DE3615861C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Sinterkörpers auf Basis Siliciumcarbid.
Die Erfindung betrifft insbesondere die Herstellung eines
hochfesten Sinterkörpers aus Siliciumcarbid, der als feuerfestes
Material, hochfestes Material und abriebfestes Material
verwendbar ist.
Sinterkörper aus Siliciumcarbid sind bisher aufgrund ihrer
überlegenen Hitzebeständigkeit und thermischen Schockbeständigkeit
vielfach in Gebrauch. Die Sinterkörper werden hergestellt
durch Sintern unter erhöhtem Druck oder Normaldruck.
Das Sintern unter erhöhtem Druck ergibt kompakte und hochreine
Sinterkörper. Diese Art des Sinterns kann jedoch nur
bei Produkten mit einer einfachen Gestalt angewendet werden.
Darüber hinaus erfordert dieses Sintern aufwendige und teuere
Einrichtungen.
Bei Sintern unter normalen Druck wird Bor (B) oder Borcarbid
(B₄C) als Sinterhilfsmittel mit Kohlenstoff (C) zugefügt,
und das Sintern wird bei einer Temperatur von 1950°C bis
2100°C durchgeführt, wie dies beispielsweise in den japanischen
Offenlegungsschriften 57-40 109 oder 59-34 147
beschrieben ist. Das Sintern von herkömmlichem Siliciumcarbid
erfordert eine hohe Temperatur von 1950°C bis 2100°C.
Das Sintern bei 2000°C und darüber ist notwendig, wenn bestimmte
Eigenschaften erwünscht sind. Das Sintern bei so
hohen Temperaturen erfordert recht große Öfen und führt zu
einer Erhöhung der Produktionskosten. Weiterhin ist das Sintern
bei Normaldruck eine Reaktion in fester Phase, welche
durch die Zugabe von Bor, Borcarbid oder Kohlenstoff bewerkstelligt
wird, und deshalb werden die Eigenschaften des Sinterkörpers
durch die Dispersion des Sinterhilfsmittels beeinflußt.
Sinterkörper aus Siliciumcarbid neigen deshalb zu
Fehlern und zu Unterschieden in der Festigkeit. Auf konventionelle
Weise gesinterte Körper aus Siliciumcarbid haben
eine Bindungsfestigkeit von ca. 500 bis 700 MPa bei
Raumtemperatur.
Die US-PS 41 41 740 beschreibt ein hitzeständiges Produkt
aus Siliciumcarbid, mindestens 1 Gew.-% Aluminiumnitrid und
mindestens 1 Gew.-% Aluminiumoxicarbid. Zur Herstellung
dieses Produktes wird von Siliciumoxid (Cabosil), Stärke und
Aluminiumnitrat als Ausgangsmaterialien ausgegangen. Dabei
wird Stärke in einer Menge eingesetzt, die über der Menge
der anderen Bestandteile liegt. Das Siliciumcarbid wird erst
durch eine chemische Reaktion dieser Ausgangsmaterialien
gebildet. Als Endprodukt wird eine feste Lösung von Aluminiumnitrid, Siliciumcarbid und Aluminiumoxicarbid erhalten.
In der DE-A1 31 27 649 ist ein dichtgesinterter Siliciumcarbid-
Keramikkörper mit hoher Festigkeit beschrieben. Dieser
wird erhalten durch Formen eines Gemisches von 0,5 bis
35 Gew.-% einer Aluminiumoxidquelle und Siliciumcarbid, welches
im wesentlichen die Restmenge ausmacht. Es ist möglich,
auch eine geringe Menge einer anderen Aluminiumquelle mit zu
verwenden, unter anderem Aluminiumnitrid (AlN). Es können
auch verschiedene Arten von Sinteradditiven verwendet werden,
unter anderem AlN+C, wobei als C-Quelle ein aromatisches
Polymeres oder ein Phenolharz eingesetzt wird. Die
Sintertemperatur liegt vorzugsweise im Bereich von 1950 bis
2100°C, da bei Temperaturen unterhalb 1900°C die Dichte
nicht befriedigend ist und man nicht das gewünschte dichtgesinterte
Erzeugnis erhält.
