DE3503044C2 - - Google Patents
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61M—DEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
- A61M39/00—Tubes, tube connectors, tube couplings, valves, access sites or the like, specially adapted for medical use
- A61M39/22—Valves or arrangement of valves
- A61M39/223—Multiway valves
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verabreichen
von Infusionen, Transfusionen oder Injektionen sowie zur
Aspiration von Blut mit einem Mehrwegehahn, bestehend aus
einem Hahngehäuse mit drei um jeweils 90 Grad versetzten
Stutzen zum Anschluß von Leitungen, von denen eine mit
dem Patienten verbindbar ist, und einem Küken mit drei
um jeweils 90 Grad versetzten Kanälen. Eine derartige Einrichtung
ist aus der DE 30 19 426 A1 bekannt.
In der medizinischen Behandlung, vor allem im Intensiv
bereich, werden Einrichtungen der vorgenannten Art einge
setzt, um dem Patienten wahlweise Infusionen, Transfusionen
oder Medikamenten-Injektionen zu verabreichen. Es weist
deshalb der hierfür verwendete Mehrwegehahn (DE 30 19
426 A1) drei Stutzen auf, von denen an den einen die zum
Patienten führende Leitung angeschlossen ist, während ein
weiterer Stutzen - im allgemeinen der dem Patientenanschluß
gegenüberliegende Stutzen -, für Infusionslösungen und
Transfusionen verwendet wird. Der gegenüber beidem um 90
Grad versetzte Stutzen dient zum Zuführen von Medikamenten
oder für Kurzinfusionen. Über diesen Stutzen erfolgt im
allgemeinen auch die Aspiration von Blut.
Diese Mehrfachverwendung der Anschlüsse des Mehrwegehahns
erfordert bei einwandfrei hygienischen und aseptischen
Verabreichungen bei jedem Funktionswechsel an sich einen
Spülvorgang, bei dem an einen der Stutzen, im allgemeinen
den letztgenannten Stutzen, die Armatur abgenommen und
statt dessen eine Spülarmatur angebracht wird, wobei als
Spülflüssigkeit in der Regel eine physiologische Kochsalz
lösung dient. Dieses Verfahren ist umständlich und zeit
raubend und wird deshalb in den meisten Fällen unterlassen.
Auch kurzfristige Funktionswechsel sind nicht möglich,
wenn sei stets durch einen solchen Spülvorgang unterbrochen
werden. In der Praxis führt dies dazu, daß nach einer Ver
abreichung von Medikamenten oder von Kurzinfusionen oder
bei der Aspiration von Blut Reste im Leitungssystem und
den Anschlußstutzen des Mehrwegehahns verbleiben und zu
Kontaminationen führen. Insbesondere bei Blutresten kommt
es zum Bakterienwachstum, das gegebenenfalls durch die
Art der verwendeten Infusionslösungen noch verstärkt wird.
Ferner kann es zwischen verschiedenen Infusionslösungen,
wie auch zwischen diesen und Medikamentenresten zu Inter
aktionen und Kompatibilitätsreaktionen kommen, wobei deren
Art und Umfang bei den einzelnen Komponenten heute noch
weitgehend unbekannt sind.
Aus der DE-PS 4 41 237 ist eine Art Drehschieber zum Ver
teilen von Gasen oder Flüssigkeiten für therapeutische
Zwecke bekannt, der ein zylindrisches Gehäuse mit mehreren
radial angeordneten Stutzen und mit einem Schlitz aufweist,
in dem ein mit einem Querkanal versehener Rundschieber
drehbar ist. Der Rundschieber weist ferner an seiner Peri
pherie einen kurzen Kanal auf, der zwei benachbarte Stutzen
miteinander verbindet. In den Schlitz des Gehäuses kann
eine Spritze od. dgl. eingesteckt werden, die zugleich
in den Querkanal des Rundschiebers eindringt. Mittels der
Spritze kann bei entsprechender Stellung des Querkanals
über den einen Stutzen einem Blutspender Blut entnommen
und nach Verdrehen des Rundschiebers mittels der Spritze
das Blut über den benachbarten Stutzen an den Empfänger
abgegeben werden. Ferner kann der Empfänger über den glei
chen Stutzen, einem anderen benachbarten Stutzen und dem
diese verbindenden peripheren Kanal Serum zugeführt werden.
