DE3503044A1 - Einrichtung zum verabreichen von infusionen, transfusionen oder injektionen sowie zur aspiration von blut - Google Patents
Einrichtung zum verabreichen von infusionen, transfusionen oder injektionen sowie zur aspiration von blutInfo
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Description
- Einrichtung zum Verabreichen von Infusionen, Transfusionen
- oder Injektionen sowie zur Aspiration von Blut Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verabreichen von Infusionen, Transfusionen oder Injektionen sowie zur Aspiration von Blut mit einem Mehrwegehahn, bestehend aus einem Hahngehäuse mit drei um jeweils 90° versetzten Stutzen zum Anschluß von Leitungen, von denen eine mit dem Patienten verbindbar ist, und einem Küken mit drei um jeweils 900 versetzten Kanälen.
- In der medizinischen Behandlung, vor allem im Intensivbereich, werden Einrichtungen der vorgenannten Art eingesetzt, um dem Patienten wahlweise Infusionen, Transfusionen oder Medikamenten- Injektionen zu verabreichen. Es weist deshal b der hierfür verwendete Mehrwegehahn drei Stutzen auf, von denen an den einen die zum Patienten führende Leitung angeschlossen ist, während ein weiterer Stutzen - im allgemeinen der dem Patientenanschluß gegenüberliegende Stutzen, für Infusionslösungen und Transfusionen verwendet wird. Der gegenüber beiden um 900 versetzte Stutzen dient zum Zuführen von Medikamenten oder für Kurzinfusionen. Über diesen Stutzen erfolgt im allgemeinen auch die Aspiration von Blut.
- Diese Mehrfachverwendung der Anschlüsse des Mehrwegehahns erfordert bei einwandfrei hygienischen und aseptischen Verabreichung bei jedem Funktionswechsel an sich einen Spülvorgang, bei dem an einen der Stutzen, im allgemeinen den letztgenannten Stutzen, die Armatur abgenommen und statt dessen eine Spülarmatur angebracht wird, wobei als Spülflüssigkeit in der Regel eine physiologische Kochsalzlösung dient. Dieses Verfahren ist umständlich und zeitraubend und wird deshalb in den meisten Fällen unterlassen. Auch kurzfristige Funktionswechsel sind nicht möglich, wenn sie stets durch einen solchen Spülvorgang unterbrochen werden. In der Praxis führt dies dazu ~daß die nach einer Verabreichung von Medikamenten oder von Kurzinfusionen oder bei der Aspiration von Blut Reste im Leitungssystem und den Anschlußstutzen des Mehrwegehahns verbleiben und zu Kontaminationen führen. Insbesondere bei Blutresten kommt es zum Bakterienwachstum, das gegebenenfalls durch die Art der verwendeten Infusionslösungen noch verstärkt wird. Ferner kann es zwischen verschiedenen Infusionslösungen, wie auch zwischen diesen und Medikamentenresten zu Interaktionen und Kompatibilitätsreaktionen kommen, wobei deren Art und Umfang bei den einzelnen Komponenten heute noch weitgehend unbekannt sind.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Einrichtung so auszubilden, daß eine absolut hygienische und aseptische Verabreichung von Infusionen, Transfusionen und Injektionen sowie Aspiration von Blut möglich ist.
- Diese Aufgabe wird bei einer Einrichtung mit einem Mehrwegehahn dadurch gelöst, daß das Hahngehäuse zwischen dem Stutzen für den Patientenanschluß und dem benachbarten Stutzen einen vierten Stutzen zum Anschluß einer Spülleitung und das Küken an seiner Peripherie einen diesen Spülstutzen wahlweise mit einem ihrnbenachbarten Stutzen verbindenden Spülkanal aufweist.
- Mit der Erfindung wird ein Infusionsbesteck bereitgestellt, bei dem über den vierten Stutzen ständig ein Vorrat an Spülflüssigkeit, vorzugsweise an physiologischer Kochsalziösung, angeschlossen ist, die jederzeit für einen Spülvorgang zu Verfügung steht, ohne daß Leitungen ab- und angekuppelt werden müssen. So kann während einer laufenden Infusion durch entsprechende Stellung des Kükens beispielsweise eine Rückspülung über den anderen Stutzen, über den zuvor Blut aspiriert oder Medikamente zugeführt worden sind, erfolgen. Ebenso ist es möglich, nach der Verabreichung von Medikamenten oder einer Kurzinfusion durch Umlegen des Kükens die in der Patientenleitung noch befindlichen Reste einzuschleusen und auf diese Weise nachträgliche Interaktionen bzw. Kompatibilitätsreaktionen zwischen dem Medikament und einem nachfolgenden Infusicnsvorgang zu vermeiden. Mit der Erfindung ist eine absolut hygienische und aseptische Behandlung und ein schneller Funktioswechsel möglich.
