DE3500022C2 - Verfahren zum Herstellen von Kapseln mit genau bemessenem Materialinhalt - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Kapseln mit genau bemessenem MaterialinhaltInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 genannten Gattung. Ein solches Verfahren ist be
reits bekannt aus der EP 0 093 383 A2.
Viele Einrichtungen erfordern es für ihren Betrieb, daß
verschiedene Mengen verdampfbaren Materials in ihnen
eingeschlossen sind. Solche Einrichtungen sind beispiels
weise Vakuumröhren, optische Dampffilter und Lichtbogen
entladungslampen. Da die Erfindung besonders gut auf
Entladungslampen anwendbar ist, soll sie nachfolgend
unter Bezugnahme auf solche Lampen erläutert werden.
Bogenentladungslampen gibt es in den verschiedensten
Ausführungsformen, beispielsweise als Leuchtstofflampen,
Quecksilberdampflampen, Metallhalogenidlampen, Natrium
lampen usw. Praktisch alle diese Lampen verwenden
Quecksilber als einen der verdampfbaren Bestandteile.
Bei der Herstellung der gegenwärtig handelsüblichen
Lampen, beispielsweise Leuchtstofflampen, ist es all
gemeine Praxis, einen Tropfen natürlichen Quecksilbers
in die Lampe mechanisch hineinzugeben. Bei Natriumlampen
wird ein Tropfen eines Natriumamalgams in der Lampe an
geordnet.
Diese Praxis der mechanischen Zugabe von Quecksilber oder
anderen Materialien ist zufriedenstellend, weil natür
liches Quecksilber relativ billig ist. Es ist auch vor
geschlagen worden, das Quecksilbertröpfen in eine kleine
Kapsel einzuschließen, die man in der Lampe anordnet und
erst nach dem Verschließen der Lampe öffnet (US-PS
39 13 999).
Es ist kürzlich gefunden worden, daß die Wirksamkeit
solcher Lampen, d. h. von Niederdruck-Quecksilber-Edel
gas-Entladungslampen, verbessert werden kann, wenn man
ein anderes Quecksilberisotopengemisch verwendet, als
es in der Natur vorkommt. Untersuchungen dieser Art sind
in dem Aufsatz von J. Waymouth in "Electric Discharge
Lamps", MIT Press, 1971 für Niederdruck-Quecksilber-
Edelgas-Entladungslampen beschrieben. Auch die US-PS
43 79 252 ist diesbezüglich aufschlußreich. Sie berichtet
von Wirkungsgradsteigerungen von Leuchtstofflampen, wenn
man den Anteil des Hg 196-Isotops gegenüber dem natür
lichen Anteil von 0,14% auf ungefähr 3% steigert.
Das Problem der Verwendung solcher veränderter Queck
silberanteile liegt im Preis. Quecksilber mit einem An
teil von 35% des genannten Hg 196-Isotops ist etwa
150 000 x so teuer wie natürliches Quecksilber. Man
sieht hieraus, daß die Verwendung eines solchen Materials
eine sehr genaue Kontrolle der verwendeten Menge er
fordert. Solche Materialien benötigt man nur in Mengen,
die unter 1 Milligramm liegen. Der Stand der Technik
zeigt keine Verfahren, mit denen man solch geringe
Mengen präzise abmessen und verteilen kann.
Bei dem im Oberbegriff des Anspruchs 1 berücksichtigten her
kömmlichen Verfahren gemäß EP 0 093 383 A2 werden Quecksilber
dampf-Lampen in der Weise hergestellt, daß man Quecksilber in
einen bereitgehaltenen Lampenkörper hineinrinnen läßt, worauf
der Quecksilber-gefüllte Bereich mit einer Flamme erwärmt
wird. Abschließend wird der Lampenkörper in Form einer Glas
kapsel mit Hilfe einer Flamme verschlossen. Bei dieser Opera
tion mit einer Flamme befindet sich das Quecksilber im kälte
sten Bereich des Lampenkörpers. Folglich befindet sich der
Großteil des in dem Lampenkörper eingebrachten Quecksilbers
nicht im dampfförmigen Zustand, was es praktisch unmöglich
macht, die Menge an Quecksilber präzise abgemessen in dem Lam
penkörper zu verteilen. Insbesondere ist es bei dem bekannten
Verfahren unmöglich, nach Verschließen des Lampenkörpers die
sen in mehrere gleich große einzelne Körper zu unterteilen,
welche jeweils eine genau bemessene Quecksilbermenge enthal
ten.
