spannung der Materialbahn höher ist, da ansonsten der
innere Teil der Rolle zu locker ausfallen würde. Eine lockere oder
weiche Innenpartie hat den Einfluß, daß die strammer gewickelte
äußere Schale, die in einer späteren Phase erzeugt worden ist,
Druck auf den lockeren inneren Teil ausübt, wodurch z. B. unerwünschte
sog. Runzeln in der Papierbahn entstehen.
Es ist bekannt, in Verbindung mit dem Aufwickeln einen Einfluß
auf die Festigkeit einer von zwei parallelen Tragwalzen getragenen
Rolle auszuüben, indem man die Last von der Rolle unter den
Tragwalzen verteilt. Zu diesem Zweck ordnet man Tragwalzen mit
ebensolchen Durchmessern auf verschiedenen Horizontalebenen an,
oder auch verwendet man Tragwalzen mit verschiedenen Durchmessern.
Es ist ebenfalls bekannt, daß man beim Wickeln auf einer
Tragwalze mit kleinerem Durchmesser eine härtere Wicklung erzielt
als beim Wickeln auf einer Tragwalze mit größerem Durchmesser.
Hinsichtlich des Standes der Technik wird auf die finnische Patentanmeldung
Nr. 820 383 verwiesen, in der ein Verfahren zum zenterfreien
Aufwickeln einer Materialbahn angegeben ist. Mittels der in
Frage stehenden Konstruktion erzielt man gleichmäßige Spannung nur
bis zu einer bestimmten Rollengröße, während sich bei größeren
Rollen weiterhin das beschriebene Zwicken der Oberfläche unliebsam
bemerkbar macht. Die Erfindung geht indessen aus von einem gattungsgemäßen
Verfahren, wie es in der DE-OS 32 21 929 gezeigt ist.
Bei diesem bekannten Verfahren werden unter anderem zwei einander
gegenüberliegende, eine Materialbahnwalze lagernde
Tragwalzen und zusätzlich eine zur Druckbeaufschlagung der
Materialbahnwalze vorgesehene Preßwalze verwendet, die asymmetrisch
bezüglich der beiden Tragwalzen angeordnet ist. Die
geometrische Anordnung der feststehenden Tragwalzen bezüglich der Materialbahnwalze
ist dabei derart gewählt, daß sich der Hauptanteil des Gewichtes
der Materialbahnwalze mit zunehmender Wickelstärke langsam
auf die tieferliegende Tragwalze verlagern soll, wodurch sich
die Wickelspannung der Materialbahn über die auf die gewichtsentlastete
Tragwalze einwirkende Preßkraftkomponente
der Preßwalze einstellen läßt.
Gemäß der DE-OS 32 21 929 ist es zwar
vorgesehen, die augenblickliche Wickelspannung während eines
Wickelvorgangs wie eingangs beschrieben über die auf
die langsam entlastete Tragwalze einwirkende Preßkraftkomponente
der Preßwalze zu beeinflussen. Diese Druckschrift
sieht jedoch nicht den Fall vor, in dem die
vorgesehene Belastung durch das Wickelgewicht so gering ist, daß eine vollständige
Entlastung der einen Tragwalze möglich
wird. Für diesen Fall muß bei der vorgeschlagenen Lösung
gemäß der Entgegenhaltung 1 zwangsläufig eine Verschlechterung
der ausgeübten Einstellwirkung der Preßwalze
auf die Wickelspannung in Kauf genommen werden, da beispielsweise
eine Verringerung des durch die Preßwalze
erzeugbaren Spaltdrucks zwischen der Materialbahnwalze und
der langsam entlastenden Tragwalze auf Null nicht möglich
ist. Durch diese Einschränkung der Einstellmöglichkeit kann
daher eine optimale Wickelspannung nicht immer
gewährleistet werden.
