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Zweiw,alsonoteisdocke Die Erfindung bezieht sich auf eine Zweiwalzensteigdocke,
mit einer Zugwalze, über die die Bahn auf den zu wickelnden Ballen aufläuft, und
mit einer sogenannten Regelwalze.
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Bei solchen Zweiwalzensteigdocken oder auch Zweiwalsenautrollvorrichtungen,
die zum Ausmachen von Fertiggeweben oder -gewirken häufig verwendet werden, können
beide Walzen als Aufrollwalsen bezeichnet werden. Zur Unterscheidung wird Jedoch
in vielen Fällen die eine Walze "Zugwalze" und die andere Walze "Regelwalze" genannt,
da erstere Walze die Warenbahn zum Ballen hinzieht und letztere zwecks Erhöhung
(Reglung) der Wickeltestigkeit mit mehr oder weniger großer Voreilung gegenüber
der Zugwalze angetrieben werden kann. Da die genannte Reglung aber nicht immer erforderlich
ist, dient die hier und im folgenden benutzte Bezeichnungsweise in erster Linie
der Vereinfachung des sprachlichen Ausdrucks. Die eine Walze wird also auch dann
"Regelwalse" genannt, wenn mit ihr keine Reglung vorgenommen wird.
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Um eine ausreichend feste Aufrollung zu erzielen, wird ferner häufig
die Umfangsgeschwindigkeit der Zugwalze etwas höher als die Geschwindigkeit der
ankommenden Warenbahn gewählt. Wenn es dann gelingt, einen Schlupf zwischen der
Ware und der Zugalze zu vermeiden, übt diese Walze auf die Warenbahn eine Längsspannung
aus, welche für eine auareichend feste Aufrollung vorteilhaft ist. Schlupfverhinderung
ist auch notwendig, um empfindliche Waren gegen Oberflächenbeeinflussung
durch
Reibung zwischen Ware und Walzenoberfläche zu schützen. Zum Verhindern des Schlupfes
zwischen Ware und Zugwalze wird außerdem meist die Oberfläche der Zugwalze ebenso
wie diejenige der Regelwalze mit einem rauhen Belag versehen.
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Bei herkömmlichen Zweiwalzensteigdocken, bei denen die Regeiwalze
und die Zugwalze horizontal in einer Ebene liegen, hat sich nun ergeben, daß der
Schlupf zwischen Ware und Zugwalze je nach Warenart und -oberflächenbeschaffenheit
erst dann in ausreichendem Maße vermieden ist, wenn der gewickelte Warenballen ein
gewisses Gewicht erreicht hat. Gerade am Anfang des Wickelvorgangs aber, bei dem
die Warenbahn meist auf eine dünnwandige Papphülse geringen Durchmessers und entsprechend
geringen Gewichts aufläuft, läßt sich Schlupf zwischen Ware und Zugwalze ohne weitere
Mittel nicht vermeiden. Ein anfänglich zu lose gerollter Ballenkern kann aber nicht
nachträglich fest gemacht werden, es entstehen daher Walkfalten und Wellenbildungen.
Man hat daher schon Zusatzgewichte in Stangenform in die anfangs leeren Papphülsen
gelegt, um das Gewicht und damit den Auflagedruck der Hülse auf die Walzen der Steigdocke
zu erhöhen. Dieses Vorgehen ist aber unbequem und erfordert zusätzliche Arbeitagänge.
Man hat ferner versucht, den Schlupf zwischen Zugwalze und Warenbahn dadurch zu
vermindern, daß man den Umschlingungswinkel der Ware um die Zugwalze vergrößerte.
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Das kann dadurch geschehen, daß man die zur Steigdocke gehörige Leitwalze,
die der Zugwalze unmittelbar vorgeschaltet ist, möglichst weit unter letztere versetzt.
Das hat aber wiederum den Nachteil, daß man die Regelwalze und die Zugwalze nicht
ohne weiteres austauschen kann, was von vielen Benutzern verlangt wird, wenn Warenbahnen
wahlweise mit der rechten oder der linken Seite nach außen aufrollbar sein sollen.
Man
müßte zu diesem Zweck die vorgeschaltete Leitwalze in ihrer Lage verändern oder
eine weitere Leitwalze einbauen. Im letzteren Fall muß die Ware neu in die Aufrollvorrichtung
eingeführt werden.
