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Titel: Bewegungsfugenleiste für Fußbodenkonstruktionen
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Bewegungsfugenleiste fur Fußbodenkonstruktionen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Bewegungsfugenleiste für Fußbodenkonstruktionen, bestehend aus einer,
in den Aufbau der Konstruktion einzubettenden Profilleiste und aus einer mit der
Profilleiste verbundenen, bis in den Trittbereich der Fußbodenkonstruktion ragenden
Füllleiste, die aus einem anderen Material als die Profilleiste besteht.
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Als Bewegungsfugenleiste für Fußbodenkonstruktionen, die einen Estrich
umfassen, ist die sogenannte ECRO-Fuenschiene bekannt (vgl. 1973 herausgegebenen
Prospekt).
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Die Bewegungsfugenleiste besteht aus einer Profilleiste, die im Querschnitt
etwa die Form einer stilisierten Lilie besitzt. Die Profilleiste ist mit einem spitzen,
nach unten zeigenden Profil fuß versehen, wobei das Profil insgesamt einen in Längsrichtung
verlaufenden, etwa rechteckigen Hohlraum aufweist. Das Einsetzen der Leiste in den
Estrich erfolgt, indem die Profilleiste, die vorher mit einer Hilfsschiene versehen
sein muß, geradlinig auf den fertig verriebenen Estrich aufgesetzt und in den frischen
Estrich eingedrückt wird. Nach dem Eindrücken muß die Oberkante der Profilleiste
bündig mit der Estrich-Oberfläche sein. Anschließend muß der Estrich noch einmal
verdichtet und geglättet werden. Nach dem Erhärten des Estriches wird die Hilfsschiene
entfernt und eine Elastik-Fugenfüllung eingesetzt, die
beispielsweise
aus Schaumgummi besteht und eine Stauchung und Dehnung der Bewegungsfugenleiste
insgesamt in einem gewissen Rahmen erlaubt. Dabei ist es auch möglich, die Elastik-Fugenfüllung
("Fülleiste") etwas aus der Profilleiste nach oben herausragen zu lassen, so daß
dieser Bereich eine Belagtrennung, beispielsweise bei aufgelegten, verklebten Fliesen
erlaubt.
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Nachteilig bei der bekannten Bewegungsfugenleiste ist, daß sie in
den feuchten Estrich-Mörtel hineingearbeitet werden muß, wobei die Oberfläche des
Estriches leicht beschädigt werden kann. Da die Bewegungsfugenleiste nach unten
keinen festen Halt und auch keine. Standfläche aufweist, kann nicht ausgeschlossen
werden, daß sie beim Eindrücken weiter hineingedrückt wird als bis zur Bündigkeit
mit der Estrich-Oberfläche erwünscht. In diesen Fällen muß die Profilleiste wieder
herausgezogen und erneut eingedrückt werden, wobei Hohlräume unterhalb der Leiste
nicht zu vermeiden sind. Außerdem sind mehrere Arbeitsgänge erforderlich für das
Herausziehen der Hilfsleiste und das Eindrücken der Fülleiste.
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Weiterhin wurde vom Anmelder bereits eine zweiteilige Bewegungsfugenleiste
für Estriche vorgeschlagen, bei der der erste Teile eine nach oben offene, im wesentlichen
U-förmige Profilschiene und der zweite Teil eine in die Profilschiene eingesetzte
Einsatzzunge ist. Die U-förmige Profilschiene ist an ihrer Basis mit einer Standfläche
versehen. Die Einsatzzunge ist höhenverstellbar in die Profilschiene eingeschoben.
Diese Bewegungsfugenleiste wird insbesondere bei Fließ- und Heizestrichen angewandt.
Sie schließt mit ihrer Oberkante mit der Oberfläche des fertigen Estriches bündig
ab. Auf den Estrich wird dann im allgemeinen noch eine weitere Schicht gelegt, beispielsweise
ein Teppichbodenbelag oder dergleichen, so daß die Scheitelfläche der Bewegungsfugenleiste
nicht direkt bis in den. Trittbereich
ragt (vgl. Patentanmeldung
P 34 24 198.1 des Anmelders).
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Demnach sind insbesondere begehbare Oberflächen, Fliesen und dergleichen,
nicht direkt mit .einer Bewegungsfugenleiste gemäß eigenem Vorschlag des Anmelders
zu versehen.
