DE3512047A1 - Radaufhaengungs-system fuer fahrzeuge - Google Patents
Radaufhaengungs-system fuer fahrzeugeInfo
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Vehicle Body Suspensions (AREA)
Description
MAZDA MOTOR CORP.
No. 3-1, Shinchi, Fuchu-cho, Aki-gun,
Hiroshima-ken, Japan
Radaufhängungs-System für Fahrzeuge
Die Erfindung betrifft ein Radaufhängungs-System für Fahrzeuge mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
Bekanntlich wird die Lenkcharakteristik von Fahrzeugen vorzugsweise
so ausgelegt, daß das Fahrzeug bei hoher Fahrgeschwindigkeit eine relativ stark ausgeprägte Neigung zum Untersteuern
hat, dagegen diese Neigung bei niedriger Fahrgeschwindigkeit entweder nur relativ schwach ausgeprägt ist
oder sogar eine Tendenz zum übersteuern vorherrscht. Bisher ist jedoch noch kein Fahrzeug vorgestellt worden, das beide Anforderungen zugleich erfüllen kann, da diese im Wesentlichen miteinander im Widerspruch stehen, ja sogar unverträglich sind.
oder sogar eine Tendenz zum übersteuern vorherrscht. Bisher ist jedoch noch kein Fahrzeug vorgestellt worden, das beide Anforderungen zugleich erfüllen kann, da diese im Wesentlichen miteinander im Widerspruch stehen, ja sogar unverträglich sind.
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Radaufhängungs-System
für Fahrzeuge zu schaffen, in welchem
diese beiden Forderungen verwirklicht sind, d.h. das eine
Lenkcharakteristik aufweist, gemäß der das Fahrzeug bei hoher Fahrgeschwindigkeit eine relativ stark ausgeprägte Neigung zum Untersteuern, hingegen bei niedriger Fahrgeschwindigkeit eine nur schwach ausgeprägte Neigung zum Untersteuern oder sogar eine Tendenz zum übersteuern hat. Nach einer weiteren Teilaufgabe soll das Radaufhängungs-System so ausgebildet werden, daß die Neigung zum Untersteuern bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit verstärkt und bei abnehmender
diese beiden Forderungen verwirklicht sind, d.h. das eine
Lenkcharakteristik aufweist, gemäß der das Fahrzeug bei hoher Fahrgeschwindigkeit eine relativ stark ausgeprägte Neigung zum Untersteuern, hingegen bei niedriger Fahrgeschwindigkeit eine nur schwach ausgeprägte Neigung zum Untersteuern oder sogar eine Tendenz zum übersteuern hat. Nach einer weiteren Teilaufgabe soll das Radaufhängungs-System so ausgebildet werden, daß die Neigung zum Untersteuern bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit verstärkt und bei abnehmender
Fahrgeschwindigkeit abgeschwächt wird, so daft dadurch die Fahrstabilität bei hoher Fahrgeschwindigkeit und das Fahrverhalten
bei der Kurvenfahrt mit niedriger Fahrgeschwindigkeit verbessert werden.
Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben gelöst durch die Merkmale
gemäß dem Kennzeichen des Patentanspruches 1.
Das erfindungsgemäße Radaufhängungs-System weist somit eine höhenverstellbare Stützeinrichtung auf, über die die Vorderradaufhängung
und die Hinterradaufhängung jeweils mit dem Fahrzeugkörper verbunden sind und die den Fahrzeugkörper in
seiner Höhe veränderbar abstützt. Zugleich sind Vorderradaufhängung und Hinter radaufhängung so ausgebildet, daß das
A'nderungsausmaß, d.h. der Gradient der RoIl-
zentrumshöhe bei Fahrbahniveau-Veränderungen, z.B. bei Auftreten
von Fahrbahnstößen oder einem Ausschwingen der Räder, in der Hinterradwaufhängung größer als in der Vorderradaufhängung
ist. Die Fahrzeughöhe wird erfindungsgemäß dann entsprechend
der Fahrgeschwindigkeit so verändert, daß sie bei niedriger Fahrgeschwindigkeit höher als bei hoher Fahrgeschwindigkeit
ist.