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Bei bisher üblichen Zweiwalzensteigdocken ist es ferner störend, daß
der fertige Ballen unter Aufwendung von relativ großer Energie, in der Regel von
Hand, aus dem Zwickel zwischen der Regel- und der Zugwalze herausgerollt werden
muß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zweiwalzensteigdocke
zu schaffen, mit der ohne weiteres ein von anfang an festgewickelter Ballen erzeugbar
ist und bei der dieser Ballen auf einfache Weise aus der Docke entnommen werden
kann.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist im Kennzeichen des Anspruchs 1 beschrieben.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen des Gegenstandes der Erfindung
sind in den Kennzeichen der Unteransprüche angegeben.
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Erfindungsgemäß ist es wesentlich, daß zumindest am Anfang des Aufrollvorganges
die Auflagelinie des Ballens an der Zugwalze schräg unterhalb der Auflagelinie des
Ballens an der Regelwalze liegt. Dadurch wird erreicht, daß einerseits der Umschlingungswinkel
zwischen Warenbahn und Zugwalze gegenüber bisherigen Anordnungen dieser Gattung
vergrößert ist und zweitens die Warenrolle mit dem größeren Teil ihres Gewichts
an der Zugwalze anliegt. Das bedeutet aber, daß das Auftreten von schlupf zwischen
Warenbahn und Zugwalze praktisch weitgehChd vermieden ist. Dieses günstige Ergebnis
kann im Prinzip auf zwei verschiedenen Wegen erreicht werden, nämlich durch Höherlegen
der Regelwalze gegenüber der Zugwalze oder durch Wahl einer Regelwalze mit größerem
Durchmesser
als ihn die Zugwalze aufweist. Selbstverständlich können
beide Lösungswege auch kombiniert sein.
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Im folgenden werden die Ansprüche der Deutlichkeit halber teilweise
unter Zuhilfenahme der schematischen Zeichnung von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Um die Vorteile der erfindungsgemäßen Zweiwalzensteigdocke erläutern
zu können, ist zunächst auf eine herkömmliche Vorrichtung dieser Gattung anhand
von Figur 1 Bezug genommen.
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Dabei wird die Warenbahn 1 über eine Leitwalze 2 (oder eine Breithaltewalze)
der Zugwalze 3 zugeleitet. Parallel zur Zugwalze 3 und auf gleicher Höhe wie diese
liegt die Regelwalze 4. Im Zwickel zwischen Zugwalze 3 und Regelwalze 4 liegt eine
Papphülse 5 oder ähnliches, auf die die Warenbahn 1 bei Betätigung der Walzen 3
und 4 in Pfeilrichtung aufläuft. Die Regelwalze 4 wird zur Erhöhung der Wickelrestigkeit
in vielen Fällen mit Voreilung gegenüber der Zugwalze 3 angetrieben. Dadurch soll
bewirkt werden, daß sich die Jeweil auf die Papphülse 5 auflaufende Warenbahnlage
in den sich auf der Hülse 5 bildenden Warenballen 6 hineinschiebt.
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Beim Aufrollen bildet sich allmählich ein Ballen 6, wobei die Hülse
5 mit wachsendem Ballendurchmesser nach oben verschoben wird (vgl. die Kreise mit
dem Bazugazeichen 5a).
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Wünschenswert für eine ausreichend feste Aufrollung von Beginn des
Aufrollvorgangs an ist es, daß eine vorgegebene Voreilung der Zugwalze 3 gegenüber
der Geschwindigkeit, mit der die Warenbahn 1 der Docke zugeführt wird, eine Warenlängsspannung
erzeugt, so daß die Warenbahn 1 mit Spannung auf den sich bildenden Ballen 6 aufgerollt
wird. Bei der in Figur 1 gezeichneten herkömmlichen Docke ist die Auflage der Ware
1 auf der Zugwalze 3 durch den UmschlingungswinkelaC gegeben, Das Gewicht der Hülse
5 reicht in der Regel nicht, Schlupf zwischen der Ware 1 und der Zugwalze
3
zu verhindern. Erst mit zunehmendem Ballengewicht wird der Auflagedruck'größer und
damit die Haftung zwischen Ware und Zugwalze besser. Außerdem wird mit größer.werdendem
Ballendurchmesser auch der UmschlingunswinkeloC#größer.
