DE351010C - Verfahren zur Herstellung eines Mischgases aus Leucht- und Wassergas - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Mischgases aus Leucht- und Wassergas

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10JPRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
    • C10J3/00Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Waste-Gas Treatment And Other Accessory Devices For Furnaces (AREA)

Description

  • Verfahren zur.Herstellung eines Mischgases aus Leucht- und Wassergas. Die Kohlennot der gegenwärtigen Zeit zwingt zu immer eingehenderen Maßnahmen, um die hohle so wirtschaftlich als möglich auszunutzen. Hauptsächlich sind es die Gaswerke, welche unter der mangelhaften Kohleiil)elicferung zu leiden haben, denn sie sind auf hohlen angewiesen und können (liebe nicht durch irgendwelche andere Brennstoffe ersetzen.
  • Schon längst hat sich die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß sich die in der Kohle enthaltene @'G ärinenienge am besten auf dem Wege über die Ent- und Vergasung der Kohle ausnutzen und verteilen iäßt, weshalb es auch in vollawirtscliaftliclier Beziehung von größter Bedeutung ist, die Herstellung von Lettcht-, Kraft- und Heizgas nach Möglichkeit so zu vervollkommnen, daß der größte Nutzeffekt erreicht wird. Als Endziel wird angestrebt, die zur Verfügung stehende Kohle restlos zu ent- und vergasen. In den Generatoren scheint eine Art der Verwirklichung dieser Aufgaben gelungen zu sein, aber a11 die vielen (':,asm-erlce, -welche Horizontal- oder Schrägretortenöfen besitzen, müssen (labei beiseite stehen, denn die Retorten dieser Gaswerke sind mir für Entgasung des aufgegebenen \laterials, nicht aber für Vergasung des entgasten Materials bestiinint und eingerichtet. Seit neuester Zeit sind die vielfach angestellten Versuche, auch in den horizontalen Retorten Wassergas- herzustellen, d. h. zu vergasen, beglückt, je(loch konnte dieser Betrieb bis jetzt nicht stetig, sondern nur absätzig durchgeführt werden. Auch nach den neuesten, noch nicht offenkundig gewordenen Verfahren kann frühestens 2 Stunden nach erfolgter N euheiadung (ler Retorten mit der Dampfzuführung zur l#Vassergasherstellung begnnnen werden. Die Ladeweise -war so, daß jedesinal die ganze Retorte bis auf einen kleinen -zurückbleibenden Koksrest entleert und dann wieder mit neuem Ladegut gefüllt wurde. Es wurde also der .Ofen nicht bloß plötzlich abgekühlt, sondern auch mit der Herstellung von Wassergas mußte gewartet werden, bis wieder die notwendigen Temperaturen vorhanden waren.
  • Die Beheizung der Retorten war dabei derart, daß es nicht möglich war, Tieftcinl>eraturteer zu erbalten, und in dein vordersten heißen Teil der Retorten gingen meistens ganz beträchtliche I:Iengen der hochwertigen Bestandteile des Gases durch >Jberhitzung und dadurch Zersetzung verloren. Das vorliegende neue Verfahren vermeidet I 'icse Nachteile, dabei ist der bisher stark absätzige Betrieb in einen stetigen (kontinuierlichen) Betrieb umgewandelt und die Beheizi#ng der Retorten so geleitet, daß Tieftcmperaturteer erzeugt und vermieden wird, daß sich das entstandene Gas im vorderen Teil der Retorte wieder zersetzt.
  • An der Bauart der Retorte wird hierbei gar nichts geändert, sondern jede normale Retorte gewöhnlicher Bauart kann ohne irgendwelche Änderung Verwendung finden. Bedingung ist nur, daß die Retorte durchgehend und mit vorderen und hinteren Mundsti-ickcn und Deckeln versehen ist. Außer-(lein ist am hinteren Mundstück, d. h. an der Entleerungsseite, eine Dampfzuleitung angeor(liiet und am vorderen Mundstück, d. h. an der Ladeseite, der Gasabzug.
  • In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele zur Ausübung des neuen Verfahrens schematisch dargestellt.
  • Hier bezeichnet a die Retorte, b das vordere -Mundstück, c den Gasabzug, d das hintere Mundstück, e die Dampfzuführung.
  • Die Beladung der Retorte erfolgt in beliebig großen oder kleinen Absätzen in der Art, rlaß mittels einer .geeigneten Maschine die in der Retorte befindliche im Ver- und Entgasen begriffene Ladung ein beliebig großes oder kleines Stück weitergeschoben und der vorn frei gewordene Teil der Retorte frisch geladen wird. Die neue Ladung wird erst dann eingebracht, wenn die zuletzt aufgegebene bereits so viel Festigkeit erreicht hat, (laß sie den Stoßdruck der Maschine aushält. Die dann in der Retorte entstandene Lagerung der einzelnen Ladungen ist in =@bl). i angedeutet, wo die einzelnen Ladungen mit i, 2, 3 usw. bezeichnet sind. Die Zahl der jeweils in der Retorte befindlichen einzelnen Ladungen ist hierbei von 2 ab aufwärts nicht beschränkt und kann je nach Belieben gewählt werden.
