DE3504715C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein
Medium zur Erhöhung der Proteinproduktion und insbesondere
der Antikörperproduktion in Kulturen von
Säugerzellen, d. h. Zellen tierischen und menschlichen
Ursprungs (vgl. in diesem Zusammenhang die Oberbegriffe
der Ansprüche 1 und 5).
Herkömmliche Medien zur Kultivierung derartiger
Zellen werden in Entsprechung zu zwei grundlegenden
Publikationen von Eagle über den Einfluß
der Ionenkonzentration auf Zellwachstumszyklen
(Science, 122 (1955), 501-504, und Arch. Biochem.
Biophys., 61 (1956), 356-366) formuliert. Diesen
Publikationen liegt die Feststellung zugrunde,
daß Medien mit 85 bis 115 mM Natrium und 1 bis
10 mM Kalium zum Wachstum von HeLa-Zellen und
Mäuse-Fibroblasten optimal sind. Die Formulierung
von Eagles Grundmedium, das die Basis für nahezu
sämtliche heute in Gebrauch befindlichen Wachstumsmedium
für tierische Zellen darstellt, beruht
auf diesen Ergebnissen.
Einer späteren Publikation (Stubblefield und
Mueller, Cancer Res., 20 (1960), 1646-1655) liegen
Untersuchungen zum Einfluß der Natriumchloridkonzentration
auf Wachstum, biochemische Zusammensetzung
und Metabolismus von HeLa-Zellen zugrunde.
In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, daß
höhere Konzentrationen an Natriumchlorid im Wachstumsmedium
die Zellreplikation verhindern und entsprechend
zu einer Abnahme der Zellzahl führen,
währen die RNA-Synthese sowie die Proteinsynthese
in den überlebenden Zellen gesteigert wird. Als
theoretische Erklärung wurde angegeben, daß durch
den geänderten Salzgehalt die DNA-Replikation behindert
wird, wodurch wiederum die Mitose verhindert
wird und die überlebenden Zellen entsprechend größer
werden können, als dies sonst der Fall wäre. Durch
den Zusatz von Natriumchlorid wurde die Osmolarität
des Mediums geändert; es wurde jedoch kein Versuch
unternommen, diesbezüglich zwischen osmotischen
und ionischen Wirkungen zu unterscheiden.
12 Jahre später wurde über die Kultivierung
von Ehrlich-Ascitestumorzellen in einem durch Zusatz
von Natriumchlorid hypertonisch gemachten
Medium berichtet (Schachtschabel und Foley,
Exp. Cell Res., 70 (1972), 317-324), wobei Versuche
zugrunde lagen, den Einfluß von Medien hoher
Tonizität auf den Wachstumszyklus dieses Typs von
Zellen zu ermitteln. Dabei wurde festgestellt,
daß sich nach einer signifikanten Verringerung
der Zellzahl in der Kultur eine salztolerante
Population mit einem im wesentlichen normalen
Lebenszyklus entwickelte. Diese salztoleranten
Zellen besaßen jedoch gegenüber herkömmlichen Zellen
eine etwas abweichende Morphologie, da sie mehr
Fibroblasten als Epithelzellen ähnelten. Die Generationsdauer
(Zeit zur Verdoppelung der Zellzahl)
nahm mit der Erhöhung der Tonizität der Medien
drastisch zu, während die Anzahl der überlebenden
Zellen abnahm.
Antikörper erzeugende Kulturen, beispielsweise
Milzzellen und Hybridomzellen, werden normalerweise
in Medien wie etwa Serum enthaltenden modifizierten
Eagle-Medien kultiviert. Die Wachstumszyklen von
Antikörper produzierenden Zellen in diesen Medien
und die Menge an sezerniertem Antikörper liegen im
Vergleich zu anderen Protein sezernierenden Zellen,
die in diesen Medien kultiviert werden, im Erwartungsbereich.
Die zunehmende Verwendung von Antikörpern
als biologische Materialien für zahlreiche
Verwendungszwecke, insbesondere aufgrund der Fortschritte
bei der Erzeugung von Hybridomzellen und
monoklonalen Antikörpern, führte jedoch zu einem entsprechend
gestiegenen Bedarf für Antikörper aus
speziellen Zellkulturen.
Myelomzellen werden ebenfalls normalerweise in
isotonischen Medien kultiviert. Da diese Zellen
Protein erzeugen und genetisch modifiziert werden
können, wären hierfür Medien vorteilhaft, mit denen
sich eine gesteigerte Proteinproduktion ohne Verlust
der Lebensfähigkeit der Zellen erzielen läßt.