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Eine Vergrößerung des WinkelsoS bedeutet aber eine längere Auflagefläche
der Ware auf der Zugwalze 3 und damit eine bessere Haftung. Eine Vergrößerung des
Winkels akönnte an sich auch dadurch erreicht werden, daß die Leitwalze 2 in Figur
2 gegenüber der Zugwalze 3 nach rechts versetzt wird, (d.h. unter die Zugwalze 3
verlegt wird). Normalerweise kann die Leitwalze 2 aber nur so weit unter der Zugwalze
3 versetzt angeordnet werden, daß bei Änderung der Drehrichtung der Autrollvorrichtung
notfalls die Warenbahn 1 noch von der Leitwalze 2 aus zur Walze 4 geführt werden
kann, ohne daß die Walze 3 berührt wird. Dieser Fall ist interessant, wenn der Anwender
der Zweiwalzensteigdocke Warenbahnen wahlweise sowohl mit außen als auch mit innen
liegender rechter Seite aufwickeln will.
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Demgegenüber sieht die Erfindung eine erste Lösung vor, deren Prinzip
anhand der Figur 2 verstindlich gemacht ist.
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Wie aus Figur 2 ersichtlich, kann der Winkel ocerfindungsge mäß einfach
dadurch vergrößert werden, daß man die Achse 8 der Zugwalze 3 wenigstens zu Beginn
des Aufrollvorganges schräg unterhalb der Regelwalze 4 lagert. Günstig ist beispielsweise,
wenn die Achsen 8 der Zugwalze 3 und 9 der Regelwalze 4 relativ zueinander schwenkbar
gelagert sind. In Figur 2 ist ein Beispiel dafür angegeben, daß die Achse 9 längs
der gestrichelt gezeichneten Zylinderfläche 10 um die Achse 8 der Zugwalze 3 schwenkbar
ist. Da die AuSlagelinie 11 der Hülse 5 an der Zugwalze 3 schräg unterhalb der Auflagelinie
12 der Papphülse 5 an der Regelwalze 4 liegt, ruht bzw. rollt die Hülse 5 bzw. später
der Ballen 6 mit
dem größeren Gewichtsanteil an der Zugwalze 3 ab,
so daß zusätzlich zum vergrößerten UmschlingungswinkeloC auch durch Gewichfsvergrößerung
Schlupf zwischen der Warenbahn 1 und der Zugwalze 3 vermieden ist.
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Wenn der zu rollende Ballen 5 seine maximale Größe 7 erreicht hat,
kann er bei der erfindungsgemäßen Docke durch Schwenken der Regelwalze 4 relativ
zur Zugwalze 3 ausgeworfen werden.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 wird das dadurch bewirkt, daß
die gegebenenfalls während des Aufrollvorgangs allmählich auf die gleiche Höhe wie
die Zugwalze 3 zurückgeschwenkte Regelwalze 4 zum Auswerfen des Ballens 7 wieder
nach oben geschwenkt wird und dadurch den Ballen 7 auf einen neben der Docke bereitgestellten
Transportwagen 13 abrollen läßt. Nach diesem Auswerfvorgang befindet sich die Regelwalze
4 normalerweise gerade in der Stellung gegenüber der Zugwalze 3, daß eine neue Hülse
5 für den Beginn des nächsten Aufrollvorgangs in den Zwickel zwischen Zugwalze 3
und Regelwalze 4 gelegt werden kann.
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Die Vorteile der Ausbildung gemäß Figur 2 bleiben erhalten, wenn man
die weitere anhand der schematischen Zeichnung von Figur 3 verständliche Ausgestaltung
des Erfindungsgegenstandes anwendet. Hierbei liegt eine für beide Walzen 3 und 4
gemeinsame Schwenkachse 14 in der Mitte der Verbindungsebene der beiden Achsen 8
und 9. Selbstverständlich kann die Achse 14 auch oberhalb und unterhalb der genannten
Verbindungsebene liegen.
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Das Ausfüurungsbeispiel gemäß Figur 3 ist deshalb besonders vorteilhaft,
weil hierbei die Funktion von Regelwalze und Zugwalze auf einfachste Weise austauschbar
ist, d.h. die Walzen 3 und 4 können dabei sowohl Zug- als auch Regelwalze sein.