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Es stellt sich demnach die Aufgabe, die vorgenannten Bewegungsfugenleisten
dahingehend zu verbessern, daß die beschriebenen Nachteile beseitigt werden. Insbesondere
soll eine Bewegungsfugenleiste geschaffen werden, die nicht in den feuchten Estrich
eingedrückt werden muß und die weiterhin den Vorteil hat, auf eine bereits vorhandene
Fläche der Fußbodenkonstruktion aufgesetzt werden zu können, um dann bis in den
begehbaren Fußbodenbereich nach oben zu ragen, und die dort eine standfeste Belagtrennung,
insbesondere für Belegung mit keramischen Platten oder Fliesen, ergibt.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Bewegungsfugenleiste der
eingangs genannten Art gemäß Erfindung dadurch ermöglicht, daß die aus Profil- und
Fülleiste zusammengesetzte Bewegungsfugenleiste aus einstückig vor dem Einbetten
verbundenen Teilen besteht, insgesamt U-förmig mit nach unten zeigender Öffnung
ausgebildet ist, wobei wenigstens einer der U-Schenkel mit seinem unteren freien
Ende alsStandfläche dient, und bei der die Fülleiste den U-Verbindungsschenkel bildet.
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Eine solche Bewegungsfugenleiste, bei der vorzugsweise der oder die
als Standfläche dienende(n) U-Schenkel mit einem die Standfläche vergrößernden Fußelement
versehen ist bzw. sind, kann sowohl auf eine fertige Estrich-Oberfläche mit der
Standfläche aufgesetzt und dort befestigt werden; sie kann aber auch in den Estrich
eingebettet werden, wenn die Höhe des Elementes der Estrichhöhe entspricht.
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Dabei ist besonders vorteilhaft, daß durch Einkleben, vorteilhafterweise
durch Co-Extrudieren, die Fülleiste im Verbindungsbereich der U-Schenkel eingelassen
ist.
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Sie besteht aus einem Material, das besonders abriebfest ist, beispielsweise
aus einem leicht geschäumten Polyvinylchlorid, das ohne weiteres mit dem übrigen
Material der Profilleiste (Hart-Polyvinylchlorid) co-extrodiert werden kann. Um
die Fülleiste optisch in die Verfugung einzupassen, ist die Fülleiste so breit angelegt,
daß sie von oben gesehen die U-Schenkel seitlich überragt.
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Eigenschaften und Möglichkeiten der Bewegungsfugenleisten gemäß Erfindung
werden anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Die Figuren zeigen: Figur 1 eine
Bewegungsfugenleiste in einer ersten Ausführungsform, eingebaut in eine Fußbodenkonstruktion
mit Fliesen; Figur 2 eine zweite Ausführungsform der Bewegungsfugenleiste, eingebaut
in eine Fußbodenkonstruktion mit Mörtelbett; Figur 3 in einer gegenüber Figur 2
vergrößerten Darstellung die Bewegungsfugenleiste der Figur 2.
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Figur 1 zeigt eine Fußbodenkonstruktion, bei der auf einen tragenden
Untergrund, beispielsweise auf eine Betondecke 1, zunächst eine Wärmedämmschicht
2 aufgelegt ist, die mit einer Abdeckung 3 gegen eine darüberliegende Estrich-Schicht
4 getrennt ist. Die Estrich-Schicht 4 ist mit einer Bewehrung 5, wie angedeutet,
versehen.
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Außerdem können in den Estrich auch Heizkabel oder -rohre eingebettet
sein. Die Estrich-Schicht 4 weist ferner eine Bewegungsfuge 6 auf, die sich nach
oben bis in den aufliegenden Belag fortsetzt. Auf die Estrich-Schicht 4 ist über
eine vermittelnde Klebeschicht 7 ein
Fliesenbelag 8 aufgelegt. Als
Fliesen eignen sich bekannte keramische Platten, jedoch auch Kunststoff-Platten.
Nach den bekannten Vorschriften (vgl. Merkblatt "Keramische Fliesen und Platten,
Naturwerkstein und Betonwerkstein auf beheizten Fußbodenkonstruktionen", herausgegeben
vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e. V., Bonn, 1980) sind bei Einbau
derartiger Fußbodenkostruktionen Bewegungsfugen vorzusehen, die die oberhalb der
Wärmedämmschicht 2 liegenden Bauteileim gesamten Querschnitt trennen. Bewegungsfugen
können mit Bewegungsfugenleisten geschlossen werden. Eine starre Verbindung darf
an keiner Stelle vorhanden sein.
