DE3505075C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Vernichten von blattförmigen
Material durch Zerschneiden in Streifen und Schnitzel mit einem
Schneidwerk, bestehend aus zwei parallelen Walzen, die über ein
Getriebe gegenläufig angetrieben werden und die mit spanlos
gefertigten Messerscheiben bestückt sind, die ineinandergreifen
und formschlüssig auf den Walzen befestigt sind.
Es sind derartige Geräte unter dem Begriff Aktenvernichter
bekannt, die Papiere, Filme, Kartons zerkleinern und damit
das darauf enthaltene Schriftgut unleserlich machen. Die Schneid
werke solcher Aktenvernichter bestehen meist aus 2 parallelen
Walzen mit Messerscheiben, die sich versetzt gegenüberrstehen und
sich auf einen Teilstück des Umfangs zahnradähnlich über
schneiden, so daß Schneidflächen entstehen, die das Schnittgut
zerkleinern und je nach Form der Aussparungen am Umfang der
Messerscheiben Streifen oder Schnitzel herstellen.
Es ist bekannt, die Messerscheiben und die Zwischenräume ein
stückig aus den Walzen durch Drehen und Schleifen herzustellen.
Nachteil dieser Methode ist, daß die einzelnen Messerscheiben
mit hoher Genauigkeit gefertigt werden müssen. Bei einer Blatt
breite von DIN A4 müssen ca. 130 Messerscheiben und ebenso
viele Zwischenräume so genau gefertigt sein, daß benachbarte
Messerscheiben noch schnittfähig bleiben.
Es ist weiter aus DE-AS 25 26 109 bekannt, anstatt einstückige
Walzen zu verwenden, gestanzte Messerscheiben auf einer Walze
aufzustecken und gegen Verdrehung formschlüssig zu sichern. Die
Zwischenräume werden durch Distanzringe erzeugt. Diese Methode
ist bereits gegenüber der ersten Methode fertigungsgünstiger
und billiger, jedoch ist damit das Problem der hohen Maßgenauig
keit der Einzelelemene nicht behoben.
Auch diese Lösung verlangt eine große Maßgenauigkeit der Einzel
elemente, da sich auch hier die Toleranzen der Scheibendicke von
Messerscheibe und Distanzstück summieren.
Aus DE-OS 32 00 372 ist eine Zerkleinerungsvorrichtung für Abfall
stoffe bekannt, die zwei Messerwellen aufweist, wobei die Messer
scheiben aus zwei gleichen Teilen zusammengesetzt sind. Die
beschriebenen Messerscheiben sind paarweise zueinander konkav
gewölbt, was einen zusätzlichen Arbeitsgang bedeutet, außerdem
sind die Messerscheiben und die Abstandsscheiben auf der Welle
achsial fest mit einem Klingenhaltering verschraubt. Ein Tole
ranzausgleich der Scheibenabstände ist äußerst gering und nur
im Bereich der Elastizität der Scheibenwölbung möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schneidwerk mit Schneidelementen
herzustellen, deren Dickentoleranzen keinen Einfluß auf das
schneidfähige Ineinandergreifen der versetzt gegenüberstehenden
Messerscheiben und Zwischenräume über die gesamte Schnittbreite
hat und das aus billigen Massenteilen aufbaubar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Teile
Stanzteile sind und daß die Seiten der jeweiligen Einzugsradien
aneinanderliegen. Stanzteile bilden bei ihrer Herstellung am
Anfang ihrer Schnittkante Einzugsradien, am Ende die Gratseite
aus.
Durch diese Lösung ist es möglich, daß zwei unmittelbar
benachbarte Messerscheiben immer mit ihren "Gratseiten" scharfe
Ecken zwischen Umfang und Stirnfläche bilden und so beste
Voraussetzungen für gute Schneideigenschaften liefern. Die
Messerscheiben bestehen aus Feinstanzteilen, so daß eine
Bearbeitung der Gratseite entfällt. Ein weiterer Vorteil ergibt
sich dadurch, daß eine Messerscheibe von ca. 1,5-2 mm Dicke aus
zwei halb so dicken Blechen herstellbar ist, was besonders beim
Feinstanzvorgang wesentlich ist. Die Materialhärte kann in
bestimmten Grenzen um so höher sein, je dünner das verwendete
Blech ist.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß die
Messerscheiben in Achsrichtung der Walzen lose auf den Walzen
aufgesteckt sind und dazwischenliegende Stege aus Kunststoff, die
ebenfalls lose in Achsrichtung aufgesteckt sind, den Abstand zu
den benachbarten Messerscheiben bilden.