Aus der DE-A1 33 44 263 ist ein ähnliches Verfahren bekannt,
bei dem 50 bis 97 Gew.-% Siliciumcarbid-Pulver, 3 bis 30 Gew.-%
Aluminiumnitrid-Pulver, 0 bis 15 Gew.-% einer
Quelle für Gruppe IIIa-Element und 0 bis 20 Gew.-%
mindestens eines Mitglieds der aus einer Quelle für SiO₂, einer
Quelle für Al₂O₃ und Si₃N₄ bestehenden Gruppe bei einer Sintertemperatur
von 1900 bis 2300°C gesintert werden. Von
einer Addition von Kohlenstoff oder einer Kohlenstoffquelle,
wie eines Phenolharzes, wird abgeraten, da derartiger Kohlenstoff
leicht zu nachteiligen Effekten führt.
Die DE-A1 29 23 729 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
eines sinterkeramischen Produktes, bei dem man feinverteiltes
Siliciumcarbid, Aluminiumnitrid und feinverteilte Kohle
oder ein kohlenstoffhaltiges Material mischt, die Mischung
formt und dann bei einer Temperatur zwischen 1900 und
2250°C sintert. Eine Aluminiumoxidquelle ist nicht vorgesehen.
Wird bei Temperaturen unter 1900°C gesintert, dann
schreitet das Sintern nicht so weit fort, daß ein dichtes
Produkt erhalten wird.
Schließlich ist aus der US-PS 41 04 075 ein Verfahren zur
Herstellung eines feuerfesten Körpers bekannt, bei dem die
Sinterung bei Temperaturen von 1300 bis 1600°C durchgeführt
wird. Dabei werden kleine Mengen an Siliciumcarbid eingesetzt,
dafür jedoch eine Vielzahl anderer Bestandteile, wie
metallissches Aluminium, Silicium und Titandioxid.
Diese Bekannten Verfahren zur Herstellung von Sinterkörpern
sind entweder relativ aufwendig, weil sie zum Beispiel hohe
Sintertemperaturen erfordern oder sie führen nicht zu den
gewünschten Dichte- und Festigkeitswerten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach durchzuführendes
Verfahren zur Herstellung von Sinterkörpern mit
verbesserter Festigkeit zur Verfügung zu stellen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Siliciumcarbid-Sinterkörpers, bei dem ein keramisches
Material aus 50 bis 97 Gew.-Teilen Siliciumcarbid mit einer
spezifischen Oberfläche von mindestens 40 m²/g, 1 bis
10 Gew.-Teilen Metallnitrid, 1 bis 10 Gew.-Teilen Kohlenstoff,
1 bis 30 Gew.-Teilen Aluminiumoxid und einem Bindemittel
gemischt, die Mischung in die Gestalt des gewünschten
Körpers geformt und der geformte Körper bei 1700°C bis
1900°C in einer Intergasatmosphäre gesintert wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform zur Herstellung des
Sinterkörpers wird keramisches Material aus 50 bis 97 Gew.-Teilen
Siliciumcarbid, 1 bis 10 Gew.-Teilen Metallnitrid, 1
bis 30 Gew.-Teilen Kohlenstoff und Bindemittel einer Aluminiumoxidmühle
zugegeben, das keramische Material mit Hilfe
der Aluminiumoxidmühle derart gemischt, daß es 1 bis
30 Gew.-Teile Aluminiumoxid enthält, wonach die Mischung zu
der Gestalt des gewünschten Körpers geformt und der geformte
Körper gesintert wird.
Die Oberfläche von Siliciumcarbid-Teilchen wird selbst bei
Normaltemperatur durch Luft oxidiert. Die Oxidatioin ist besonders
schwerwiegend bei extrem feinteiliger Teilchengröße
wie 1 µm oder weniger, da solche feinen Teilchen eine sehr
hohe Oberfläche pro Volumeneinheit besitzen.
