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Vorrichtung zum seitlichen Ausgeben von
aus einem Lastwagen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum seitlichen Ausgeben
von Schüttmaterial aus einem Lastwagen mit kippbarem Aufbau zu Straßenrandherstellung,
bestehend aus einer im Bereich des Lastwagenhecks unterhalb der Bordwand anbringbaren,
sich über mindestens die gesamte Bordwandbreite erstreckenden Wanne, in der eine
Förderschnecke angeordnet ist, die mit einem Antriebsmotor gekuppelt ist.
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Eine solche Vorrichtung ist aus der EP-PS 17 587 bekannt. Die Wanne
ist am Fahrgestell befestigt, bleibt also beim Kippen des Aufbaukastens stationär.
Die Bordwand ist mit Auslaßöffnungen versehen, die durch Schieber verschlossen sind,
welche so verstellt werden können, daß bei gekipptem Aufbau eine begrenzte Menge
des Schüttmaterials in die Wanne fällt. Nachteilig ist, daß am Lastwagenheck maßgebliche
Anderungen vorgenommen werden müssen, die Bedienung Erfahrung und viel Aufmerksamkeit
verlangt, da während des Austragvorganges mit zunehmendem Kippwinkel des Aufbaus
die Schieber in den Bordwandöffnungen verstellt werden müssen, wenn die in die Wanne
fallende
Schüttgutmenge konstant gehalten werden soll und daß gleichwohl
eine Überfüllung der Wanne mit Schüttgut nicht sicher verhindert werden kann, mit
der Folge, daß Beschädigungen an der Schnecke bzw. Ihrem Antrieb auftreten und Schüttgut
unkontroliert auf die Straße fallen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Vorrichtung dahingehend
zu verbessern, daß sie an allen herkömmlichen Fahrzeugen mit Kippaufbau mit wenigen
Handgriffen angebracht und auch wieder abgenommen werden kann, ohne am Fahrzeug
maßgebliche Änderungen vornehmen zu müssen und ein narrensicherer einwandfreier
Betrieb gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wanne an
beiden Seiten durch an ihr befestigte bzw. angeschweißte Seitenplatten geschlossen
ist, die bis mindestens nahe der Oberkante der Aufbau-Seitenwände hochgezogen sind
und Befestigungsmittel zum lösbaren Befestigen an den Aufbauseitenwänden aufweisen,
daß die im Austragbereich der Wanne vorgesehene Seitenplatte eine Austragöffnung
mindestens gleich dem Schneckendurchmesser aufweist und daß an der hinteren Wannenwand
und/oder den Seitenplatten Anschlagmittel für die im Bereich der Aufbauoberkante
schwenkbar gelagerte Bordwand vorgesehen sind,
wobei die bis zum
Anschlag ausgeschwenkte Bordwand mit der Wanne und den Seitenplatten eine, den Aufbaukasten
nach hinten verlängernde, im wesentlichen geschlossene Kammer begrenzen.
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Die erfindunysgemäße Vorrichtung verlangt keine Anderungen am Fahrzeug
bzw. dessen kippbarem Aufbau, wenn man davon absieht, daß an den Fahrzeugseitenwänden
jeweils obere Haken anzuschweißen sind, in die die Anbauvorrichtung mittels an ihr
befestigter Lochlaschen angehängt wird. Zur Lagesicherung können vorzugsweise die
Seitenplatten mittels unteren Laschen mit zwei Schrauben an den Aufbauseitenwänden
festgeschraubt werden. Montage und Demontage sind so denkbar einfach Wenn ein ausreichend
starker Antriebsmotor verwendet wird, brauchen keinerlei Einstellvorrichtungen zur
Begrenzung der Einfüllmenge in die Wanne vorgesehen zu sein. Der Betrieb wird dadurch
narrensicher, da jegliche Dosiereinstellungen entfallen. Wird der Aufbau gekippt,
schwenkt die Bordwand automatisch bis zum Anschlag aus, womit die geschlossene Kammer
oberhalb der Wanne über die ganze Breite und die Höhe des Aufbaus mit dem Aufbauinhalt
kommuniziert. Die Kammer ist immer mlt Schüttinaterial gefüllt und die Austragmenge
ist daher allein abhängig von der eingestellten Drehzahl der Förderschnecke. Obwohl
der Antriebsmotor
eine große Drehkraft aufbringen muß, werden die
Reaktionskräfte allein von der Anbauvorrichtung aufgenommen und diese ist dank der
versteifenden Seitenplatten dazu in der Lage. Die Wanne kann niemals überlaufen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bestehen darin, daß die
Wannenvorderwand unmittelbar an der Hinterwand des Aufbaubodens anschließt.
