DE34997C

DE34997C - Apparat zum Messen bewegter Luftmengen von veränderlicher Spannung

Info

Publication number: DE34997C
Application number: DENDAT34997D
Authority: DE
Original assignee: J. STURGEON in London
Anticipated expiration: 1905-09-24

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. September 1885 ab.

Beim Messen der einer Reihe von Consumenten mittelst Rohrleitungen zum Verbrauch als motorische Kraft oder zu sonstigen Zwecken gelieferten comprimirten Luft wurde bislang der Consum nur dem Volumen nach bestimmt, ohne Rücksicht auf den durch dieses Volumen repräsentirten Druckwerth. Es erscheint indefs nothwendig, den Werth der bezogenen Luft nach Volumenwerthen zu messen, welche sich zusammensetzen aus dem Volumen der gelieferten Luft und dem gröfseren oder geringeren Drucke der letzteren. Zu diesem Zwecke wird der gegenwärtigen Erfindung gemäfs in das Registrirwerk eines Volumenmessers zwischen Trommel und Zeiger die auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 in Seitenansicht mit durchschnittenem Gehäuse dargestellte Vorrichtung zur Compensation des Druckes des durch den Messer fliefsenden Volumens comprimirter Luft eingeschaltet.

In dem mit Lufteinlafs bei χ und Luftauslafs beiy versehenen Gehäuse M, Fig. 2, treibt die einströmende comprimirte Luft eine excentrisch gelagerte Trommel T, welche hierzu mit den in ihr verschiebbaren und sich in den Nuthen t² mittelst Zapfen t³ führenden Theilen tt¹ versehen ist. Der Drehzapfen ί* der Trommel trägt eine Schraube ohne Ende i⁵, welche das Rad ί^β treibt; letzteres überträgt seine Bewegung wiederum durch eine auf seiner Achse sitzende endlose Schraube t¹ auf das Rad ί⁸, welches mittelst der endlosen Schraube t^% das in einem am Stück t¹⁰ angeschlossenen gegabelten Lager gehaltene horizontale Rad ρ* treibt. Mit letzterem ist durch einen vertical darin gleitbaren Vierkant ρ³ eine an diesem befestigte Frictionsscheibe F verbunden. Dieselbe wirkt auf die beiden lose auf dem runden Träger h sitzenden verticalen Scheiben i i\ von denen i^l durch eine Feder k beständig nach einwärts auf die Frictionsscheibe F und somit diese auf i gedrückt wird; die Scheibe i ist mit den Zeigern Z¹ Z² verbunden.

An der Unterseite der Scheibe F setzt sich das Vierkant p³ in einen Schaft p² fort, welcher durch eine Oeffhung in dem festen Träger h der Scheiben hindurchgesteckt und mittelst einer Hülse lose auf die Stange p¹ eines in dem cylindrischen Ansatz α des den Mechanismus einschliefsenden Kastens A auf einer Feder s ruhenden Kolbens ρ aufgesetzt ist. Der Cylinder α ist sorgfältig gegen das Gehäuse A abgedichtet und steht oberhalb der höchsten Endstellung des Kolbens ρ durch Oeffnung und Kanal a¹ in Communication mit dem Luftzutritt.

Die Trommel T rotirt und überträgt ihre Bewegung auf die Scheibe F, welche durch Friction die Scheiben i i¹ und also die Zeiger in Drehung versetzt. Tritt nun Luft von höherem Druck durch a^l über den Kolben p, so wird dieser, dem Widerstand der Feder s entsprechend, um einen gewissen Betrag nach unten gedrückt, wobei er das Frictionsrad F nachzieht, so dafs dieses näher an das Centrum der Scheibe i herangebracht wird und folglich deren Rotation beschleunigt, wodurch gleichzeitig ein gröfserer Ausschlag der Zeiger bewirkt und somit der höhere Druck als Volumen angezeigt wird. Sobald der erhöhte Druck wieder nachläfst, reagirt die Feder s

und hebt den Kolben ρ um einen der Druckermäfsigung entsprechenden Betrag, d. h. bewegt die Scheibe F wieder vom Centrum der Scheibe i weg, wodurch deren Rotationsgeschwindigkeit wieder verlangsamt, d. h. der Zeigerausschlag verkleinert wird.

Anstatt durch einen Kolben ρ könnte man die Verticalbewegung der Scheibe F auch durch ein auf deren Stiel wirkendes Diaphragma oder durch eine Bourdon-Feder etc. bewirken. Auch könnte die Uebertragung der Trommelbewegung auf die Scheibe F in einer für dergleichen Zwecke . bekannten anderen Weise erfolgen.

Die in der beschriebenen Weise in der Winkelgeschwindigkeit der Scheibe i erzeugten Aenderungen sind proportional den Veränderungen im Druckwerthe der durch den Zähler gehenden Luft und die Zeiger Z^l Z'² registriren den gelieferten Druckwerth in Volumenvverthen. Ist beispielsweise der normale Druck gleich 3 Atmosphären und befindet sich die Scheibe F bei diesem Druck genau in der Mitte des Radius der Scheibe i, so wird, wenn der Druck auf 4 Atmosphären steigt, die Scheibe F eine solche Stellung einnehmen, dafs der Zeiger schon eine volle Volumeneinheit anzeigt, wenn erst ³/₄ desselben in den Messer eingeströmt sind.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Apparat zum Messen bewegter Luftmengen von veränderlicher Spannung, sofern zwischen Zählertrommel und Zeiger eine Vorrichtung eingeschaltet wird, in welcher eine von der Trommel in Drehung versetzte Frictionsscheibe gleichzeitig unter dem Drucke" der Luft in Richtung auf das Centrum einer von ihr getriebenen und mit den Zeigern verbundenen Scheibe verstellt wird, so dafs letztere dem wechselnden Drucke entsprechend schneller oder langsamer rotirt und dadurch einen entsprechend gröfseren oder geringeren Ausschlag der Zeiger bewirkt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.