-
-
Binder
-
Beschreibung Die Erfindung betrifft einen Binder aus Kunststoffmaterial,
um mindestens zwei Gegenstände miteinander zu verbinden.
-
Bei der Verpackung von Gegenständen stellt sich häufig das Problem,
daß zwei gleich oder verschieden große Gegenstände, die zusammen eine Einheit bilden
sollen, zusammengepackt werden müssen. Besonders haltbar wird die Verbindung dann,
wenn man sogenannte Blisterpackungen verwendet, die aus Kunststoffolien bestehen,
mit denen man die Gegenstände zusammen einhüllt und die Form der Folien den Gegenständen
anpaßt. Derart verbundene Gegenstände dürfen jedoch nicht allzu groß sein, daß die
Blisterpackungen im
/eine allgeme-inen auch Karton-Rückwand umfassen,
die nur eine gewisse Festigkeit aufweist. Darüberhinaus sind die so verpackten Gegenstände
oftmals sehr schwer zu stapeln. Weiterhin ist das Verfahren, das hierzu angewendet
werden muß, recht aufwendig.
-
Die einfachste Möglichkeit,zwei Gegenstände miteinander zu verbinden,
besteht darin, die beiden Gegenstände mit einer Schnur, einem Gummiband oder dergl.
zu verbinden. Diese Verbindung ist zwar äußerst kostengünstig, jedoch zeigte es
sich, daß derart zusammengepackte Gegenstände im Regal des Einzelhandelsgeschäftes
häufig voneinander getrennt werden und der kleinere Gegenstand in die Taschen des
unehrlichen Käufers wandert. Da aber andererseits der ehrliche Erwerber der Waren
in der Lage sein muß, diese zuhause voneinander zu trennen, um sie ihrem Bestimmungszweck
zuführen zu können, darf die Verbindung zwischen den beiden Gegenständen auch nicht
absolut unlösbar sein.
-
Ausgehend vom oben genannten Stand der Technik ist es somit Aufgabe
der vorliegenden Erfindung einen Binder nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches
dahingehend weiterzubilden, daß eine zwar lösbare jedoch weitgehend diebstahlsichere
Verbindung zwischen den Gegenständen entsteht.
-
Diese Aufgabe wird durch einen flächigen Materialstreifen gelöst,
der mindestens zwei Öffnungen zur Aufnahme der miteinander zu verbindenden Gegenstände
aufweist, wobei der Material streifen zumindest teilweise aus einem thermoplastischen
Kunststoff besteht.
-
Bei einem derart ausgebildeten Binder ist die Festigkeit der Verbindung
so groß, daß die beiden Gegen-
stände nur durch umständliche Manipulation
oder sehr hohen Kraftaufwand voneinander getrennt werden können, so daß ein unbemerkter
Diebstahl im Einzelhandelsgeschäft nahezu unmöglich ist. Andererseits lassen sich
derartige flächige Materialstreifen aus thermoplastischem Kunststoff mit einer Schere,
die im allgemeinen nur zuhause zur Verfügung steht, ohne weiteres voneinander trennen.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Materialstreifen
zur Aufnahme eines jeden Gegenstandes jeweils zwei Öffnungen auf. Auf diese Weise
wird eine noch sicherere Verbindung geschaffen.
-
Vorzugsweise ist im Materialstreifen ein Verstärkungselement vorgesehen,
das sich im wesentlichen zwischen den Öffnungen erstreckt, so daß die beiden Gegenstände
auch bei höherem Kraftaufwand nicht voneinander abgerissen werden können. Vorzugsweise
wird dann der Materialstreifen aus zwei Lagen gefertigt, die fest miteinander verbunden,
vorzugsweise verklebt, verschweißt oder aufeinander aufvulkanisiert sind. Das Verstärkungselement
kann dann zwischen die Lagen eingelegt und durch deren Verbindung gehalten werden.
-
Hierbei ist es vorteilhaft das Verstärkungselement entweder aus Metalldraht
oder - was das vom ehrlichen Käufer benutzte Schneidwerkzeug schont - aus einem
glasfaserverstärkten Kunststoffstreifen, wie er auch für Klebebänder verwendet wird,
herzustellen.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Öffnungsweiten
der Öffnungen jeweils geringer als das Außenmaß des jeweiligen aufzunehmenden Gegenstandes,
wobei als Material ein thermoplastischer Kunststoff verwendet wird, der bei Raumtemperatur
parallel zur Oberfläche im wesentlichen unelastisch
ist, bei Erwärmung
aber gemäß der Natur thermoplastischer Kunststoffe nachgibt. Vorzugsweise wird hierfür
ein Weich-PVC verwendet. Um die Gegenstände miteinander zu verbinden, erwärmt man
den Kunststoffstreifen und steckt die Gegenstände in die ihnen zugeordneten Löcher.