- In bevorzugter Ausführung der Erfindung ist der Spülstutzen unter 45° zwischen dem Stutzen für den Patientenanschluß und dem benachbarten Stutzen angeordnet. Damit ist eine einwandfrei definierte und optisch leicht wahrnehmbare Position für den Spülvorgang gegeben.
- Der Spülkanal im Küken ist vorzugsweise als eine Vertiefung in dessen Mantel ausgebildet, wobei diese Vertiefung eine Bogenlänge von mehr als 450 aufweist. Durch entsprechende maßliche Anpassung an den Innendurchmesser der Stutzen und deren Abstand voneinander auf dem Umfang des Kükens ist gewährleistet, daß keine Toträume vorhanden sind, in denen sich Reste von Medikamenten, Blut oder Infusionslösung sammeln könnte1.
- Bei den gattungsgemäßen Einrichtungen weist der Mehrwegehahn einen Hahngriff auf, der mit einer der Anzahl und Anordnung der Stutzen entsprechenden Zahl von Ansätzen versehen ist,um dem Behandlungspersonal optisch die mit dem Hahn eingestellten Wege anzuzeigen. Erfindungsgemäß ist an dem Handgriff eine von den Ansätzen verschiedene Markierung für die Position des Spülkanals am Küken vorgesehen, so daß das Behandlungspersonal einerseits den gewünschten Spülweg ohne Schwierigkeiten einstellen und später optisch reproduzieren kann, andererseits die Spülposition von den anderen Funktionsstellungen unterscheiden kann.
- Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben.
- In der Zeichnung zeigen: Figur 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Mehrwegehahns; Figur 2 einen Schnitt II- II gemäß Figur 1; Figur 3 eine Ansicht zu der Darstellung gemäß Figur 2; Figur 4 einen der Figur 2 entsprechenden Schnitt in einer anderen Funktionsstel lung; Figur 5 eine Ansicht zu dem Schnitt gemäß Figur 4; Figur 6 eine den Figuren 2 und 4 entsprechende Ansicht in einer anderen Funktionsstellung; Figur 7 eine Ansicht zu dem Schnitt gemäß Figur 6; Figur 8 einen den Figuren 2, 4 und 6 entsprechenden Schnitt in der Absperrstellung und Figur 9 eine Ansicht zu dem Schnitt gemäß Figur 8.
- Der in der Zeichnung etwa im Maßstab 2: 1 wiedergegebene Mehrwegehahn 1 weist ein Hahngehäuse 2 auf, in weichem ein zylindrisches Küken 3 drehbar gelagert ist. An dem Küken 3 ist außerhalb des Gehäuses 2 ein Hahngriff 4 angeordnet, der mit dem Küken gegebenenfalls einstückig ausgebildet ist.
- Wie aus den Figuren 2, 4, 6 und 8 ersichtlich, weist das Gehäuse 2 drei unter jeweils 900 zueinander angeordnete Stutzen 5, 6 und 7 auf, die endständig mit einem Flansch oder dgl. zum Ankuppeln von nicht gezeigten Leitungen bzw. Schläuchen versehen sind. Der Stutzen 5 ist zum Anschluß der zum Patienten führenden Leitung vorgesehen und weist eine spezielle Kupplungshülse 8 auf, auf die hier - da Stand der Technik -nicht näher eingegangen werden muß. Entsprechend den drei Anschlußstutzen 5, 6 und 7 weist das Küken 3 drei Kanäle 9 auf, die gleichfalls um jeweils 90° zueinander versetzt sind.
- Während der Stutzen 5, wie bereits gesagt, für den Anschluß der Patientenleitung dient, werden in der Regel über den Stutzen 7 Infusionen bzw. Transfusionen zugeführt, während der Stutzen 6 zur Zuführung von Medikamenten oder für,Kurzinfusionen dient. Die Stutzen 6 und 7 sind ständig an entsprechende Vorratsbehälter angeschlossen.
- Das Hahngehäuse 2 weist zwischen dem Stutzen 5 und dem Stutzen 6 einen vierten Stutzen 10 auf, der mit einer gleichen Einrichtung zum Ankuppeln einer Leitung bzw. eines Schlauchs versehen ist. Über den Stutzen 10 kann aus einem Vorratsbehälter Spüllösung, z. B. eine physiologische Kochsalzlösung ,zugeführt werden. Um diesen Stutzen wahlweise mit dem Stutzen 5 oder dem Stutzen 6 zu verbinden, weist das Küken 3 an seinem Mantel einen Spülkanal 11 in Form einer Vertiefung auf, die in Breite und Länge, sowie in ihrem umfangsseitigen Umriß an die Innendurchmesser der Stutzen 5, 6 und deren Abstand voneinander angepaßt ist.
