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Die
Erfindung betrifft eine Luftfederungsanlage für ein Kraftfahrzeug.
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Aus
der
D-AS-1 050 669 ist
eine Luftfederungsanlage für
ein Kraftfahrzeug bekannt. Den Rädern
der Hinterachse des Kraftfahrzeuges ist jeweils eine Luftfeder zugeordnet,
die über
einen Querstabilisator miteinander verbunden sind. Der Querstabilisator
enthält
jeder Luftfeder zugeordnet jeweils eine Ausgleichluftfeder. Jeder
Ausgleichluftfeder ist ein Kolben zugeordnet, mit dem das Volumen
der Ausgleichluftfeder veränderbar
ist. Die beiden Kolben sind derart miteinander gekoppelt, dass bei
einer Volumenverkleinerung der einen Ausgleichluftfeder das Volumen
der anderen Ausgleichluftfeder gleichzeitig vergrößert wird.
Mit Hilfe der aus der genannten Druckschrift bekannten Luftfederungsanlage
ist ein Ausgleich von Wankbewegungen des Fahrzeugaufbaus während einer
Kurvenfahrt möglich.
So wird während
einer Kurvenfahrt die Ausgleichluftfeder des kurvenäußeren Rades
verkleinert, wodurch der Luftdruck in der dem kurvenäußeren Rad
zugeordneten Luftfeder ansteigt. Gleichzeitig wird die Ausgleichluftfeder
der Luftfeder, die dem kurveninneren Rad zugeordnet ist, vergrößert, so
dass sich in der kurveninneren Luftfeder der Luftdruck verkleinert.
Ein Ausgleich von Nickbewegungen ist mit der aus der genannten Druckschrift
bekannten Luftfederungsanlage jedoch nicht möglich, da dazu eine gleichzeitige Druckerhöhung in
beiden Luftfedern notwendig wäre, die
mit Hilfe des Querstabilisators nicht durchführbar ist. Eine Reduzierung
der Aufbaubeschleunigung ist aus den gleichen Gründen ebenfalls nicht möglich. Ferner
ist festzustellen, dass mit der aus der genannten Druckschrift bekannten
Luftfederungsanlage eine Niveauregelung nicht möglich ist.
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Aus
der
DE 37 28 120 C2 und
aus der
DE 42 11 628
A1 sind ebenfalls jeweils Luftfederungsanlagen bekannt,
mit denen ein Ausgleich von Wankbewegungen des Fahrzeugaufbaus während einer
Kurvenfahrt möglich
ist. Auch hier ist eine Niveauregelung mit Hilfe der Luftfederungsanlage
nicht vorgesehen.
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Luftfederungsanlagen
für Kraftfahrzeuge,
die zusätzlich
als Niveauregelanlagen genutzt werden, sind aus dem Stand der Technik
bereits seit langem bekannt. Sie bieten den Vorteil, dass das Niveau
des Kraftfahrzeuges unabhängig
vom Beladungszustand konstant gehalten werden kann. Darüber hinaus
ist grundsätzlich
auch ein Ausgleich von Wankbewegungen und Nickbewegungen des Fahrzeugaufbaus möglich. Dies
könnte
innerhalb einer Niveauregelanlage mit Hilfe des Kompressors durchgeführt werden, mit
dem die Luftfedern befüllbar
sind. Da es sich bei den Bewegungen jedoch um dynamische Vorgänge handelt,
müsste
zum Ausgleich dieser der Kompressor häufig eingeschaltet werden,
was einen zu hohen Energiebedarf erfordert. Ein Ausgleich der genannten
Bewegungen ist auch nicht ohne Weiteres mit Hilfe eines einzigen
mit den Luftfedern verbindbaren Druckmittelspeichers möglich, da
dazu ein zu großer Druckmittelspeicher
erforderlich wäre.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Luftfederungsanlage zu
schaffen, mit der auf einfache Art und Weise der Ausgleich von Wankbewegungen
und Nickbewegungen des Fahrzeugaufbaus und zusätzlich eine Niveauregelung
möglich
ist.
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Die
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Der
Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Druck in der
Luftfeder, der Ausgleichluftfeder und der Kompensationsluftfeder
an den Beladungszustand des Kraftfahrzeuges angepasst werden kann
und somit eine Niveauregelung mit der Luftfederungsanlage möglich ist.