Beim Erkalten zieht sich zum einen der Kunststoff ein wenig zusammen, zum anderen
wird er wieder hart, so daß sich eine kraftschlüssige, bei nicht ganz glatt geformten
Gegenständen auch eine formschlüssige Verbindung ergibt. Auf diese Weise sind die
Gegenstände dann sicher miteinander verbunden.
-
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
die Öffnungsweiten im wesentlichen den Außenmaßen des jeweiligen auf zunehmenden
Gegenstandes angepaßt, wobei jedoch ein anderer thermoplastischer Kunststoff verwendet
wird, und zwar ein Kunststoff, der bei erhöhten Temperaturen - die im allgemeinen
zwischen 800C und 1600C liegen - in an sich bekannter Weise schrumpft. Hier eignet
sich als Kunststoff ein strahlenvernetztes Polyolefin, wie es z.B. in der Elektrotechnik
für Schrumpfschläuche verwendet wird. Ein derart ausgebildeter Binder kann noch
leichter über die Gegenstände gezogen werden, worauf man ihn einfach mittels Heißluft
schrumpft und so eine äußerst sichere, feste Verbindung erhält.
-
Der erfindungsgemäß Binder eignet sich besonders gut um Beigaben,
wie Gläser, Ausgießer, Schriftmaterial oder dergl. an verpackte Handelsprodukte,
wie Getränke Reinigungsmittel, Spielwaren oder dergl. anzubinden, da derartige Beigaben
besonders häufig in den Einzelhandelsgeschäften verschwinden Im folgenden werden
bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung anhand von Abbildungen
näher erläutert.
-
Hierbei zeigt Fig. 1 einen Binder mit jeweils einer Öffnung für einen
Gegenstand in Draufsicht, Fig. 2 einen Längsschnitt entlang der Linie II-II aus
Fig. 1 mit einem Ausgießer, der an einen Flaschenhals angebunden ist, Fig. 3 eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in einer Ansicht ähnlich wie Fig.
1, jedoch mit jeweils zwei Öffnungen für die Gegenstände, Fig. 4 einen Längsschnitt
entlang der Linie IV-IV aus Fig. 3, wobei der Binder sich in einer Verwendung wie
in Fig. 2 befindet, Fig. 5 eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI aus Fig. 5, wobei der Binder zur Befestigung
eines Schriftstückes verwendet wird, Fig. 7 eine Teilaufsicht durch einen Binder
mit Verstärkungselement, und Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII aus
Fig. 7.
-
Die in Fig. 1 in Aufsicht gezeigte Ausführungsform des Binders besteht
aus einem Material streifen 1, der über eine bandförmige Brücke 2 kreisförmige Flächen
mit je einer Öffnung 10 bzw. 20 verbindet.
-
Das Material besteht hierbei aus einem thermoplastischen Kunststoff,
der bei Raumtemperatur parallel zur Oberfläche im wesentlichen unelastisch ist,
bei Erwärmung jedoch weich wird. Wie in Fig. 2 gezeigt, liegen die Außendurchmesser
der miteinander zu verbindenden Gegenstände, nämlich ein Flaschenhals 4 und ein
Ausgießer 5, über denen der Öffnungsweiten der Öffnungen 10 bzw. 20. Um die beiden
Gegenstände 4 und 5 miteinander zu verbinden, erwärmt man den Streifen 1, so daß
die die Öffnungen 10 bzw. 20 umgebenden Flächen weich werden. Dann stülpt man den
Materialstreifen 1 über den Flaschenhals 4 bzw. den Ausgießer 5, so daß die Öffnung
10 bzw. 20 aufgeweitet wird. Beim Erkalten zieht sich dann der Kunststoff ein wenig
zusammen, insbesondere aber wird der Kunststoff wieder fest bzw. parallel zu seiner
Oberfläche unelastisch, so daß die Gegenstände 4 und 5 fest in den Öffnungen 10
bzw. 20 einsitzen. Durch das Überziehen bzw. das Dehnen des Materialstreifens wird
der Materialstreifen rings um seine Öffnungen 10 bzw. 20 auch noch derart verformt,
daß er eine Aufwölbung entgegen der Abzugsrichtung erhält. Auf diese Weise spreizt
sich das Material bei einem Versuch den Material streifen 1 vom Flaschenhals 4 bzw.
-
vom Ausgießer 5 zu trennen, so daß sich die Öffnung 10 bzw. 20 weiter
verengt und den ReibschluB so weiter verstärkt. Auf diese Weise ist zumindest ein
leichter Diebstahl im Vorübergehen bereits bei dieser einfachen Ausführungsform
der Erfindung nahezu ausgeschlossen.