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Während die Bewegungsfuge 6 im Bereich der Estrich-Schicht beispielsweise
durch ein Füllmaterial, wie Steinwolle, geschlossen werden kann, muß der Fliesenbelag
8 in der Bewegungsfuge wasserdicht gefüllt sein.
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Hierfür ist eine Bewegungsfugenleiste 10 gemäß Erfindung vorgesehen.
Im Ausführungsbeispiel ist die Höhe H entsprechend der Höhe Fliese + Kleber mit
10 mm anzunehmen.
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Die Bewegungsfugenleiste 10 besteht aus zwei spiegelbildlich zueinander
stehenden L-förmigen Profil-Teilen 11, 11', die durch eine Fülleiste 12 zu einem
U-förmigen Gebilde verbunden sind. Die beiden U-Schenkel 13, 13' sind dabei in einem
Abstand A von etwa 8 mm voneinander getrennt. Die Fülleiste 12 ist zusammen mit
den Teilen 11, 11' co-extrudiert worden. Die Fülleiste 12 besteht beispielsweise
aus abriebresistentem Kunststoff, wie PVC oder Polyurethan, oder ist mit einer abriebmindernden
Beschichtung versehen, so daß sie innerhalb des Bodenbelages nicht wesentlich schneller
verschleißt als der Fliesenbelag. Die U-Schenkel 13, 13' laufen aus in nach außen
abstehende Standleisten 14, 14', die über die gesamte Länge der Bewegungsfugenleiste
10 reichen. Diese Standleisten 14, 14' können direkt auf die Estrich-Oberseite aufgeklebt
werden oder dort festgenagelt werden.
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Wesentlich ist, daß die Fülleiste 12 das Bild einer dauerelastisch
verfugten Bewegungsfuge ergibt. Die Fülleiste 12 ist deshalb im Querschnitt pfropfenförmig
gestaltet, d. h., ihre obenliegenden Schultern überdecken seitlich die L-förmigen
Teile 11, 11', so daß deren Kanten von oben nicht zu sehen sind.
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Bei Verwendung der Bewegungsfugenleiste'10 gemäß Figur 1 ist vorteilhaft,
daß diese beim Fliesenverlegen sofort mit eingebaut werden kann. Eine Metall-Abschlußschiene
ist nicht mehr notwendig. Es entfällt selbstverständlich das nachträgliche Einspritzen
von dauerelastischen Massen, so daß der Einbau insgesamt kostengünstig und rasch
vonstatten geht.
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In den Figuren 2 und 3 ist eine andere Ausführungsform der Bewegungsfugenleiste
für Fußbodenkonstruktionen dargestellt. Auf eine tragende Betondecke 1 ist eine
Dämmschicht 2 mit Abdeckung 3 aufgebracht, die den unteren Teil der Fußbodenkonstruktion
bildet. Auf diesen Unterbau ist eine sogenannte Dickbett-Verlegung von Fliesen 8
vorgesehen. Auf die Abdeckung 3 ist hierbei ein relativ dickes Mörtelbett 16 gesetzt.
Vor Aufbringen der verstreichbaren Mörtelbett-Masse wird bereits eine Bewegungsfugenleiste
20 an den vorbestimmten und vorberechneten Stellen angebracht. Die Bewegungsfugenleiste
20 besteht aus zwei L-förmigen Teilen 21, 21', die sich spiegelbildlich im Abstand
A gegenüberliegen, so daß ein insgesamt U-förmiges Gebilde entsteht, wenn eine Füllleiste
22 den U-Verbindungsschenkel herstellt. Die Füllleiste 22 besteht aus einem elastischen,
mit den Teilen 21, 21' co-extrudierten Kunststoff.
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Die Materialien der Teile 21, 21' bzw. 22 unterscheiden sich also
insbesondere darin, daß für die U-Schenkel ein relativ steifes Material gewählt
wird, während für die Fülleiste 22 ein relativ stark zusammendrückbares, einen
kleineren
Elastizitätsmodul aufweisendes Material verwendet wird, das die Bewegungen der Fußbodenkonstruktion
im Bereich der Bewegungsfuge ausgleichen und mitmachen kann.