Bei einer Beladung des Kraftfahrzeuges erfolgt dies dadurch, dass
die genannten Bestandteile mit Hilfe der Druckmittelquelle aufgefüllt werden.
Bei einer Entladung des Kraftfahrzeuges erfolgt dies dadurch, dass
die genannten Bestandteile in die Druckmittelsenke entleert werden. Von
besonderem Vorteil ist es hierbei, dass auch der Druck in der Kompensationsluftfeder
an den Beladungszustand angepasst werden kann. So führt z. B. eine
Druckerhöhung
in der Ausgleichluftfeder dazu, dass bei gleicher Stellung des Abrollkolbens
der Ausgleichluftfeder auf diese eine größere Kraft ausgeübt wird.
Diese größere Kraft
kann bei gleicher Stellung der Kompensationsluftfeder dadurch kompensiert werden,
dass der Druck in dieser ebenfalls erhöht wird. Bei einer Entleerung
der Ausgleichluftfeder gilt Entsprechendes. Eine Verstellung des
Verstellmechanismus in Folge einer Änderung des Beladungszustandes
des Kraftfahrzeuges ist somit nicht oder nur in geringem Umfang
notwendig.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
und weitere Vorteile der Erfindung werden im Zusammenhang mit den nachstehenden
Figuren erläutert,
darin zeigt:
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1 einen
Teil einer Luftfederungsanlage,
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2 eine
Luftfederungsanlage,
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3a-3d jeweils
ein Diagramm,
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4a-4d jeweils
ein Diagramm.
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1 zeigt
einen Teil einer Luftfederungsanlage in Form einer Niveauregelanlage.
Das Rad 2 eines Kraftfahrzeuges wird mit Hilfe einer Luftfeder
in Form einer Luftfeder 4 gegenüber einem (nicht gezeigten)
Fahrzeugaufbau abgefedert. Das von dem Balg der Luftfeder 4 umschlossene
Luftvolumen steht über
eine weitestgehend drosselfreie Verbindungsleitung 6 mit
dem Volumen in Verbindung, das von dem Balg der Ausgleichluftfeder 8 umschlossen
wird. Das Luftvolumen der Ausgleichluftfeder 8 ist mit
Hilfe eines Abrollkolbens in Form eines Abrollkolbens 10 veränderbar,
so dass durch eine Bewegung des Abrollkolbens 10 Druckluft
von der Ausgleichluftfeder 8 über die Verbindungsleitung 6 in
die Luftfeder 4 oder in die umgekehrte Richtung überführt werden
kann.
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In
der Luftfeder 4 und in der Ausgleichluftfeder 8 liegt
immer der gleich Luftdruck vor. Dieser Luftdruck wirkt auf die druckwirksame
Querschnittfläche der Ausgleichluftfeder 8 und übt auf den
Abrollkolben 10 eine Kraft aus. Diese Kraft ist so ausgerichtet, dass
sie versucht, den Abrollkolben 10 aus der Ausgleichluftfeder 8 „herauszudrücken" und ihr Volumen zu
vergrößern.
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Der
Ausgleichluftfeder 8 ist eine Kompensationsluftfeder 16 zugeordnet.
Der Abrollkolben 10 der Ausgleichluftfeder 8 steht über eine
Verbindungsstange 12 mit dem Abrollkolben 14 der
Kompensationsluftfeder 16 in Verbindung. Durch den Luftdruck
in der Kompensationsluftfeder 16 wird auf ihre druckwirksame
Querschnittsfläche
und damit auf ihren Abrollkolben 14 eine Kraft ausgeübt, die
versucht, den Abrollkolben 14 aus der Kompensationsluftfeder 16 „herauszudrücken". Der Abrollkolben 10 der
Ausgleichluftfeder 8 und der Abrollkolben 14 der
Kompensationsluftfeder 16 sind so zueinander ausgerichtet,
dass die auf sie wirkenden Kräfte
in die entgegensetzte Richtung wirken. Wenn die beiden genannten Kräfte vom
Betrag her gleich groß sind,
befinden sich die beiden Abrollkolben 10, 14 in
Ruhe, da sich die auf sie wirkenden Kräfte aufheben.