Im allgemeinen wird die bei Kurvenfahrt auf die Räder eines Fahrzeuges wirkende Seitenkraft mit einer Zunahme der Radlast-Differenz
an den Rädern aufgrund der Neigung des Fahrzeugkörpers verringert, wobei die Radlast-Differenz durch
die Rollzentrumshöhe als Faktor bestimmt ist. Wenn daher bei
dem erfindungsgemäßen Radaufhängungs-System die Fahrzeughöhe und damit die Rollzentrumshöhe verringert werden, dann ist
auch der Gradient(dre Verringerung)der Radlast-Differenz
aufgrund der Verringerung der Rollzentrumshöhe an der Vorderradaufhängung kleiner als an der Hinterradaufhängung.
Denn erfindungsgemäß ist der Gradient (oder die Geschwindigkeit der Änderung)der Rollzentrumshöhe an der Vorderrad^aufh.'ingnnp;
kleiner als an der Hinterradaufhänpunp,, und dement-
c,-
35120A7
sprechend nimmt die bei der Kurvenfahrt auf die Räder wirkende Seitenkraft in Abhängigkeit von der Größe der Radlast-Differenz
an den Vorderrädern nicht so stark zu wie an den Hinterrädern. Mit anderen Worten, der Steigerungsbetrag der
Seitenkraft bei Kurvenfahrt aufgrund einer Reduzierung der Pahrzeughöhe ist an den Vorderrädern geringer als an den
Hinterrädern. Dementsprechend erhöht sich auchdas Verhältnis des Seitenschlupfes, den die Vorderräder bei der Kurvenfahrt
ausführen, zu dem Seitenschlupf, der an den Hinterrädern auftritt, so daß die Untersteuerungstendenz verstärkt wird.
Wenn andererseits die Fahrzeughöhe vergrößert wird und damit auch die Höhe des Rollzentrums steigt, ist der Gradient (d^
Zunahme) der Radlast-Differenz aufgrund der Zunahme der RoIlzentrumshöhe
an der Hinterradaufhängung größer als an der Vorderradaufhängung. Denn das Ausmaß, d.h. der Gradient, der
Änderung der Rollzentrumshöhe ist in der Hinterradaufhängung größer als in der Vorderradaufhängung, so daß demzufolge die
bei der Kurvenfahrt auf die Räder wirkende Seitenkraft in Abhängigkeit von der Größe der Radlast-Differenz an den Hinterrädern
stärker als an den Vorderrädern absinkt. Mit anderen Worten, der Betrag der Verringerung der Seitenkraft aufgrund
der Zunahme der Pahrzeughöhe ist an den Hinterrädern größer als an den Vorderrädern, so daß dementsprechend das
Verhältnis des seitlichen Schlupfes der Hinterräder, der bei der Kurvenfahrt an diesen auftritt, zu dem seitlichen
Schlupf an den Vorderrädern erhöht wird. Hierdurch wird die Neigung zum Untersteuern abgeschwächt.
Die Beziehungen zwischen der Seitenkraft bei Kurvenfahrt und der Radlast-Differenz sowie zwischen der Radlast-Differenz
und der Höhe des Rollzentrums werden anhand der Figuren 1 und 2 nachfolgend erläutert:
Die Beziehung zwischen der auf die Räder wirkenden Seitenkraft bei Kurvenfahrt und der darauf wirkenden Vertikallast
ist durch die in Figur 1 angegebenen Kurven wiedergegeben.
Wenn sich bei der Kurvenfahrt der Fahrzeugkörper zur Seite neigt und das Gewicht des Eahrzeugkörpers ungleich die rechten
und linken Räder belastet, d.h., wenn Radlast-Differenzen
von - Δ W auf die rechten und linken Räder wirken, dann beträgt der Mittelwert der auf die Räder wirkenden Seitenkräfte
bei Kurvenfahrt Cl und C2 (Cl+C2)/2. Wie aus Figur 1 erkennbar ist, ist die mittlere Seitenkraft (Cl+C2)/2
kleiner als die mittlere Seitenkraft CO, die man erhalten würde, wenn das Fahrzeuggewicht gleichförmig die rechten und
linken Räder ohne Auftreten einer Radlast-Differenz belasten würde. Demzufolge wird beim Auftreten einer Radlast-Differenz
die Seitenkraft bei Kurvenfahrt verringert. Die Tendenz zur Verringerung der Seitenkraft wird außerdem mit einer
Vergrößerung der Radlast-Differenz AW verstärkt.