In Figur 3 ist der Austausch der Punktionen von
Regel- und Zugwalze
gestrichelt angedeutet (vgl. die quer gestrichenen Bezugazeichen). Es ist selbstverständlich,
daß bei Austausch der Funktionen der beiden Walzen 3 und 4 auch deren Drehrichtung
und deren Relativgeschwindigkeit anzupassen sind.
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Während für den Fall, daß in Figur 1 die Walze 4 als Zugwalze fungiert,
also die Warenbahn 1 über diese Walze auf die hülse 5 aufläuft, der Umschlingungswinkel
zwischen Warenbahn 1 und Walze 4 am Anfang des Rollvorgangs praktisch gleich Null
ist (vgl. den gestrichelt gezeichneten Warenverlauf 1), ergibt sich bei der Lösung
gemäß Figur 3 überraechenderweise schon am Anfang des Rollvorgangs ein erheblich
großer Winkel x..
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In beiden Schwenkstellungen des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 3
kommt als günstig hinzu, daß die jeweils nach unten geschwenkte Walze 3 oder 4 näher
als in der Horizontalstellung (vgl. Figur 1) an die Leitwalze 2 gelangt, so daß
der Winkel 0 nicht nur durch Heraufschieben der Hülse 5 auf den oberen Trum der
Walze 3, sondern auch durch das Annähern der Jeweiligen Zugwalze an die Leitwalze
2 vergrößert wird. Das bedeutet also, daß die Leitwalze 2 ohne besonderes Zutun
hierbei immer zum wesentlichen Teil unter der Jeweiligen als Zugwalze fungierenden
Walze 3 oder 4 liegt. Eine früher durch gewolltes seitliches Versetzen der Leitwalze
unter die Zugwalze erzielbare Vergrößerung des Uaschlingungswinkels o4mit den oben
genannten Nachteilen tritt erfindungageläß also selbsttätig auf.
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Da bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 beide Walzen 3 und 4
schwenkbar sind, ist es zweckmäßig, den Antrieb der
Walzen von der
Achse 14 her vorzunehmen. Bei der erfindungsgemäßen Zweiwalzensteigdocke können
mechanische, elektrische, hydraulische oder pneumatische Mittel zum Schwenken, Festhalten
bzw. seitlichen Bewegen (siehe unten) der Abrollwalzen benutzt werden.
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Bei den erfindungsgemäßen Vorrichtungen mit relativ zueinander oder
um eine dritte Achse schwenkbaren Zug- und/oder Regelwalzen hat sich die Kreisform
für den Schwenkweg am besten bewährt, da dann die Walzen am einfachsten anzutreiben
sind. Es ist aber nicht unbedingt erforderlich, daß die Schwenkwege kreisförmig
sind.
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Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Lager 15 der Achse
9 der Regelwalze 4 als Schlitten in schräggestellten Führungen 16 in Bezug auf die
Zupralze 3 höhenverstellbar sind. Die Führungen 16 können dabei gerade sein, aber
auch jede für den Betrieb zweckmäßige von der Geraden abweichende Form haben. Für
die Auswahl kommt es vor allem darauf an, daß der Umschlingungswinkel oC zwischen
Warenbahn lund Zugwalze 3 am Anfang des Wickelvorganges möglichst groß ist, daß
ferner ein Ballen 6 der gewünschten Größe auf der Hülse 5 aufgewickelt werden kann,
die Regelwalze 4 im Verlauf des Rollvorgangs, also in Pfeilrichtung absenkbar ist
und die Dokke dem Ballen 6 in jeder Phase des Aufrollvorgangs genügend Halt gibt.
Selbstverständlich kann Figur 4 auch so abgewandelt werden, daß nicht die Regelwalze
4 sondern die Zugwalze 3 in einer den Führungen 16 entsprechenden Bahn relativ zur
Regelwalze höhenverstellbar ist.
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Ähnliche Vorteile wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 ergeben
sich ferner, wenn man beispielsweise in Figur 2
die Regelvalze
4 nicht um die Achse 8 der Zugwalze 3 sondern um eine zwischen den Achsen 8 und
9 liegende Achse - etwa die Achse 14 von Figur 3 - schwenkte, bzw. wenn man das
Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 so abwandelte, daß bei räumlich fester Zugwalze
3 nur die Regelwalze 4 um die Achse 14 schwenkte.