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Die
Verbindungsstange 12 steht über eine Stange 18 mit
einem Verstellmechanismus 20 in Wirkverbindung, der in
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als Linearantrieb ausgebildet ist. Mit Hilfe des Verstellmechanismus 20 können die
beiden Abrollkolben 10, 14 hin und her bewegt
werden. Hierbei stehen die Abrollkolben 10, 14 über die
Verbindungsstange 12 derart miteinander in Verbindung,
dass bei einer Verkleinerung des Volumens der Ausgleichluftfeder 8 das
Volumen der Kompensationsluftfeder 14 vergrößert wird
(Bewegung der Abrollkolben 10, 14 nach links),
und dass bei einer Vergrößerung des
Volumens der Ausgleichluftfeder 8 das Volumen der Kompensationsluftfeder 16 verkleinert
wird (Bewegung der Abrollkolben 10, 14 nach rechts).
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Die
Ausgleichluftfeder 8 und die Kompensationsluftfeder 16 sind
so aufeinander abgestimmt, dass in jeder Stellung der Abrollkolben 10, 14,
die mit dem Verstellmechanismus 20 einstellbar ist, die durch
den Luftdruck der Ausgleichluftfeder 8 auf ihren Abrollkolben 10 ausgeübte Kraft
weitestgehend durch die Kraft kompensiert wird, die durch den Abrollkolben 14 der Kompensationsluftfeder 16 auf
den Abrollkolben 10 der Ausgleichluftfeder 8 ausgeübt wird.
Dadurch ist es möglich,
dass mit Hilfe des Verstellmechanismus 20 die Abrollkolben 10, 14 weitestgehend
kraftfrei hin und her bewegt werden können, wenn dies aufgrund der
Fahrdynamik notwendig ist (wie eine Abstimmung der Ausgleichluftfeder 8 und der
Kompensationsluftfeder 16 im einzelnen erfolgt, wird im
Zusammenhang mit den 3 und 4 erläutert).
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Ist
bei einer Kurvenfahrt das Rad 2 beispielsweise ein kurvenäußeres Rad,
so wird das Rad 2 durch den Fahrzeugaufbau zusätzlich belastet.
Dies würde
zu einer Verkürzung
der Luftfeder 4 und damit zu einer Wankbewegung des Kraftfahrzeuges
führen. Zum
Ausgleich dieser Wankbewegung muss Druckluft aus der Ausgleichluftfeder 8 in
die Luftfeder 4 überführt werden,
d. h. der Abrollkolben 10 und damit der Abrollkolben 14 muss
durch den Verstellmechanismus 20 nach links gefahren werden.
Der Luftdruck in der Luftfeder 4 und in der Ausgleichluftfeder 8 steigt
dann an, so dass eine Wankbewegung unterbunden wird. Entsprechendes
gilt, wenn die Luftfeder 4 durch die Nickbewegung des Fahrzeugaufbaus
(z. B. bei einem Bremsvorgang) zusätzlich belastet wird.
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Handelt
es sich hingegen bei dem Rad 2 z. B. um ein kurveninneres
Rad, so wird es während
der Kurvenfahrt von dem Gewicht des Fahrzeugaufbaus zum Teil entlastet.
Dies würde
zu einer Verlängerung der
Luftfeder 4 und zu einer Anhebung des Fahrzeugaufbaus führen. Zur
Unterdrückung
dieser Wankbewegung wird der Abrollkolben 10 und damit der
Abrollkolben 14 durch den Verstellmechanismus 20 nach
rechts gefahren, so dass sich der Luftdruck in der Luftfeder 4 und
der Ausgleichluftfeder 8 erniedrigt. Die Tragkraft der
Luftfeder 4 verringert sich dann, wodurch ein Anheben des
Fahrzeugaufbaus durch die Luftfeder 4 während der Kurvenfahrt unterdrückt wird.
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Bei
einer Verkürzung
oder Verlängerung
der Luftfeder 4 aufgrund einer Wankbewegung des Fahrzeugaufbaus
wird entsprechend vorgegangen.