Um die Beziehung zwischen der Radlast-Differenz und der Höhe des Rollzentrums zu erhalten, wird das Momentengleichgewicht
in einer Radaufhängung bei der Kurvenfahrt betrachtet, z.B. das Mbmentengleichgewicht um den Punkt O, d.h. den Schnittpunkt
der vertikalen Mittellinie des Fahrzeugkörpers mit dem Boden. Hierzu wird auf Figur 2 Bezug genommen. Bezeichnet
man die Fliehkraft mit dem zentripetalen Beschleunigungskoeffizienten
μ mit uW die Höhe des Rollzentrums mit H, die Roll- oder Wanksteifigkeit der Radaufhängung mit k, den
Wankwinkel des Fahrzeugkörpers mit &, den Radabstand zwischen
rechtem und linkem Rad mit d und die auf die Räder wirkende Radlast-Differenz mit AW, so gilt folgende Gleichung
:
UW-H + k<|>
= d-AW
AW = (MWH + ki)/d
AW = (MWH + ki)/d
Wie sich aus dieser Gleichung ergibt, nimmt die Radlast-Differenz
Δ W mit einer Erhöhung der Höhe H des Rollzentrums zu. Dementsprechend verändert sich die Radlast-Differenz in der
Hinterradaufhängung, in der bei einer gegebenen Veränderung der Fahrzeughöhe die Höhe des Rollzentrums sich um einen
größeren Betrag verändert als in der Vorderradaufhängung, in einem stärkerem Maße als in der Vorderradaufhängung, sobald
sich der Fahrzeugkörper während der Kurvenfahrt zur Seite neigt. Das hat zur Folge, daß die auf die Räder wirkende
Seitenkraft bei Kurvenfahrt an den Hinterrädern eine stärkere Veränderung erfährt als an den Vorderrädern. Somit wird
die Tendenz zum Untersteuern verstärkt oder verringert mit einer Veränderung in der Höhe des Rollzentrums, wie das vorstehend
im Zusammenhang mit dem Erfindungsgedanken erläutert ist.
Als höheneinstellbare Stützeinrichtung zur Abstützung des Fahrzeugkörpers mit variabler Höheneinstellung ist beispielsweise
eine druckmittelbetätigte Einrichtung bekannt (JP-OS 57(1982)-ll8907), mittels der die Fahrzeughöhe durch
Zu- oder Abfuhr eines Druckmittels wie Druckluft oder Druck-Öl verstellt werden kann. Eine Radaufhängung mit einer derartigen
Einrichtung wird im allgemeinen als "hydropneumatische Radaufhängung" bezeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist nach-folgend
anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 ein Schaubild zur Veranschaulichung der Beziehung zwischen der Seitenkraft bei Kurvenfahrt und der
Vertikallast (Radlast);
Figur 2 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Momentengleichgewichts in einer Radaufhängung bei
Kurvenfahrt;
Figur 3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Radaufhängungs-Systems;
Figur 4 eine schematische Darstellung der in dem Radaufhängungs-System
gemäß Figur 3 eingesetzten Hinterradaufhängung;
Figur 5 eine vergrößerte Schnittdarstellung des in dem Radaufhängungs-System
gemäß Figur 3 verwendeten Stützbeines;
Figuren 6 bis 9 Darstellungen zur Veranschaulichung von Parametern, die das Veränderungsausmaß der Rollzentrumshöhe
der Radaufhängung beeinflussen und
Figur 10 Kennlinien für die Veränderung der Rollzentrumshöhe bei den Radaufhängungen gemäß den Figuren 6 und 7.