Aluminiumnitrid ist ein Sinterhilfsmittel, das bei einem
SiC-AlN-C-System eine Flüssigphasenreaktion begünstigt. Daher
ist Aluminiumnitrid ein Sinterhilfsmittel vorzugsweise
für Bor oder Borcarbid, da es einen homogeneren Sinterkörper
ergibt. Aluminiumnitrid wird jedoch leicht durch Siliciumcarbid
enthaltenden Sauerstoff beeinträchtigt. Aluminiumnitrid
wird nicht zugegeben zu Siliciumcarbid, das mehr als
ca. 1 Gew.-% Sauerstoff enthält oder eine große spezifische
Oberfläche besitzt. Deshalb sollten der Sauerstoffgehalt im
Siliciumcarbid und die spezifische Oberfläche der Siliciumcarbid-
Teilchen so gering wie möglich sein, wenn Aluminiumnitrid
als Sinterhilfsmittel verwendet wird. Wenn also Aluminiumnitrid
zu Siliciumcarbid gegeben werden soll, ist es
notwendig, den Sauerstoffgeahlt im Siliciumcarbid so gering
wie möglich zu halten und die spezifische Oberfläche der
Siliciumcarbid-Teilchen so klein wie möglich zu halten. Aus
diesem Grunde wird feinteiliges Siliciumcarbid nicht verwendet,
wenn Aluminiumnitrid zum Siliciumcarbid gegeben werden
soll. Kleine Teilchen sind jedoch im allgemeinen bevorzugt
für die Herstellung von kompakten und hochfesten
Sinterkörpern.
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, die Störung durch
Sauerstoff in Siliciumcarbid unter Kontrolle zu halten, wenn
das System Kohlenstoff enthält. Kohlenstoff wird dem Siliciumcarbid
zugegeben, um den Sauerstoff aus dem Siliciumcarbid
zu entfernen, und Aluminiumnitrid wird als Sinterhilfsmittel
zugegeben, so daß der Sintervorgang unter idealen
Bedingungen durchgeführt werden kann. Aluminiumnitrid,
das dem Siliciumcarbid zugegeben ist, erreicht die Flüssigphase
bei Sintertemperaturen, ohne durch Sauerstoff des Siliciumcarbids
beeinträchtigt zu werden. Auf diese Weise wird
Aluminium in der Flüssigphase gleichmäßig durch Silicium
ersetzt, und es wird ein homogener und hochfester Sinterkörper
erhalten.
Nach der Erfindung wird der Zusammensetzung auch Aluminiumoxid
zugegeben. Das Aluminiumoxid wird durch den Kohlenstoff
teilweise reduziert, so daß aktives Aluminium gebildet wird.
Das aktive Aluminium existiert in Form von α-Al₂O₃ an
der Bindungsstelle der Körper aus gesintertem Siliciumcarbid.
Der thermische Expansionskoeffizient des Siliciumcarbids
ist verschieden von dem von Aluminiumoxid, das in der
gesinterten Struktur aus Siliciumcarbid vorhanden ist. Diese
Differenz beseitigt die Spannung des gesinterten Körpers.
Der nach der Erfindung hergestellte gesinterte Körper aus
Siliciumcarbid hat so eine hohe Festigkeit, beispielsweise
in der Größenordnung von 900 MPa. Der gesinterte Körper hat
auch eine sehr hohe Zuverlässigkeit mit einem Weibull-Koeffizienten
von 15.
Wenn der Gehalt an Nitrid, z. B. Aluminiumnitrid, weniger als
1 Gew.-% ist, dann ist der erhaltene Sinterkörper aus Siliciumcarbid
weniger kompakt und weniger dicht. Ein solcher
Sinterkörper ist hinsichtlich seiner Bindekraft nicht zufriedenstellend.
Wenn andererseits der Gehalt an Metallnitrid
10 Gew.-% übersteigt, dann wird das Sintern des Siliciumcarbids
nicht zufriedenstellend durchgeführt, und der
erhaltene Sinterkörper hat keine zufriedenstellende Festigkeit.