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Die
Verbindungsleitung 6 (und damit das Luftvolumen der Luftfeder 4 und
das Luftvolumen der Ausgleichluftfeder 8; alternativ können diese
Luftvolumina auch direkt mit einer Druckluftleitung verbunden werden)
und das Luftvolumen der Kompensationsluftfeder 16 sind
jeweils mit einer Druckluftleitung 22, 24 verbunden,
die in einem Punkt 26 zusammengeführt werden. In jeder Druckluftleitung 22, 24 befindet
sich ein steuerbares 2/2-Wegeventil 28 bzw. 30, mit
dem die Druckluftleitungen 22, 24 gesperrt bzw. durchgeschaltet
werden können.
Vom Punkt 26 ausgehend führt eine Druckluftleitung 32 zu
dem (nicht gezeigten) Kompressor der Luftfederungsanlage. Wenn das
Wegeventil 28 von dem in der 1 gezeigten
Grundzustand durch die Steuereinheit der Luftfederungsanlage in
den Schaltzustand überführt wird,
ist die Druckluftleitung 22 durchgeschaltet. Die Luftfeder 4 und
die Ausgleichluftfeder 8 können dann mit Druckluft aus
dem Kompressor gefüllt
werden, um das Niveau des Fahrzeugaufbaus anzuheben. Gleichzeitig
wird vorzugsweise das Wegeventil 30 von dem in der 1 gezeigten
Grundzustand durch die Steuereinheit der Luftfederungsanlage in
den Schaltzustand überführt, so
dass auch die Druckluftleitung 24 durchgeschaltet ist.
Infolgedessen wird auch die Kompensationsluftfeder mit Druckluft
aus dem Kompressor aufgefüllt.
Dadurch ist sichergestellt, dass sich sowohl der Luftdruck in der
Ausgleichluftfeder 8 als auch in der Kompensationsluftfeder 16 erhöht, und
somit das oben erläuterte
Kräftegleichgewicht
der auf die Abrollkolben 10, 14 wirkenden Kräfte bei
gleichbleibender Stellung der Abrollkolben 10, 14 zumindest
weitestgehend erhalten bleibt. Eine Bewegung der Abrollkolben 10, 14 mit Hilfe
des Verstellmechanismus 20 ist dann nur in geringem Maße oder
gar nicht notwendig.
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Über die
Wegeventile 28 bzw. 30 kann die Luftfeder 4,
die Ausgleichluftfeder 8 und die Kompensationsluftfeder 16 auch
mit einer Druckmittelsenke, z. B. der Atmosphäre, verbunden werden. Hiervon wird
z. B. Gebrauch gemacht, wenn das Niveau des Fahrzeugaufbaus aufgrund
eines geänderten
Beladungszustandes abgesenkt werden soll.
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2 zeigt
in stark schematisierter Darstellung ein Kraftfahrzeug mit einer
Luftfederungsanlage. Der 2 ist zu entnehmen, dass jedem
Rad des Kraftfahrzeuges eine Einheit gemäß der 1, enthaltend
eine Luftfeder 4, eine Ausgleichluftfeder 8, eine
Kompensationsluftfeder 16 und ein Verstellmechanismus 20,
zugeordnet ist. Dadurch wird es möglich, das Niveau eines jeden
Rades 2 des Kraftfahrzeuges mit einer der genannten Einheiten
separat zu regeln. Mit der Luftfederungsanlage können abhängig vom Fahrzustand des Kraftfahrzeuges
Wank- und Nickbewegungen und Aufbaubeschleunigungen des Fahrzeugaufbaus
unterdrückt
werden. Der Fahrzustand des Kraftfahrzeuges wird mit Hilfe der Steuereinheit 34 der
Luftfederungsanlage erfasst. In der Steuereinheit 34 gehen über einen
CAN-Bus 36 Daten über
den Lenkradwinkel und die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges und
darüber
hinaus gegebenenfalls Informationen über die Betätigung des Bremspedals und
des Gaspedals ein. Darüber
hinaus verfügt jede
der oben genannten Einheiten über
einen der Luftfeder 4 zugeordneten Höhensensor 38 und Aufbaubeschleunigungssensor 40 und
einen Verstellwegsensor 42. Die Daten der genannten Sensoren werden über Leitungen 44, 46, 48 und 50 ebenfalls an
die Steuereinheit 34 übermittelt.