Der Erfindung liegt entsprechend die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Kultivierung Protein
produzierender Zellen anzugeben, mit dem sich die
Proteinproduktion erhöhen läßt. Dabei sollen auch
Antikörper produzierende Zellen unter Bildung einer
lebensfähigen, sich vermehrenden Kultur zur Produktion
erhöhter Mengen an Antikörpern veranlaßt werden können.
Das Verfahren soll auch zur Steigerung
des Wachstums von Hybridomzellen und der Produktion
monoklonaler Antikörper ohne Zusatz von Feeding-
Zellen zur Kultur geeignet sein. Das Verfahren soll
ferner die Erzielung hoher Proteinausbeuten aus
großvolumigen Zellkulturen mit hoher Zelldichte
ermöglichen. Zugleich soll die Steigerung der
Proteinproduktion von Zellen, beispielsweise
Myelomzellen, unter Erhaltung der Lebensfähigkeit
der Zellen möglich sein.
Zu diesem Zweck soll auch ein geeignetes Medium
angegeben werden.
Die Aufgabe wird bei dem Verfahren des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und dem Medium des Oberbegriffs des Anspruchs 5 gemäß dem kennzeichnenden Teil der Ansprüche 1 und 5 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand
der Unteransprüche 2 bis 4.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Diagramm zur Erläuterung des Einflusses
von durch Zusatz von Aminosäuren
hypertonisch gemachten Medien
auf die Zellpopulation bei einer Kultur
Antikörper produzierender Zellen,
Fig. 2 ein Diagramm zur Erläuterung der Lebensfähigkeit
von in den Medien von Fig. 1
gezüchteten Zellen,
Fig. 3 ein Diagramm zur Erläuterung der Antikörperproduktion
bei in den Medien von Fig. 1
gezüchteten Kulturen,
Fig. 4 ein Diagramm zur Erläuterung des Befunds,
daß ein Medium mit Natriumchlorid ohne
Verlust der Lebensfähigkeit der Zellen
hypertonisch gemacht werden kann und
Fig. 5 eine Vorrichtung zur Proteinproduktion
gemäß der Erfindung.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Förderung der
Proteinproduktion und insbesondere der Antikörperproduktion
in Kulturen von Sängerzellen, genetisch modifizierten Sängerzellen, Antikörper produzierenden Zellen, Myelomzellen oder Zellen innerhalb von Kapseln mit semipermeablen Membranen beruht auf der
überraschenden Feststellung, daß herkömmliche
Medien, wie sie zur Kultivierung Protein erzeugender
Zellen herangezogen werden, so modifiziert werden
können, daß signifikant höhere Proteinausbeuten
bei höherer spezifischer Aktivität erzielt werden,
als dies bisher möglich war. Das erfindungsgemäße
Medium eignet sich zu einer solchen Förderung der
Proteinproduktion.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die
Proteinproduktion das Protein erzeugender Zellen dadurch
erhöht, daß die Zellen in einem hypertonischen
Medium mit einer Osmolarität von mindestens 340 mosm/l
und vorzugsweise einer Osmolarität im Bereich von
340 bis 450 mosm/l und noch bevorzugter von etwa
360 mosm/l kultiviert werden, wobei die Hypertonizität durch Zusatz eines Überschusses an Aminosäuren eingestellt wird. Bevorzugte Medien
sind herkömmliche Wachstumsmedien, beispielsweise
Eagle-Medien, die durch Zusatz erhöhter Mengen von
Aminosäuren hypertonisch gemacht sind, vorzugsweise
mit dem zweifachen üblichen Aminosäuregehalt. Diese
Aminosäuren können absatzweise oder kontinuierlich
zum Medium zugegeben werden. Herkömmliche Medien
können zur Erzielung von höheren Aminosäurekonzentrationen,
als sie normalerweise angewandt werden,
periodisch mit einem Aminosäureüberschuß versetzt
werden. Alternativ dazu kann ein zuvor hergestelltes
hypertonisches Medium kontinuierlich oder intermittierend
durch die Kultur hindurchgeleitet werden. Eine
Erhöhung der Proteinproduktion wird auch bei diskontinuierlich
betriebenen Kulturen durch Verwendung
hypertonischer Medien erzielt. Die Erfindungskonzeption
ist dabei auf beliebige Protein produzierende
Zellen anwendbar, wobei das Verfahren jedoch bevorzugt auf genetisch modifizierte
Zellen wie etwa Hybridomzellen angewandt wird, die
hierdurch zu einer
erheblich höheren Antikörperproduktion veranlaßt
werden, ohne daß sich hierbei ihre Lebensfähigkeit
oder Wachstumsrate signifikant verändert.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich allgemein
günstig zur Steigerung der Proteinproduktion
herkömmlicher Kulturen Protein erzeugender Zellen der oben
definierten Art. Die Erfindungskonzeption ist ferner besonders
günstig auf Protein erzeugende Zellen anwendbar,
die in Kapseln mit permeablen
Membranen eingekapselt sind, die ein entsprechendes
intrakapsuläres Volumen vorgeben. Die Kapselmembranen
können beispielsweise aus einem Polymer aufgebaut sein,
das eine Vielzahl primärer Aminogruppen
besitzt, die durch Salzbindungen an saure Polysaccharide
gebunden sind. Bevorzugte saure Polysaccharide
sind Alginate, während bevorzugte Polymere
mit einer Vielzahl primärer Aminogruppen
Polypeptide sind, wobei Polylysin
und Polyornithin am meisten bevorzugt sind.