Aus der EP 0 004 750 A2 ist bekannt ein Verfahren zum Einbrin
gen von Quecksilber in eine Entladungslampe aus einer Glaskap
sel mit Hilfe eines elektromagnetischen Feldes. Mit Hilfe des
elektromagnetischen Feldes wird eine Erwärmung herbeigeführt,
der zufolge das Quecksilber durch eine Öffnung freigesetzt
wird. Das aus der Vorratskapsel freigesetzte Quecksilber füllt
sodann den Lampenraum.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein gat
tungsgemäßes Verfahren zu schaffen, mit dessen Hilfe exakt
vorgegebene Mengen solch teurer Werkstoffe, wie Quecksilber,
in einer abgeschlossenen Kapsel vorgesehen werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der Ansprüche 1 und 9
gelöst.
Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Es zeigt:
20 Fig. 1 eine erste Ausführungsform zur Durchführung des
Verfahrens;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform zur Durchführung des
Verfahrens;
Fig. 3 einen der letzten Verfahrensschritte bei den
Ausführungsformen nach den Fig. 1 oder 2;
Fig. 4 eine graphische Darstellung des Dampfdrucks in
Torr in Abhängigkeit von der Temperatur in °C
im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Ver
fahren;
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des anfänglich ge
bildeten Glasrohres;
Fig. 6 eine vergrößerte Teildarstellung des Glasrohrs
an einer Einschnürung und mit einem zugehörigen
Heizdraht, und
Fig. 7 eine vergrößerte Querschnittsdarstellung der
Art, wie einzelne Rohrabschnitte in abgeschlossene
Kapseln verwandelt werden.
Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung und
deren Ziele und Vorteile und Möglichkeiten wird nun auf
die nachfolgende Beschreibung und die Ansprüche im Zu
sammenhang mit den Zeichnungen Bezug genommen.
Fig. 1 zeigt ein Glasrohr 10 mit einem verschlossenen
Ende 11 und einem offenen Ende 12. Das Glasrohr 10 ist
mit drei rechtwinkligen Knicken 14 versehen. Man kann
daher am Rohr 10 zwei Abschnitte unterschneiden, einen
Behälterabschnitt 16 und einen Kapsel- oder Ampullenab
schnitt 18. Eine Vakuumpumpe 20 ist mit dem offenen Ende
12 des Rohres 10 verbunden. Ein externer Heizdrahtkreis
22 ist mit einem Heizdraht 24 über einen Schalter 25 ver
bunden. Der Heizdraht 24 weist mehrere im Abstand zu
einander angeordnete Spulenabschnitte 26 auf.
Vor dem Anschließen der Vakuumpumpe 20 wird ein großer
Tropfen oder ein Kügelchen 28 eines genau bestimmten Ma
terials, wie beispielsweise Quecksilber mit einem hohen
Anteil des Hg 196-Isotops in das offene Ende 12 des Glas
rohres 10 eingefüllt und im Reservoirabschnitt 16 ange
ordnet. Das offene Ende 12 des Glasrohres wird dann mit
der Vakuumpumpe 20 verbunden. Obgleich in Fig. 1 nicht
dargestellt, sei betont, daß die Vakuumpumpe 20 mit
den entsprechenden Anschlußleitungen und dergleichen
versehen ist. Die Vakuumpumpe 20 wird in Betrieb ge
setzt, um das Rohr 10 zu evakuieren, wobei jedoch das
Quecksilberkügelchen 28 in dem Abschnitt 16 des Rohres
verbleiben muß. Das Glasrohr wird dann abgeschlossen,
beispielsweise an der Stelle 30 in Fig. 1, indem man
es von außen verschmilzt, beispielsweise mit einer
Flamme, die dazu führt, daß die Wand sich nach innen
unter der Wirkung des herrschenden Unterdruckes ein
schnürt und so das Rohr 10 verschließt, so daß dieses
hermetisch abgeschlossen ist.
Der nächste Schritt besteht darin, das Glasrohr 10 in
den Abschnitten 16 und 18 zu erwärmen. Das Kügelchen
28 und der zugehörige Reservoirabschnitt 16 werden auf
eine Temperatur T₁ aufgeheizt. Der Ampullenabschnitt 16
wird auf einer davon unterschiedlichen Temperatur T₂
gehalten, wobei die Temperatur T₁ niedriger oder gleich
der Temperatur T₂ liegt. Diese Temperaturdifferenz stellt
sicher, daß sich die kalte Stelle im Reservoirabschnitt
befindet, in welchem das Kügelchen 28 angeordnet ist.