Die Steuereinheit 34 erkennt anhand der Leitung, über die
die Sensordaten eingehen, von welchem Rad diese Daten übermittelt
worden sind. Gehen die Daten beispielsweise über die Leitung 46 ein,
so stammen die Daten von dem Rad in der Radposition „hinten
rechts" (in der 2 mit
HR abgekürzt).
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Die
Steuereinheit 34 kann aus den vorliegenden Daten den Fahrzustand
des Kraftfahrzeuges bestimmen. Fährt
das Kraftfahrzeug beispielsweise eine Linkskurve, so wird der Steuereinheit 34 über den
CAN-Bus 36 ein entsprechender Lenkradwinkel angezeigt.
Darüber
hinaus zeigen die Höhensensoren 38a und 38b ein
niedrigeres Höhenniveau
des Fahrzeugaufbaus an, als die Höhensensoren 38c und 38d,
da es sich bei den Rädern 2a und 2b um
die kurvenäußeren und
bei den Rädern 2c und 2d um
die kurveninneren Räder
handelt. Die Steuereinheit 34 schließt aus den vorliegenden Daten
auf eine Wankbewegung des Fahrzeugaufbaus zur rechten Fahrzeugseite.
Nachdem die Steuereinheit 34 dies festgestellt hat, werden
von ihr die Verstellmechanismen 20a bis 20d derart
angesteuert, dass die Wankbewegung ausgeglichen werden kann. Ein
Ausgleich der Wankbewegungen hat stattgefunden, wenn alle vier Höhensensoren 38a bis 38d das
gleiche Höhenniveau
anzeigen. Entsprechend wird bei einer Rechtskurve vorgegangen.
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Eine
Nickbewegung des Fahrzeugaufbaus an der Vorderachse aufgrund eines
Bremsvorganges kann von der Steuereinheit 34 wie folgt
festgestellt werden: Bei einer Geradeausfahrt wird der Steuereinheit 34 über den
CAN-Bus 36 ein der Geradeausfahrt entsprechender Lenkradwinkel
angezeigt. Darüber
hinaus geht aus dem Signal der Höhensensoren 38b, 38c und 38a, 38d hervor,
dass sich das Niveau des Fahrzeugaufbaus im Bereich der Vorderräder abgesenkt
und im Bereich der Hinterräder
angehoben hat. Ferner schließt
das Steuergerät 34 aus
der Reduzierung der über
den CAN-Bus 36 übertragenen
Geschwindigkeit, dass das Kraftfahrzeug abgebremst wird. Aus den
vorliegenden Daten schließt
die Steuereinheit 34 auf eine Nickbewegung des Kraftfahrzeuges.
Zum Ausgleich dieser Nickbewegung werden die Verstellmechanismen 20b, 20c und 20a, 20d entsprechend
bewegt. Die Bewegung der Verstellmechanismen 20b, 20c und 20a und 20d erfolgt solange,
bis die Höhensensoren 38b, 38c und 38a, 38d der
Steuereinheit 34 das gewünschte Niveau anzeigen. Ist
das gewünschte
Niveau erreicht, so werden die Verstellmechanismen 20b, 20c und 20a, 20d durch
die Steuereinheit 34 nicht mehr angesteuert und bleiben
in der zuletzt eingenommenen Position stehen. Auf entsprechende
Art und Weise kann eine Nickbewegung des Fahrzeugaufbaus im Bereich
der Hinterachse aufgrund einer Beschleunigung des Kraftfahrzeuges
ausgeglichen werden.
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Im
Zusammenhang mit den 3 und 4 wird im Folgenden erläutert, wie eine Abstimmung
einer Ausgleichluftfeder zu der ihr zugeordneten Kompensationsluftfeder 16 erfolgt. 3 zeigt hierbei, wie die Abstimmung erfolgen
muss, wenn durch die Regelung mit der Luftfederungsanlage ein Ausgleich
des Beladungszustandes des Fahrzeugaufbaus mit minimalem Energieaufwand
durchgeführt
werden soll. Die genannten Ausgleiche werden dadurch herbeigeführt, dass
das Volumen jeder Luftfeder 4 unabhängig von der Situation des
Kraftfahrzeuges konstant gehalten wird und nur der Druck in den
Luftfedern angeglichen wird (bei einer Erhöhung der Beladung wird der
Druck z. B. erhöht
etc.).