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Die L-förmigen Teile bestehen aus den vertikalen U-Schenkeln 23, 23',
die in die Standfläche vergrößernde Fußelemente, nämlich die abstehenden Standleisten
24, 24', auslaufen. Diese wiederum sind mit Langlöchern 25 versehen, die in Abstand
sich über die gesamte Länge wiederholen. Diese Langlöcher 25 haben einmal den Zweck,
daß durch sie hindurch die Mörtelmasse dringt und damit für eine verbesserte Befestigung
sorgt. Sie können in Sonderfällen auch als Nagellöcher dienen, wenn eine direkte
Aufbringung von Bewegungsfugenleisten 20 auf eine Standfläche erwünscht ist.
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Die Standleisten 24, 24' zusammen mit den übrigen Teilen der Bewegungsfugenleiste
20 bewirkt mit Vorteil außerdem, daß ein Höhenversatz des in der Fuge getrennten
Mörtelbettes 16 zu beiden Seiten der Bewegungsfuge verhindert wird. Die Standleisten
verankern sich zu beiden Seiten der Fuge in der Mörtelmasse, so daß eine gegenseitige
Höhenverschiebung der Mörtelbettungen wesentlich erschwert wird.
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Für die'Fülleisten 22 ist ein abriebresistentes Material vorgesehen.
Es ist jedoch alternativ auch möglich, lediglich eine abriebresistente Beschichtung
22' im Scheitelbereich der Fülleiste aufzubringen.
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Um für verschiedene Mörtelbett-Dicken einen Höhenausgleich bzw. eine
Vergrößerungsmöglichkeit vorzusehen, ist im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 in
den Innenraum der Profilleiste eine Einsatzzunge 26 eingeschoben.
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Diese Einsatzzunge 26 ist höhenverstellbar innerhalb des von den beiden
Teilen 21, 21' gebildeten Hohlraums so
eingeschoben, daß sich eine
Raststellung an den vorspringenden Stufen 27, 27' bzw. 28, 28' des Profiles ergibt.
Die Einsatzzunge 26 selbst besteht aus einem Kunststoff-Hohlprofil, das mit federnden
Wandungen versehen ist. Zur Verbesserung des Federungseffektes ist das Kunststoffprofil
mit zwei die senkrechten Wände verbindenden und die Zusammendrückbarkeit vermindernden
Feder-Knickstegen 28, 29 versehen. Die Feder-Knickstege 28, 29 sind V-förmig angeordnet
jeweils in einem Drittel der Höhe des Einsatzzungenprofils und zeigen mit ihren
Scheiteln zueinander. Weiterhin ist die Außenseite der Einsatzzunge 26 mit Versteifungs-
und Rastrippen 30 versehen, die die Halterungsfähigkeit innerhalb der Bewegungsfugenleiste
20 verbessern. Darüber hinaus ist auch wenigstens einer der U-Schenkel 23, 23' an
seiner Außenseite mit mit den vorspringenden Stufen 27, 27' bzw. 28, 28' korrespondierenden
Vorsprüngen 31 versehen.
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Diese Teile erleichtern beim Einbau das Anlegen und Einbringen der
Bewegungsfugenleiste 20. Die Einsatzzunge 26 kann demnach unter definierter Eindringtiefe
zwischen die U-Schenkel 23, 23' eingeschoben werden.
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Mit der Bewegungsfugenleiste 20 gemäß der Figuren 2 und 3 kann demnach
wirtschaftlich und zeitsparend gearbeitet werden. Die Leiste kann zusammen mit der
Einsatzzunge 26 in eine Dickbettmörtelmischung bzw. Estrich-Mischung ab Oberkante
des fertigen Fußbodens eingebaut werden. Es ergibt sich eine durchgehende Bewegungsfuge
6' von der Dämmschicht bis zur Oberseite, wobei hier ein abriebfester Scheitel der
Bewegungsfugenleiste 20 vorgesehen ist. Die Einsatzbereiche der Bewegungsfugenleiste
20 sind demnach: Fliesen, Naturstein-und Spaltplattenbelege; PVC, Parkett- und Textilbelege
und dergleichen.
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Der Einbau ist schnell und kostengünstig. Metallabschlußschienen sind
nicht erforderlich, da die Bewegungsfugenleisten auch an die Stelle von Abschlußleisten
treten
können. Eine elastische Fugenausfüllung nach dem Einbau der Beläge ist nicht mehr
erforderlich.
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