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Maschine zur Herstellung gedrehter oder gezwirnter
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Fäden Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Herstellung
gedrehter oder gezwirnter Fäden, mit einer Mehrzahl von über die Maschinenbreite
verteilten Arbeitsaggregaten, welche jeweils über einen Wirtel und mindestens einen
mit mindestens einem Motor verbundenen Tangentialriemen antreibbar sind.
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Unter Arbeitsaggregaten sind im folgenden Maschinenelemente mit hoher
Drehzahl zu verstehen, zum Beispiel Spindeln an Spinn- oder Zwirnmaschinen oder
Rotoren und Auflösewalzen an OE-Spinnmaschinen.
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Durch Tangentialriemen ergibt sich insgesamt eine sehr wirkungsvolle,
baulich einfache Antriebsart. Die Energieübertragung auf alle Arbeitsaggregate,
beispielsweise einer Ringspinnmaschine, die 1000 und mehr Arbeitsaggregate aufweisen
kann, erfordert jedoch einen breiten und dicken Riemen, der die erforderliche Zugkraft
aufnehmen kann. Der Energieverlust durch Walkarbeit in einem solchen Riemen ist
erheblich.
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Außerdem ist die Zugspannung an der ersten und der letzten, vom Riemen
auf seinem Umlauf berührten Spindel sehr unterschiedlich, was zu Drehzahlunterschieden
an diesen Spindeln führen kann.
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Als Stand der Technik ist ein Tangentialriemenantrieb für eine Ringspinn-
oder Zwirnmaschine bekannt (PCT-Anmeldung WO 84/02932), bei dem der Tangentialriemen
außer an seinen Umlenkstellen an den beiden Maschinenlängsendbereichen zusätzlich
an mindestens einer weiteren Stelle über einen Motor angetrieben wird. Durch Einleiten
der Antriebsenergie an mehreren Stellen des Tangentialriemens wird die Zugspannung
im Riemen vermindert.
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Hierbei ist jedoch der Energieverbrauch zu berücksichtigen, wobei
durch Verringerung des Tangentialriemens auch die Riemendehnung und der Riemenverschleiß
verringert werden kann.
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Verwendet man dünnere und/oder schmalere Riemen, so kann durch geringere
Walkarbeit der Energieverlust verringert werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Tangentialriemenantrieb
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine weitere Senkung des Energieverbrauchs
erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Tangentialriemen
eine Breite zwischen 7 und 14 mm und eine Dicke zwischen 2 und 2,7 mm aufweist.
Während also bisher die Tangentialriemen eine Breite zwischen 35 bis 38 mm und eine
Dicke zwischen 3 bis 3,7 mm besaßen, wird durch die erfindungsgemäßen neuen Abmessungen
für einen Tangentialriemen der Energieverbrauch gesenkt, wobei außerdem vorteilhafterweise
die Drehzahldifferenz zwischen erstem und letztem Arbeitsaggregat, beispielsweise
einer Spindel, bei einer Ringspinnmaschine verringert wird.
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Diese neue Dimensionierung ist überall dort vorteilhaft einsetzbar,
wo an den beiden Maschinenlängsendbereichen mindestens je ein Elektromotor angeordnet
ist, durch welchen an diesen beiden Maschinenlängsendbereichen angeordnete Tangentialriemen-Umlenksche-iben
zum Antrieb des Tangentialriemens
antreibbar sind oder wo darüber
hinaus zwischen den Maschinenlängsendbereichen weitere Antriebe vorgesehen sind.
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Bei diesen beiden Bauformen, welche als Mehrmotorenantrieb bzw. als
Felderantrieb zu bezeichnen sind, wird durch die neue Dimensionierung des Tangentialriemens
eine Herabsetzung des Energieverbrauchs auf einfache Weise erzielt.
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Es ist zwar bereits bekannt, bei einem sogenannten Vier-Spindel-Antrieb
das Antriebsbändchen, welches aus einem endlos gewebten, kurzen und schmalen Element
besteht, schmal auszubilden, beispielsweise in einer Breite von 12 mm. Es war aber
nicht zu erwarten, daß ein derarti schmaler, auf den Antrieb von vier Spindeln abgestellter
Riemen, der die Wirtel der Spindeln in einem Winkel von 90" umschlingt, auch als
Tangentialriemen zum Antrieb von mehr als 1000 Spindeln ausreichen würde - auch
wenn er entlang seiner Länge mehrfach angetrieben wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Tangentialriemen
eine Auflagedehnung zwischen 0,6 und 1,5 % aufweisen.