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3a zeigt
ein Diagramm, in dem das Höhenniveau
h einer Luftfeder über
dem in der Luftfeder 4 vorliegenden Druck p aufgetragen
ist. Die Sollhöhe h0 in der Luftfeder 4 ist (willkürlich) mit
0 festgelegt worden. Die Kennlinie 1 gibt den Zusammenhang zwischen
dem Druck p in der Luftfeder 4 und der Höhe h wieder,
wenn in der Luftfeder 4 ein bestimmter Luftdruck p1 bei der Höhe h0 vorliegt.
Die Kennlinie 2 gibt den gleichen Zusammenhang wieder,
wenn in der Luftfeder 4 der Druck p2 bei
der Sollhöhe
h0 vorliegt. Zum Ausgleich einer Wank- oder
einer Nickbewegung bzw. einer Änderung
des Beladungszustandes soll das Volumen und damit die Sollhöhe h0 der entsprechenden Luftfeder 4 erhalten
bleiben und der Druck p entsprechend verändert werden, z. B. von p1 auf p2 erhöht werden,
wenn das Kraftfahrzeug beladen wird. Da jede Luftfeder 4 über eine
Verbindungsleitung 6 mit einer Ausgleichluftfeder 8 verbunden
ist, liegt in der Ausgleichluftfeder 8 immer der gleiche Luftdruck
vor wie in der Luftfeder 4. Eine Änderung des Luftdruckes in
der Luftfeder 4 wird dadurch herbeigeführt, dass der Luftdruck mit
Hilfe des Verstellmechanismus 20 in der Ausgleichluftfeder 8 entsprechend
verändert
wird.
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3b zeigt
ein Diagramm, in dem der Verstellweg xstell des
Verstellmechanimus 20 über
dem Luftdruck p in der Ausgleichluftfeder 8 aufgetragen ist.
Hierbei wird bei dem Verstellweg x0 = 0
eingenommen, wenn die Luftfeder 4 die Sollhöhe h0 einnimmt und in der Luftfeder 4 und
der Ausgleichluftfeder 8 liegt dann der Luftdruck p1 vor. Um den Luftdruck in der Ausgleichluftfeder 8 und
damit in der Luftfeder 4 von p1 auf
p2 zu erhöhen, muss der Verstellweg des Verstellmechanismus 20 von
x0 auf x1 geändert werden,
d. h. bei einer Anordnung gemäß der 1 muss
der Verstellmechanismus 20 um die Strecke x1 – x0 nach links gefahren werden, um den Druck
von p0 auf p1 zu
erhöhen.
Der Verstellweg des Verstellmechanismus wird durch den Verstellwegsensor 42 erfasst
(s. 1) und von der Steuereinheit 34 der Luftfederungsanlage 34 gesteuert.
Entsprechend wird bei anderen Druckänderungen vorgegangen.
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3c zeigt
ein Diagramm, in dem die druckwirksame Querschnittsfläche der
Ausgleichluftfeder 8 über
dem Verstellweg xstell des Verstellmechanismus 20 aufgetragen
ist. Aus den 3b und 3c lässt sich
für jeden
möglichen
Verstellweg x des Verstellmechanismus 20 der Druck p (x)
in der Ausgleichluftfeder 8 und die druckwirksame Querschnittsfläche A (x)
für diesen
Verstellweg bestimmen. Aus dem Produkt dieser beiden Werte ergibt sich
die Kraft F, die von der Druckluft in der Ausgleichluftfeder 8 auf
den Abrollkolben 10 ausgeübt wird. Diese Kraft muss durch
die Kraft Fkomp kompensiert werden, die
durch die Druckluft in der Kompensationsluftfeder 16 auf
den Abrollkolben 14 ausgeübt wird.
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In
der 3d ist die Kraft Fkomp über dem Verstellweg
xstell aufgetragen. Hierbei wird Fkomp(X) = p(x)·A(x) aus den entsprechenden
Wertepaaren der 3b und 3c für jeden
Verstellweg berechnet.