Wenn man die dem Rohr zugeführte Wärme steigert, dann
wird das Kügelchen 28 verdampft und füllt den Ampullen
abschnitt 18 mit einer hohen Dichte des verdampften Ma
terials aus. Beispielsweise zeigt die Fig. 4 Werte des
Quecksilberdampfdruckes gegenüber der Temperatur, und
man sieht, daß wenn man das Innenvolumen des Abschnitts
18 in Fig. 1 kennt, man genau die Menge des in die Kapseln
abgegebenen Quecksilbers bestimmten kann, indem man die
Temperaturen T₁ und T₂ einstellt. Spezielle Beispiele
werden später unter Bezugnahme auf bevorzugte Betriebs
parameter, die sich beispielsweise auf Rohrabmessungen,
Rohrgröße und Temperatur beziehen, gegeben.
Sobald der Ampullenabschnitt 18 mit dem Materialdampf
gefüllt ist, wird der Schalter 25 geschlossen und der
Kreis 22 wird mit dem Heizdraht 24 verbunden. Elektri
sche Energie wird dann durch die Spulenabschnitte 26
geleitet, was dazu führt, daß das Rohr im Bereich der
Abschnitte 26 zusammenbricht, sofern eine geeignete
Energiedichte, geeignete Rohrabmessungen, Glasart usw.
verwendet werden. Bei der Steuerung dieses selektiven
Zusammenbrechens des Rohres wird der innere Material
dampfdruck so geregelt, daß er geringer ist, als der
Umgebungsdruck, damit das Rohr auch wirklich aufgrund der
Druckdifferenz sich selektiv zusammenschnürt.
Eine alternative Ausführungsform ist in Fig. 2 darge
stellt, die ein Glasrohr 32 mit einem verschlossenen
Ende 33 und einem offenen Ende 34 zeigt. Das offene Ende
34 des Rohres ist mit einer Vakuumpumpe 36 verbunden.
Dem Hauptampullenabschnitt 38 des Rohres sind Einrich
tungen zugeordnet, die es erlauben, ihn in einzelne
Ampullen zu zertrennen. Diese Einrichtungen bestehen
aus einem externen Heizdrahtkreis 40, der in Serie mit
einem Schalter 42 geschaltet ist, der ihn in Serie mit
einem Heizdraht 44 schaltet. Der Heizdraht 44 weist
Heizspulenabschnitte 46 auf, wobei jeder Abschnitt um
das Rohr 32 gewunden ist. Die Spulenabschnitte 46 weisen
voneinander einen Abstand auf, der der Länge der auszu
bildenden Kapseln entspricht. In Fig. 2 sind vier sol
cher Abschnitte dargestellt entsprechend vier auszu
bildender Kapseln. Es sei jedoch betont, daß die Länge
des Rohres auch variiert werden kann, um eine größere
oder kleinere Zahl von Kapseln oder Ampullen auszubil
den.
Das Verfahren nach Fig. 2 weist viele Ähnlichkeiten zu
dem Verfahren nach Fig. 1 auf, jedoch wird in dem Ver
fahren nach Fig. 2 anstelle eines relativ großen Material
tropfens eine genau abgemessene Menge des Materials 50
in das Rohr 32 nahe dem Ampullenabschnitt 38 einge
bracht. Das offene Ende 34 des Rohres wird dann mit der
Vakuumpumpe 36 verbunden, um das Rohr zu evakuieren,
jedoch muß das Kügelchen 50 dabei an seinem Platz blei
ben. Das Rohr wird dann an der Stelle 52 durch Abschmel
zen mit Hilfe einer Flamme von außen her abgeschmolzen,
wobei die Wand nach innen an dem bestimmten Punkt zu
sammenbricht. Der abgeschlossene Abschnitt, der nun das
Kügelchen enthält, wird dann so aufgeheizt, daß das
Kügelchen verdampft und der Dampf den Ampullenabschnitt
38 mit hoher Dichte ausfüllt. Bei dem Verfahren nach
Anspruch 2 wird nicht mit zwei geregelten Temperaturen,
wie beim Verfahren nach Fig. 1 gearbeitet, es wird ledig
lich mit einer einzigen gleichförmigen Temperatur T₂
gearbeitet. Diese Temperatur ist hoch genug, um alles
Material zu verdampfen und wird auf einem solchen Wert
gehalten, daß der Innendampfdruck, wie zuvor beschrie
ben, geringer ist, als der Umgebungsdruck, so daß das
Rohr in den nachfolgenden Verfahrensschritten sich ein
schnüren kann.