Dieses Merkmal löst das Problem der Maßgenauigkeit der
Messerscheiben und Zwischenräume. Messerscheiben und Stege liegen
aneinander an, unabhängig von ihrer Einzeldicke und bilden ein in
Achsrichtung der Walze pendelndes Paket, das am Anfang und Ende
durch Splinte der Walze oder durch die Achslagerstelle begrenzt
wird. Wenn nun Schnittgut zwischen die Walzen geführt wird, so
erzeugt der Schnittvorgang einen achsialen Druck auf die
Messerscheiben, der zur Folge hat, daß sich eine Schnittluft
zwischen zwei unmittelbar benachbarten Messerscheiben bildet, so
daß diese nicht aneinander reiben. Eine gewisse Reibung der
Messerscheiben ist nur im Stillstand gegeben, da die Stegbreite
kleiner ist als die Breite der beiden Stanzteile der
Messerscheibe.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben und beziehen sich auf die Gestaltung des Steges,
der als Abstandshalter bei Messerscheiben dient. Ein wesent
licher Vorteil ergibt sich daraus, daß dieser Steg aus Kunst
stoff als Spritzteil billig herstellbar ist und daß durch die
Formgebung mehrere Eigenschaften erzielt werden. So wird z. B.
durch die Lage der Walzen- und Führungsbohrung und die die
Messerscheiben überdeckenden Außenabmessungen an den 3
zugänglichen Seiten des Steges erreicht, daß ein Griffschutz
entsteht.
Die vierte, innenliegende Seite des Steges bildet zusammen mit
dem Steg auf der zweiten Walze einen Materialzuführschlitz,
dessen Einlauf durch Fecettierung der Ecken gebildet wird. Ein
wesentliches Merkmal ist, daß die Messerscheiben an ihrem Umfang
mehrere symmetrische Nuten aufweisen, die sich zum Nutgrund hin
erweitern und schräge Unterwände bilden. Daraus ergibt sich der
Vorteil, daß das Schnittgut in zwei Laufrichtungen der Walzen
zerkleinert wird, da der Schnittwinkel in jeder Laufrichtung
gleich ist.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 Ansicht des Schneidwerkes längs der Walzen,
Fig. 2 Schnitt durch das Schneidwerk senkrecht zu den Walzen,
Fig. 3 Draufsicht auf einen Steg.
In Fig. 1 ist die Gehäusewand 7 des Schneidwerkes geschnitten
dargestellt. In ihr sind die parallel verlaufenden Walzen 4, die
die Messerscheiben 1 und die Stege 2 aufnehmen, gelagert.
Außerdem werden auch die als Drehsicherung 5 der Stege 2 dienen
den Wellen 6 in diesen Gehäusewänden 7 geführt und befestigt.
Zugleich dienen die Wellen 6 mit ihren dünneren Ansätzen 14
als Abstandshalter der beiden Gehäusewände.
Zwischen diesen festen Abstand sind auf der unteren Walze 4
jeweils zwei Stanzteile 11, 12 der Messerscheibe 1, ein Stegteil
2, wieder zwei Stanzteile 11, 12 der Messerscheibe usw.
