DE3231393A1 - Verfahren zum kaschieren bzw. zum haftfesten belegen von freien oberflaechen planebener oder anderen beliebig raeumlich geformter polyolefinteilen mit textilmaterial - Google Patents
Verfahren zum kaschieren bzw. zum haftfesten belegen von freien oberflaechen planebener oder anderen beliebig raeumlich geformter polyolefinteilen mit textilmaterialInfo
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Description
- 'Verfahren zum Kaschieren bzw. zum haft-
- festen Belegen von freien Oberflächen planebener oder anderen beliebig räumlich geformter Polyolefinteilen mit Textilmaterial" Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kaschieren bzw. zum haftfesten Belegen von freien Oberflächen planebener oder anderen beliebig räumlich geformter Polyolefinteilen mit Textilmaterial oder dergleichen, insbesondere für den Kraftfahrzeugbau.
- Polyolefine sind thermoplastische Athylen-Derivate, wie sie durch die Familien der Hochdruckpolyäthylene, Niederdruckpolyäthylene und der isotaktischen Polypropylene ausgewiesen werden.
- Die Niederdruckpolyäthylene schaiden im allgemeinen als Konstruktionswerkstoffe aus, während die Hochdruckpolyäthylene und die Polypropylene sich durch eine hohe Bruchdehnung, die bei Polypropylen über 650 % beträgt, auszeichnen und auch die sonstigen mechanischen, thermischen und chemischen Eigenschaften für die Verwendung als Konstruktionsmaterial sprechen und das zu wirtschaftlichen Bedingungen tiefgezogene Stahlblechteile zumindest teilweise ersetzen kann.
- Unabhängig davon-wird trotz der guten thermoplastischen Eigenschaften im allgemeinen nicht tiefgezogen, sondern diese Teile werden in hassenherstellung im Spritzgußverfahren hergestellt. Für den Einsatz in der Kfz-Industrie ist die beim isotaktischen Polypropylen gegebene relativ hohe Formbeständigkeit interessant.
- Selbst Temperaturen um 400 lassen noch keine bleibende Verformung zu. Die Schmelz- bzw. Fließtemperatur des Polypropylens liegt dagegen um 1600 bis 1640C, d.h. es ist für die Herstellung konstruktiver Teile eine weite Spanne der Verformbarkeit gegeben.
- Schwierigkeiten bestehen in der Beschichtung mit Dekorstoffen, insbesondere mit Textilien, da die Polyolefin - Oberflächen nicht adhäsiv sind und keine Klebstoffe als Zwischenträger binden können.
- Dieses Problem ist jedoch für die Innenausstattung der Karosserien von großer Bedeutung.
- Es ist deshalb Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren nach der eingangs beschriebenen Art zu nennen, das die Kaschierung der Oberflächen von Polyolefinteilen mit Textilstoffen in wirtschaftlicher Weise ermöglicht.
- Die erfindungsgemäße Lösung sieht nachfolgende, hintereinanderfolgende Verfahrensschritte vor: a) das Formteil wird mit seiner nicht zu kaschierenden Oberfläche einem korrespondierend geformten Formtragteil aufgelegt; b) der Textilabschnitt wird an einem mit der zu kaschierenden Oberfläche des Formteils gerichteten, hierzu korrespondierenden Textiltragteil lösbar haftend fixiert, wobei die Formgebung dieses Teiles die Dicke des zusammengedrückten Textilabschnittes berücksichtigt und dessen Abmessungen so gewählt sind, daß - in Verbindung mit der Dehnung des Textilabschnittes - eine voll abdeckende Kaschierung der zu belegenden Oberfläche erreichbar ist; c) die zu kaschierende Oberfläche des Formteiles wird thermisch plastifiziert; d) das mit dem Textilabschnitt lösbar haftend verbundene Textiltragtei wird mit Druck gegen das mit dem Formteil belegte Formtragteil geführt; e) der Druck zwischen den mit ihren aufliegenden bzw. lösbar verbundenen Teilen - dem Formteil und dem Textilabschnitt - gegeneinander geführten Tragteilen - dem Formtragteil und dem Textiltragteil - wird so lange aufrechterhalten, bis die Bindung des Textilabschnittes in der Oberfläche des Formteils und die Selbststabilisierung des Formteils durch dessen Abkühlung wieder gegeben ist; f) die Tragteile werden auseinandergehoben und das kaschierte Formteil wird vom Tragteil abgehoben.
- Durch die Plastifizierung der Oberflächen ist es möglich, beispielsweise das Traggewebe einer Teppichbespannung in Verbindung mit dem angewandten Druck, der in der Regel zwischen 1 und 5 bar liegt, sicher in der plastifizierten Schicht der Oberfläche zu verankern. Der Druck wird dabei im allgemeinen so gewählt, daß die Ketten- und Schußfäden des Traggewebes zumindest partiell in diese Schicht eindringen, während der eigentliche Flor nicht durch den plastifizierten Kunststoff beeinträchtigt wird.
- Selbstverständlich läßt sich jede andere Textilart oder auch ein andersartiges Dekor auf diese Art und Weise binden, wobei die Ausbildung der Vertiefungen oder Erhöhungen selbstverständlich eine gewisse Elastizität bzw. Plastizität des Kaschiermaterials, wenn auch in geringem Umfang, voraussetzen.