Gemäß Figur 3 umfaßt ein erfindungsgemäßes Radaufhängungs-System
für ein Fahrzeug eine Vorderradaufhängung 1 zur Abstützung nicht gezeigter Vorderräder rechts und links sowie
eine Hinterradaufhängung 2 zur Abstützung eines rechten bzw. linken Hinterrades 7R bzw. JL (Figur 4). Die Vorderradaufhängung
1 und die Hinterradaufhängung 2 sind jeweils mit Stützbeinen 13 bzw. 23 ausgestattet, die bei Beaufschlagung
oder Entnahme von Druckmittel, z.B. Drucköl, eine beliebige Veränderung der Fahrzeughöhe gestatten, wie nachfolgend noch
im einzelnen erläutert wird.
Die Vorderradaufhängung 1 und die Hinterradaufhängung 2 sind grundsätzlich gleich aufgebaut, so daß lediglich die Hinterradaufhängung
unter Bezugnahme auf Figur 4 näher erläutert wird. Die Hinterradaufhängung 2 weist ein Paar von Radnaben
21 zur drehbaren Abstützung des linken bzw. rechten Hinterrades 7R, 7L auf sowie ein Paar unterer Querlenker 22, die
sich quer zum Fahrzeugkörper 8 erstrecken. Jeder Querlenker
22 ist mit seinem einen Ende an dem Rahmen 8a des Fahrzeugkörpers 8 und mit seinem anderen Ende im unteren Bereich der
Radnabe 21 des zugehörigen Rades angelenkt, um die Beweglichkeit des entsprechenden Rades in Querrichtung zu begrenzen.
Ein Paar von Stützbeinen 23 (oder Druckmittel-Betätigungseinrichtungen) erstrecken sich vertikal zwischen dem
rechten Hinterrad 7R bzw. dem linken Hinterrad 7L und dem
Fahrzeugkörper 8 und stützen diesen ab. Wie sich aus Figur ergibt, besteht jedes Stützbein 23 aus einem Zylinder 23a
mit einer darin ausgebildeten hydraulischen Druckkammer sowie aus einem Kolben 23b, der teleskopisch in den Zylinder
23a aufgenommen ist. Der untere Teil des Zylinders 23a ist mit dem oberen Bereich der Radnabe 21 über eine Schelle 24
verbunden, während das obere Ende des Kolbens 23b mittels einer Gummibüchse an dem Fahrzeugkörper 8 festgelegt ist.
Wird in die Druckkammer des Zylinders 23a durch einen im Kolben 23b ausgebildeten ölkanal P Drucköl eingeleitet, dann
wird dadurch der Kolben 23b gegenüber dem Zylinder 23a nach oben bewegt und als Folge davon der Fahrzeugkörper 8 angehoben.
Somit läßt sich durch Steuerung des an dem Stützbein anliegenden Hydraulikdruckes die Fahrzeughöhe steuern. Der
ölkanal P jedes Stützbeines 23 ist mittels einer Ölleitung 27 an einen Akkumulator 26 angeschlossen. Der Akkumulator
weist einen Gasraum 26a sowie einen Druckölraum 26b auf, die darin einander gegenüberliegend angeordnet sind. Der Druck
in der hydraulischen Druckkammer des Zylinders 23a wird an den Druckölraum 26b des Akkumulators 26 weitergegeben und
ist bestimmt durch die Druckelastizität des im Gasraum 26a eingeschlossenen Gases. Mit Bezugszeichen 40 ist in Figur
eine Ableitung bezeichnet, durch welche Lecköl zu einem Behälter 35 zurückführbar ist, das zwischen dem inneren und
dem äußeren Rohrelement austritt, die den Zylinder 23a bilden.