- Wie aus den Figuren 3, 5, 7 und 9 zu erkennen, weist der Hahngriff 4 um jeweils 90° zueinander versetzte Ansätze 12, 13 und 14 auf, die in der gleichen Position liegen wie die Kanäle 9 im Hahnküken 3. Diese Ansätze dienen nicht nur zur Betätigung des Mehrwegehahns, sondern auch zur Anzeige der jeweiligen Funktionsstellung. Ferner weist der Hahngriff 4 eine mit dem Spülkanal 11 korrespondierende Markierung 15 auf, die gleichfalls als Ansatz am Hahngriff 4 angeformt, jedoch wesentlich kürzer ausgebildet ist als die Ansätze 12, 13 und 14.
- In der Zeichnung sind neben der konstruktiven Ausbildung auch die verschiedenen Funktionsstellungen wiedergegeben. In der Stellung des Kükens 3, wie sie die Figuren 2 und 3 zeigen, stehen die fluchtenden Stutzen 5 und 7 in Verbindung. Auf diesem Wege erfolgen Infusionen und Transfusionen.
- Figuren 4 und 5 zeigen eine Stellung des Kükens 3, bei der die Stutzen 6 und 5 in Verbindung stehen. In dieser Position werden im allgemeinen Medikamente verabreicht oder Kurzinfusionen durchgeführt. Ferner kann diese Position in umgekehrter Fließrichtung zur Aspiration von Blut dienen. In der Position des Kükens 3 gemäß Figuren 6 und 7 können zu gleicher Zeit Infusionen über den Stutzen 7 sowie Kurzinfusionen oder Medikamente über den Stutzen 6 verabreicht werden. In den Figuren 2 und 8 sind zwei verschiedene Spülstellungen gezeigt. In der Position gemäß Figur 2 kann Spülflüssigkeit über den Stutzen 10 in den Stutzen 6 und die anschließende Schlauchleitung geleitet werden. In dieser Position können beispielsweise nach einer Aspiration von Blut über den Stutzen 6 oder aber auch nach einer Kurzinfusion oder Injektion von Medikamenten der im Stutzen 6 und in der angeschlossenen Leitung verbleibende Rest rückgespült werden. In der Position gemäß Figur 8 steht der Spülstutzen 10 mit dem Stutzen 5 für die Patientenleitung in Verbindung, so da ß letztere mit physiologischer Kochsalzlösung gespült werden kann, um insbesondere Medikamentenreste oder Reste aus einer Kurzinfusion dem Patienten noch zuzuführen.
- In den Figuren 3, 5, 7 und 9 ist erkennbar, wie mittels der Ansätze 12, 13, 14 und 15 dem Bedienungspersonal die jeweilige Funktionsstellung des Mehrwegehahns angezeigt wird.
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Claims (5)
- Patentansprüche 1. Einrichtung zum Verabreichen von Infusionen, Transfusionen oder Injektionen sowie zur Aspiration von Blut mit einem Mehrwegehahn, bestehend aus einem Hahngehäuse mit drei um jeweils 90° versetzten Stutzen für den Anschluß von Leitungen, von denen eine mit dem Patienten verbindbar ist, und einem Küken mit drei um jeweils 900 versetzten Kanälen, dadurch gekennzeichnet, daß das Hahngehäuse (2) zwischen dem Stutzen (5) für den Patientenanschluß und dem benachbarten Stutzen (6) einen vierten Stutzen (10) zum Anschluß einer Spül leitung und das Küken (3) an seiner Peripherie einen diesen Spülstutzen (10) wahlweise mit einem ihm benachbarten Stutzen (5 oder 6) verbindenden Spülkanal (11) aufweist.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spülstutzen (10) unter 450 zwischen dem Stutzen (5) für den Patientenanschluß und dem benachbarten Stutzen (6) angeordnet ist.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzoichnet, daß der Spülkanal (11) im Küken (3) als eine Vertiefung in dessen Mantel ausgebildet ist.
- 4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (11) im Mantel des Kükens (3) eine Bogenlänge von mehr al s 45° aufweist.
- 5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem Mehrwege hahn, dessen Hahngriff die jeweils eingestellten Wege anzeigende Ansätze aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Hahngriff (4) eine von den Ansätzen (12, 13, 14) verschiedene Markierung (15) für die Position des Spülkanals (11) am Küken (3) vorgesehen ist.
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