aufgereiht. Die obere der Walzen 4 beginnt mit einem Stegteil 2,
es folgen zwei Stanzteile 11, 12, ein Stegteil 2 usw. Dadurch ist
die obere Walzenbestückung gegenüber der unteren um eine Steg-
bzw. Messerscheibeneinheit versetzt. Begrenzt werden die Steg-
bzw. Messerscheibeneinheiten durch Quersplinte in den Walzen oder
durch Lageransätze in den Gehäusewänden 7. Dabei hat das gesamte
Paket der Stege 2 und Messerscheiben 1 so viel achsiales Spiel,
daß die Messerscheiben 2 der oberen Walze 4 und die der unteren
Walze 4 ohne zu verkanten, ineinandergreifen. Infolge des
schmäleren Stegteiles 2 liegen die Messerscheiben, deren
Stanzteile 11, 12 paarweise mit ihren Einzugsradien 13 aneinander
liegen, mit ihrer "Gratseite" aneinander an in dem Bereich ihres
Umfangs, in dem sie sich überschneiden. Das Wort Gratseite ist
nur zur Unterscheidung der Stanzteilseiten verwendet, durch
Feinstanzen sind die beiden Stanzteile 11, 12 aus denen die
Messerscheibe 2 besteht, praktisch gratfrei. Der Antrieb der
beiden Walzen erfolgt über ein nicht dargestelltes Getriebe,
wobei über ein Zwischenrad die Walzen 4 gegensinnig angetrieben
werden.
In Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Anordnung des Schneid
werks im Gehäuse 9 des Gerätes einen von oben nach unten
unter ca. 15° zur Horizontalen verlaufenden Einführschlitz
bildet, der im Schneidwerk durch die der Walzenbohrung 3
am nächsten liegende Seitenkante 8 des Steges 2 geformt
wird. Die übrigen 3 Seitenkanten des Steges 2 bilden einen
Griffschutz dadurch, daß ihre Außenabmessungen die Außen
durchmesser der Messerscheiben sicher überdecken. Dieser Griff
schutz ist wirksam, wenn das Gehäuse zur Wartung und dgl.
abgenommen ist.
Die Arretierung der Messerscheiben 2 erfolgt formschlüssig auf
den Walzen 4 durch Abplattung des Umfangs, wobei diese Abplattung
längs der Walzenachse spiralförmig verläuft.
Das bewirkt, daß die Nuten am Umfang der Messerscheiben ebenfalls
längs der Walzen spiralförmig versetzt sind. Damit erzielt man
einen aufeinanderfolgenden Schnittverlauf längs der gesamten
Schnittbreite, so daß die Antriebsmittel gleichmäßig belastet
werden.
Die zerkleinerten Teile fallen durch Öffnungen 15 im Boden des
Gehäuses. Die Verwendung von Spritzteilen für die Stege und
Stanzteilen für die Messerscheiben, die keine Nachbearbeitung
erfordern, gewährleisten eine kostengünstige fortschrittliche
Herstellung.
Claims (7)
1. Gerät zum Vernichten von blattförmigen Material durch Zer
schneiden in Streifen und Schnitzel mit einem Schneidwerk,
bestehend aus zwei parallelen Walzen, die über ein Getriebe
gegenläufig angetrieben werden und die mit spanlos gefertig
ten Messerscheiben bestückt sind, die ineinandergreifen und
formschlüssig auf den Walzen befestigt sind, wobei die
Messerscheiben aus zwei gleichen Teilen zusammengesetzt sind
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teile Stanzteile sind und daß die Einzugsradien (13)
aneinanderliegen.
2. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messerscheiben (1) in Achsrichtung der Walzen lose auf
den Walzen (4) aufgesteckt sind und dazwischenliegende Stege (2)
aus Kunststoff, die ebenfalls lose in Achsrichtung aufgesteckt
sind, den Abstand zu den benachbarten Messerscheiben bilden.
3. Gerät nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (2 ) eine rautenförmige Außenkontur aufweisen und
im Bereich der spitzen Ecken zwei Bohrungen unterschiedlichen
Durchmessers (5, 3) besitzen.
4. Gerät nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege (2) lagemäßig zueinander so angeordnet sind,
daß zwei sich gegenüberstehende Stege (2) mit ihrer der
Walzenbohrung (3) nächsten Seitenkante (8) einen
Materialzuführschlitz bilden und die den Einlauf zu
diesem Schlitz bildenden Ecken der Stege (2) facettiert
sind.
5. Gerät nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messerscheiben (1) an ihrem Umfang mehrere symmetrische
Nuten (10) aufweisen, die sich zum Nutgrund hin erweitern und
schräge Nutwände bilden.
6. Gerät nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abmessungen der Stege (2) an drei zugänglichen Seiten die
Außenabmessngen der Messerscheiben (1) überdecken und als Griff
schutz dienen.
7. Gerät nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stegbreite (2) kleiner ist als die Messerscheiben
breite (1).
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