Hier ist insbesondere ein Spülen der blutführenden Leitungen
auf der Spenderseite nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs
genannte Einrichtung so auszubilden, daß eine absolut
hygienische und aseptische Verarbreichung von Infusionen,
Transfusionen und Injektionen sowie Aspiration von Blut
möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Einrichtung der eingangs genannten Art mit einem Mehr
wegehahn dadurch gelöst, daß das Hahngehäuse zwischen dem
Stutzen für den Patientenanschluß und dem benachbarten, um
90 Grad versetzten Stutzen einen vierten Stutzen als Spül
stutzen zum Anschluß einer Spülleitung und das Küken an
seiner Peripherie einen den Spülstutzen wahlweise mit einem
ihm benachbarten Stutzen verbindenden Spülkanal aufweist.
Mit der Erfindung wird ein Infusionsbesteck bereitgestellt, bei dem über den
vierten Stutzen ständig ein Vorrat an Spülflüssigkeit, vorzugsweise an
physiologischer Kochsalzlösung, angeschlossen ist, die jederzeit für einen
Spülvorgang zur Verfügung steht, ohne daß Leitungen ab- und angekuppelt
werden müssen. So kann während einer laufenden Infusion durch ent
sprechende Stellung des Kükens beispielsweise eine Rückspülung über den
anderen Stutzen, über den zuvor Blut aspiriert oder Medikamente zuge
führt worden sind, erfolgen. Ebenso ist es möglich, nach der Verab
reichung von Medikamenten oder einer Kurzinfusion durch Umlegen des
Kükens die in der Patientenleitung noch befindlichen Reste einzuschleusen
und auf diese Weise nachträglich Interaktionen bzw. Kompatibilitäts
reaktionen zwischen dem Medikament und einem nachfolgenden Infusions
vorgang zu vermeiden. Mit der Erfindung ist eine absolut hygienische und
aseptische Behandlung und ein schneller Funktionswechsel möglich.
In bevorzugter Ausführung der Erfindung ist der Spülstutzen unter 45°
zwischen dem Stutzen für den Patientenanschluß und dem benachbarten
Stutzen angeordnet. Damit ist eine einwandfrei definierte und optisch
leicht wahrnehmbare Position für den Spülvorgang gegeben.
Der Spülkanal im Küken ist vorzugsweise als eine Vertiefung in dessen
Mantel ausgebildet, wobei diese Vertiefung eine Bogenlänge von mehr
als 45° aufweist. Durch entsprechende maßliche Anpassung an den Innen
durchmesser der Stutzen und deren Abstand voneinander auf dem Umfang
des Kükens ist gewährleistet, daß keine Toträume vorhanden sind, in
denen sich Reste von Medikamenten, Blut oder Infusionslösung sammeln
könnten.
Bei den gattungsgemäßen Einrichtungen weist der Mehrwegehahn einen
Hahngriff auf, der mit einer der Anzahl und Anordnung der Stutzen ent
sprechenden Zahl von Ansätzen versehen ist, um dem Behandlungspersonal
optisch die mit dem Hahn eingestellten Wege anzuzeigen. Erfindungsgemäß
ist an dem Handgriff eine von den Ansätzen verschiedene Markierung für die
Position des Spülkanals am Küken vorgesehen, so daß das Behandlungs
personal einerseits den gewünschten Spülweg ohne Schwierigkeiten ein
stellen und später optisch reproduzieren kann, andererseits die Spülposition
von den anderen Funktionsstellungen unterscheiden kann.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels beschrieben.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Mehrwege
hahns;
Fig. 2 einen Schnitt II-II gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Ansicht zu der Darstellung gemäß Fig. 2;
Fig. 4 einen der Fig. 2 entsprechenden Schnitt in einer anderen
Funktionsstellung;
Fig. 5 eine Ansicht zu dem Schnitt gemäß Fig. 4;
Fig. 6 eine den Fig. 2 und 4 entsprechende Ansicht in einer
anderen Funktionsstellung;
Fig. 7 eine Ansicht zu dem Schnitt gemäß Fig. 6;
Fig. 8 einen den Fig. 2, 4 und 6 entsprechenden Schnitt
in der Absperrstellung und
Fig. 9 eine Ansicht zu dem Schnitt gemäß Fig. 8.