Der an die Stützbeine 23 der Hinterradaufhängung 2 bzw. die Stützbeine 13 der Vorderradaufhängung 1 anzulegende Hydrau-
likdruck wird durch eine Steuereinrichtung 3 für die Fahrzeughöhe
gesteuert (Figur 3). Diese Steuereinrichtung 3 weist eine Ölpumpe 33 auf, die durch einen Motor 31 angetrieben
ist und jeder hydraulischen Druckkammer der Stützbeine über einen Hydraulikkreis 32 und ein Paar von Höhen-Steuerventilen
34 Drucköl zuführt. Die Höhen-Steuerventile 34 haben die Form von 4/3-Wegeventilen und sind magnetspulengesteuert.
Sie liegen in dem Hydraulikkreis 32 und steuern jeweils die Druckölzufuhr zu den Stützbeinen 23 bzw. 13·
Jedes der Höhen-Steuerventile 34 ist in drei Stellungen einstellbar, von denen eine eine Zuführstellung 34a, in der
Drucköl von der ölpumpe 33 zu den Stützbeinen 23 bzw. 13 gelangt, eine weitere eine Auslaßstellung 34b, in der Drucköl
aus den hydraulischen Druckkammern der Stützbeine 23 bzw. 13 zum Behälter 35 abfließt, und eine dritte eine neutrale
Mittelstellung 34c ist, in der weder ein Zufluß noch ein Abfluß von Drucköl zu bzw. aus den Stützbeinen 23 bzw. 13 erfolgt.
Die Höhen-Steuerventile 34 werden durch eine Steuerung 6 betätigt und in die jeweilige Stellung verbracht, an
der die Ausgangssignale eines die Fahrzeuggeschwindigkeit
abtastenden Geschwindigkeitsdetektors 5 sowie eines die Fahrzeughöhe ermittelnden Höhendetektors 4 anliegen. Der
Höhendetektor 4 bewirkt eine Rückkopplungssteuerung der Ventilstellung der Höhen-Steuerventile 34 in dem Sinn, daß die
Fahrzeughöhe bei niedriger Fahrgeschwindigkeit erhöht und bei hoher Fahrgeschwindigkeit verringert wird.
Im Folgenden wird die Lage des Rollzontrums und das Änderungsausmaß
der Rollzentrumshöhe unter Bezugnahme auf die Figuren 6 bis 9 erläutert. Die Figur 6 zeigt schematisch die
linke Hälfte einer Radaufhängung der gleichen Bauart wie diejenige gemäß Figur 4. Darin bezeichnet Pl den Schnittpunkt
einer Verlängerung des Querlenkers 22 nach innen mit einer Linie, die senkrecht zur Längsachse des Stützbeines 23
und durch dessen oberes Ende hindurch verläuft, wenn das Rad W sich in seiner Normalstellung befindet, d.h. in einer
Stellung, in der weder ein Fahrbahnstoß noch eine Rückfederung vorliegt. Dieser Zustand ist voll ausgezogen dargestellt.
Mit Pl1 ist der selbe Punkt bei Auftreffen des Rades
auf einen Fahrbahnstoß bezeichnet. Die voll ausgezogene Linie G bzw. die gestrichelte Linie G' stellen die Fahrbahnfläche
bei Normalstellung des Rades W bzw. bei dessen Auftreffen auf einen Fahrbahnstoß dar. Die Verlängerung des
Querlenkers 22 nach innen und die senkrecht zur Längsachse des Stützbeines 23 durch dessen oberes Ende verlaufende Linie
bei Normalstellung des Rades W sind mit 1, bzw. Ip bezeichnet. Bei Auftreffen des Rades W auf einen Fahrbahnstoß
sind diese gleichen Linien mit 1, , bzw. I2, bezeichnet.
Das Rollzentrum ist als Schnittpunkt derjenigen Linie, die den Punkt Pl (Pl1) und die Mitte der Aufstandslinie
des Rades W verbindet, mit der vertikalen Mittellinie L1- des Fahrzeugkörpers definiert. Als Mitte der Aufstandslinie
des Rades W ist dabei wiederum der Schnittpunkt der vertikalen Mittellinie mit der Fahrbahnfläche definiert. Das
Rollzentrum, die Mitte der Aufstandslinie, die den Punkt Pl und die Mitte der Aufstandslinie des Rades W verbindende Linie
sowie die vertikal verlaufende Mittellinie des Rades W bei dessen Normalstellung sind P33 P2, K bzw. 1- bezeichnet.