Man erkennt, daß die Ausführungsform nach Fig. 1 in
einem gesättigten Zustand arbeitet, während die Aus
führungsform nach Fig. 2 in einem ungesättigten Zustand
arbeitet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 wird der äußere
Heizdrahtkreis 40 in der gleichen Weise betrieben, wie
bei der Ausführungsform nach Fig. 1. Der Zweck des
Kreises ist es, an den Spulenabschnitten 46 eine selekti
ve Erwärmung des Rohres hervorzurufen, damit das Rohr
dort sich einschnüren kann und sich in mehrere, gegen
einander abgeschlossene Kapseln aufteilt. Diesbezüglich
sei auf Fig. 3 verwiesen, in der die Ausbildung von
Ampullen 54 dargestellt ist, die entweder nach der Ver
fahrensweise nach Fig. 1 oder nach Fig . 2 ausgebildet
worden sind. Die Bezugszeichen in Fig. 3 entsprechen zwar
denen nach Fig. 2, doch soll das vorliegend nicht ver
wirren. Durch die Einschnürung unter der Wirkung der
Hitze und der Druckdifferenz bilden sich Glasbrücken 55
zwischen den Kapseln. Diese Glasbrücken können sehr ein
fach zur Trennung der Kapseln zerbrochen werden.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Glas
rohres, das man zur Ausführung der vorliegenden Erfindung
verwenden kann. Fig. 5 zeigt ein Glasrohr 60, das ge
schlossene Enden 61 und 62 und ein offenes Ende 63 auf
weist, das an einem Punkt an eine Vakuumpumpe angeschlos
sen werden kann. Der langgestreckte Abschnitt 64 des
Glasrohres ist durch kleine ringförmige Einschnürungen
65, die in Abständen längs des Rohres angeordnet sind,
vorgeteilt. Der Abstand der Einschnürungen kann beispiels
weise 12 mm betragen. Das in Fig. 5 dargestellte Rohr,
wie auch die Rohre nach den Fig. 1 und 2, bestehen zweck
mäßigerweise aus einem infrarot-absorbierenden Glas. Das
offene Ende 63 ist dazu bestimmt, ein Tröpfchen eines
Materials aufzunehmen, das dann in das geschlossene Ende
62 des Rohres fällt. Nach dem Evakuieren wird das offene
Ende 63 in der schon zuvor beschriebenen Weise durch Ab
schmelzen verschlossen. Das ganze Rohr wird dann auf eine
vorbestimmte Temperatur T gebracht. Nach dem Abwarten
zum Zwecke der Temperaturvergleichmäßigung und der
Diffusion des Materials werden die Einschnürungen 65
zum Zusammenbrechen (Abschmelzen) gebracht, wodurch die
einzelnen Kammern zur Ausbildung von Ampullen voneinan
der isoliert und getrennt werden. Obgleich in Fig. 5
nicht dargestellt, sei doch darauf hingewiesen, daß
wiederum ein Heizdrahtkreis nach einem der schon zuvor
beschriebenen Beispiele hierfür verwendet werden kann.
Die Masse des in jeder Ampulle eingeschlossenen Ma
terials läßt sich auf der Grundlage der Gesetze für
ideale Gase ermitteln. In der nachfolgenden Analysis
gelten folgende Ampullenparameter: V = Ampullenvolumen,
P = Materialdampfdruck und T = Ampullentemperatur.
Entsprechend gelten für das Materialreservoir, wie in
Fig. 5 am geschlossenen Ende dargestellt, die folgen
den Parameter: V₀ = Volumen, P₀ = Materialdruck und
T₀ = Temperatur. Im ausgeglichenen Zustand ist P = P₀,
auch wenn T ungleich T₀ ist. Dies gilt, weil der Fluß
der Materialatome an jedem Punkt innerhalb des Volumens
im stabilen Zustand konstant ist.
In Verbindung mit der Bestimmung der Masse des einge
schlossenen Materials lassen sich folgende Terme de
finieren:
V = Volumen in cm³, in welchem Material vor dem Ver
siegeln eingeschlossen ist.
