DE3511709A1 - Verfahren zum herstellen eines keramikpulvermaterials - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines keramikpulvermaterialsInfo
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Description
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
Keramikpulvermaterials, welches sich für die Herstellung
eines gesinterten Siliziumnitrid-Artikels mit hervorragender Widerstandsfähigkeit bei erhöhten Termperaturen eignet.
Ein vornehmlich aus Siliziumnitrid gebildeter, gesinterter Keramikartikel besitzt eine Widerstandsfähigkeit, um
Hitze bis zu etwa 1900° C auszuhalten, weist einen niedrigen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf und besitzt eine
hervorragende Widerstandsfähigkeit gegenüber Temperaturstürzen. Diese Eigenschaften haben Anlaß gegeben zu einer
Studie über die Brauchbarkeit von gesinterten Keramikteilen
als Konstruktionsteile wie zum Beispiel Gasturbinen-Flügel und Düsen, bei denen Stabilität bei erhöhten Temperaturen
erforderlich ist.
Das Siliziumnitridpulver besitzt - allein genommen schlechte Sintereigenschaften. Deshalb war es üblich, die
Sinterfähigkeit des Puders durch Zugabe einer kleinen
Menge einer Sinterhilfe zu verbessern, z. B. durch Zugabe von Yttriumoxid, Aluminiumoxid, Aluminiumnitrid,
Titanoxid oder Zirkonoxid.
Dennoch besitzt Siliziumnitrid eine hohe Sintertemperatur, so daß Raum für weitere Verbesserungen bei der Steuerung
des Kornwachstums vorhanden ist.
Entsprechend der japanischen Patentanmeldung SHO 52(1977)-156389 wurde zur Verbesserung des Siliziumnitrids in bezug
auf diesen Gesichtspunkt ein Verfahren zur Herstellung eines bei erhöhten Temperaturen hervorragende Stabilität
aufweisenden gesinterten Gegenstands aus Siliziumnitrid
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entwickelt, bei dem das pulverisierte Rohmaterial mit
einer kleinen Menge Kohlenstoffpuder gemischt wird und die von dem Siliziumnitridpulver mitgeführten Verunreinigungen
deoxidiert werden. Bei diesem Verfahren werden durch Warmbehandlung des Siliziumnitridpulvers in Verbindung
mit einer kleinen Menge Kohlenstoffpulver in einer nicht oxidierenden Atmosphäre die in dem als Rohmaterial
verwendeten Siliziumnitridpulver enthaltenen Verunreinigungen entfernt, und demzufolge erhält man einen gesinterten
Siliziumnitrid-Gegenstand, der hervorragende mechanische Stabilität bei erhöhten Temperaturen besitzt.
Allerdings muß bei diesem Verfahren die kleine Menge Kohlenstoff
pulver in das für die Sinterung vorgesehene, pulverisierte Rohmaterial eingebracht werden. Insofern ist
das Verfahren also noch verbesserungsfähig.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die dem oben geschilderten Stand der Technik anhaftenden Probleme
zu beseitigen bzw. zu mildern und ein Verfahren zur Herstellung eines Keramikpulvermaterials zu schaffen, in
welchem eine vorbestimmte Menge Kohlenstoffpulver, die für
den Sauerstoffentzug (Deoxidation) notwendig ist, vorab in dem als Rohmaterial verwendeten Siliziumnitridpulver
enthalten ist. Ein solches Verfahren macht den speziellen Verfahrensschritt, bei dem das Kohlenstoffpulver in das
für die Sinterung vorgesehene pulverisierte Material eingebracht wird, überflüssig.
Die oben angegebene Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 definierte Erfindung gelöst. Der Kieselerde-Reduktionsprozeß
umfaßt das Mischen von Siliziumdioxidpulver mit Kohlenstoffpulver, wobei dessen Menge sein
stöchiometrisch äquivalentes Gewicht übersteigt, in Verbindung
mit einer kleinen Menge Siliziumnitridpulver als
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Reaktionskatalysator, und Rösten des sich ergebenden Gemisches, z. B. in einer Stickstoffatmosphäre bei einer
Temperatur von etwa 1500° C. Durch diesen Prozeß erhält man das kohlenstoffpulverhaltige Siliziumnitridpulver
durch folgende Reaktion:
3SiO2 + C (überschüssig) + 2N2 + si3N 4 (kleine Menge)
—^Si3N4 + 3CO2 + C (etwa 5 bis 15 Gew.-%)
Bei dieser Reaktion wird das Kohlenstoffpulver aus folgendem
Grund in einer überschüssigen Menge verwendet:
Wenn der Anteil des Kohlenstoffpulvers gering ist, kommt
die Reaktion nicht bis zum Abschluß, und ein Teil des Siliziumdioxids bleibt reaktionsfrei. Das nicht zur Reaktion
gekommene Siliziumdioxid läßt sich nur mit Schwierigkeiten separieren, und das raffinierte Reaktionsprodukt bildet
eine harte Masse, die die Pulverisierung schwierig macht.