Die Erfindung umfaßt ferner ein verbessertes
Wachstumsmedium, das zu einer erhöhten Proteinproduktion
führt. Die erfindungsgemäßen Medien
enthalten essentielle Salze, Nährstoffe und Aminosäuren,
die für das Zellwachstum und die Mitose
förderlich sind, wie dies auch beispielsweise bei
modifizierten Eagle-Medien der Fall ist; die erfindungsgemäßen
Medien sind jedoch demgegenüber
durch Zusatz eines Überschusses von Aminosäuren
modifiziert, der zu einer Erhöhung der Osmolarität
des Mediums auf mindestens 340 mosm/l und vorzugsweise
zwischen 340 und 450 mosm/l und am
bevorzugtesten auf 360 mosm/l ausreichend ist.
Die erfindungsgemäßen Medien führen ohne nachteilige
Beeinflussung der Lebensfähigkeit der Zellen oder
ihrer Wachstumsrate zu einer gesteigerten Proteinproduktion.
Das erfindungsgemäße Verfahren und das Medium
gemäß der Erfindung beruhen auf der Feststellung,
daß, im Gegensatz zur fachmännischen Erwartungshaltung,
hypertonische Medien zu einer gesteigerten
Proteinproduktion und insbesondere einer erhöhten
Antikörperproduktion führen, ohne daß dabei die
Lebensfähigkeit der Zellen beeinträchtigt wird.
Aufgrund der Erfindungskonzeption sind außergewöhnlich
hohe Ausbeuten an Antikörpern bei zugleich
höherer spezifischer Aktivität oder Reinheit
erzielbar, als dies bisher der Fall war,
wobei sowohl kleine Kulturvolumina als auch große
Kulturvolumina mit hoher Zelldichte und Kulturen
unter großtechnischen Bedingungen verwendbar sind.
Frühere Untersuchungen zum Einfluß der Natriumchloridkonzentration
auf HeLa-Zellen und Mäuse-
Fibroblastenzellen führten zu dem Schluß, daß der
optimale Tonizitätsbereich für das Wachstum tierischer
Zellkulturen zwischen 290 und 330 mosm/l liegt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind jedoch
Antikörperausbeuten von 50% des sezernierten Proteins möglich
und Ausbeuten bis zu 62% erzielbar. Aufgrund der hohen
Antikörperkonzentration im ausgeschiedenen Protein
wird die Reinigung der betreffenden Antikörper erleichtert,
was wiederum die Lösung zahlreicher Probleme
im Zusammenhang mit der Reinigung von Antikörpern
und der Verringerung der Kosten derartiger Reinigungsschritte
leichter macht. Hypertonische Medien
eignen sich insbesondere zur Kultivierung von
Hybridomzellen, Myelomzellen und anderen kontinuierlichen
Kulturen von Protein erzeugenden Zellen von
Säugern; sie führen zu einer höheren Proteinproduktion
bzw. höheren Sekretionspegeln, als dies bei herkömmlichen
Medien der Fall ist. Ferner können
genetisch modifizierte Myelomzellen zur weiteren
Erhöhung der Produktion spezifischer Proteine eingesetzt
werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Protein erzeugenden
Zellen können in großen Kulturen bei Zelldichten
von größenordnungsmäßig 10⁸ Zellen/ml entsprechend dem Verfahren
der US-PS 43 52 883 und 44 09 331 sowie
der US-Patentanmeldung Ser.-No. 5 79 493 (DE-OS 35 04 748)
kultiviert werden.