Eine weitere Druckschrift DE-OS 23 13 943 sieht ebenfalls
eine relative Verschiebbarkeit der einen Tragwalze bezüglich
einer zweiten Tragwalze vor. Jedoch wird
die eine Walze zu Beginn des Wickelvorgangs
nach oben verschwenkt, um den Umschlingungswinkel
α zu erhöhen. Im weiteren Wickelverlauf senkt
sich jedoch diese Walze, um den Winkel α zu verringern.
Durch die Druckschrift DE 31 21 039 A1 ist darüber hinaus ein Verfahren bekannt,
bei dem über ein vorgegebenes Programm die relative Stellung der einen Tragwalze bezüglich
der zweiten Tragwalze verändert werden kann. Dabei wird aber aus Sicherheitsgründen
nicht bis auf den Scheitel der tieferliegenden Tragwalze gewickelt, d. h. beide Tragwalzen
werden ständig von einem Gewichtsanteil der Materialbahnrolle belastet.
Dem Anmeldungsgegenstand liegt angesichts dieses Stands der
Technik die Aufgabe zugrunde, das Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden,
daß die Wickelspannung mit der die Materialbahn auf eine
Rolle aufgewickelt wird, unabhängig von der entgültigen
Wickelstärke während des Wickelvorgangs auf den günstigsten
Wert eingestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im
kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs gelöst.
Durch die relative Bewegbarkeit der ersten Tragwalze bezüglich
der zweiten Tragwalze sowie die tatsächlich vorgesehene
Bewegung der ersten Tragwalze während des Wickelvorgangs,
durch die erfindungsgemäß das Eigengewicht der Materialbahnrolle
bei Erreichen einer vorab frei wählbaren Wickelstärke
ausschließlich auf die zweite Tragwalze verlagert
wird, läßt sich ohne aufwendige Justierarbeiten an den
Tragwalzen, bzw. der Preßwalze für jede angestrebte Endwickelstärke
ein optimaler Wickelspannungsverlauf während des
Wickelvorgangs erzielen. Dabei ist die Einstellung der augenblicklichen
Wickelspannung nicht wie bisher nur über die
Preßwalze sondern zusätzlich durch eine kontinuierliche
Veränderung der geometrischen Lagebeziehung zwischen den
beiden Tragwalzen möglich. Diese zweite Einstellmöglichkeit
erlaubt daher eine noch genauere Annäherung der realen Wickelspannung
an die für die augenblickliche Wickelstärke der
Materialbahnwalze ideale Wickelspannung unabhängig der endgültigen
Wickelstärke.
Man hat in dem erfindungsgemäßen Verfahren verstanden, die Tragwalzen
und die Preßwalze in solcher Weise zueinander asymmetrisch
anzuordnen, daß das Gewicht der im Aufwickeln befindlichen Rolle
auf den zweiten Spalt wirkt, den die zweite tieferliegende und festangeordnete Tragwalze mit der im
Aufwickeln befindlichen Rolle bildet. Selbstverständlich wirkt auf
diesen zweiten Spalt die Komponente des Preßdrucks der Preßwalze
ein, die gegen diesen Spalt gerichtet ist. Ferner wird in dem
erfindungsgemäßen Verfahren die Spannung in der im Aufwickeln
befindlichen Rolle ausschließlich durch den Betrag derjenigen
Komponente des Preßdrucks von der Preßwalze bestimmt, die sich
gegen den ersten Spalt richtet, den die erste höhenverstellbare Tragwalze mit der im
Aufwickeln befindlichen Walze bildet. Infolge dieser Maßnahme kann
man das zu Anfang des Aufwickelvorgangs auf die Rolle gewickelte
Bahnmaterial unter höherer Spannung halten, um die gewünschte
Kompaktheit des inneren Teils der Rolle zu erreichen, die gewickelt
wird. Mit fortschreitendem Aufwickeln kann man den Preßdruck
der Preßwalze so verändern, daß auch im äußeren Mantel der im
Aufwickeln befindlichen Rolle die jeweils gewünschte Spannung
erzielt wird, und zwar bewirkt man dies durch Vermindern des Spaltdrucks,
der im ersten Spalt wirksam ist - gegebenenfalls bis hinab
auf Null. Man kann deshalb mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der
im Aufwickeln befindlichen Rolle durchweg die gewünschte Spannung
erteilen, womit z. B. die Gefahr der Entstehung von nachteiligen
sogenannten Runzeln in der aufgewickelten Papierbahn ausgeschaltet
ist.
