DE4114793C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Aktenvernichter mit einer in einem Gehäuse gelagerten angetriebenen Schneidwal­ ze, die am Umfang mit radial umlaufenden und mit axialem Abstand voneinander getrennten Schneidringen versehen ist, wobei in den zwischen den Schneidringen liegenden Nuten Gegenhalterungen zur Bildung einer Vielzahl von messerartigen Schneiden zum Trennen eines blattförmigen Schneidgutes in einzelne Streifen eingreifen und wobei die Gegenhalterungen über einen Träger im Gehäuse gehalten sind.

Aus der CH-PS 6 56 076 ist ein Aktenvernichter bekannt mit einer Schneidwalze, die mit Zahnreihen unterschiedlicher Zahnhöhen versehen ist. Eine fest abgestütze Zahnleiste wirkt mit der Schneidwalze zusammen, so daß ein zu vernichtendes Dokument durch die Zähne der schnell rotierenden Schneidwalze in Schnipsel zerkleinert wird.

Nachteilig dabei ist der komplizierte Aufbau der Schneidwalzen, die z. B. mindestens vierzig Zahnreihen aufweisen, wobei jede Zahnreihe aus einer Vielzahl von Zähnen, die kleiner als 1 mm sind, besteht. Außerdem muß eine solche Schneidwalze mit hohen Drehzahlen (bis zu 150 U/min) und dementsprechend starken Antrieben arbeiten, da die zu vernichtende Akte nicht zerschnitten, sondern mit den Zähnen zerhackt wird.

Andere herkömmliche Aktenvernichter der gattungsgemäßen Bauart besitzen zum Trennen eines blattförmigen Schneidgutes in einzelne Streifen zwei gegensinnig zueinander drehende Schneidwalzen. Die Anordnung der Schneidwalzen zueinander ist dabei so getroffen, daß die Schneidringe einer Schneidwalze jeweils in die Nuten der anderen Schneidwalze eingreifen. Hierdurch werden von den aneinander vorbeibewegenden Schneidkanten der Schneidringe Schneiden gebildet, durch welche das Schneidgut in einzelne Streifen getrennt wird.

Der konstruktive Aufbau eines derartigen Aktenvernichters ist infolge der Verwendung von zwei Schneidwalzen sowie dem hiermit verbundenen Antrieb beider Schneidwalzen aufwendig und demzufolge teuer. Außerdem erfordert ein derartiger Aktenvernichter einen entsprechenden Bauraum.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Aktenver­ nichter zu schaffen, der im Aufbau einfach ist und einen möglichst geringen Platzbedarf erfordert.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gegenhalterungen von Lamellen gebildet werden, die an einer Gegenhalteplatte als Träger angeordnet sind.

Die erfindungsgemäße Gegenhalteplatte mit ihren Lamellen bildet den Ersatz für eine Schneidwalze. Die aus einem Blech bestehende Gegenhalteplatte ist einfach herzustellen, da ihre Lamellen beispielsweise durch Ausstanzen von Blech­ streifen aus der Gegenhalteplatte hergestellt werden können. Außerdem erfordert die Gegenhalteplatte keinen zusätzlichen Bauraum zu der verbleibenden einzigen Schneidwalze, da die Lamellen in die Nuten zwischen den Schneidringen eingreifen, so daß insgesamt ein kompakt bauender Aktenvernichter erreicht wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß nur noch eine Schneidwalze angetrieben werden muß, wodurch nicht nur der Antrieb einfach wird, sondern auch noch eine Ver­ besserung des Wirkungsgrads erzielt wird.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

In der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung wird ein Aus­ führungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

Es zeigt

Fig. 1 den erfindungsgemäßen Aktenvernichter in einer schematischen Draufsicht;

Fig. 2 den Aktenvernichter in einem Querschnitt gemäß der Linie II-II aus Fig. 1;

Fig. 3 einen Teil der Gegenhalteplatte in einer Vorderansicht.

Ein mit 1 bezeichneter Aktenvernichter besitzt ein durch strichpunktierte Linien angedeutetes Gehäuse 2, in dem eine Schneidwalze 3 beispielsweise zwischen Lagerböcken 4, 5 drehbar gelagert ist. Angetrieben wird die Schneidwalze 3 durch einen Elektromotor 6 direkt oder über ein Getriebe 7.

Die Schneidwalze 3 besteht aus einer Anzahl von Schneid­ ringen 8, die außen am Umfang der Walze mit axialem Abstand voneinander radial umlaufen. Zwischen den Schneidringen 8 verbleiben Nuten 9, in die Lamellen 10 als Gegenhalterungen eingreifen. Die Lamellen sind dabei an einer Gegenhalte­ platte 11 als Träger angebracht, die beispielsweise durch Ausstanzen von rechteckförmigen Aussparungen 12 aus der Gegenhalteplatte 11 auf einfache Weise hergestellt werden können.

Die Gegenhalteplatte 11 verläuft parallel zur Drehachse 13 der Schneidwalze 3 und ist beispielsweise an den Lagerböcken 4, 5 befestigt. Des weiteren ist die Gegenhalteplatte 11 derart dicht zur Schneidwalze 3 angestellt, daß die Lamellen in die Nuten 9 eingreifen und bis auf einen Spalt 14 vom Grund 15 der Nuten 9 entfernt sind, wobei in dieser Lage die Schneidringe 8 die Aussparungen 12 durchsetzen. Hierdurch bilden die breitseitigen Kanten 16 der Lamellen 10 mit den entlanglaufenden längsseitigen Ringkanten 17 der Schneid­ ringe 8 eine Vielzahl von Schneiden, von denen ein zuge­ führtes Schneidgut, z. B. ein Papierblatt in eine Vielzahl von Streifen zerschnitten wird.