Die entsprechenden Werte bei Auftreffen des Rades
W auf einen Fahrbahnstoß erhalten ein ' und sind mit P3', P21, L1,, und L„, bezeichnet. Die jeweilige Rollzentrumshöhe,
d.h. der Abstand zwischen dem Rollzentrum und der Fahrbahnfläche bei Normalstellung des Rades W bzw. bei dessen
Auftreffen auf einen Fahrbahnstoß ist jeweils mit HN bzw. HB angegeben.
Im allgemeinen hängt das Ausmaß einer Veränderung HN-HB der Rollzentrumshöhe bei einer gegebenen Größe des Fahrbahnstoßes
von der Länge des unteren Querlenkers 22, der Länge des Stützbeines 23, der Neigung des Querlenkers 22 und der
Neigung des Stützbeines 23 ab.
* β-
Figur 7 ist eine der Figur 6 ähnliche Darstellung, zeigt jedoch die Veränderung der Rollzentrumshöhe für den Fall einer
Radaufhängung, bei der der untere Querlenker kürzer als derjenige der Radaufhängung gemäß Figur 6 ist. Wie aus einem
Vergleich der Figuren 6 und 7 erkennbar ist, ist das Ausmaß der Änderung der Rollzentrumshöhe bei einem Fahrbahnstoß
bzw. einer Rückstellung hier größer als bei der Radaufhängung gemäß Figur 6. Somit wird in diesem Fall die in Figur 6
gezeigte Radaufhängung als Vorderradaufhängung 1 und die in Figur 7 gezeigte Radaufhängung als Hinterradaufhängung 2
eingesetzt.
Die Figur 10 zeigt die Änderungscharakteristik für die Rollzentrumshöhe
bei den Radaufhängungen gemäß den Figuren 6 und 7. Wie aus Figur 10 zu entnehmen ist, sind die Rollzentrumshöhen
der Vorderradaufhängung 1 (Radaufhängung gemäß Figur
6) und der Hinterradaufhängung 2 (Radaufhängung gemäß Figur
7) Bei einer Einstellung der Räder nahe ihrer neutralen Mittelstellung
(entsprechend dem Koordim-tennuiAp. in Figur 10) im
Wesentlichen einander gleich. Da jedoch das Änderungsausmaß der Rollzentrumshöhe bei der Hinterradaufhängung 2 größer
als bei der Vorderradaufhängung 1 ist, wird bei einer Rückstellung die Rollzentrumshöhe der Hinterradaufhängung 2
größer als diejenige der Vorderradaufhängung 1, während bei einem Fahrbahnstoß letztere größer als erstere ist.
Wenn die Fahrzeughöhe mittels der Stützbeine 13 und 23 vergrößert wird, dann verhalten sich die Rollzentrumshöhen der
Vorderradaufhängung 1 und der Hinterradaufhängung 2 in gleicher Weise, wie wenn d re Räder zurückfedern . Wird die
Fahrzeughöhe mittels der Stützbeine 13 und 23 verringert, dann verhalten sich die Rollzentrumshöhen in gleicher Weise
wie wenn das Fahrzeug auf einen Fahrbahnstoß auftrifft.
Bei hoher Fahrgeschwindigkeit steuert die Steuerung 6 die Steuereinrichtung 3 für die Fahrzeughöhe in der Weise, daß
BAD ORIGINAL
die Fahrzeughöhe verringert wird. Zu diesem Zweck wird Drucköl aus den Druckkammern der Stützbeine 13 und 23 zum
ölbehälter 35 zurückgeleitet, so daß die Stützbeine 13 und 23 verkürzt werden. In diesem Zustand, d.h, bei verringerter
Fahrzeughöhe, kommt das Rollzentrum der Vorderradaufhänung höher zu liegen als dasjenige der Hinterradaufhängung 2, wie
vorstehend schon angegeben ist. Entsprechend wird an der Vorderradaufhängung 1 die aufgrund einer Neigung des Fahrzeugkörpers
bei der Kurvenfahrt auftretende Radlast-Differenz größer als in der Hinterradaufhängung, so daß dementsprechend
die auf die Räder wirkende Seitenkraft bei der Kurvenfahrt in Abhängigkeit von der Größe der Radlast-Differenz
an den Vorderrädern mehr als an den Hinterrädern abnimmt. Das hat zur Folge, daß das Verhältnis des Seitenschlupfes
in einer der Kurvenfahrt entgegengesetzten Richtung, den die Vorderräder bei der Kurvenfahrt erfahren, zu
demjenigen der Hinterräder vergrößert wird, so daß dadurch die Neigung zum Untersteuern verstärkt wird. Daraus resultiert
eine Erhöhung der Fahrstabilität bei hoher Fahrges chwindigkeit.