P = Materialdruck innerhalb des Raumes.
T = Materialtemperatur in dem Raum.
k = Boltzmannkonstante = 1,38 × 10-16 erg.
F = Molekulargewicht des Materials, beispielsweise
für Quecksilber 200 g/Mol.
N₀ = Avogadro′sche Zahl = 6,02 × 10²³ Atome/Mol.
m = Masse des im Raum eingeschlossenen Materials.
n = Dichte in Atome/cm³.
In der folgenden Erläuterung ist das Material Queck
silber.
Es sei angenommen, daß eine gewisse (Quecksilberatom-)
Partikeldichte im Raum herrsche. Die Quecksilbermasse im
Raum ist dann gegeben durch:
M(g) = Vn × F/N₀ (1)
worin Vn = Anzahl der Atome im Volumen V und F/N₀ = Masse/
Atom.
Das Gesetz für ideale Gase für Quecksilberdampf ist:
worin P der Quecksilberdruck ist, der durch das Dampf
druck/Temperaturverhältnis bestimmt wird und T die
Temperatur des Quecksilberdampfes im Volumen V ist. Es
sei betont, daß die Temperatur T₀, die P bestimmt, gleich
oder ungleich T sein kann, d. h. die Temperaturen T und
T₀ können unabhängige Variable für die Versuche sein.
Die Gleichungen (1) und (2) lassen sich wie folgt mit
einander vereinigen und ergeben:
wobei in in Gramm steht, V in cm³, p in Torr und T in
°K, so daß sich die Gleichung (3) umwandeln läßt in:
m = 3,17 × 10-3 Vxp/T (4).
Die Gleichung (4) beschreibt das Verhältnis, durch das
eine Vorbestimmung der in jeder Ampulle eingeschlossenen
Quecksilbermasse durchgeführt werden kann. Das erste,
unter Bezugnahme auf Fig. 1 beschriebene Verfahren, zeigt
eine Technik, in der ein Weitermassenbereich jeder Ampul
le ohne jede Vorausabmessung einer bestimmten Queck
silbermasse untergebracht werden kann. Es ist dazu je
doch die Kenntnis der Temperaturen T₁ und T₂ notwendig,
weiterhin muß die Temperatur T₂ auf einem höheren Wert
gehalten werden, als die Temperatur T₁. Diese Bedingung
macht die Durchführung des ersten Verfahrens in der
Praxis etwas schwieriger als das zweite Verfahren. Das
zweite Verfahren der Erfindung, das unter Bezugnahme
auf Fig. 2 erläutert wurde, erlaubt es, eine vorbe
stimmte Quecksilbermenge einzusetzen und diese in
mehrere kleine Teilmengen zu verteilen, ohne daß zwei
Temperaturzonen benötigt werden. Dies hat den Vorteil
einer einfacheren Temperaturregelung, verlangt aber eine
genaue Zumessung der Quecksilbermenge beim Einfüllen in
das Rohr.
Bei den Verfahren, die im Zusammenhang mit den Fig. 1 und
2 erläutert worden sind, ist die Quecksilbermenge, die
in jeder Ampulle untergebracht wird, durch die Gleichung
(4) bestimmt. Es sei diesbezüglich nun auf Fig. 4 Bezug
genommen, die den Zusammenhang zwischen dem Quecksilber
dampfdruck und der Dichte (µg/cm³) als Funktion der
Temperatur T zeigt, wobei vorausgesetzt wird, daß T₁ = T₂.
Aus Fig. 4 geht hervor, daß die Quecksilberdichte durch
jenen Maximaldruck begrenzt ist, der einzuhalten ist,
damit das Verschließen des Rohres und Verteilen in Ampul
len durchgeführt werden kann und ist durch die Maximal
temperatur begrenzt, denen das Ampullenmaterial und die
Verschließeinrichtung widerstehen können.
Die numerischen Werte der Quecksilbermasse wurden tabu
liert. In einem Beispiel wurde ein Rohr mit einem Innen
durchmesser von 2,5 mm und einer Ampullenlänge von 10 mm
verwendet. Bei den Messungen wurden die folgenden zu
sätzlichen Parameter eingehalten: T = T₀= 350°C, V =
0,490 cm³, P = 675 Torr und m = 1700 µg.