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Jegliche Abstandshalter oder Verstrebungen entfallen damit. Die Seitenplatten
verlaufen vorzugsweise längs ihrer Hinterränder schräg nach vorn und oben und verjüngen
sich damit in der Breite nach oben. An den Hinterrändern sind vorzugsweise sich
über deren ganze Länge erstreckende innere Deckwandstreifen angeschweißt, die von
der ausgeschwenkten Bordwand untergriffen werden.
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Ein besonders wichtiges Merkmal besteht noch darin, daß die Hinterwand
der Wanne gegenüber deren Vorderwand hochgezogen ist und damit die ausgeschwenkte
Bordwand überlappt. Die Kammer oberhalb der Förderschnecke ist damit allseitig spaltenfrei
geschlossen.
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Die Bedienung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist äußerst einfach,
da lediglich der Antriebsmotor für
die Förderschnecke ein- und
auszuschalten ist. Da die Haltehaken die Bordwand beim Anheben des Aufbaus selbsttätig
freigeben, füllt sich die Mulde mit Schüttmaterial automatisch. Irgendwelche Handgriffe
entfallen zu Beginn des Austragvorganges genauso wie nach Beendigung, weil die Bordwand
selbsttätig in die Schließstellung zurückfällt und verriegelt wird.
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Eine wichtige Weiterbildung der Erfindung besteht noch darin, daß
an der Hinterwand der Wanne oder den Seitenplatten einstellbare Anschlagmittel für
die ausschwenkbare Bordwand vorgesehen sind. Es genügen an beiden Enden der Wanne
vorgesehene Schraubspindeln, an denen die Bordwand beim Ausschwenken anschlägt,
sodaß der Eintrittsspalt für das Füllen der Wanne verkleinert wird. Dank dieser
Ausgestaltung können Antriebsmotoren von geringerer Drehkraft verwendet werden.
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Insbesondere wenn die Bordwand bis an die Wannenhinterwand schwenken
soll, wird als Antriebsmotor ein Hydraulikmotor verwendet und zwar vorzugsweise
über ein Untersetzungsgetriebe, um die hohe Drehkraft zu erzeugern. Da die Kipper
für den Anhängerbetrieb am Heck mit Hydraulik-Versorgungsanschlüssen
versehen
sind, läßt sich das Hydrauliksystem der Anbauvorrichtung mit wenigen Handgriffen
an das fahrzeugseitige Versorgungssystem anschließen.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die
Erfindung näher beschrieben.
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Es zeigt FIG. 1 eine perspektivische Ansicht der Rückseite des Kipperaufbaus
und der an diesem anzuhängenden Anbauvorrichtung und FIG. 2 eine schematische Längsschnittansicht
durch die am Aufbau angehängte AnbauVorrichtung.
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Der Kipperaufbau 10 weist in bekannter Weise zwei Seitenwände 12 und
eine rückwärtige Bordwand 14 auf, die um Schwenklager 16 im Bereich der Oberränder
der Seitenwände 12 an diesen schwenkbar gelagert ist.
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An den beiden Heckpfosten 18 des Aufbaus 10 sind nach hinten weisende
obere Haken 20 und untere Gewindelochplatten 22 angeschweißt. Die allgemein mit
24 bezeichnete Anbauvorrichtung besteht aus einer Wanne 26 von etwa halbkreisförmigem
Querschnitt und einer Länge etwa gleich der Breite des Fahrzeugaufbaus 10. An den
beiden gegenüberliegenden
Enden der Wanne 26 sind Seitenplatten
28 angeschweißt, die sich nach oben verjüngen und zwar läuft die Vorderkante jeder
Seitenwand 28 vertikal, während der Hinterrand schräg nach vorn oben verläuft. Sowohl
der Vorderrand als auch der Hinterrand jeder Seitenplatte 28 mündet unten tangential
in die halbkreisförmige Wannenkontur. Die in FIG. 1 links dargestellte Seitenplatte
28 hat eine etwa kreisförmige Austragöffnung 30, die koaxial zu einer in der Wanne
angeordneten Förderschnecke 32 liegt und im Durchmesser etwas größer als diese ist.
Am Austragende ist die Schneckenwelle 34 in einer Lagermuffe 36 gelagert, die an
einer vertikalen Strebe befestigt ist, welche ihrerseits an der Seitenplatte aufgehängt
ist.