Um zu verhindern, daß Papierstreifen von der Schneidwalze 3 mitgenommen werden können, ist zwischen dem Grund 15 der Nuten 9 und der Gegenhalteplatte 11 ein Schneidgut- Abstreifer 18 angeordnet, der mit kammartig verlaufenden Stegen 19 in die Nuten 9 eingreift. Die Stege 19 sind dabei an einem plattenförmigen Blechträger 20 angebracht, der ebenfalls an den Lagerböcken 4, 5 befestigt ist.

Gemäß Fig. 2 läuft die Schneidwalze 3 im Uhrzeigersinn um. Um bei dieser Drehrichtung der Schneidwalze 3 eine Zuführung des Schneidgutes von der Oberseite des Gehäuses 2 verwirklichen zu können, sind der Schneidgut-Abstreifer 18 und die Gegenhalteplatte 11 rechts von dieser angeordnet. In dem Bereich des Gehäuses 2, in dem die Drehrichtung der Schneidwalze 3 auf die Gegenhalteplatte 11 zugerichtet ist, bildet die Gegenhalteplatte 11 mit dem Schneidgut-Abstreifer 18 einen dazwischen liegenden Schneidgut-Einführschacht 21, in den das Schneidgut von der Oberseite des Gehäuses aus eingeführt werden kann. Dabei wird das Schneidgut infolge der auf die Gegenhalteplatte 11 zugerichteten Drehbewegung mitgenommen und selbsttätig in die von den Schneidringen 8 sowie den Lamellen 10 gebildeten Schneiden eingezogen.

In dem Bereich des Gehäuses 2, in dem die Drehrichtung der Schneidwalze von der Gegenhalteplatte 11 weg gerichtet ist, bildet diese zusammen mit dem Schneidgut-Abstreifer 18 einen dazwischen liegenden Schneidgut-Auswurfschacht 22. Durch die sich im wesentlichen parallel zur Hochachse 23 des Gehäuses 2 erstreckende Gegenhalteplatte 11 und Schneidgut-Abstreifer 18 ergibt sich, daß der Einführschacht 21 zur Oberseite und der Auswurfschacht 22 zum Boden des Gehäuses 2 gerichtet ist.

Damit die Zuführung des Schneidgutes erleichtert ist und des weiteren der Papierauswurf nicht gestört wird, ist der Einführschacht 21 und der Auswurfschacht 22 jeweils trichterförmig ausgestaltet, was beispielsweise durch entsprechendes Abknicken eines Teils der Gegenhalteplatte 11 und/oder des Schneidgut-Abstreifers erreicht wird.

Die Gegenhalteplatte 11 kann auch gegossen, gespritzt oder geschmiedet sein. Sie kann auch aus einem geeigneten Kunststoffmaterial bestehen.

Es ist ferner möglich, daß diese Platte waagerecht zur Hochachse des Gehäuses 2 angeordnet wird.

Claims (7)

1. Aktenvernichter mit einer in einem Gehäuse gelagerten angetriebenen Schneidwalze, die am Umfang mit radial umlaufenden und mit axialem Abstand voneinander ge­ trennten Schneidringen versehen ist, wobei in den zwi­ schen den Schneidringen liegenden Nuten Gegenhalterungen zur Bildung einer Vielzahl von messerartigen Schneiden zum Trennen eines blattförmigen Schneidgutes in einzelne Streifen eingreifen und wobei die Gegenhalterungen über einen Träger im Gehäuse gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenhalterungen von Lamellen (10) gebildet werden, die an einer Gegenhalteplatte (11) als Träger angeordnet sind.

2. Aktenvernichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden von den breitseitigen Kanten (16) der Lamellen (10) und den an diesen seitlich entlanglaufenden Ringkanten (17) der Schneidringe (8) gebildet werden.

3. Aktenvernichter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Nuten (9) zwischen den Lamellen (10) und dem Grund (15) der Nuten (9) kammartig eingreifende Stege (19) eines Schneidgut-Abstreifers (18) angeordnet sind, wobei die Stege (19) an einem entgegen der Dreh­ richtung der Schneidwalze (3) gesehen von dieser nach oben abführenden plattenförmigen Blechträger (20) ange­ ordnet sind.

4. Aktenvernichter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer (18) und die Gegenhalteplatte (11) in dem Abschnitt des Gehäuses (2), in dem die Drehrichtung der Schneidwalze (3) auf die Gegenhalteplatte (11) zu gerichtet ist, einen Schneidgut-Einführschacht (21) begrenzen.

5. Aktenvernichter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstreifer (18) und die Gegenhalteplatte (11) in dem Abschnitt des Gehäuses (2), in dem die Drehrichtung der Schneidwalze (3) von der Gegenhalteplatte (11) weg gerichtet ist, einen Schneidgut-Auswurfschacht (22) begrenzen.

6. Aktenvernichter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidgut-Einführschacht (21) trichterförmig ausgebildet ist.

7. Aktenvernichter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidgut-Auswurfschacht (22) trichterförmig ausgebildet ist.