Mit den genannten Parametern wurden Ampullen hergestellt,
bei denen die Quecksilbermassen typischerweise im Bereich
zwischen 0,1 und 0,2 mg pro Ampulle bei einem Umgebungs
druck von einer Atmosphäre und einer Massendichte von
etwa 3 mg/cm³ lagen, wobei Glasrohr Einsatz fand. Das
Rohr wird vorzugsweise auf einen Druck evakuiert, der gleich oder geringer ist als 1 × 10-3 Torr.
Rohr wird vorzugsweise auf einen Druck evakuiert, der gleich oder geringer ist als 1 × 10-3 Torr.
In Verbindung mit dem Ampullenquerschnitt und dem Ver
schließen hat man gefunden, daß eine Anzahl von Para
metern Einfluß auf den Betriebsablauf haben. Parameter
solcher Art sind beispielsweise Heizdrahtdicke, Glas
rohrabmessungen, Glasrohrgeometrie, Energiedichte,
die vom Heizdraht am Rohr erzeugt wird. Alle diese Para
meter hatten Einfluß auf das Abschnüren und das Ver
schließen. Durch geeignete Einstellung dieser Parameter
konnte eine zuverlässige Ampullenausbildung erhalten
werden. Nachfolgend werden einige der obigen Parameter
und ihr Einfluß auf den Betriebsablauf diskutiert.
In Verbindung mit dem Verschließen und dem Ausbilden von
Kapseln wurde ein Chromnickeldraht von 0,25 mm Durch
messer verwendet. Um das Zusammenbrechen, das Einschnü
ren des Glasrohres zu erleichtern, wurden Drahtspulen
in Verbindung mit einem Rohr verwendet, das bereits die
in Fig. 5 dargestellten Einschnürungen aufwies. Dieses
Rohr wurde evakuiert und dann verschlossen. Der Chrom
nickeldraht wurde vorzugsweise in jeweils vier bis sechs
Windungen um jede Einschnürung herumgewickelt. Dann wur
de ein beachtlicher Strom von beispielsweise vier bis
fünf Ampere durch den Draht geschickt, der das Rohr zum
Einschnüren unter der Wirkung der herrschenden Druck
differenz brachte.
Es wurden auch Schätzungen durchgeführt, um die Zeit zu
bestimmen, innerhalb der ein stabiler Zustand in Bezug
auf die Ausbildung des Quecksilberdampfes erreicht ist.
Um die Maximalzeit zum Füllen zu erzielen, kann man
einem Molekularfluß Näherung anwenden.
Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt aus einem Glasrohr 70 mit
einer Einschnürung 72 und einer Spule 74, die in mehreren
Windungen um die Einschnürung des Rohres gewickelt ist.
In Fig. 6 sind vier solcher Windungen dargestellt. Diese
Windungen sind auf eine Länge von ungefähr 3,8 mm ver
teilt, doch können die Windungen weniger oder stärker
voneinander gespreizt sein. Die Anzahl der Windungen
kann auch kleiner oder größer als dargestellt sein.
Fig. 7 zeigt das Aussehen des Rohres nach der Aufheiz
behandlung mit Hilfe der Mehrfachspulenanordnung. Fig. 7
zeigt das Rohr 80 in seinem Zustand mit abgeschnürten
Stellen 82. Es bleiben relativ dünne Glasbrücken (siehe
auch Fig. 3) zwischen den abgeschlossenen Abschnitten zu
rück. Wenn diese Brücken nicht schon während des Er
hitzens brechen, dann lassen sie sich anschließend von
Hand sehr leicht zerbrechen, um die Kapseln endgültig
voneinander zu trennen.
In Übereinstimmung mit einer Ausführungsform der Er
findung und Fig. 2 sei hervorgehoben, daß die Quecksil
bertröpfchengröße, die verwendet wird, so eingestellt
wird, daß eine vollständige Verdampfung erzielt wird,
wenn die Gleichgewichtstemperatur erreicht ist. Dies be
deutet, daß der Dampf ungesättigt ist. In einem Beispiel
sind sieben separate Ampullenabschnitte vorhanden, wobei
eine Anfangsfüllung von 1 , 1 mg Quecksilber verwendet
wird. Die Länge des Rohres betrug 11,25 cm mit einem
Innenraum von 0,552 cm³. Der Innendurchmesser des Rohres
betrug 2,5 mm. Die kritische Temperatur zum Verdampfen
der 1,1 mm Quecksilber wurde zu 320°C errechnet, was
nach Fig. 4 einem Druck von P = 376 Torr entspricht.