Der in der Zeichnung etwa im Maßstab 2 : 1 wiedergegebene
Mehrwegehahn 1 weist ein Hahngehäuse 2 auf, in welchem
ein zylindrisches Küken 3 drehbar gelagert ist. An dem
Küken 3 ist außerhalb des Gehäuses 2 ein Hahngriff 4 ange
ordnet, der mit dem Küken gegebenenfalls einstückig ausge
bildet ist.
Wie aus den Fig. 2, 4, 6 und 8 ersichtlich, weist das
Gehäuse 2 drei unter jeweils 90 Grad zueinander angeordnete
Stutzen 5, 6 und 7 auf, die endständig mit einem Flansch
od. dgl. zum Ankuppeln von nicht gezeigten Leitungen bzw.
Schläuchen versehen sind. Der Stutzen 5 ist zum Anschluß
der zum Patienten führenden Leitung vorgesehen und weist
eine spezielle Kupplungshülse 8 auf, auf die hier - da
Stand der Technik - nicht näher eingegangen werden muß.
Entsprechend den drei Anschlußstutzen 5, 6 und 7 weist
das Küken 3 drei Kanäle 9 auf, die gleichfalls um jeweils
90 Grad zueinander versetzt sind.
Während der Stutzen 5, wie bereits gesagt, für den Anschluß
der Patientenleitung dient, werden in der Regel über den
Stutzen 7 Infusionen bzw. Transfusionen zugeführt, während
der Stutzen 6 zur Zuführung von Medikamenten oder für Kurz
infusionen dient. Die Stutzen 6 und 7 sind ständig an ent
sprechende Vorratsbehälter angeschlossen.
Das Hahngehäuse 2 weist zwischen dem Stutzen 5 und dem
Stutzen 6 einen vierten Stutzen als Spülstutzen 10 auf,
der mit einer gleichen Einrichtung zum Ankuppeln einer
Leitung bzw. eines Schlauchs versehen ist. Über den Spül
stutzen 10 kann aus einem Vorratsbehälter Spüllösung, z. B.
eine physiologische Kochsalzlösung, zugeführt werden. Um
diesen Stutzen wahlweise mit dem Stutzen 5 oder dem Stutzen
6 zu verbinden, weist das Küken 3 an seinem Mantel einen
Spülkanal 11 in Form einer Vertiefung auf, die in Breite
und Länge, sowie in ihrem umfangsseitigen Umriß an die
Innendurchmesser der Stutzen 5, 6 und deren Abstand von
einander angepaßt ist.
Wie aus den Fig. 3, 5, 7 und 9 zu erkennen, weist der
Hahngriff 4 um jeweils 90 Grad zueinander versetzte Ansätze
12, 13 und 14 auf, die in der gleichen Position liegen wie
die Kanäle 9 im Hahnküken 3. Diese Ansätze dienen nicht
nur zur Betätigung des Mehrwegehahns, sondern auch zur
Anzeige der jeweiligen Funktionsstellung. Ferner weist der
Hahngriff 4 eine mit dem Spülkanal 11 korrespondierende
Markierung 15 auf, die gleichfalls als Ansatz am Hahngriff
4 angeformt, jedoch wesentlich kürzer ausgebildet ist als
die Ansätze 12, 13 und 14.