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Die Wanne 26 ist durch ein Wannenverlängerungsstück 40 am Austragende
verlängerbar, das mittels Haken an der Seitenplatte 28 angehängt wird. Das Wannenverlängerungsstück
40 hat eine eigene Förderschnecke 42, die mit dem vorstehenden Ende der Schneckenwelle
34 bajonettverschlußartig kuppelbar ist.
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An CDm im Austragende gegenüberliegenden nae ist die Schneckenwelle
34 in einem Lager der Seitenplatte 28 gelagert und trägt außerhalb der Seitenplatte
28
ein nicht dargestelltes großes Kettenrad, das mit einem kleinen Kettenrad durch
eine Antriebskette verbunden ist. Das kleine Kettenrad sitzt auf der Antriebswelle
eines Hydraulikmotors 44, der außenseitig an der Hinterwand 46 der Wanne 26 befestigt
ist.
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Um die Anbauvorrichtung 24 am Aufbau 10 befestigen zu können, stehen
von beiden Seitenwänden 28 jeweils eine obere und eine untere Lochlasche 48 bzw.
50 rechtwinklig ab. Mittels der Laschen 48 wird die Anbauvorrichtung 24 an den Haken
20 des Aufbaus 10 angehängt und mittels der unteren Laschen 50 und der Lochplatten
22 angeschraubt. Dann werden die beiden Hydraulikanschlußleitungen 52 an die nicht
dargestellten Versorgungsanschlüsse am Fahrgestellheck angekuppelt. Die Anbauvorrichtung
ist damit betriebsbereit und durch Betätigen eines Ventiles 54 kann die Förderschnecke
32 in Drehung versetzt werden.
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Wie sich aus FIG. 2 ergibt, schließt die Vorderwand 56 der Wanne 26
unmittelbar am Hinterrand des Ausbaubodens 58 an. Die Hinterwand 46 der Wanne 26
ist höher ausgebildet als die Vorderwand 5C.. Wird nun der Aufbau 10 vorn angenoben,
wird automatisch die Verriegelung 60 der Bordwand 14 freigegeben und diese verschwenkt
beim
Weiterkippen des Aufbaus 10 zwischen den Seitenplatten 28
nach hinten bis zur Anlage an der hochgezogenen Hinterwand 46 der Wanne 26. An die
Seitenwände 28 sind innenseitig an deren Oberrändern jeweils Deckwandstege 62 angeschweißt,
die die Bordwand 14 in der ausgeschwenkten Stellung übergreifen und ebenfalls als
Anschlagmittel für diese dienen können. In der ausgeschwenkten Stellung 14' der
Bordwand 14 wird somit eine den Fahrzeugaufbau nach hinten verlängernde allseits
geschlossene Kammer 64 gebildet, die lediglich nach vorn zum Aufbau hin offen ist.
Das Schüttgut fällt in die Kammer 64, ohne daß von Hand eingegriffen zu werden braucht
und wird durch die Förderschnecke 32 aus der Wanne 26 und der Wannenverlängerung
40 seitlich ausgetragen. Ist alles Material ausgegeben, wird der Aufbau wieder abgesenkt,
wobei die Bordwand 14 aus der Stellung 14' in die Schließstellung gelangt und wieder
verriegelt wird.
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Für besonders schwere Schüttgüter muß die Anbauvorrichtung 24 entsprechend
stabil ausgebildet sein und der Hydraulikmotor 44 muß eine entsprechend große Drehkraft
haben. Falls die Anbauvorrichtung für leichtere Schüttgüter konzipiert und mit einem
entsprechend schwächeren Motor ausgestattet ist, kann sie gleichwohl auch für schwere
Schüttgüter eingesetzt werden, wenn dafür gesorgt wird, daß die Wanne 26 nur teilweise
gefüllt
wird. Um dies zu erreichen, sind innenseitig benachbart der beiden Seitenplatten
28 Schraubspindeln 66 drehbar gelagert, die mittels Handkurbeln 68 soweit verschraubt
werden, daß sie Anschlagmittel für die Bordwand 14 darstellen und deren Ausschwenkbewegung
begrenzen. Das Schüttgut kann dann nur durch den mehr oder weniger breiten Spalt
zwischen der Vorderwand 56 der Wanne 26 und der Unterkante der Bordwand 14 in die
Wanne 26 gelangen und diese somit nur teilweise füllen. Der Förderbetrieb der Schnecke
32 erfordert dann entsprechend geringere Drehkräfte.