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Hier ist der Schwenkweg zwar nicht in Bezug auf die räumlich feststehende
Zugwalze (bzw. selbstverständlich statt dessen auch die Regelwalze), wohl aber in
Bezug auf die jeweilige Schwenkachse kreisförmig. Daher haben diese Abwandlungen
den weiteren Vorteil, daß die jeweilig schwenkbare Walze - ähnlich wie gemäß Figur
3 - mit einfachsten Ubertragungsmitteln von der Schwenkachse (z.B. Ziffer 14) her
antreibbar ist. Die Schwenkachse (z.B. Ziffer 14) kann dabei übrigens aus lediglich
Zapfen bestehen, die im Maschinengestell (außerhalb der Walzenenden) gelagert sind,
so daß die Schwenkachse auch innerhalb des Durchmessers der jeweils räumlich festen
Walze liegen kann. Je nach den Bedürfnissen des Einzelfalles ergeben sich günstige
Aufroll- und/oder Auswerfbedingungen, wenn die Schwenkachse innerhalb, unterhalb
oder oberhalb der durch die Walzenachsen 8 und 9 (in horizontaler Stellung) aufgespannten
Ebene liegt.
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Vorteilhaft an den Lösungen gemäß Figur 4 bzw. deren Abwandlungen
ist unter anderem, daß der Abstand der Walzen 3 und 4 bei angehobener Stellung der
höhenverstellbaren Walze kleiner ist als bei abgesenkter Stellung dieser Walze.
Das bedeutet, daß man am Anfang des Aufrollvorgangs sehr kleine Hülsen 5 verwenden
kann, ohne daß trotz des anfangs sehr kleinen Walzenabstandes die Gefahr besteht,
daß der sich vergrößernde Ballen 6 versehentlich zu früh von der Docke abrollt,
weil mit der Zunahme des Ballendurchmessers die eine Walze absenkbar und damit der
Abstand zwischen Regel und Zugwalze tergrtiRerbar i4t.
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Bei Benutzung der neuen Einrichtung ist es zweckmäßig, bei Beginn
des Aufrollens zunächst die Walzen 3 und 4 relativ stark aus der horizontalen Lage
herauszuschwenken (bzw. gemäß Figur 4 die eine Walze gegenüber der anderen anzuheben
bzw. abzusenken), so daß die Papphülse 5 am Anfang so weit auf der Zugwalze nach
oben geschoben ist, daß sie gerade nicht herunterfällt. Mit zunehmender Vergrößerung
des Ballens 6 können die beiden Walzen 3 und 4 allmählich wieder so weit in die
ihe der Stellung geschwenkt werden, die in Figur 1 gezeichnet ist, wenn andernfalls
der Ballen 6 zu früh von der Docke herunterrollte.
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Die letztere Möglichkeit des Herunterrollens des Ballens von der neuen
Steigdocke wird aber vorteilhaft dazu ausgenutzt, den fertigen Ballen durch gegenseitiges
Schwenken (bzw. son stiges Annähern siehe unten ) der beiden Walzen 3 und 4 auszuwerten.
Schwere Handarbeit zum Abheben des fertigen Ballens aus der Steigdocke ist dann
nicht mehr erforderlich. Wenn der Ballen ausgeworfen ist, kann sofort in der dann
erreichten Schwenkstellung der Walzen 3 und 4 eine neue Papphülse zum Aufrollen
eines neuen Ballens eingelegt werden.