Die Erfindung wird eingehend mit Hinweis auf das in der Figur der
beiliegenden Zeichnung dargestellte Prinzip der Erfindung
beschrieben.
Die Figur in der Zeichnung stellt eine vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung in schematischer Seitenansicht dar.
In der Ausführung, die in der Zeichnung wiedergegeben
ist, ist eine Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im allgemeinen mit der
Bezugsnummer 10 bezeichnet worden. Die Vorrichtung 10 umfaßt eine
erste Tragwalze 11, eine zweite Tragwalze 12 und eine Preßwalze 13,
die einen Preßdruck auf eine Rolle 15 ausübt, die soeben auf eine
Hülse 14 gewickelt wird. Die erste Tragwalze 11 bildet einen ersten
spalt N₁ zusammen mit der Rolle 15. Gleichermaßen bildet die zweite
Tragwalze 12 einen zweiten Spalt N₂ zusammen mit der Rolle 15.
Mindestens eine der beiden Tragwalzen 11, 12 ist eine angetriebene
Tragwalze, angeordnet, die Hülse 14 und die darauf im Aufwickeln
befindliche Rolle 15 zu rotieren. In einer vorteilhaften Ausführungsform
sind beide Tragwalzen 11 und 12 getrennt angetrieben,
und in dem Fall wird es möglich, die Tragwalzen 11 und 12 getrennt
zum Strammhalten bzw. Nachlassen der Spannung in den Oberflächenwindungen
der Rolle 15 einzusetzen, zum Beispiel gemäß einem vorgewählten
Programm. In der Figur zeigt ein Pfeil A
die Drehrichtung der größeren Walze 12 an. Gleichermaßen gibt ein
Pfeil B den Drehsinn der Rolle 15 an, die sich im Aufwickeln auf
die Hülse 14 befindet, und ein Pfeil C zeigt denjenigen der kleineren
Tragwalze 11. Die zweite Tragwalze hat günstigerweise einen 1,5-
bis 4mal so großen Durchmesser wie die erste Tragwalze 11.
Dem Grundgedanken der Erfindung gemäß werden die Tragwalzen 11, 12 und
die Preßwalze 13 zueinander in solcher Weise asymmetrisch angeordnet,
daß das Gewicht M der im Aufwickeln befindlichen Rolle 15 und
die Komponente F₂ des Preßdrucks F von der Preßwalze 13 auf den
zweiten Spalt N₂ einwirken. Zweitens wird, dem Grundgedanken der
Erfindung entsprechend, die Spannung in der Rolle 15, die gewickelt
wird, durch den Betrag der Komponente F₁ des Preßdrucks F von der
Preßwalze 13 bestimmt, die sich gegen den ersten Spalt N₁ richtet.
Man regelt den Preßdruck im Spalt N₁ mit Hilfe einer Beaufschlagung
der Preßwalze 13. Diese Art der Regelung ist dem Fachmann durchaus
einleuchtend, und deshalb ist in der Figur keine
derartige, an sich zuvor bekannte Beaufschlagungsvorrichtung
gezeigt. Die Richtung der Preßkraft F von der Preßwalze 13 schließt
mit der Richtung des Gewichts M der Rolle 15, die auf den Spalt N₂
einwirkt, einen Winkel α ein, dessen Größe vorteilhaft im Bereich
von 20-30° liegt. Man kann die Preßwalze 13 auch auf einer im
wesentlichen kreisförmigen Bahn mit zunehmendem Durchmesser der
Rolle 15 beweglich anordnen, ähnlich wie mit einem Pfeil D angezeigt
ist, womit man die Neigung der Preßwalze 13, die Rolle 15 an
den Tragwalzen 11 und 12 zu halten, weiter steigern kann.