  • Die heheizung der Retorte wird so gere"elt, (laß sie von der Ladeseite zur Ausstoßseite, z. B. von der Schweltemperatur bis über i ooo° C: zunimmt. Dadurch ist es mög- lich, vorn Tieftemperaturteer zu gewinnen, während hinten in der Retorte die Entgasung mit Erzeugung von Wassergas vor sich geht. Der ganze Betrieb ist stetig (kontinuierlich), denn es wird fortgesetzt in der Retorte vergast und entgast.
  • Für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens ist es von größter Bedeutung, daß die Retorte nicht bei jeder Beschickung in ihrer ganzen Länge abgekühlt wird, so wird eine wesentliche «Mehrleistung des Retortenofens bei gleicher Unterfeuerung erzielt, bei angestellten Versuchen wurden über 40 Prozent Mehrleistung ermittelt.
  • Vorteilhaft ist gemäß Abb. 2 der Gaserzeugtuigsrauni mit einer unbeheizten Verlängerung versehen. Um diese sind Kanäle f gelegt, welche von ,der Ober- oder Unterluft des Ofens durchströmt werden. Dadurch kann dein in dieser Retortenverlängerung zurückgebliebenen glühenden Koksrest noch ein großer Teil seiner fühlbaren Wärme abgenonunen und nutzbar gemacht werden.
  • Die Überhitzung des einströmenden Dampfes geschieht in ganz einfacher Weise dadurch, daß dieser über den glühenden bzw. noch heißen Koksrest wegströmt.
  • Gemäß Abb.3 kann an den Entgasungsraum ein weiterer Raum g angesetzt sein, welcher die aus dem Entgasungsraum kornnienden Rückstände aufnehmen soll, damit sie durch einen gasdichten Verschluß entfernt werden können. Der gasdichte Abschluß ist hier dadurch geschaffen, daß der Raum ä in einem ZVasserbad da endigt. Dies soll selbstverständlich nur eine der vielen niögiiclien Ausführungsformen dieses gasdichten Verschlusses zeigen, der auch durch allerlei andere Mittel, wie Schieber usw., hergestellt werden kann.
  • Der Verlängerungsraum, welcher hier nun für einen Entgasungsraum gezeichnet -ist, könnte auch so ausgebildet werden, daß er sämtliche Räume eines Ofens oder eines ganzen Ofenblockes umfaßt.
  • Was in vorstehendem für den horizontalen Entgasungsraum angegeben ist, gilt sinngemäß auch für den schrägliegenden. Die Bezeichnung »Retorte« soll die allgemeine Bedeutung »Ent= und Vergasungsraum« irgendwelcher Form und Konstruktion haben, also Großkammern, Kleinkammern u. dgl. mit umfassen.
  • Außer der schon obenerwähnten wirtschaftlichen Ausnutzung der in der Feuerung erzeugten Wärme wird schon wegen des stetigen statt stark absätzigen Betriebes eine wesentliche Leistungssteigerung bei Anwendung des neuen Verfahrens erreicht. Denientsprechend zeigt auch die erzielte Gasausbeute einen bedeutenden Fortschritt gegenüber dem bisher ausgeübten Verfahren. Be-.sonders wichtig ist jedoch, -daß infolge des stetigen Betriebes und des Nebeneinandergeliens der 1?ritgasung und der Vergasung ein Gas von außerordentlich gleichbleibender tin,1 in seinen Teilen gut gemischter Beschaffenheit erzeugt wird.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines \liscligases aus L eucht- und Wassergas, - dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzielung ununterbrochener gleichmäßiger Gaserzeugung von größter Wirtschaftliclikeit in einem wagerechten öder geneigten Vergasungsraum das zu entgasende und zu vergasende Gut (Kohle, 1-Iolz, Torf, ölschiefer o. dg1.) durch Nachschieben frischer Ladung von der Gasabzugseite aus und unter Einführung von Dampf aus der Entladeseite so langsam weiterbewegt wird, daß, während an der Ladeseite unter Erhaltung der leicht zersetzlichen hochwertigen Stoffe (z. B. Tieftemperatur) entgast wird, an der Entladeseite weitgehende Vergasung stattfindet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, (laß die Ladung in zeitlichen Zwischenräumen erfolgt, deren Datier nach oben begrenzt ist durch die Hälfte der Entgasungsdauer und nach unten dadurch, daß die Stücke der vorher eingebrachten Ladung durch Entgasung bereits eine solche Festigkeit erhalten haben, daß sie dein Stoßdruck der Ladeniaschine standhalten.
  3. 3. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch solche Anordnung der Beheizung des Gaserzeugungsraumes, daß seine Temperatur von der Lade- zur Entladeseite hin von einer niedrigen Anfangstemperatur (z. B. von der Schweltemperatur der zu entgasenden Stoffe) bis über iooo° C zunimmt. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gaserzeugungsrauin finit einer unbeheizten Verlängerung versehen ist, in der die verfügbare Wärme der Rückstände durch Überleiten von Wasserdampf zu dessen Überhitzung oder zur Erwärmung von Unter-oder Oberluft für den Retortenofen oder durch gleichwertige i\Iittel ausgenutzt wird. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gaserzeugungsraum am Ausstoßende mit einem Raum versehen ist, der die ausgestoßenen Rückstände aufnimmt, damit sie durch einen gasdichten Verschluß entfernt werden rönnen.
DENDAT351010D Verfahren zur Herstellung eines Mischgases aus Leucht- und Wassergas Expired DE351010C (de)

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