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Außerdem kann der Tangentialriemen vorteilhafterweise aus Polyamid,
Polyester oder aus Gemischen auf Polyamid-, Polyesterbasis bestehen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann entlang des Verlaufs
des Tangentialriemens mindestens ein weiterer, gleichartiger Tangentialriemen zur
Reserve in der Maschine untergebracht sein. Dadurch ist im Schadensfall eine schnelle
Auswechslung der Riemen möglich, wodurch sich sehr kurze Stillstandzeiten ergeben.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen an einer Ringspinnmaschine näher beschrieben. In der Zeichnung
zeigen: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Spindelantriebs bei einer Ringspinnmaschine,
teils gebrochen, teils geschnitten;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsmöglichkeit
der Konstruktion nach Fig. 1.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Spindelbank 1 einer Ringspinnmaschine
sind eine Anzahl von Spindeln 2 als Arbeitsaggregate vorgesehen. Jede dieser Spindeln
2 ist mit einem Wirtel 3 versehen. Am Außenumfang des Wirtels 3 liegt ein Tangentialriemen
5 an, welcher durch Anpreßrollen 6 an den Wirtel angepreßt wird. Die Spindel 2 mit
dem Wirtel 3 sind über eine nicht näher beschriebene Spindelbefestigung 8 an der
Spindel bank 1 angebracht.
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Vorzugsweise werden jeweils ca. 150 bis 300 Spindeln durch einen von
mehreren von jeweils mit einem Antrieb versehenen Tangentialriemen 5 (Feldantrieb)
oder durch einen motorgetriebenen Abschnitt eines einzigen Tangentialriemens 5 (Abschnittsantrieb)
angetrieben.
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Alle Spindeln 2 beider Spindelreihen der Ringspinn- oder Zwirnmaschine
sind nach der zweiten Variante durch den einzigen Tangentialriemen 5 gemeinsam antreibbar.
Hierbei können beispielsweise an beiden Maschinenlängsendbereichen mindestens je
ein Elektromotor angeordnet sein, wobei andererseits auch die Möglichkeit besteht,
zwischen diesen beiden Maschinenlängsendbereichen weitere Antriebe vorzusehen, so
daß sich ein sogenannter Abschnittsantrieb bei endlosem Tangentialriemen 5 ergibt.
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Dieser Tangentialriemen 5 weist nach Fig. 1 eine Breite zwischen 7
und 14 mm und eine Dicke zwischen 2 und 2,7 mm auf.
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Es ergibt sich damit ein Querschnitt von 14 bis 38 mm2 bzw.
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eine Verminderung des Querschnitts auf 15 - 30 % des bisher verwendeten
Riemens. Die Auflagedehnung soll hierbei möglichst gering sein und zwischen 0,6
und 1,5% liegen. Der Tangentialriemen 5 kann hierbei aus Polyamid, Polyester oder
aus Gemischen auf Polyamid-, Polyesterbasis bestehen, wie sie beispielsweise unter
den Handelsnamen "Kevlar" oder "Aramid" bekannt sind.
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Besteht der Tangentialriemen 5 beispielsweise aus Polyester, so ergibt
sich eine huflagedehnung von 1 bis 1,5 %. Bei einem Gemisch der vorgenannten Art
liegt eine Auflagedehnung zwischen 0,3 und 1 % vor. Unter Auflagedehnung ist hierbei
die Dehnung bei Stillstand der Maschine zu verstehen.
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Nach Fig. 1 wird durch den Tangentialriemen 5 der Wirtel 3 der Spindel
2 angetrieben. Entlang des Verlaufs des Tangentialriemens 5 kann mindestens ein
weiterer, gleichartiger Tangentialriemen 5' zur Reserve in der Maschine, vorzugsweise
in der Spindel bank, untergebracht sein. Zum Schutz kann dieser Reserveriemen 5"
von einer Plastikhülle zum geben sein, wobei die gesamte Anordnung, nämlich der
Reserveriemen 5" mit der Hülle 10 in einem Halter angeordnet ist, der innerhalb
der Spindelbank 11 befestigt wird. Ergibt sich ein Schaden an dem Tangentialriemen
5, so kann ohne große Zeitverzögerung der Tangentialriemen 5" aus der Plastikhülle
10 entnommen und montiert werden.
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Bei der Konstruktion nach Fig. 2 wird der Wirtel 3 durch einen Tangentialriemen
5" angetrieben, welcher seinerseits durch Anpreßrollen an den Wirtel 3 gepreßt wird.
Der Antrieb des Wirtels 3 erfolgt hierbei der unteren Hälfte im Gegensatz zu dem
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel. Entsprechend ergibt sich in der Spindel
bank 1 im oberen Bereich ein Freiraum, in welchem wiederum ein Reserveriemen 5",
welcher in einer Plastikhülle 10 verpackt ist, in einem Halter 11 angeordnet ist.
Dieser Halter kann ein Haken, ein U-förmiges Aufnahmeelement oder ein anderes Lagerelement
sein, wobei nur zu gewährleisten ist, daR der Reserveriemen 5" gut zugäng) ch, aber
sicher in der i,aschlne unteraebracht ist.
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Durch die spezielle bauliche Gestaltung des Tangentialriemens wird
der Drehzahlunterschied zwischen erster und letzter Spindel herabgesetzt; insgesamt
wird der Energieverbrauch gemindert
die Tangentialriemen werden
billiger, wobei außerdem die Möglichkeit besteht, in der Maschine Reserveriemen
5" unterzubringen.
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