-
Ein weiteres Ausführungsbeispiel wird in den Fig. 3
und
4 näher erläutert, wobei die Verbindung zwischen den beiden Gegenständen noch fester
ist als im zuvor gezeigten Ausführungsbeispiel. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, weist
der Materialstreifen 1 bei dieser bevorzugten Ausführungsform insgesamt vier Öffnungen
auf, wobei die Öffnungen 10, 10' an den Enden des Streifens liegen und über den
ersten Gegenstand, den Flaschenhals 4, gezogen werden, wozu sie identische Öffnungsweiten
aufweisen. Die beiden zwischen den Öffnungen 10 bzw. 10' liegenden Öffnungen 20,
20' sind zur Aufnahme des zweiten Gegenstandes 5, des Ausgießers, bestimmt. Da der
im Beispiel gezeigte Ausgießer zwei Abschnitte verschiedenen Durchmessers aufweist,
sind die Öffnungen 20 bzw. 20' mit verschiedenen Durchmessern konzipiert, wobei
sämtliche Öffnungen in ihren Durchmessern ebenso wie bei dem vorher erläuterten
Ausführungsbeispiel geringere Durchmesser aufweisen als diejenigen Abschnitte der
miteinander zu verbindenden Teile, zu denen sie gehören. Wie dies aus Fig. 4 deutlich
hervorgeht, wird bei dieser Ausführungsform des Binders der kleinere Gegenstand,
der Ausgießer 5, in eine Schlaufe des Binders eingeschlossen, so daß die beiden
Gegenstände nur mittels einer Schere voneinander getrennt werden können. Dies wird
insbesondere auch dadurch erreicht, daß der Abstand zwischen den beiden Öffnungen
20, 20' für den kleineren Gegenstand, den Ausgießer 5, relativ gering ist, so daß
der Materialstreifen 1 in seinem Abschnitt zwischen den beiden Öffnungen 20, 20'
dicht am kleineren Gegenstand 5 anliegt, wenn er nach dem Erwärmen und Einbringen
des Gegenstandes 5 wieder abkühlt.
-
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, wie sie in den Fig.
5 und 6 gezeigt ist, weist der Materialstreifen 1 wieder zwei Öffnungen 10, 10'
zum Überstülpen über den ersten Gegenstand 4 auf, jedoch nur eine Öffnung 20, die
sich eng um den zweiten
Gegenstand 5 schließt. Eine weitere Hilfsöffnung
21 mit großem Querschnitt ist vorgesehen, um den Binder in einer Doppel-S-Form um
den kleineren Gegenstand 5 schlingen zu können. Eine derartige Anordnung ist besonders
vorteilhaft, wenn der zweite Gegenstand sehr weich ist, wie z.B. ein zusammengefaltetes
Rezept-Heftchen. In diesem Fall muß man dann das Heftchen 5 nur einmal unter Aufweitung
der Öffnung 20 durch den Materialstreifen 1 unter Spannung hindurchführen, während
das Durchschieben durch die weitere Öffnung 21 ohne Kraftaufwand geschieht.
-
Durch das Umschlingen des Heftchens 5 durch den Materialstreifen 1
wird ein einfacher Diebstahl sicher verhindert.
-
Bei allen vorher gezeigten Ausführungsformen ist es vorteilhaft zwischen
den Öffnungen 10 und 20 (bzw.
-
10, 20, 20', 10') Verstärkungselemente 3 vorzusehen.
-
Diese Verstärkungselemente können wie in den Fig. 7 und 8 gezeigt,
dann besonders leicht angebracht werden, wenn man den Materialstreifen aus zwei
Schichten 1 und 1' ausführt und das Verstärkungselement 3 zwischen diesen Schichten
anbringt. Bei der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform ist hierbei nur eine kleinere
Deckschicht 1' auf den Material streifen 1 mit den Öffnungen 10 und 20 aufgeklebt
oder aufgeschweißt bzw. aufvulkanisiert; es eignen sich jedoch selbstverständlich
auch Folien, die insgesamt zweilagig ausgeführt sind. Als Verstärkungselement 3
eignet sich sowohl ein Metall faden, als auch insbesondere eine Einlage aus glasfaserverstärktem
Kunststoff. Selbstverständlich kann man statt der Glasfasern auch solche aus zugfesten
Kunststoffen verwenden, so daß man vorgefertigte doppellagige Folien mit eingebetteten
durchgehenden Verstärkungsstreifen
bei der Herstellung direkt den
Stanzmaschinen zuführen kann. Eine derartige Verbindung ist mit reiner Brachialgewalt
kaum noch zu lösen, während sie sich ohne weiteres mit einer Schere oder einem Messer
auftrennen läßt.
-
- Leer'site -