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Zur
Auslegung der Kompensationsluftfeder 16 wird für einen
frei wählbaren
Verstellweg xstell die druckwirksame Querschnittsfläche der
Kompensationsluftfeder 16 bestimmt. Darüber hinaus wird die Kompensationsluftfeder
mit einem Druck p derart beaufschlagt, dass das Produkt aus der
druckwirksamen Querschnittfläche
A und dem Luftdruck p die Kompensationskraft Fkomp für den gewählten Verstellweg
xstell ergibt. Ausgehend von diesen festgelegten Werten
wird der Abrollkolben 14 der Kompensationsluftfeder 16 so
konfiguriert, dass sich bei jedem Verstellweg xstell,
der mit Hilfe des Verstellmechanismusses 20 eingestellt
wird, die druckwirksame Querschnittsfläche der Kompensationsluftfeder
genauso einstellt, dass das Produkt aus dem in der Kompensationsluftfeder 16 vorliegenden
Druck p und der druckwirksamen Querschnittsfläche A die benötigte Kompensationskraft
Fkomp ergibt. Ist eine entsprechende Abstimmung
der Kompensationsluftfeder 16 nicht alleine über eine
entsprechende Formgebung des Abrollkolbens 14 möglich, so
kann die Kompensationsluftfeder 16 zusätzlich von einer Stützglocke umgeben
sein, die den Balg der Kompensationsluftfeder 16 so in
seiner radialen Ausdehnung beschränkt, dass sich die gewünschten
druckwirksamen Querschnittsflächen
A einstellen. Auf entsprechende Art und Weise ist auch eine Auslegung
der Ausgleichluftfeder 8 möglich.
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Im
Zusammenhang mit der 4 wird im Folgenden
erläutert,
wie mit Hilfe der erfindungsgemäßen Luftfederungsanlage
eine Reduzierung der Aufbaubeschleunigung des Fahrzeugaufbaues bzw. ein
Niveauwechsel des Fahrzeugaufbaues mit minimalem Energieaufwand
durchgeführt
werden kann. Wie bereits eingangs erläutert, wird eine Reduzierung
der Aufbaubeschleunigung des Fahrzeugaufbaues bzw. ein Niveauwechsel
des Fahrzeugaufbaues dadurch erreicht, dass das Niveau einer Luftfeder 4 geändert wird
und der Druck in dieser Luftfeder 4 konstant gehalten wird.
In der 4a ist er Druck p einer Luftfeder 4 über der
Höhe h
in dieser Luftfeder 4 aufgetragen. Vor einem Regelvorgang
nimmt die Luftfeder eine Höhe
h0 und einen Druckwert p0 ein, wobei
das Wertepaar (h0, p0)
auf einer Kennlinie 1 liegt. Wird eine Regelung zur Reduzierung
der Aufbaubeschleunigung des Fahrzeugaufbaues bzw. zur Erreichung
eines Niveauwechsels durchgeführt,
so wird die Höhe
der Luftfeder 4 verändert,
wobei der Druck konstant gehalten wird. Dies bedeutet, dass bei
einer solchen Regelung die Kennlinie 1 verlassen wird.
Soll der Fahrzeugaufbau beispielsweise angehoben werden, die Höhe de Luftfeder
also beispielsweise von dem Wert h0 auf
den Wert h1 angehoben werden, und hierbei
der Druck p0 konstant gehalten werden, so
liegt das neue Wertpaar (h1, p0)
auf der Kenlinie 2.
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Die
Höhenänderung
der Luftfeder 4 wird dadurch herbeigeführt, dass das Volumen der der
Luftfeder 4 zugeordneten Ausgleichluftfeder 8 vergrößert bzw.
verkleinert wird (je nach Regelwunsch). Eine Veränderung des Volumens der Ausgleichluftfeder 8 wird,
wie bereits oben erläutert,
mit Hilfe des Verstellmechanismus 20 durchgeführt. Soll
beispielsweise das Niveau des Fahrzeugaufbaus im Bereich einer Luftfeder
verkleinert werden, so muss dazu das Volumen der entsprechenden
Luftfeder verkleinert werden. Um die bei einem konstanten Luftdruck
in der Luftfeder und der ihr zugeordneten Ausgleichluftfeder zu
erreichen, muss das Volumen der Ausgleichluftfeder vergrößert werden.
Bei einer Anhebung des Fahrzeugaufbaus (Vergrößerung des Niveaus) gilt Entsprechendes.