Erfindungsgemäß liegt der Gehalt an Metallnitrid vorzugsweise
im Bereich von 1 bis 5 Gew.-%. Erfindungsgemäß
kann anstelle von Aluminiumnitrid auch Titannitrid als Metallnitrid
verwendet werden.
Wenn der Gehalt an Kohlenstoff weniger als 1 Gew.-% beträgt,
dann ist der erhaltene Sinterkörper kompakt in der Struktur,
hat jedoch eine geringe Festigkeit bei hohen Temperaturen.
Wenn andererseits der Gehalt an Kohlenstoff 10 Gew.-% überschreitet,
dann hat der erhaltene Sinterkörper eine geringe
Dichte und geringe Bindungskraft zwischen den Körnern. Darüber
hinaus verhindert ein Überschuß an Kohlenstoff das Sintern
des Siliciumcarbids und ergibt freien Kohlenstoff, der
die Oxidationsbeständigkeit des Sinterkörpers nachteilig
beeinflußt.
Wenn der Gehalt an Aluminiumoxid weniger als 1 Gew.-% beträgt,
dann wird die Festigkeit des erhaltenen Sinterkörpers
nicht verbessert. Wenn andererseits der Aluminiumoxidgehalt
30 Gew.-% überschreitet, dann ist die Festigkeit des erhaltenen
Sinterkörpers bei hohen Temperaturen nicht zufriedenstellend.
Bei der Erfindung ist ein Gehalt an Aluminiumoxid
im Bereich von 5 bis 20 Gew.-%, insbesondere im Bereich von
10 bis 20 Gew.-% im Hinblick auf die Bindungsfestigkeit
bevorzugt.
Die Herstellung des Sinterkörpers nach der Erfindung kann
gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform in der
folgenden Weise erfolgen. Zunächst wird Siliciumcarbid-
Pulver mit geeigneter spezifischer Oberfläche
mit Hilfe einer wasserfreien Aceton enthaltenden Topfmühle
pulverisiert. Erfindungsgemäß hat das Siliciumcarbid eine
spezifische Oberfläche von mindestens, vorzugsweise mehr als
40 m²/g. Die Oberfläche des erhaltenen Siliciumcarbid-Pulvers
ist teilweise oxidiert, da das Siliciumcarbid-Pulver
Luft bei Umgebungstemperatur ausgesetzt ist. Es werden dann
50 bis 97 Gew.-Teile des Siliciumcarbid-Pulvers, 1 bis
10 Gew.-Teile Metallnitrid, wie Aluminiumnitrid oder Titannitrid,
1 bis 10 Gew.-Teile Kohlenstoff und 1 bis 30 Gew.-Teile
Aluminiumoxid mit Phenolharz als Bindemittel mit Hilfe
einer Topfmühle vermischt. Als Topfmühle wird vorzugsweise
eine Aluminiumoxid-Topfmühle verwendet. Wenn eine Aluminiumoxid-
Topfmühle verwendet wird, dann braucht dem Ausgangsmaterial
kein Aluminiumoxid zugesetzt zu werden, da das Aluminiumoxid
aus der Aluminiumoxid-Topfmühle während des Mischvorganges
mit dem Ausgangsmaterial vermischt wird. Die Mischung
wird dann geformt und unter normalem Druck in einer
Inertgasatmosphäre gesintert. Gemäß der Erfindung wird das
Sintern von Siliciumcarbid bei einer Temperatur von
1700°C bis 1900°C durchgeführt. Wenn die Sintertemperatur
unter 1700°C liegt, dann wird der Sintervorgang
nicht zufriedenstellend durchgeführt, und der erhaltene Sinterkörper
kann eine geringe Festigkeit haben. Das Sintern
erfolgt in einer Atmosphäre eines Inertgases, wie Argon oder
Helium, vorzugsweise unter atmosphärischem Druck.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung.