Diese Druckschriften beschreiben Verfahren
zur Einkapselung gesunder, lebensfähiger
Zellen und Verfahren zur Gewinnung von durch diese
Zellen produzierten Substanzen. In den obengenannten
Druckschriften ist angegeben,
daß außerordentlich hohe Zelldichten unter
Verwendung herkömmlicher Medien bei eingekapselten
Kulturen erzielt werden können, wenn dem Sauerstoff-
und Kohlendioxidbedarf durch direktes Durchleiten
eines Gases mit definiertem Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt
durch die eingekapselte Kultur entsprochen
wird. Durch Anwendung dieser Techniken wurden
Kulturen mit einem Volumen von größenordnungsmäßig
30 l und einer Zelldichte von 10⁸ Zellen/ml erzeugt.
Unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erzeugten derartige Kulturen größenordnungsmäßig
3 bis 6 g monoklonale Antikörper.
In Fig. 5 ist eine Vorrichtung zur Kultivierung
von Zellen gemäß der Erfindung dargestellt. Die Vorrichtung
umfaßt einen Kessel 10 von 50 l Fassungsvermögen
aus rostfreiem Stahl,
der mit einer Deckelplatte 12 versehen ist.
Die Vorrichtung weist ferner einen Motor 14 auf,
der eine Rührwelle 16 mit Rührern 18 und 20 antreibt,
die in der Kultur 22 angeordnet sind. Die Kultur 22
umfaßt ein hypertonisches Medium, z. B. eines der im
folgenden definierten Medien, sowie eine Vielzahl
darin suspendierter Kapseln mit Membranen, die für
Aminosäuren, Gase, Vitamine, Ionen und dgl., die im
Medium enthalten sind, permeabel sind. Üblicherweise
bevorzugtes hypertonisches Medium ist ein modifiziertes
Eagle-Medium, das die doppelte Aminosäurekonzentration
als entsprechende herkömmliche Medien
aufweist und mit 5 Vol.-% Serum, z. B. Rinderserum,
ergänzt ist. Die Kapseln sind typischerweise kugelförmig
oder sphäroidal und besitzen einen Durchmesser
von weniger als etwa 2 mm.
Kapseln mit einem mittleren Durchmesser von 0,8 mm
sind günstig geeignet. Dem Gasbedarf der Zellen
wird durch Hindurchleiten eines Sauerstoff und
Kohlendioxid enthaltenden Gases durch ein Sterilfilter
24, ein Gaseinleitungsrohr 26 und einen
Sprudelkopf 28 entsprochen. Der Sprudelkopf 28
kann aus einem porösen Keramikfilter mit 2,5 µm
Porenweite bestehen. Das Gas kann aus 95 Vol.-%
Luft und 5 Vol.-% CO₂ zusammengesetzt sein. Die
Gasblasen treten aus dem Sprudelkopf 28 aus und
durchperlen das Medium um die Kapseln. Der Gasdurchsatz
soll dabei ausreichend sein, um im Medium einen
Sauerstoffpartialdruck zu erzielen, der im wesentlichen
gleich dem Sauerstoffpartialdruck im Gas ist.
Der Sauerstoffdruck im Medium kann dadurch auf einen
Pegel oder etwas darüber eingestellt werden, den
die Zellen für optimales Wachstum benötigen. Aufgrund
der Anwesenheit der Serumbestandteile im
Medium führt die Gaseinleitung zu einer Ansammlung
von Schaum im oberen Gasraum 30 des Kessels 10.
Die Kapseln schützen jedoch die Zellen auch dann
vor einer Entwässerung, wenn sie zeitweise in den
Schaum gelangen sollten; die Zellen sind durch
die Kapseln ferner auch vor mechanischer Beschädigung
geschützt. Durch das Hindurchleiten von Gas durch eine
eingekapselte Zellkultur kann der Bedarf der wachsenden
Zellpopulation an Sauerstoff befriedigt werden,
was wiederum die Erzielung extrem hoher Zelldichten
erlaubt. Das aus der Kultur austretende Gas gelangt
durch die Auslaßöffnung 32 und ein Filter 34 nach
außen. Ein typischer Gasdurchsatz bei einer 30-l-
Kultur beträgt 5,7 l/h.
Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens im absatzweisen Betrieb wird
das hypertonische Medium einfach zusammen mit den die
Ausgangskultur enthaltenden Mikrokapseln in den
Kessel 10 hinein abgemessen, worauf die Kultur
zu maximaler Zelldichte wachsen gelassen wird.
Alternativ dazu kann am Anfang ein herkömmliches
isotonisches Medium angewandt werden, wobei in
die Kultur zusätzliche überschüssige Aminosäuren
durch ein- oder mehrmaliges Einspritzen während des
Wachstumszyklus eingeführt werden, beispielsweise
durch die Einspritzöffnung 36. Die beste Durchführungsweise
des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
jedoch darin, ein hypertonisches Medium durch
Einführung eines kontinuierlichen oder intermittierenden
Stroms des Mediums über die Einlaßöffnung 38
und Abziehen des Mediums durch das Filterelement 40
durch die Kultur hindurchzuleiten. Das Filterelement
40 kann ein mikroporöses Sieb aus rostfreiem
Stahl mit einer Porengröße aufweisen, die
kleiner ist als der Durchmesser der Kapseln, beispielsweise
50 bis 100 µm. Das Medium kann über
das Ventil 42 abgezogen werden. Der Füllstand des
Mediums in der Kultur kann durch das Schaurohr 44
beobachtet werden. Ein typischer Durchsatz des
Mediums, das über die Einlaßöffnung 38 einströmt und
durch das Filterelement 40 abgeführt wird, beträgt
4 bis 12 ml/min. Es ist ferner auch möglich, eine
zur Anreicherung dienende Aminosäurelösung nach Bedarf
in die Kultur einzuführen, um eine gewünschte
Hypertonizität aufrechtzuerhalten.
Das zur Gewinnung des von den Zellen erzeugten
Proteins angewandte Verfahren hängt von der Beziehung
zwischen den effektiven Molekülabmessungen
des interessierenden Proteins und der Permeabilität
der Kapselmembranen ab. Wie aus den oben angeführten
US-Patenten hervorgeht, kann die Permeabilität
der Kapselmembranen innerhalb weiter Grenzen eingestellt
werden. Einzelheiten bezüglich bevorzugter
Verfahren zur Kontrolle der Porosität der Kapselmembranen
sowie zur Erzielung gleichmäßiger Kapseln
sind in der US-Patentanmeldung Ser.-No 5 79 494 (DE-OS
35 04 724) angegeben.
Wenn das interessierende Protein zu groß
ist, um durch die Membran hindurch austreten zu
können, sammelt es sich innerhalb der
Mikrokapseln an. Wenn es andererseits klein genug
ist, um durch die Kapselmembranen hindurchtreten
zu können, sammelt es sich entsprechend
im extrakapsulären Medium.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Das Beispiel erläutert, daß die Erhöhung der
Tonizität des Kulturmediums durch Zusatz einer
überschüssigen Menge Aminosäuren die Lebensfähigkeit
wie auch die Mitoserate Protein produzierender
Zellen nicht verändert, jedoch zu einer erhöhten
Proteinproduktion führt. Bei den Versuchen
wurden IgG ausscheidende Maus-Maus-Hybridomzellen
eingesetzt. Die Hybridomzellen wurden nach einer
modifizierten Variante des Verfahrens der US-PS
43 52 883 eingekapselt. Im einzelnen wurde dabei
eine Suspension mit einer Zellkonzentration von
10⁶ Zellen/ml in einer 1%igen (M/V) Lösung von
Natriumalginat (NaG) in Standardmedium
in eine Vorrichtung mit Sprühkopf gebracht, der
aus einem Gehäuse mit einer oben vorgesehenen
Lufteinlaßdüse und einem länglichen Hohlkörper
bestand, der unter Gleitreibung in einen Stopfen
eingepaßt war. Die Zelldichte der Suspension
im Alginatmedium bestimmt die mittlere Anzahl von
Zellen pro Kapsel in der Ausgangskultur. Auf das
Gehäuse wurde eine mit einer Nadel mit einem Innendurchmesser
von 0,25 mm mit Tetrafluorethylenbeschichtung
versehene Spritze von
z. B. 10 ml Inhalt, die mit einer Schrittpumpe verbunden
war, aufgesetzt, wobei die Nadel längs durch
das Gehäuse hindurchging. Das Innere des Gehäuses
war so ausgelegt, daß die Nadelspitze einem konstanten
laminaren Luftstrom ausgesetzt war, der zum
Abreißen von aus der Nadel austretenden Tropfen
diente. Zur Anwendung wurde die Spritze mit der
das einzukapselnde Material enthaltenden Lösung
gefüllt und auf das Gehäuse aufgesetzt; durch
Inbetriebnahme der Schrittpumpe wurden schrittweise
Tropfen der Lösung aus der Nadelspitze herausgedrückt,
die jeweils vom Luftstrom abgerissen wurden
und etwa 2,5 bis 3,5 cm tief in eine 1,2%ige (M/V)
Calciumchloridlösung fielen, wobei sich gelierte
Massen bildeten, die abgesaugt wurden. Die in Gelform
übergeführten Massen können zur Expansion des
Gels im dreifachen Volumen isotonischer Salzlösung
inkubiert werden. Die Expansion in Salzlösung nahm
etwa 11 min in Anspruch. Anschließend wurden um die
gelierten Massen durch Inkontaktbringen mit einer
Lösung von Poly-L-lysin
(Molmasse 65 000) einer Konzentration von 750 mg/l
in isotonischer Salzlösung Membranen erzeugt. Nach
einer Reaktionsdauer von 12 min wurden die resultierenden
Kapseln 10 min mit einer Lösung von CHES-
Puffer (2-Cyclohexylaminoethansulfonsäure)
einer Konzentration von 1,4 g/l in Salzlösung
mit einem Gehalt von 0,2% (M/V) Calciumchlorid
gewaschen. Die Kapseln wurden dann etwa 8 min
mit einer 0,3%igen (M/V) Lösung von Calciumchlorid
in Salzlösung gewaschen, worauf durch
10 min Umsetzung mit einer Lösung von 105 mg/l
Polyvinylamin (Molmasse 50 000 bis
150 000) in Salzlösung eine zweite Membran um die
Kapseln herum erzeugt wurde. Die erhaltenen Kapseln
wurden dann wiederum 7 min mit dem doppelten Volumen
isotonischer Salzlösung gewaschen und durch 7 min
Eintauchen in eine 5 · 10-2 %ige (M/V) NaG-Lösung
in Salzlösung nachbeschichtet. Die Kapseln wurden
anschließend weitere 4 min in Salzlösung gewaschen,
worauf das intrakapsuläre Volumen der Kapseln durch
zweimaliges Eintauchen in 55 mM Natriumcitrat in
Salzlösung wieder verflüssigt wurde, wobei die erste
Behandlung 20 min und die zweite Behandlung 6 min
lang vorgenommen wurde. Die Kapseln wurden anschließend
zweimal mit Salzlösung und einmal
4 min mit Kulturmedium gewaschen. Wie allgemein
in der US-PS 44 09 331 angegeben ist, sammelt sich
bei Inkubation der Kapseln im Wachstumsmedium IgG
innerhalb der Kapseln an, wobei nur Spurenmengen
von IgG im extrakapsulären Medium nachweisbar sind.
Nach diesem Verfahren hergestellte Kapseln sind im
wesentlichen für IgG undurchlässig, erlauben jedoch
den freien Durchtritt der erforderlichen Nährstoffe,
wodurch entsprechend ein Zellwachstum und eine Antikörperproduktion
innerhalb des intrakapsulären Volumens
ermöglicht wird.
In Tabelle 1 sind die Bestandteile eines bekannten
Basismediums für Kulturzwecke angegeben;
in den Tabellen 2 und 3 sind die in diesem Medium
enthaltenen Aminosäuren bzw. Vitamine im einzelnen
spezifiziert. Die in Tabelle 1 in eckigen Klammern angegebenen
Konzentrations- bzw. Mengenangaben beziehen
sich auf Modifizierungen im Eisen- bzw. Aminosäuregehalt
zur Erzielung eines erfindungsgemäßen hypertonischen
Mediums. Aus den in Klammern gesetzten
Angaben ist ersichtlich, daß der Eisengehalt um
den Faktor 100 und der Aminosäuregehalt verdoppelt
wurde. Nach der Formulierung des Mediums wurden
5 Volum-% Rinderfetalserum zugesetzt. Durch die
Zugabe überschüssiger Aminosäuren und von überschüssigem
Eisen(III)-nitrat wird die Osmolarität
des Mediums auf etwa 360 mosm/l erhöht. Aus den
Tabellenwerten ist ersichtlich, daß das normale
Medium etwa 4,7 Masse-% Aminosäuren (Wassergehalt
nicht mitgerechnet) enthält, während das erfindungsgemäße
hypertonische Medium etwa 8,9% Aminosäuren enthält.
Die bevorzugten erfindungsgemäßen Medien enthalten
etwa 7,0 bis 12% Aminosäuren.
Die eingekapselten Hybridomzellen wurden auf
vier Kulturen aufgeteilt, die mit 390, 395, 396
und 397 bezeichnet wurden. Kultur 390, die aus
6 l Medium bestand und etwa 3 l abgesetzte Kapseln
enthielt, wurde in einer 36-l-Drehflasche kultiviert.
Das anfängliche Kulturmedium war das hypertonische
Medium, das den doppelten Aminosäuregehalt
sowie überschüssiges Eisen enthielt. 3, 5, 7,
10, 11, 12, 16, 17, 18, 19, 20 und 21 Tage nach
Kultivierungsbeginn wurde diese Kultur absatzweise
mit 6 bis 8 l hypertonischem Kulturmedium versetzt,
um die Tonizität aufrechtzuerhalten.
Kultur 395, die aus 6 l eingekapselter Kultur
bestand, wurde in einem Behälter aus rostfreiem
Stahl kultiviert, wobei während der experimentellen
Kultivierungsdauer von 26 Tagen insgesamt 90 l
normales Medium kontinuierlich zugeführt wurden.
Die angewandte Aminosäurekonzentration (800 ml)
führte zu einem isotonischen Medium.
Die Kulturen 396 und 397, die jeweils aus 6 l eingekapselter
Kultur bestanden, wurden in einem Behälter
aus rostfreiem Stahl kultiviert, wobei während der
experimentellen Kultivierungsdauer von 26 Tagen
kontinuierlich 120 l Medium sowie zusätzliches
Eisen zugeführt wurden. Die Kultur 396 erhielt
hypertonisches Medium mit doppeltem Aminosäuregehalt,
während die Kultur 397 isotonisches Medium
erhielt.
Durch sämtliche eingekapselten Kulturen wurde
Sauerstoff/CO₂-Gemisch hindurchbarbotiert.
Fig. 1 erläutert die Abhängigkeit der Zellkonzentration
(Zellen/ml) der abgesetzten Kapseln
für die obengenannten vier Kulturen zu verschiedenen
Zeitpunkten. Die Zellzählung wurde nach
Aufbrechen einer Probe der Kapseln mit einem
Hämatocytometer vorgenommen. Wie aus Fig. 1 hervorgeht,
führte das hypertonische Medium nicht
nur zu keinerlei Behinderung des Wachstums der
Hybridomzellen, sondern auch zu einer
erhöhten Wachstumsrate, was gänzlich unerwartet
war.
In Fig. 2 ist die Abhängigkeit der Gesamtmenge
lebensfähiger Zellen/ml abgesetzte Kapseln
für die vier Kulturen von Fig. 1 dargestellt. Die
Lebensfähigkeit der Zellen im hypertonischen
Medium ist, wie die Ergebnisse zeigen, mindestens
gleich gut und zum Teil sogar besser als in einem
isotonischen Medium.
In Fig. 3 ist die Abhängigkeit der Antikörperkonzentration
von der Kultivierungsdauer für die
obengenannten vier Kulturen dargestellt. Die
Ergebnisse zeigen eine Erhöhung der Antikörperproduktion
im hypertonischen Medium. Am 14. Tag
produzierte die Kultur 397, der kontinuierlich
isotonisches Medium zugeführt wurde, etwa 200 µg
Antikörper/ml Kapseln, was einer ausgezeichneten
Antikörperausbeute aus einer Zellkultur entspricht.
Im Gegensatz dazu erzeugten die in hypertonischem
Medium wachsenden Kulturen (Kulturen 390 und 396)
etwa 800 µg Antikörper/ml Kapseln, was der vierfachen
Menge entspricht. Die Antikörperkonzentration
wurde durch Aufbrechen der Kapselmembranen
immunologisch durch ELISA-Antikörperassay bestimmt.
Im einzelnen wurden hierfür Ratten-Antimaus-Antikörper,
die an Alkaliphosphatase gekuppelt waren,
mit der intrakapsulären Flüssigkeit umgesetzt.
p-Nitrophenylphosphat diente als Substrat für
die Alkaliphosphatase nach immunologischer Kupplung
an Maus-Antikörper. Die Messung wurde spektrophotometrisch
bei 340 nm vorgenommen.
Aus den erhaltenen Ergebnissen geht hervor, daß
die Erhöhung der Antikörperkonzentration durch die
Hypertonizität des Mediums und nicht durch den zusätzlichen
Eisengehalt hervorgerufen wird. Die
Kulturen 396 und 397 erhielten beide gleiche
Medien mit zusätzlichem Eisengehalt mit dem Unterschied,
daß die Kultur 396 die doppelte Aminosäurekonzentration
enthielt. In der Kultur 397 lag kein
Aminosäuremangel vor, da kontinuierlich isotonisches
Medium mit Aminosäuren zugeführt wurde.
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß durch
Verwendung eines hypertonischen Mediums, in diesem
Fall mit einer Osmolarität von 360 mosm/l, im Gegensatz
zu konventionellen isotonischen Medien eine erhöhte
Proteinproduktion ohne Beeinträchtigung der
Lebensfähigkeit der Zellen induziert werden kann.
Die Vergleichsversuche
beziehen sich auf die Kultivierung unverkapselter Zellen in
einem hypotonischen,
einem isotonischen und einem hypertonischen Medium, deren
Toxizität durch den Natriumchloridgehalt eingestellt wurde.
Bei den Versuchen wurden folgende drei Medien
eingesetzt: ein Medium mit einer Osmolarität von
250 mosm/l (hypotonisch), ein zweites Medium mit
einer Osmolarität von 325 mosm/l (isotonisch) sowie
ein drittes Medium mit einer Osmolarität von
400 mosm/l (hypertonisch). Die Osmolarität der jeweiligen
Lösungen wurde über die Gefrierpunktserniedrigung
gemessen. Die Osmolarität einer Lösung
ist bei diesen Konzentrationen etwa gleich der
Osmolarität. Die Medien waren identisch mit dem
Grundmedium der Tabellen 1 bis 3 (ohne überschüssiges
Eisen bzw. Aminosäuren) mit dem Unterschied,
daß die Natriumchloridkonzentration zur Änderung
der Osmolarität variiert wurde. Die
Kulturen waren jeweils Hybridomzellenkulturen,
jedoch in nicht verkapselter Form.
In Fig. 4 ist die Abhängigkeit des Zellwachstums
(Zellzahl) von der Kultivierungsdauer für die drei
obigen Kulturen dargestellt. Aus den Ergebnissen
ist ersichtlich, daß die Änderung der Osmolarität
der Lösung durch Salzzusatz keinen signifikanten
Einfluß auf das Zellwachstum hat.
In Tabelle 4 ist die Antikörperkonzentration
für drei verschiedene Kulturen aufgelistet. Die
Kulturen A, B und C wurden jeweils unabhängig
doppelt getestet (Werte a bzw. b in Tabelle 4).
Wie aus den Ergebnissen von Tabelle 4 ersichtlich
ist, führt die Erhöhung der Osmolarität des Wachstumsmediums
durch Salzzusatz zu einer Proteinproduktion,
die mindestens gleich gut bzw. etwas besser ist als die
Antikörperproduktion im isotonischen Medium bzw.
besser ist als die im hypotonischen Medium. Die
Daten zeigen ferner, daß der Einfluß allerdings
nicht so stark ausgeprägt ist wie bei den Daten
von Fig. 3, bei denen erfindungsgemäße Medien verwendet wurden,
die durch Aminosäurezusatz hypertonisch gemacht
waren.
Der Vergleich mit Fig. 3 zeigt
ferner, daß die Erhöhung der Osmolarität des Kulturmediums
durch Aminosäurezusatz zu einer erheblich
stärkeren Erhöhung der Proteinproduktion führt.
Zusätzliche Versuche wurden unter Verwendung
Protein erzeugender Zellen wie etwa Human-Human-
Hybridomzellen, die IgM produzieren, sowie von
Maus-Maus-Hybridomzellen durchgeführt, die IgG
synthetisieren. In sämtlichen Fällen führte die
Anwendung des hypertonischen Mediums mit zusätzlichem Aminosäuregehalt zu höheren
Proteinmengen als in isotonischen Medien, wobei
die
eine Osmolarität von etwa 350 bis 360 mosm/l hierbei optimal
erscheint.
Claims (5)
1. Verfahren zur Förderung der Proteinproduktion von Protein
produzierenden Säugerzellen, genetisch modifizierten Säugerzellen,
Antikörper produzierenden Zellen, Myelomzellen oder
Zellen innerhalb von Kapseln mit permeablen Membranen durch
Züchten derselben in einem hypertonischen Medium,
gekennzeichnet durch
Züchten der Zellen in einem durch Zusatz eines Überschusses
an Aminosäuren hypertonisch gemachten Medium mit einer Osmolarität
von mindestens 340 mosm/l.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Züchten der
Zellen in einem durch kontinuierlichen Zusatz eines Überschusses
an Aminosäuren zur Aufrechterhaltung der Hypertonizität des Mediums
hypertonisch gemachten Medium.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Züchten
der Zellen in einem hypertonischen Medium mit einer Osmolarität
von 340 bis 450 mosm/l.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch Züchten der Zellen in einem hypertonischen Medium mit
einer Osmolarität von 360 mosm/l.
5. Medium mit einem Gehalt an essentiellen Salzen, Nährstoffen,
Vitaminen und Aminosäuren zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß seine
Osmolarität durch entsprechenden Aminosäurezusatz auf 340 bis
450 mosm/l eingestellt ist.
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