Bei niedriger Fahrgeschwindigkeit steuert die Steuerung 6
die Steuereinrichtung 3 so ein, daß die Fahrzeughöhe vergrößert wird. Zu diesem Zweck wird Drucköl in die Druckkammern
der Stützbeine 13 und 23 eingeleitet, so daß die Stützbeine 13 und 23 ausgefahren werden. In diesem Zustand, bei '
dem die Fahrzeughöhe vergrößert ist, liegt das Rollzentrum der Hinterradaufhängung 2 höher als dasjenige der Vorderradaufhängung
1, wie oben angegeben ist. Entsprechend wird bei einer Neigung des Fahrzeuges aufgrund einer Kurvenfahrt die
Radlast-Differenz in der Hinterradaufhängung 2 größer als diejenige in der Vorderradaufhängung 1, so daß dementsprechend
auch die auf die Räder wirkende Seitenkraft in Abhängigkeit von der Größe der Radlast-Differenz an den Hinterrädern
geringer als an den Vorderrädern ist. Hierdurch wird wiederum das Verhältnis des Seitenschlupfes in Richtung ent-
gegengesetzt zur Kurvenfahrt, der an den Hinterrädern während der Kurvenfahrt auftritt, zu dem Seitenschlupf, den die
Vorderräder erfahren, erhöht und dadurch die Neigung zum Untersteuern abgeschwächt. Als Folge davon wird das Lenkverhalten
bei niedriger Geschwindigkeit verbessert.
Figur 8 zeigt eine der Figur 6 ähnliche Darstellung, jedoch eine Änderung der Rollzentrumshöhe für den Fall einer Radaufhängung,
bei der das Stützbein länger als dasjenige der Radaufhängung gemäß Figur 6 ist. Aus dem Vergleich zwischen
den Figuren 6 und 8 ist zu entnehmen, daß das Änderungsausmaß der Rollzentrumshöhe und damit dessen Verlauf aufgrund
eines Fahrbahnstoßes bzw. aufgrund einer Rückstellung bei der Radaufhängung gemäß Figur 8 größer als bei derjenigen
nach Figur 6 ist. Somit wird in diesem Fall die in Figur 6 gezeigte Radaufhängung als Vorderradaufhängung 1 eingesetzt,
während diejenige nach Figur 8 als Hinterradaufhängung 2 Anwendung findet.
Die Figur 9 gleicht wieder der Figur 6, zeigt jedoch die Änderung der Radzentrumshöhe für den Fall einer Radaufhängung,
bei der das Stützbein um einen kleineren Winkel nach innen geneigt ist, als das bei der Radaufhängung gemäß Figur 6 der
Fall ist. Aus dem Vergleich der Figuren 6 und 9 ist wieder zu entnehmen, daß bei der Radaufhängung gemäß Figur 9 das
Änderungsausmaß der Rollzentrumshöhe bei Auftreten eines Fahrbahnstoßes bzw. bei einer Rückstellung des Rades größer
ist als bei der Radaufhängung gemäß Figur 6. Somit wird in diesem Fall die Radaufhängung nach Figur 6 als Vorderradaufhängung
und die Radaufhängung nach Figur 9 als Hinterradaufhängung eingesetzt.
Obwohl in dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel sowohl die Vorderradaufhängung 1 als auch die Hinterradaufhängung 2
Federbein-Bauart zeigen, ist darauf die Erfindung nicht beschränkt. Die Vorder- und die Hinterradaufhängung können so-
gar in ihrer Bauart voneinander abweichen. Auch kann trotz der entsprechenden Darstellung im Ausführungsbeispiel das
durch Druckmittel aus- und einfahrbare Stützbein, das als höheneinstellbare Stützeinrichtung verwendet wird, durch
entsprechende Mittel etsetzt werden.