Es sei hervorgehoben, daß selbst bei 626°C der Druck P
nur 570 Torr beträgt, was den weiten Bereich zulässiger
Temperaturen hervorhebt.
Zur vorangehenden Beschreibung sei hingewiesen, daß zwar
die Erläuterung durchgehend am Beispiel der Verwendung
eines Quecksilberkügelchens oder -tröpfchens, das in
das Glasrohr zur Erzeugung von Quecksilberdampf einge
füllt wird, gegeben wurde. Es versteht sich aber, daß
das beschriebene Verfahren auch mit anderen Materialien
anwendbar ist, beispielsweise mit Metallhalogeniden und
bei Hochdruckquecksilberlampen, wo Spurenanteile von
Hochdampfdruckmaterialien der Entladung hinzugefügt wer
den können. Es ist daher beabsichtigt, daß die vor
liegende Erfindung nicht auf die Verwendung von Queck
silber beschränkt ist, daß sie auch auf andere verwend
bare Bestandteile bezogen werden kann.
Claims (13)
1. Verfahren zum Herstellen einer abgeschlossenen Kapsel,
die ein spezielles Material in Dampfphase enthält, um
fassend die folgenden Schritte:
- - Bereitstellen eines langgestreckten Rohres, das we nigstens zum Teil aus einem glasigen Material be steht, aus dem die Kapsel herzustellen ist, wobei das Rohr an einem Ende verschlossen ist,
- - Einbringen eines Kügelchens des speziellen Materials in das Rohr,
- - Evakuieren des Rohres und
- - Verschließen des Rohres,
gekennzeichnet durch die Schritte des
- - Erhitzens des Rohres an der Position des Kügelchens, um wenigstens einen Teil des Kügelchens zu verdampfen und das Rohr mit einer genau bemessenen Menge des Dampfes zu füllen, und
- - Unterteilens des Rohres in getrennte, abgeschlossene Kapseln durch Aufheizen von längs des Rohres verteil ten Stellen, um das Rohr an diesen zum Zusammenbre chen zu bringen und seine Aufteilung zu ermöglichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kügelchen Quecksilber enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Kügelchen in einem ersten Abschnitt des
Rohres getrennt von einem zweiten Abschnitt desselben,
der in Kapseln aufzuteilen ist, eingebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Abschnitt des Rohres auf eine höhere Tempera
tur als der erste Abschnitt während des Verdampfungs
schrittes erwärmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verschließen des Rohres durch Ab
schmelzen mit der Flamme erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Aufheizen zum Aufteilen in
Kapseln durch elektrische Widerstandserwärmung mit
Drahtspulen erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Schritt des Aufheizens zur
Verdampfung so geregelt wird, daß ein Dampfdruck auf
rechterhalten wird, der niedriger als der Umgebungsdruck
liegt, um es zu ermöglichen, daß das Rohr anschließend
sich unter der Druckdifferenz einschnürt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Material in einer vorbe
stimmten Menge in das Rohr eingebracht wird.
9. Verfahren zum Herstellen einer abschlossenen Kapsel, wo
bei die Kapsel aus einem hohlen Rohr aus einem glasarti
gen Material besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kapsel eine Dosis von weniger als 1 mg wenigstens eines
Materials in Dampfphase enthält, wobei das Verfahren die
folgenden Schritte umfaßt:
- - Einführen des Materials in Dampfphase in das Rohr
- - Verschließen des Rohres, wobei der Dampfdruck darin auf einem unter dem Umgebungsdruck liegenden Druck gehalten wird, und
- - Aufteilen des Rohres in getrennte, abschlossene Kap seln durch Erwärmen von längs des Rohres im Abstand zueinander angeordneten Stellen, um das Rohr an die sen Stellen zum Zusammenbrechen zu bringen und seine Aufteilung zu ermöglichen.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Einbringen des Materials im Dampfzustand in das Rohr
die Schritte des Bereitstellens eines langgestreckten
Rohres, des Einbringens eines Kügelchens des Materials
in das Rohr und des Evakuierens des Rohres umfaßt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kügelchen in einen ersten Abschnitt des Rohres ein
gebracht wird, der von einem zweiten Abschnitt, der in
den Kapseln zu zerteilen ist, entfernt ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Abschnitt des Rohres auf eine höhere Tempera
tur als der erste während des Verdampfungsschrittes auf
geheizt wird.
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