Allgemein wird bei der obigen Reaktion SiO2 in einem
Verhältnis von 60 bis 70 Gew.-% und Kohlenstoffpulver in
einem Verhältnis von 25 bis 35 Gew.-% verwendet, und zusätzlich wird Si-jN.-Pulver in einem Verhältnis von 2 bis
10 Gew.-% zugegeben.
Die Reaktionstemperatur soll 1600° C nicht überschreiten. Jeglicher Anstieg der Reaktionstemperatür über diese Grenze
ist deshalb unerwünscht, weil die überschüssige Wärme die Bildung von SiC begünstigt.
Bislang wurde das kohlenstoffpulverhaltige Siliziumnitridpulver
entkohlt, damit zur Verarbeitung ein Siliziumnitridpulvermaterial zur Verfügung stand, welches absolut kein
Kohlenstoffpulver enthielt.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Siliziumnitrid-Pulvermaterial
zu schaffen, welches Rest-Kohlenstoffpulver in einer eingestellten Menge im Bereich von 0,1 bis
3 Gew.-% enthält, wozu die Röstzeit und die Erhitzungstemperatur im Verlauf des Röstens gesteuert werden.
Erfindungsgemäß ist der Anteil des Kohlenstoffpulvers nach
der Reaktion in der oben beschriebenen Weise aus folgendem Grund definiert: Ist der Anteil kleiner als 0,1 Gew.-%,
so erhält man keinen Sauerstoffentzugs-Effekt. übersteigt
der Anteil 3 Gew.-%, reduziert sich die Sinterhilfe, wie z. B. Siliziuiridioxid, während das Siliziumnitrid gesintert
wird,und deshalb die Sinterfähigkeit um ein gewisses Maß abnimmt. Besonders effektiv ist der erfindungsgemäße
Stoff, wenn der Kohlenstoffpulver-Anteil im Bereich von
0,5 bis 2 Gew.-% liegt.
Damit das kohlenstoffpulverhaltige Siliziumnitrid-Pulvermaterial seinen Anteil an Kohlenstoffpulver in dem erwähnten
Bereich annimmt, ist es vorteilhaft, das Rösten in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre, z. B. in Luft,
durchzuführen, wobei eine Temperatur im Bereich von 600 bis 800° C während einer Zeit von 0,5 bis 10 Stunden
herrscht.
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Beträgt die Temperatur nicht mehr als 600° C, verläuft
das Rösten nicht so glatt, wie es gewünscht wird. Wenn die Temperatur 800° C übersteigt, besteht die Möglichkeit, daß
das Siliziumnitrid oxidiert.
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Das in oben geschilderter Weise erhaltene Siliziumnitridpulver wird nach Wunsch gebrochen, so daß es eine geeignete
Korngröße aufweist, anschließend mit einer Sinterhilfe nach einem herkömmlichen Verfahren zu einer vorbestimmten
Gestalt geformt, und dann bei einer Temperatur im Bereich
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ίΟΤϊο
von 1400 bis 1600° C kalziniert. Bei dieser Kalzination wird das Pulver zur Entfernung von Verunreinigungen deoxidiert.
Dadurch, daß man das Produkt dieser Kalzinierung einer Warmpreß-Sinterung oder einer Normaldruck-Sinterung
in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur im Bereich von 1600 bis 1800° C aussetzt, erhält man
einen gesinterten Siliziuinnitridartikel, der bei erhöhten
Temperaturen hervorragende Stabilität aufweist.
Im folgenden sollen Beispiele der Erfindung näher erläutert
werden.