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Gerade zum Auswerfen des fertig gerollten Ballens ist das Ausführungsbeispiel
gemäß Figur f sehr vorteilhaft. Da dort (bzw. wenn dort, wie gezeichnet) die Schwenkachse
14 unterhalb des Ballens bzw. dessen Schwerpunkts liegt, befindet sich der Ballen
(einschließlich der beiden Walzen 3 und 4) im labilen Gleichgewicht. Der fertig
gerollte Ballen kann dann also ohne Aufwendung von Energie einfach durchLöRen einer
Kippsperre, die ein ungewolltes Schwenken der Walzen 3 und 4 verhindert, in die
gewünschte Richtung ausgeworfon werden. Ja, selbst wenn die Walzen 3 und 4 bis zum
Fertig rollen des Ballens allmählich in die horizontale Stellung entsprechend Figur
1 geschwenkt werden, erfordert das Auswerfen
des Ballens keine
Energie, da dieser sich beim Umkippen der Walzen 3 und 4 um die Achse 14 auf der
Kreislinie 17 gemäß Figur 3 schräg nach unten bewegt. Allerdings benötigt man Energie,
wenn bei wachsendem Ballen die Walzen 3 und 4 allmählich von der anfänglichen Schrägstellung
gemäß Figur 3 in die horizontale Stellung gemäß Figur 1 bewegt werden sollen. Da
aber dieser Vorgang gegebenenfalls sehr langsam vonstatten geht, ist nur eine relativ
geringe Leistung erforderlich. Selbstverständlich kann die gemeinsame Schwenkachse
14 auch so hoch über der durch die Walzenachsen 8 und 9 aufgespannten Ebene gelagert
sein, daß der Schwerpunkt des fertig gerollten Ballens 7 gerade in der Achse 14
(indifferentes Gleichgewicht) liegt. Da sich der Ballen im ersten der letztgenannten
Fälle bis zum Fertigrollen im stabilen Gleichgewicht befindet, braucht man also
weder zum Aufrichten der Walzen aus der anfänglichen Schrägstellung in die horizontale
Stellung noch zum Auswerten des fertigen Ballens Energie. Es ist weiterhin nicht
in allen Fällen erforderlich, die Walzen 3 und 4 gemäß Figur 2 bis 4 bei wachsendem
Ballen immer ganz in die horizontale Stellung zurückzubewegen. Wenn man beispielsweise
Ballen bestimmten Durchmessers wickeln will, kann man in bestimmter Schrägstellung
der Walzen 3 und 4 so lange rollen,bis der Ballen nach Erreichen des durch das Maß
der Schrägstellung bestimmten Durchmessers selbsttätig von der Docke abrollt.
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Erfindungsgemäß kommt es vor allem darauf an, daß die Auflagelinie
11 des Ballens 6 bzw. der Hülse 5 an der Zugwalze 3 schräg unterhalb der Auflagelinie
12 des Ballens an der Regelwalze liegt. Das kann aber nicht nur durch Schwenken
der beiden Walzen gegeneinander erzielt werden, sondern auch dadurch, daß die Walzen
verschiedene Durchmesser haben. Im AusSührungsbeispiel
gemäß Figur
5 ist der Zugwalze 3 eine Regelwalze 40 mit wesentlich größerem Durchmesser zugeordnet.
Die unterschiedlichen Durchmesser bedingen bei der Lagerung der beiden Walzenachsen
8 und 9 in einer horizontalen Ebene, daß immer die Auflagelinie 11 des Ballens 6
an der Zugwalze 3 niedriger liegt als die Auflagelinie 12 des Ballens an der Regelwalze
40. Auch hierbei wird daher erreicht, daß der UmschlingungswinkeloG zwischen Warenbahn
1 und Zugwalze 3 gegenüber dem Fall gemäß Figur 1 wesentlich vergrößert und damit
Schlupf zwischen Warenbahn 1 und Zugwalze 3 vermieden ist. Wenn man zusätzlich den
Abstand der beiden Walzen 3 und 4o veränderlich macht, kann man mit zunehmendem
Ballendurchmesser den Walzenabstand A vergrößern und dadurch trotz größer werdenden
Ballendurchmessers verhindern, daß der Ballen 6 ungewollt (zu früh) von der Docke
abrollt. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 ist dazu die Achse 9 der Regelwalze
4o in ein Lager 18 gesetzt, das als Schlitten in einer horizontalen Führung 19 in
Pfeilrichtung 20 verschiebbar ist.
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Auch die Vorrichtung gemäß Figur 5 eignet sich ausgezeichnet zum Auswerten
des fertig gerollten Ballens. Zum Auswerfen brauchen nämlich die Walzen 3 und 40
nur wieder aufeinanderzu bewegt zu werden, so daß der Ballen über die Walze kleineren
Durchmessers (3) ausgestoßen wird. Ersiohtlich ist daher die Lösung gemäß Figur
5 besonders gut mit derjenigen gemäß Figur 4 kombinierbar.
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7 Patentansprüche 5 Figuren