Wie man in der Figur erkennt, wird die Materialbahn,
in der vorliegenden Ausführungsform eine Papierbahn P, auf die
Hülse 14 durch den Zwischenraum zwischen den Tragwalzen 11 und 12
und durch den Spalt N₁ hindurch aufgeleitet, auf den
die "statische Komponente" M+F₂ des Gewichts der Rolle 15 und der
Preßwalze 13 nicht einwirkt. Die kleinere Tragwalze 11 rotiert mit
einer Geschwindigkeit v₁₁, die geringer als die Drehgeschwindigkeit
v₁₂ der größeren Tragwalze 12 ist. Hierdurch wird es möglich, eine
beherrschte Spannung im Spalt N₁ mit Hilfe der Beaufschlagung der
Preßwalze 13 herbeizuführen.
Mit zunehmendem Durchmesser der im Aufwickeln befindlichen Rolle 15
wird natürlich ein zunehmender Spaltdruck auf den Spalt N₂ ausgeübt.
Dieser steigende Druck im Spalt würde einen nachteiligen
Effekt auf die Papierbahn P haben, falls man die Papierbahn P durch
den Spalt N₂ führen würde. Deshalb muß in dem Maße, in dem der
Durchmesser der im Aufwickeln befindlichen Rolle 15 zunimmt, der
auf den Spalt N₁ einwirkende Spaltdruck entsprechend abnehmen, so
daß gleichmäßige Spannung in der gesamten, im Aufwickeln befindlichen
Rolle 15 erzielt wird.
Die erste Tragwalze 11 ist dafür
so angeordnet, sich wie vom Pfeil E in der Figur angezeigt in bezug
auf die Tragwalze 12 zu bewegen, wenn die Rolle 15 größer wird, so
daß das Gewicht M der Rolle 15 ausschließlich auf den zweiten Spalt
N₂ einwirkt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Aufwickeln einer Materialbahn (P),
insbesondere einer Papierbahn, zu einer Materialbahnrolle
(15), die mit einer durch eine Preßwalze (13) erzeugten
Preßkraft (F) beaufschlagt wird und auf einer ersten,
bahnumschlungenen Tragwalze (11) und einer zweiten
Tragwalze (12) aufliegt, wobei die Wickelspannung für die
Materialbahnrolle (15) durch eine asymmetrische Anordnung
der Tragwalzen (11, 12) sowie durch den Betrag derjenigen
Komponente (F₁) der Preßkraft (F) bestimmt wird, die auf
die erste, bahnumschlungene Tragwalze (11) einwirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Relativlage der ersten, bahnumschlungenen Tragwalze
(11) zu der zweiten Tragwalze (12) während des
Wickelvorgangs und somit bei zunehmendem Rollendurchmesser
der sich aufwickelnden Materialbahnrolle (15) derart
verändert wird, daß die Gewichtskraft (M) der
Materialbahnrolle (15) ausschließlich auf die zweite
Tragwalze (12) einwirkt, so daß die Wickelspannung der
Materialbahnrolle ab diesem Zustand ausschließlich durch
die Komponente (F₁) der Preßkraft (F) bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Tragwalze (12) eine angetriebene Tragwalze ist.
3. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis
2, dadurch gekennzeichnet, daß
beide Tragwalzen (11, 12) getrennt angetrieben werden.
4. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Richtung der Preßkraft (F) von der Preßwalze (13) mit
der Richtung, in der das Gewicht der Rolle (15) auf den
Spalt (N₂) einwirkt, einen Winkel (α) einschließt, dessen
Größe vorteilhaft im Bereich 20-30° liegt.
5. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Preßwalze angeordnet wird, sich auf einer im
wesentlichen kreisbogenförmigen Bahn zu bewegen, in dem
Maße wie die Rolle (15) an Größe zunimmt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VALMET PAPER MACHINERY INC., HELSINKI, FI |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: TIEDTKE, H., DIPL.-ING. BUEHLING, G., DIPL.-CHEM. |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |