DE3503192C1 - Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem durch Kunststoff verfestigten Faservlies und einem das Faservlies kaschierenden Bezugsstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem durch Kunststoff verfestigten Faservlies und einem das Faservlies kaschierenden Bezugsstoff

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Description

wobei die oberflächige Flüssigkeit (19) haftvermittelnd zwischen dem Formteil (10) und dem Pulver-Werkstoff (21) wirkt und die Pulverkörner (28) temporär festhält,
danach der mit Pulverkörnern (28) versehene Formteil (10) einer wenigstens oberflächig wirkenden Wärmebehandlung (31), wie einer Infrarotstrahlung, von derartiger Dosis ausgesetzt wird,
daß nach Evaporation der haftvermittelnden Flüssigkeit (19) die Pulverkörner (28) bleibend, in Substanz, lokal an der Oberfläche des Formteils ansintern (28'),
und durch eine weitere, wenigstens oberflächig wirkende Wärmebehandlung (37), wie eine Infrarotstrahlung, die festsitzenden Pulverkörner (28') kleb- wirksam verflüssigt (28") werden, worauf schließlich der Bezugsstoff (20) aufgebracht und mit dem Formteil (10) verklebt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverkörner (28) auf die befeuchtete (19) Oberseite (14) des Formteils (10) aufgestreut oder aufgesprüht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufstreuen (27) oder Aufsprühen in einem elektrostatischen Feld ausgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbringen der Pulverkörner (28) der Formteil (10) mit seiner benetzten (19) Oberseite (14) in eine Pulverschüttung eingetaucht wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der An-Sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (10) nach ihrer ersten Wärmebehandlung (31) gekühlt und zwischengelagert werden, z. B. durch Übereinanderstapeln (36).
6. Verfahren nach einem oder mehreren der An-Sprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste (31) und zweite Wärmebehandlung (37) des Formteils (10,10') in einem Arbeitsgang ausgeführt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der An-Sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufbringen der Pulverkörner (28) der Überschuß von Pulverkörnern, die nicht haftend an der benetzten Oberfläche (14) festgehalten werden, von dem Formteil (10) entfernt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Körner-Überschuß abgesaugt (30) wird.
Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art. Solche Formteile aus verfestigten Faservliesen werden als hochwertige Innenverkleidung im Fahrzeugbau verwendet.
Bei dem im Fachgebiet bekannten Verfahren dieser Art werden üblicherweise Lösungsmittel-Kleber in flüssiger Form auf die Oberfläche des Formteils aufgesprüht. Als Kleber verwendet man dabei elastomere Stoffe, die fast zu 60% sich in einem Lösungsmittel lösen lassen. Diese Kleber sind verhältnismäßig teuer, ihre Anwendung ist umweltbelastend und es ergeben sich beim Versprühen beträchtliche Verluste von nicht auf das Formteil gelangenden Klebstoffmengen. Das Aufbringen des Bezugsstoffs erfolgt dabei in einer Presse, deren unterer Stempel beheizt ist. Durch einen fehlerhaften Sprühauftrag kommt es vor, daß an einer Stelle der Bezugsstoff nicht mit dem Formteil verbunden ist. Eine Nachbesserung eines solchen fehlerhaften Erzeugnisses ist schwierig, aufwendig und läßt erkennbare Reparaturstellen zurück.
Bei Formteilen aus Polyolefinen (DE-OS 32 31 393) ist es bekannt, durch Anflammen des Formteils oberflächig seine thermische Plastifizierung zu erlangen, wonach der Bezugsstoff aufgebracht und angedrückt ist, bis eine Abkühlung des Formteils eingetreten ist. Das Aufbringen von gesonderten Klebmitteln ist dabei nicht vorgesehen.
Um mehrere Lagen von Textilien aneinander zu heften, ist es bekannt, thermoplastischen Werkstoff in Pulverform auf die eine Textilfläche aufzustreuen und in einer beheizten Formpresse mit einem darübergelegten Bezugsstoff zu verbinden (US-PS 22 58 100; Peter Sroka, Handbuch der textlien Fixiereinlagen, Krefeld 1980). Das Aufbringen des Klebers in Pulverform ist aber praktisch nur bei ebenen, horizontal liegenden Textilflächen befriedigend ausführbar, denn von geneigten Flächen eines Formteils würden die Pulverkörner schon unter der Wirkung ihrer eigenen Schwerkraft abrutschen und insbesondere abgeschüttelt werden, wenn ein solches Formteil bei der Durchführung des Verfahrens bewegt wird. Ein brauchbares Klebeergebnis bei Formteilen der im Oberbegriff genannten Art war scheinbar nicht zu erwarten.
Zur Herstellung von Tüten aus verschweißbarem Gewebe (GB-PS 7 16 477) ist es bekannt, das Muster der benötigten Schweiß-Bahnen über rotierende, benetzte Musterwalzen zunächst als Auftrag von Feuchtigkeit aufzubringen und danach Kunststoffpulver aufzustreuen, das an diesen Stellen haften bleibt, während es von den übrigen, nicht befeuchteten Stellen abfällt. Durch Erhitzen wird schließlich das haftengebliebene Pulver-Muster an der Gewebebahn fixiert. Das Klebepulver wird dabei in einem Schwall auf die mit dem befeuchteten Muster ausgerüstete Gewebebahn gedrückt, wobei die Pulverkörner von den unbefeuchtet gebliebenen Bereichen der Gewebebahn wieder abfallen. Geneigte, mit einem Pulverauftrag zu versehene Bereiche gibt es bei dieser in gespannter ebener Form durchlaufenden Ge-
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webebahn nicht. Es fehlt der Bezug auf Formteile ge- lung, schnell in klebfähige Form verflüssigt werden
maß dem Oberbegriff des Anspruches 1. kann. Die Erfahrung zeigte, daß das Oberflächenbild
Schließlich ist es zum Herstellen eines einbügelbaren eines auf die erfindungsgemäße Weise am Formteil ver-Einlagestoffs bekannt (DE-OS 27 45 060), das Klebstoff- klebten Bezugsstoffe optimal ausfällt. Etwaige Fehlerpulver im elektrostatischen Feld auf die zu beschichten- 5 stellen könnten durch erneute Pulverbehandlung prode Bahn aufzubringen. Die gleichzeitige Anwendung ei- blemlos ausgebessert werden.
ner haftvermittelnden Flüssigkeit ist dabei nicht vorge- Nach der ersten Wärmebehandlung sind die Pulversehen, körner bereits lokal auf der Oberfläche des Formteils
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfa- fixiert. Das Formteil ist bereits für die Verklebung vorches, besonders preiswertes Verfahren der im Oberbe- 10 bereitet. Wird es zwischendurch abgekühlt, so ist die griff des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln, das weitere Verklebung der Pulverkörner gestoppt und die mit preiswerten Klebern auskommt, Klebeverluste Formteile können durch Stapeln od. dgl. zwischengelaweitgehend vermeidet und ein einwandfreies Oberflä- gert werden. Es ist für die Produktion günstig, die Formchenbild des mit dem Bezugsstoff versehenen Formteils teile bis zu diesem Fertigungszustand zu bringen und liefert. Dies wird erfindungsgemäß durch die im Kenn- 15 dann abzuwarten, welche Mengen in welchen Sorten zeichen des Anspruches 1 angeführten Maßnahmen er- und Farben von Bezugsstoffen benötigt werden. Dann reicht, denen folgende Bedeutung zukommt: werden die Formteile aus dem Lager entnommen und in
Durch die Benetzung mit Flüssigkeit wird auch an der erforderlichen Stückzahl mit den betreffenden Beallen geneigten Flächen des Formteils eine zeitweise zugsstoffen in einer weiteren Wärmebehandlung nachHaftung der Pulverkörner erreicht, auch wenn es sich 20 gerüstet. Dies ist zwar fertigungstechnisch sehr prakdabei um steil abfallende Stellen handeln sollte. Die Be- tisch, doch ist es, wie Anspruch 6 vorschlägt, auch mögnetzung erfolgt auf der gesamten zu kaschierenden lieh, beide Wärmebehandlungen, also sowohl die örtli-Schauseite des Formteils. Es kommen dabei Flüssigkei- ehe Fixierung der Pulverkörner als auch deren klebeten geeigneter Oberflächenspannung infrage, die einer- wirksame Verflüssigung, in einem einzigen, gemeinsaseits am verfestigten Faservlies des Formteils benet- 25 men Arbeitsgang hintereinander auszuführen, zend wirken und andererseits mit dem therrooplasti- Das Aufbringen der Pulverkörner auf die befeuchtete sehen Werkstoff des Pulvers haftvermittelnd zusam- Oberseite des Formteils kann in zweierlei Weise erfolmenwirken. In der Regel genügt hierfür bereits Wasser. gen, deren jede ihre besonderen Vorteile hat. Verfah-Alternativ könnte auch dünner Lack verwendet werden, renstechnisch einfach ist es, gemäß Anspruch 2, die PuI-der bei der späteren Wärmebehandlung das Lösungs- 30 verkörner durch Aufstreuen auf die Oberseite des mittel evaporiert. Die Flüssigkeit wirkt nur zeitweise Formteils zu bringen.
benetzend mit dem Formteil zusammen, denn die Fixie- Um dabei bereits Fehler bei der Streuung auszurung der Pulverkörner erfolgt durch eine Wärmebe- schließen, empfiehlt es sich, gemäß Anspruch 3, ein elekhandlung, während der die Flüssigkeit verdunstet. Bei trostatisches Feld beim Streuvorgang zu verwenden, der später zur Verklebung des Bezugsstoffs führenden 35 welches den Weg der Pulverkörner zum Träger beWärmebehandlung braucht die Flüssigkeit nicht mehr stimmt. Eine Alternative für die Aufbringung der Pulberücksichtigt zu werden, denn sie ist nicht mehr vor- verkörner bringt der Anspruch 4, wo das Formteil in handen. eine Pulverschüttung eingetaucht wird, so daß an dessen
Die Haftwirkung zwischen der oberflächig auf dem feuchter Oberseite die Pulverkörner haften bleiben.
Formteil aufgebrachten Flüssigkeit und den Pulverkör- 40 Dieses Pulveraufbringen ist besonders schnell und ver-
nern kann durch reine Adhäsion erfolgen. Möglich ist es lustfrei auszuführen und eignet sich insbesondere bei
allerdings, auch ein Anquellen oder Anlösen der Pulver- Formteilen kleiner Dimension.
körner mit der Flüssigkeit hervorzurufen, was die zeit- Eine Vergleichmäßigung des Pulverauftrags läßt sich
weilige Haftung erhöht. Dies ist beispielsweise mit nach Anspruch 7 erzielen, wo ein unerwünschter Über-
Äthylacetat als Flüssigkeit möglich, wenn als Werkstoff 45 schuß an Pulver entfernt wird. Dies kann, gemäß An-
für die Pulverkörner ein Mischpolymerisat verwendet spruch 8, einfach durch Absaugen erfolgen. Anwendbar
wird. Als Mischpolymerisate kommen Venylchlorid mit wäre auch ein Abblasen oder Abschütteln des Körner-
Venylacetat infrage. Als Werkstoffe der Pulverkörner Überschusses.
sind auch Ko-Polyamide verwendbar, aber auch Poly- In den Zeichnungen sind die verschiedenen Stufen des
äthylen, Polypropylen und dgl. Derartige Kleber sind 50 erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt
gegenüber den bekannten Klebern wesentlich preiswer- und in vergrößerten Zeichnungen näher erläutert. Es
ter. zeigt
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet auch prak- F i g. 1 das vorgefertigte Formteil vor Beginn des er-
tisch verlustfrei, denn die beim Aufbringen des Pulvers findungsgemäßen Verfahrens,
über den Rand des Formteils fallende Pulvermenge wird 55 F i g. 2 eine erste Verfahrensstufe der Erfindung,
aufgefangen und kann ohne weiteres wiederverwendet F i g. 2A in starker Vergrößerung eine Teilansicht des
werden. Es ist nicht einmal eine Wiederaufbereitung des Formteils in der Verfahrensstufe von F i g. 2,
Pulvers nötig, denn in dieser Phase des Verfahrens hat F i g. 3 und 3A schematisch und in vergrößerter De-
die Wärmebehandlung, welche die Pulverkörnr örtlich tailansicht des Produkts die zweite Verfahrensstufe,
durch Anschmelzen fixiert, noch nicht stattgefunden. 60 F i g. 4 und 4A schematisch und in vergrößerter De-
Weil als Benetzungsflüssigkeit bereits Wasser genügt, tailansicht eine dritte Verfahrensstufe,
ergeben sich keine Probleme mit dem Umweltschutz. F i g. 5 die vierte Verfahrensstufe der Erfindung,
Kostspielige Lösungsmittel, die zur Wirksamwerdung F i g. 6 eine eventuelle Zwischenstufe im erfindungs-
der Klebung ausgetrieben werden müssen, fallen bei der gemäßen Verfahren zur Lagerung des dabei erzielten
Erfindung weg. Der Klebevorgang ist auch Verfahrens- 65 Halbprodukts,
mäßig schnell ausführbar, weil das oberflächig fixierte F i g. 7 und 7A schematisch bzw. in vergrößerter De-
Pulver in kleinen Körnchen vollflächig verteilt vorliegt tailansicht eine fünfte Verfahrensstufe nach' der Erfin-
und durch Oberflächenbeheizung, z. B. Infrarotbestrah- dung bzw. das dabei erzielte Ergebnis beim Produkt,
F i g. 8 eine sechste Verfahrensstufe nach der Erfindung, die sich in einer Presse vollziehen kann, und
F i g. 9 bzw. 9A schematisch bzw. in vergrößerter Detailansicht das mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielte Endprodukt, gegebenenfalls nach einer abschließenden nicht näher gezeigten Endkonfektionierung.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus von einem vorgefertigten Formteil 10, in dessen Normallage außer horizontalen Flächenbereichen 11 auch mehr oder we- ίο niger steile geneigte Flächen 12 vorliegen, deren Form und Größe in Abhängigkeit vom Gebrauchszweck des Formteils unterschiedlich sein kann. Das Formteil 10 soll im vorliegenden Fall aus einem Faservlies 13 bestehen, dessen Fasern durch eingebrachten Kunststoff und Preßbehandlung, gegebenenfalls unter Einwirkung von Wärme, in eine bestimmte vom Gebrauchszweck vorgeschriebene Form gebracht wurde. Das Formteil 10 soll ein Teil einer Fahrzeug-Innenverkleidung sein, wie eine zur Ausstattung des Fahrgastraums eines Kraftfahrzeugs dienende Hutablage. Ziel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, das aus F i g. 9 bzw. 9A ersichtliche Endprodukt 10" zu erzielen, wo auf die Oberseite 14 des Formteils 10 ein Bezugsstoff 20 aufgebracht ist, und zwar vermittels eines Klebemittels 15, das in F i g. 9 als übertrieben dick gezeichnete Zwischenschicht dargestellt ist. Dies erfolgt erfindungsgemäß in folgender besonderer Weise:
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßigerweise in zwei Arbeitsabschnitten ausgeführt, die jeweils aus verschiedenen Arbeitsphasen bestehen, die hintereinander ablaufen und daher »am Fließband« nacheinander ablaufen. Hierzu wird das Formteil 10 zweckmäßigerweise auf ein Förderband 16 od. dgl. aufgelegt, welches das Produkt an die verschiedenen Arbeitsstationen nacheinander bringt, wo die verschiedenen Behandlungen ausgeführt werden.
In Fig. 2 ist eine erste Arbeitsstation gezeigt, wo über Düsen 17 Wasser 18 auf die Oberseite 14 des Vorprodukts 10 aufgesprüht wird und diese vollflächig benetzt. Der dabei zweckmäßigerweise nur oberflächig entstehende Flüssigkeitsfilm 19 ist in Fig.2 als dicke Linie eingezeichnet. In F i g. 2 sind diese Verhältnisse mehr maßstäblich, aber in starker Vergrößerung gezeigt. Es versteht sich, daß anstelle von Wasser 18 auch andere Flüssigkeiten dabei verwendet werden könnten. Über das Förderband 16 gelangt das mit dem Flüssigkeitsfilm 19 versehene Vorprodukt 10 in die nächste Arbeitsstation gemäß F i g. 3, wo ein Klebemittel in Pulverform 21 auf den Formteil 10 aufgebracht wird. Dies erfolgt im vorliegenden Fall durch Aufstreuen. Als Aufbringungsvorrichtung verwendet man hier eine mit einem Umfangsprofil versehene Walze 22, die bodenseitig einen Schüttbehälter 23 abschließt. Ein verstellbarer Schieber 24 bestimmt die Pulvermenge, die bei der durch den Pfeil 25 veranschaulichten Rotation der Walze 22 aus dem Behälter 23 entnommen wird und von einer Abstreifbürste 26 od. dgl. von der Walze 22 abgelöst wird und in einem Fall 27 einzelner Pulverkörner 28 auf das darunterliegende Vorprodukt 10 niederrieselt. Wie F i g. 3A besonders deutlich macht, haften die Pulverkörner 28 an dem oberflächigen Flüssigkeitsfilm 19, der die Schauseite 14 des Formteils 10 überzieht. Das Wasser 18 wirkt nämlich sowohl mit dem Material des Formteils 10 als auch mit dem Pulverwerkstoff 21 adhäsiv. Bei Anwendung von anderen Flüssigkeiten und/ oder Pulverwerkstoffen 21 könnte auch ein Anlösen oder Anquellen der einzelnen Pulverkörner 28 erfolgen.
Maßgeblich ist, daß durch die oberflächige Benetzung mit Wasser die Pulverkörner 28 in der gewünschten, eingestellten Dosierung lokal haften bleiben, und zwar auch, wie F i g. 3A verdeutlicht, an steilen Flächenbereichen, wo die Körner 28 normalerweise schon aufgrund ihrer Schwerkraft herabrieseln würden. Im Ergebnis entsteht also in dieser Arbeitsphase eine gleichmäßige Pulverschicht 29. Es ist aus Sicherheitsgründen ohne weiteres möglich, im auffallenden Strom 27 einen gewissen Pulverüberschuß aufzubringen, denn nach dem Aufbringen des Pulvers kann alternativ über die strichpunktiert in F i g. 3 angedeutete Absaugeinrichtung 30 die Überschußmenge an Pulver, die durch den Flüssigkeitsfilm nicht gebunden werden konnte, wieder entfernt werden und, gegebenenfalls nach einer vorsichtshalber durchgeführten Trocknung, zu erneutem Gebrauch wieder in den Pulverbehälter 23 zurückgeführt werden. In ähnlicher Weise kann durch Absaugen oder Abblasen auch jene Pulvermenge wiederverwendet werden, die über die Begrenzungskanten des Formteils 10 herabfällt. Dadurch kann ein Verlust an Klebemitteln entscheidend vermieden werden. Man erhält damit eine gleichförmige Pulverschicht 29 mit gewünschter definierter Menge pro Flächeneinheit.
In der dritten Verfahrensstufe gemäß F i g. 4 werden nun die Pulverkörner 28 an ihrer Auftreffstelle bleibend fixiert. Dazu findet eine oberflächige Erwärmung 31 statt, die hier durch Infrarotstrahlung von Heizeinrichtungen 32 bewirkt wird. Hierdurch wird zweierlei erreicht. Einerseits wird der Flüssigkeitsfilm 19 zum Verdampfen gebracht und andererseits die Pulverkörner 28 an ihrem Ort angesintert, so daß sie lokalisiert bleiben. Aus den zunächst trennbar aufliegenden separaten Pulverkörnern 28 entstehen an der Oberfläche 14 angeschmolzene Perlen 28', wie in F i g. 4A schematisch verdeutlicht ist. Die Verdunstung der Flüssigkeit ist in F i g. 4 symbolisch durch Dampfschwaden veranschaulicht. Das verdampfende Wasser 18 bringt keine Probleme, insbesondere keine den Umweltschutz berührende Schwierigkeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren könnte aus der Arbeitsphase von F i g. 4 sogleich in die Arbeitsphase der F i g. 7 übergehen, die später beschrieben wird, doch ist es verfahrenstechnisch zweckdienlicher, auf eine Unterbrechung des Verfahrens in der nachfolgenden Stufe hinzuwirken, was in F i g. 5 verdeutlicht ist. Hier wird eine Abkühlung der Schmelzperlen 28' herbeigeführt, wozu man ein Kühlluft 34 heranführendes Gebläse 35 anwenden kann, welches ein erfindungsgemäßes Zwischenprodukt 10' entstehen läßt, dessen Aussehen aus der vorgenannten Fig.4A ersichtlich ist. Dieses Zwischenprodukt 10' kann, wie Fig.6 veranschaulicht, durch Übereinanderstapeln gelagert werden, um bedarfsweise in den nächsten Arbeitsabschnitt in der gewünschten Menge eingeführt zu werden, der in den F i g. 7 bis 9 schematisch veranschaulicht ist.
Die Zwischenprodukte 10' werden dem Stapel 36 einzelweise entnommen und, gemäß F i g. 7, einer weiteren Wärmebehandlung 37 zugeführt, die auch hier oberflächig zweckmäßigerweise durch eine Infrarotstrahlung erfolgt, wofür üblich Heizeinrichtungen 38 verwendet werden. Was hier passiert, ist in F i g. 7A veranschaulicht. Die Schmelzperlen 28' werden durchgängig flüssig gemacht, fließen ineinander über und bilden eine zusammenhängende Klebeschicht 28" aus ineinanderfließenden Flecken, die weitgehend lückenlos die Oberseite des Zwischenprodukts 10' überzieht, auch wenn aus den auseinanderfließenden Perlen stellenweise Schichthö-
henunterschiede noch bestehen könnten, wie in F i g. 7A bei 39 angedeutet ist. Die Erweichung der Klebeschicht 28" erfolgt aber so wohldosiert, daß die Oberflächenhaftung der Klebeschicht 28" selbst an steilen Stellen gewährleistet ist. Die Klebeschicht 28" soll noch nicht unkontrolliert von steilen Stellen abfließen können. Über ein Transportband 16 gelangt das vorbereitete Zwischenprodukt 10' in die nächste Arbeitsstation gemäß F i g. 8, die im wesentlichen von einer Presse 40 mit einem Ober- und Unterstempel 41, 42 gebildet ist, die ein der Form des Zwischenprodukts 10' angepaßtes Profil 43 aufweisen.
Das Vorprodukt 10' wird durch eine nicht näher gezeigte Lade-Einrichtung oder von Hand auf den Unterstempel 41 aufgelegt und zwischen die beiden noch auseinanderliegenden Stempel 41,42 wird ein ausreichend groß bemessenes Stück eines Bezugsstoffs 20 angeordnet, welches zweckmäßigerweise durch randseitige Klauen 44 erfaßt und in gestrecktem Zustand in Abstimmung mit der Schließbewegung der beiden Stempel 41, 42 gehalten wird. Die Profiloberflächen 43 der beiden Stempel 41, 42 werden zweckmäßigerweise gekühlt, z. B. durch Kühlwasser, wie durch die Anschlußstutzen 47 und die Kühlmittelpfeile 46 in F i g. 8 angedeutet ist. Nach dem Schließen der Presse 40 wird die zunächst noch etwas ungleichförmig gemäß F i g. 7A ausgebildete Klebeschicht 28 vergleichmäßigt, wie aus dem Klebemittel 15 in F i g. 9A veranschaulicht ist. Der Bezugsstoff 28 wird vollflächig gleichmäßig auf dem Formteil 10 bleibend befestigt.
Bei dem aus der Presse 40 kommenden Erzeugnis ist der Bezugsstoff 20 zweckmäßigerweise größer bemessen, als der Flächenausdehnung des ihm zugrunde liegenden Formteils 10 entspricht. Dadurch stehen zunächst Randbereiche des Bezugsstoffs 20 über die Begrenzungskanten des Formteils 10 über, die in einer abschließenden Konfektionierung, wie F i g. 9 verdeutlicht, um die Kanten 29 herumgelegt und rückseitig des Formteils 10 durch Anwendung gesonderter Klebstoffe befestigt werden. Nach diesem Behandlungsabschluß können auch noch Stanzungen oder Perforationen in dem Endprodukt 10" ausgeführt werden. Die im erfindungsgemäßen Endprodukt 10" gebildete Klebeschicht 15 wirkt auch als Feuchtigkeitssperre im Erzeugnis.
45
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
50
55
60
65
- Leerseite -

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen eines aus einem durch Kunststoff verfestigten Faservlies (13) bestehenden und mit einem Bezugsstoff (20) kaschierten Formteils (10), insbesondere für die Fahrzeug-Innenverkleidung, wie eine Hutablage, eine Türseitenverkleidung od. dgl.,
wobei die Oberseite (14) des Formteils (10) zunächst mit Klebmitteln (15) versehen wird und dann auf diese Beschichtung der Bezugsstoff (20) aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite (14) des Formteils (10) zunächst oberflächig mit einer Flüssigkeit (18), z. B. Wasser, benetzt wird,
dann auf die benetzte (19) Oberfläche (14) ein aus thermoplastischem Werkstoff (21) bestehendes Klebmittel in rieselfähiger Pulverform (28) aufgebracht wird,
DE19853503192 1985-01-31 1985-01-31 Verfahren zur Herstellung eines Formteils aus einem durch Kunststoff verfestigten Faservlies und einem das Faservlies kaschierenden Bezugsstoff Expired DE3503192C1 (de)

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