- Um zu lange Zeitspannen zwischen den Verfahrensschritten e) und f) zu vermeiden, ist vorgesehen, daß die Abkühlungsgeschwindigkeit des Formteiles durch ein das Formtragteil geführtes Kühlmittel, hierbei wärmeaustauschend, beschleunigt wird.
- Zur thermischen Plastifizierung ist vorgesehen, daß die Oberflächenschicht des zu kaschierenden Formteiles durch Anflammen, Bestrahlen oder Heißluftbeaufschlagung erfolgt.
- Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die beigefügte schematische Darstellung des Verfahrensablaufes für die Kaschierung eines aus Polyolefinmaterial hergestellten beispielsweisen Formteiles mit einem Textilmaterial (Gewebe, Gewirke oder Vlies) als zusammenhängendes Fließschema (Figur 1 bis 6) näher erläutert.
- Fig.1 zeigt das Formteiltragstück 10, über das in Fig.2 gemäß dem Verfahrensschritt a) das Formteil 12 aufgelegt wird.
- Durch Fig.3 oben wird das Textiltragstück 11 ausgewiesen, an bzw. in dem der Textilabschnitt 13 gemäß Verfahrensschritt b) mit einem lösbaren Klebemittel befestigt wird. Die Ausnehmung des Textiltragestückes 11 berücksichtigt in ihrer Dimensionierung die Addition der Dicke des Formstückes 12 und der zusammengedrückten Dicke des Textilabschnittes 13.
- Fig.3 unten zeigt als Verfahrensschritt c) die thermische Plastifizierung der Oberfläche des Formteiles 12 durch Anflammen. Das durch Fig.4 als Verfahrensschritt d) ausgewiesene Zusammenführen der entsprechend den vorhergehenden Ausführungen vorbereiteten Tragteile 10 und 11 erfolgt Eit Druck. Der Druck wird gemäß Verfahrensschritt e) so lange aufrechterhalten, bis durch ausreichende Abkühlung des Formteiles 12 dessen Selbststabilisierung bei haftfester Bindung des Textilabschnittes 13 gegeben ist.
- Abschließend werden gemäß dem in Fig.5 und 6 dargestellten Verfahrens schritt f) die Tragteile 10 und 11 ausgehoben und das durch den Textilabschnitt 13 kaschierte Formteil 12 entnommen.
Claims (3)
- Patent ansprüche 1. Verfahren zum Kaschieren bzw. zum haftfesten Belegen von freien Oberflächen planebener oder anderen beliebig räumlich geformter Poiyolefinteilen mit Textilmaterial oder dergleichen, ins besondere für den Kraftfahrzeugbau, gekennzeichnet durch nachfolgende, hintereinanderfolgende Verfahrensschritte: a) das Formteil (12) wird mit seiner nicht zu kaschierenden Oberfläche einem korrespondierend geformten Formtragteil (10) aufgelegt; b) der Textilabschnitt (13) wird an einem mit der zu kaschierenden Oberfläche des Formteils (12) gerichteten, hierzu korrespondierenden Textiltragteil (11) lösbar haftend fixiert, wobei die Formgebung dieses Teiles die Dicke des zusammengedrückten Textilabschnittes (13) berücksichtigt und dessen Abmessungen so gewählt sind, daß - in Verbindung mit der Dehnung des Textilabschnittes (13) - eine voll abdeckende Kaschierung der zu belegenden Oberfläche erreichbar ist; c) die zu kaschierende Oberfläche des Formteiles (12),wird thermisch plastifiziert; d) das mit dem TExtilabschnitt (13) lösbar haftend verbundene Textiltragteil (11) wird mit Druck gegen das mit dem Formteil (12) belegte Formtragteil (10) geführt; e) der Druck zwischen den mit ihren aufliegenden bzw. lösbar verbundenen Teilen - dem Formteil (12) und im Textilabschnitt (13) - gegeneinander geführten Tragteilen - dem Formtragteil (10) und dem Textiltragteil (11) - wird so lange aufrechterhalten, bis die Bindung des Textilabschnittes (13) in der Oberfläche des Formteils (12) und die Selbststabilisierung des Formteils (12) durch dessen Abkühlung wieder gegebenist; f) die Tragteile (11/12) werden auseinandergehoben und das kaschierte Formteil (12) wird vom Tragteil (11) abgehoben.
- 2. Verfahren zum Kaschmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, d a ß die Abkühlungsgeschwindigkeit des Formteiles (12) durch ein das Formtragteil (10) geführtes Kühlmittel, hierbei wärmeaustauschend, beschleunigt wird.
- 3. Verfahren zum Kaschieren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, d a ß die thermische Plastifizierung der Oberflächenschicht des zu kaschierenden Formteiles (11) durch Anflammen, Bestrahlen oder Heißluftbeaufschlagung erfolgt.
Priority Applications (1)
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DE3231393A DE3231393C2 (de) | 1982-08-24 | 1982-08-24 | Verfahren zum Kaschieren bzw. zum haftfesten Belegen von freien Oberflächen, von Formteilen aus thermoplastischem Kunststoff mit Textilmaterial od. dgl. |
Publications (2)
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DE3231393C2 DE3231393C2 (de) | 1985-04-18 |
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ID=6171564
Family Applications (1)
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DE3231393A Expired DE3231393C2 (de) | 1982-08-24 | 1982-08-24 | Verfahren zum Kaschieren bzw. zum haftfesten Belegen von freien Oberflächen, von Formteilen aus thermoplastischem Kunststoff mit Textilmaterial od. dgl. |
Country Status (1)
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Also Published As
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