Siliciumcarbid-Pulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 1 µm wird zu Pulver mit einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 0,5 µm in einer Topfmühle, die wasserfreies
Aceton enthält, pulverisiert. Das Siliciumcarbid-Pulver
wurde mit Aluminiumoxid-Pulver (Al₂O₃), Kohlenstoff (C) und
Aluminiumnitrid (AlN) mit Hilfe einer Topfmühle vermischt.
Die Mischung wurde durch Zugabe von Phenolharz als Bindemittel
zu einem Prisma geformt und dann unter Normaldruck in
einer Argonatmosphäre bei einer Temperatur , wie in Tabelle 1
gezeigt, gesintert. Als Ergebnis wurden Sinterkörper aus
Siliciumcarbid erhalten, die die in Tabelle 1 gezeigte Zusammensetzung
besitzen. Jeder Sinterkörper hatte eine Dichte
entsprechend 80 bis 98% des theoretischen Wertes von Siliciumcarbid
(3,21 g/cm³). Die Bindefestigkeit der Sinterkörper
bei einer Temperatur von 20°C ist in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1 zeigt auch die Bindefestigkeit von Vergleichsbeispiel 1,
bei welchem der Gehalt an Aluminiumoxid 35 Gew.-%
beträgt, und von Vergleichsbeispiel 2, welches Siliciumcarbid,
Kohlenstoff und Aluminiumnitrid (aber kein Aluminiumoxid)
umfaßt.
Wie sich aus der Tabelle 1 ergibt, haben die erfindungsgemäßen
Sinterkörper eine hohe Bindungsfestigkeit von 700 bis 900 MPa
und sind herkömmlichen Sinterkörpern aus Siliciumcarbid,
die nur Festigkeiten von 500 bis 700 MPa besitzen,
überlegen. Besonders Beispiel 1-2 zeigt die höchste Bindungsfestigkeit
von 900 MPa, bei dem mit einer Temperatur
von 1800°C gesintert wurde. Andererseits sind Vergleichs-
Beispiel 1 mit 35 Gew.-% Aluminiumoxid und Vergleichs-Beispiel 2,
bei dem ohne Aluminiumoxid gearbeitet wurde, den
Beispielen nach der Erfindung in bezug auf die Bindungsfestigkeit
unterlegen.
Siliciumcarbid-Pulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 1 µm wurde mit Hilfe einer Topfmühle, die wasserfreies
Aceton enthielt, pulverisiert. Auf diese Weise wurde
Siliciumcarbid-Pulver mit verschiedenen spezifischen Oberflächen,
wie in Tabelle 2 gezeigt, hergestellt. Das erhaltene
Pulver wurde Luft bei normaler Temperatur ausgesetzt, so
daß die Oberfläche der Siliciumcarbid-Teilchen partiell oxidiert
wurden. Danach wurden 94 Gew.-Teile des partiell oxidierten
Siliciumcarbid-Pulvers mit 10 Gew.-Teilen Aluminiumoxid
(Al₂O₃), 4 Gew.-Teilen Kohlenstoff (C) und 2 Gew.-Teilen
Aluminiumnitrid (AlN) mit Hilfe einer Topfmühle vermischt.
Die Mischung wurde zu einem Prisma durch die Zugabe
eines Phenolharzes als Bindemittel geformt und dann unter
Normaldruck in einer Argon-Atmosphäre bei einer Temperatur
von 1800°C gesintert. Als Ergebnis wurden kompakte Körper
mit einer Dichte, die jeweils 80 bis 98% der theoretischen
Dichte von Siliciumcarbid entsprach, erhalten. Die Bindungsfestigkeit
der Sinterkörper bei einer Temperatur von 20°C
sind in Tabelle 2 dargestellt.