Unter Zuhilfenahme eines Kunststofftrogs und von Kunststoff
kugeln wurde ein Gemisch hergestellt aus 63 Gew.-% Siliziumdioxidpulver mit einer mittleren Korngröße von
etwa 0,05 μΐη, 31 Gew.-% Kohlenstoffpulver mit einer mittleren
Korngröße von etwa 0,03 μπι und 6 Gew.-% Siliziumni tr id- ( et- Si3N4-) Pulver mit einer mittleren Korngröße von
etwa 0,6 \im. Dieses Gemisch wurde in einem Stickstoff strom
bei einer Temperatur von etwa 1500° C drei Stunden lang einer Reduktion ausgesetzt.
Das Reaktionsprodukt war ein Siliziumnitridpulver, welches Kohlenstoffpulver enthielt und eine mittlere Korngröße von
0,8 μΐη besaß. Der Anteil des Kohlenstoffpulvers des Gemisches
betrug 10 Gew.-%. Das Gemisch wurde in einer sauerstoffhaltigen
Atmosphäre eine Stunde lang bei 700° C erhitzt, um den Kohlenstoffanteil auf 1,75 Gew.-% einzustellen.
Dann wurden dem Pulvergemisch noch Natriumoxid, Aluminiumoxid
und Aluminiumnitrid in solchen Mengen zugemischt, daß das Gemisch schließlich 91 Gew.-% Siliziumnitrid, 5 Gew.-%
Yttriumoxid, 2 Gew.-% Aluminiumoxid und 2 Gew.-% Aluminium-
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nitrid enthielt. Diese Mischung wurde kräftig durchmischt
und zur Erzeugung eines 40 χ 40 χ 8 mm großen Quaders unter einem Druck von 400 kg/cm2 gegossen, nachdem etwa
10 % Paraffin als Binder hinzugegeben wurden. Der Block wurde in Stickstoffgas bei 1550° C etwa eine Stunde lang
kalziniert und anschließend in einem mit Stickstoffgas gefüllten 1750° C heißen Ofen etwa zwei Stunden lang gesintert.
Von dem so erhaltenen gesinterten Siliziumnitrid-Block wurde ein 3 χ 3 χ 35 mm großer Meßquader geschnitten und auf
Biegefestigkeit geprüft. Diese Prüfung wurde durchgeführt mit einer Kreuzkopfgeschwindigkeit von 0,5 mm/min, 20 mm Spanne
und unterschiedlichen Temperaturen, nämlich Zimmertemperatur, 1000° C und 1200° C. Die Ergebnisse (Biegefestigkeit
in kg/mm2) sind in nachstehender Tabelle zusammengefaßt:
1000'
1200° C
Vergleichsversuch
100
95
95 80
80
50
In einem Vergleichsversuch wurde die Prozedur wie beim Beispiel 1 durchgeführt, mit der Ausnahme jedoch, daß das
Siliziumnitrid-Pulvermaterial kein Kohlenstoffpulver enthielt. Der mit diesem Material hergestellte gesinterte Siliziumnitridartikel
wurde in ähnlicher Weise bezüglich der Biegefestigkeit geprüft. Die Ergebnisse sind ebenfalls in
der obigen Tabelle enthalten.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß der durch Formen des
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erfindungsgemäß hergestellten Siliziumnitridpulvers erzeugte
gesinterte Siliziumnitrid-Artikel bei erhöhten Temperaturen hervorragende Biegefestigkeit besitzt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines Keramikpulvermaterials, dadurch gekennzeichnet , daß der Anteil
von Kohlenstoffpulver des kohlenstoffpulverhaltigen, beim
Kieselerde-Reduktionsprozeß erhaltenen Siliziuranitridpulvers durch Rösten des kohlenstoffpulverhaltigen Siliziumnitridpulvers
in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre in dem Bereich von 0,1 bis 3 Gew.-% eingestellt wird, wobei
der Kieselerde-Reduktionsprozeß das in einer stickstoffhaltigen Atmosphäre erfolgende Erhitzen eines Gemisches
von Siliziumdioxidpulver und Kohlenstoffpulver, dessen
Menge sein stöchiometrisch äquivalentes Gewicht übersteigt, umfaßt, damit die Komponenten des Gemisches miteinander
reagieren können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das .Gemisch aus Siliziumdioxidpulver
und Kohlenstoffpulver zusätzlich 2 bis 10 Gew.-% Siliziumnitridpulver aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das kohlenstoffpulverhaltige
Siliziumnitridpulver bei einer Temperatur im Bereich von 600 bis 800° C geröstet wird.
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