Claims (8)
1. Radaufhängungs-System für Fahrzeuge, mit einer Vorderrad- und einer Hinterradaufhängung, die über eine höhenverstellbare
Stützeinricntung mit dem Fahrzeugkörper verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die höhenverstellbare
Stützeinrichtung (13,23) durch eine Steuerung (6) in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit derart steuerbar
ist, daß die Fahrzeughöhe bei niedriger Fahrgeschwindigkeit vergrößert und bei hoher Fahrgeschwindigkeit verringert
wird, und daß die Vorderradaufhängung (1) und die *\
Hinterradeaufhängung (2) so ausgebildet sind, daß das i Ausmaß der Änderung der Rollzentrumshöhe (H) aufgrund von
Fahrbahnniveau-Änderungen in der Hinterradaufhängung (2) größer als in der Vorderradaufhängung (1) ist.
2. Radaufhängungs-System nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die höhenverstellbare Stützeinrichtung
(13,23) ein durch Druckmittel betätigtes Element beinhaltet, das in Abhängigkeit von dem angelegten Druck ein-
und ausfahrbar ist, und daß durch die Steuerung (6) der Druck des an dem Element anliegenden Druckmittels steuerbar
ist.
3. Radaufhängungs-System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei hoher Fahrgeschwindigkeit die Rollzentrumshöhe der Vorderradaufhängung größer als diejenige
der Hinterradaufhängung, hingegen bei niedriger Fahrgeschwindigkeit niedriger als diejenige der Hinterradaufhängung
eingestellt ist.
-2"
4. Radaufhängungs-System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderradaufhängung (1)
und die Hinterrad^aufhängung (2) jeweils ein Paar von
Querlenkern aufweisen, von denen jeder die zugehörige Radnabe (21) mit dem Pahrzeugkörper (8) verbindet, und
daß der Querlenker der Vorderradaufhängung (1) langer als der Querlenker der Hinterradaufhängung (2) ist.
5. Radaufhängungs-System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Radnabe (21) mit dem
Pahrzeugkörper (8) über ein Stützbein (13,23) verbunden ist, das vertikal angeordnet und in seiner Achsrichtung
teleskopisch verlänger- und verkürzbar ist.
6. Radaufhängungs-System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützbein (13,23) eine Kammer mit einem
Volumen veränderlicher Größe beinhaltet und das durch Druckmittel betätigbare Element bildet, da^ zur Einstellung
der Fahrzeughöhe der Kammer Druckmittel, gesteuert durch die Steuerung (3,6) zuführbar bzw. abführbar ist,
und daß die Kammer mit einem Flüssigkeitsraum eines Akkumulators (26) in Verbindung steht, der einen Flüssigkeitraum
(26b) und einen Gasraum (26a) aufweist.
7. Radaufhängungs-System nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderradaufhängung (1) und die Hinterradaufhängung (2) Federbein-Bauart haben
und Stützbeine (13,23) aufweisen, die jede zugeordnete Radnabe mit dem Fahrzeugkörper verbinden, und daß die
Stützbeine (23) der Hinterradaufhängung (2) länger als die Stützbeine (13) der Vorderradaufhängung (1) sind.
8. Radaufhängungs-System nach einem der Anprüche 1 bis J3
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderradaufhängung (1) und die Hinterrad^aufhängung (2) Federbein-Bauart haben
und Stützbeine (13,23) aufweisen, die jede zugehörige
Radnabe mit dem Pahrzeugkörper verbinden, und daß die Stützbeine (23) der Hinterrad^aufhängung (2) nach innen
um einen kleineren Winkel geneigt angeordnet sind als die Stützbeine (13) der Vorderradaufhängung (1).
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP59066597A JPS60209315A (ja) | 1984-04-02 | 1984-04-02 | 自動車のサスペンシヨン装置 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE3512047C2 DE3512047C2 (de) | 1990-04-26 |
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