Wie sich aus Tabelle 2 ergibt, wird die Bindungsfestigkeit
höher, wenn die spezifische Oberfläche des Siliciumcarbids
20 m²/g überschreitet. Besonders dann, wen die spezifische
Oberfläche von Siliciumcarbid bei 40 m²/g liegt, haben die
Sinterkörper aus Siliciumcarbid eine Bindungsfestigkeit von
830 MPa.
Siliciumcarbid-Pulver mit einer durchschnittlichen Teilchengröße
von 1 µm wird zu Pulver mit einer spezifischen Oberfläche
von 45 m²/g mit Hilfe einer Topfmühle, die wasserfreies
Aceton enthielt, pulverisiert. 94 Gew.-Teile Siliciumcarbid-
Pulver wurden mit 4 Gew.-Teilen Kohlenstoff und
2 Gew.-Teilen Aluminiumnitrid vermischt. Das so zusammengesetzte
Pulver wurde mit Hilfe einer Aluminiumoxid-Topfmühle
mit Phenolharz als Bindemittel vermischt. Die Mischung
wurde dann zu einem Prisma geformt und unter Normaldruck in
einer Argon-Atmosphäre mit einer Temperatur von 1850°C gesintert.
Als Ergebnis wurde ein kompakter Sinterkörper mit
einer Dichte von 3,32 g/cm³ erhalten. Der Sinterkörper enthielt
11 Gew.-% Aluminiumoxid, zugemischt aus der Aluminium-
Topfmühle während des Mischvorganges. Die Bindefestigkeit
des Sinterkörpers lag bei 860 MPa bei einer Temperatur von
20°C.
Wie oben erwähnt, sind die Sinterkörper aus Siliciumcarbid
nach der Erfindung den herkömmlilchen Sinterkörpern aus Siliciumcarbid
in bezug auf die Bindungsfestigkeit überlegen.
Die Bindungsfestigkeit der Sinterkörper nach der Erfindung
kann bis zu 900 MPa bei einer Temperatur von 20°C liegen,
wenn optimale Bedingungen ausgewählt werden. Die Sintertemperatur
der herkömmlich gesinterten Körper auf Basis Siliciumcarbid
liegt bei 1900°C bis 2100°C, die Sinterkörper
aus Siliciumcarbid nach der Erfindung werden bei niedrigeren
Temperaturen von 1700°C bis 1900°C gesintert. Nach der
Erfindung ist es möglich, den Sintervorgang bei Temperaturen
von 1900°C oder darunter durchzuführen, was bisher für ein
realistisches Sintern als zu nieder angesehen wurde.
Die erfindungsgemäß hergestellten Sinterkörper aus Siliciumcarbid
sind für viele Anwendungen geeignet, insbesondere als
keramische Bauteile, wie z. B. Förderwalzen, Rotorsegmente,
Drahtziehformen oder Wärmetauscher für Gase.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Sinterkörpers auf
Basis Siliciumcarbid, dadurch gekennzeichnet, daß
keramisches Material aus 50 bis 97 Gew.-Teilen Siliciumcarbid-
Pulver mit einer spezifischen Oberfläche
von mindestens 40 m²g/g, 1 bis 10 Gew.-Teilen Metallnitrid,
1 bis 10 Gew.-Teilen Kohlenstoff, 1 bis
30 Gew.-Teilen Aluminiumoxid und einem Bindemittel
gemischt, die Mischung in die Gestalt des gewünschten
Körpers geformt und der geformte Körper bei 1700°C
bis 1900°C in einer Inertgasatmosphäre gesintert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aluminiumoxid durch Mischen der anderen Bestandteile
in einer Aluminiumoxidmühle zugegeben
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörper in einer Inertgasatmosphäre
aus Argon und/oder Helium gesintert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sintervorgang unter atmosphärischem
Druck durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Metallnitrid Aluminiumnitrid
und/oder Titannitrid eingesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bis zu einer Dichte von
80 bis 98% des theoretischen Wertes von Siliciumcarbid
gesintert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6
hergestellten Sinterkörpers als keramisches Bauteil.
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FR2581986B1 (fr) | 1992-02-07 |
GB2177421B (en) | 1989-07-19 |
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GB2177421A (en) | 1987-01-21 |
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