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4b zeigt
ein Diagramm, in dem der Druck in der Ausgleichluftfeder 8 (und
damit in der Luftfeder 4) über dem Verstellweg xstell des Verstellmechanismus 20 aufgetragen
ist. Da bei einer Reduzierung der Aufbaubeschleunigung des Fahrzeugaufbaues
bzw. bei einem Niveauwechsel des Fahrzeugbaues der Druck in der
Luftfeder 4 und damit in der Ausgleichluftfeder 8 konstant
gehalten wird, ergibt sich in der 4b eine
Gerade, die bei einem bestimmten Druckwert parallel zu der x-Achse
des Diagramms verläuft.
Diese Gerade gibt den Zusammenhang zwischen dem Druck in der Ausgleichluftfeder 8 und
dem Verstellweg des Verstellmechanismus 20 wieder.
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4c zeigt
ein Diagramm, in dem die druckwirksame Querschnittsfläche A der
Ausgleichluftfeder 8 über
dem Verstellweg xstell des Verstellmechanismus
aufgetragen ist. Dem Diagramm der 4c ist
eine Kennlinie zu entnehmen, die den Zusammenhang zwischen dem Verstellweg
xstell und der druckwirksamen Querschnittsfläche A der
Luftfeder 8 wiedergibt.
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Aus
den in den 4b und 4c eingezeichneten
Kennlinien kann die Kompensationskraft Fkomp,
die von der Kompensationsluftfeder 16 aufzubringen ist,
genauso berechnet werden, wie es bereits im Zusammenhang mit der 3d erläutert worden
ist. Eine entsprechende Kennlinie für die Kompensationskraft Fkomp ist in der 4d eingezeichnet. Die
Kompensationsluftfeder 16 wird derart ausgebildet, dass
von ihr bei jedem möglichen
Verstellweg xstell die entsprechende Kompensationskraft
Fkomp aufgebracht wird. Dies erfolgt analog
zu dem Vorgehen, das bereits im Zusammenhang mit der 3d erläutert worden
ist.
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Die
Kennlinien der 3d und 4d verlaufen
zwangsläufig
unterschiedlich, da die Kennlinien in den 3b und 4b unterschiedlich
verlaufen und diese Kennlinien in die Bestimmung der Kenlinien der 3d und 4d einfließen. Wird
die Kompensationsluftfeder entsprechend der Kennlinie der 3d ausgebildet,
ist mit Hilfe der erfindungsgemäßen Luftfederungsanlage
an jedem Rad des Kraftfahrzeuges ein Ausgleich von Wankbewegungen,
Nickbewegungen und Beladungen des Fahrzeugaufbaues mit minimalem
Energieaufwand möglich.
Wird hingegen die Kompensationsluftfeder 16 entsprechend
der Kennlinie der 4d ausgebildet, ist mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Luftfederungsanlage
an jedem Rad ein Ausgleich von Aufbaubeschleunigungen des Fahrzeugaufbaues
und ein Niveauwechsel mit minimalen Energieaufwand möglich. Ein
Kompromiss zwischen beiden Regelwünschen kann dadurch gefunden
werden, dass man für die
Auslegung der Kompensationsluftfeder 16 eine Kennlinie
wählt,
die zwischen den beiden Kennlinien liegt. Vorzugsweise wird diese
Kennlinie so ausgewählt,
dass sie bei jedem Verstellweg xstell des Verstellmechanismus 20 gleich
weit von der Kennlinie gemäß der 3d und
der Kennlinie gemäß der 4d entfernt
ist. Entsprechende mathematische Verfahren, mit denen eine solche
Kennlinie gefunden werden kann, sind bekannt.
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- 2
- Rad
- 4
- Luftfeder
- 6
- Verbindungsleitung
- 8
- Ausgleichluftfeder
- 10
- Abrollkolben
- 12
- Verbindungsstange
- 14
- Abrollkolben
- 16
- Kompensationsluftfeder
- 18
- Stange
- 20
- Verstellmechanismus
- 22,
24
- Druckluftleitung
- 26
- Punkt
- 28,
30
- 2/2-Wegeventil
- 32
- Druckluftleitung
- 34
- Steuereinheit
- 36
- CAN-Bus
- 38
- Höhensensor
- 40
- Aufbaubeschleunigungssensor
- 42
- Verstellwegsensor
- 44,
46, 48, 50
- Leitungen