In der Zeichnung sind neben der konstruktiven Ausbildung
auch die verschiedenen Funktionsstellungen wiedergegeben.
In der Stellung des Kükens 3, wie sie die Fig. 2 und
3 zeigen, stehen die fluchtenden Stutzen 5 und 7 in Ver
bindung. Auf diesem Wege erfolgen Infusionen und Trans
fusionen. Fig. 4 und 5 zeigen eine Stellung des Kükens
3, bei der die Stutzen 6 und 5 in Verbindung stehen. In
dieser Position werden im allgemeinen Medikamente ver
abreicht oder Kurzinfusionen durchgeführt. Ferner kann
diese Position in umgekehrter Fließrichtung zur Aspiration
von Blut dienen. In der Position des Kükens 3 gemäß Fig.
6 und 7 können zu gleicher Zeit Infusionen über den Stutzen
7 sowie Kurzinfusionen oder Medikamente über den Stutzen 6
verabreicht werden. In den Fig. 2 und 8 sind zwei ver
schiedene Spülstellungen gezeigt. In der Position gemäß
Fig. 2 kann Spülflüssigkeit über den Spülstutzen 10 in
den Stutzen 6 und die anschließende Schlauchleitung geleitet
werden. In dieser Position können beispielsweise nach einer
Aspiration von Blut über den Stutzen 6 oder aber auch nach
einer Kurzinfusion oder Injektion von Medikamenten der
im Stutzen 6 und in der angeschlossenen Leitung verbleiben
de Rest rückgespült werden. In der Position gemäß Fig. 8
steht der Spülstutzen 10 mit dem Stutzen 5 für die Patienten
leitung in Verbindung, so daß letztere mit physiologischer
Kochsalzlösung gespült werden kann, um insbesondere Medi
kamentenreste oder Reste aus einer Kurzinfusion dem Patien
ten noch zuzuführen.
In den Fig. 3, 5, 7 und 9 ist erkennbar, wie mittels der Ansätze 12, 13, 14
und 15 dem Bedienungspersonal die jeweilige Funktionsstellung des Mehrwege
hahns angezeigt wird.
Claims (5)
1. Einrichtung zum Verabreichen von Infusionen, Transfusionen oder
Injektionen sowie zur Aspiration von Blut mit einem Mehrwegehahn,
bestehend aus einem Hahngehäuse mit drei um jeweils 90° ver
setzten Stutzen für den Anschluß von Leitungen, von denen eine mit
dem Patienten verbindbar ist, und einem Küken mit drei um jeweils
90° versetzten Kanälen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hahngehäuse (2) zwischen Stutzen (5) für den Patienten
anschluß und dem benachbarten, um 90° versetzten Stutzen (6) einen vierten Stutzen als Spülstutzen (10)
zum Anschluß einer Spülleitung und das Küken (3) an seiner Peripherie
einen den Spülstutzen (10) wahlweise mit einem ihm benachbarten
Stutzen (5, 6) verbindenden Spülkanal (11) aufweist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spül
stutzen (10) unter 45° zwischen dem Stutzen (5) für den Patienten
anschluß und dem benachbarten Stutzen (6) angeordnet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spülkanal (11) im Küken (3) als eine Vertiefung in dessen Mantel
ausgebildet ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vertiefung (11) im Mantel des Kükens (3) eine
Bogenlänge von mehr als 45° aufweist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem Mehrwege
hahn, dessen Hahngriff die jeweils eingestellten Wege anzeigende An
sätze aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Hahngriff (4)
eine von den Ansätzen (12, 13, 14) verschiedene Markierung (15)
für die Position des Spülkanals (11) am Küken (3) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
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DE19853503044 DE3503044A1 (de) | 1985-01-30 | 1985-01-30 | Einrichtung zum verabreichen von infusionen, transfusionen oder injektionen sowie zur aspiration von blut |
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ID=6261145
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