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Einrichtung zum Messen einer Riemenspannung
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Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zum Messen einer Riemenspannung
mit einer Meßgabel, in der der Riemen mit einer Seite an zwei raumfesten Anschlägen
und mit der anderen Seite an einem zwischen den raumfesten Anschlägen angeordneten
beweglichen Mitnehmer anliegt, wobei
der Mitnehmer von einem Kolben
ausgelenkt wird, dem ein Druckmedium über eine Zeitung von einer von der Meßgabel
räumlich entfernten Versorgungseinrichtung zugefiihrt wird, und Meßmittel zum Erfassen
der Auslenkung des Riemens und der auf ihn einwirkend;en Kraft vorgesehen sind.
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Eine derartige Anordnung ist aus der DE-PS 7 44 043 bekannt.
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Die bekannte Einrichtung dient insbesondere zum Messen der Spannung
eines Keilriemens eines stationären Motors oder eines Fahrzeugmotors. Die dabei
verwendete Meßgabel weist zwei eckige Auflagen auf, die im Abstand zueinander angeordnet
sind. Eine von einem Kolben ausgelenkte weitere Auflage drückt zwischen den beiden
raumfesten Auflagen auf den Riemen und zwar in eine von der Meßgabel wegweisende
Richtung. Der Kolben der Meßgabel läuft mit einer möglichst gut abdichtenden Dichtung
in einer Zylinderbohrung, der ein inkompressibles Druckmedium, d.h. eine übliche
Hydraulikflüssigkeit, über eine flexible Hydraulikleitung zugeführt wird. In einem
räumlich von der Meßgabel entfernten Handgerät befindet sich eine entsprechende
Zylinderbohrung mit einem Gegenkolben, der mit einem mikrometerähnlichen Schraubantrieb
auslenkbar ist. Die Zylinderbohrung des Handgerätes steht schließlich mit einem
Manometer in Verbindung.
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Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese bekannte Meßeinrichtung mehrere
Nachteile aufweist. Zum einen führt die dichte Passung der Kolben von Meßgabel und
Handgerät dazu, daß
die Me!3ergebnisse mit einer beträchtlichen
Hysterese versehen sind. Das Auftreten dieser Hysterese ist dadurch begnjndet, daß
infolge der dichten Passung der Kolben erhebliche Reibungskräfte überwunden werden
Messen, ehe die Kolben ausgelenkt werden. Da derartige MeBeinrichtungen aber nicht
nur zum einmaligen Messen einer Riemenspannung verwendet werden sondern vielmehr
zum Einstellen einer Sollspannung, ist es erforderlich, den Riemen nachzuspannen,
so daß sich der Meßwert laufend verändert und iiberwacht werden muß. Diese Änderung
des Meßwertes, die durchaus auch von einer negativen zu einer positiven Abweichung
vom Sollwert führen kann, ist jedoch dann nur mit großen Ungenauigkeiten zu erfassen,
wenn die Meßeinrichtung über eine nicht zu vernachlässigende Hysterese verfügt.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung liegt darin, daß bei
Verwendung eines inkompressiblen Druckmediums ein Nachspannen des Riemens zu einer
drastischen Veränderung der auf den Riemen ausgeübten Kraft führt, so daß eine unmittelbare
Kontrolle des Meßergebnisses erschwert wird, weil das Federn des Riemens aus den
Größen, Kraft und Weg errechnet werden muß. Entsprechendes gilt bei Verwendung eines
kompressiblen Druckmediums, beispielsweise Druckluft, da in diesem Falle jede Änderung
der Kolbenlage zu einer Änderung der wirksamen Kraft führt.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Einrichtung ist, daß die Auslenkung
des Riemens unmittelbar von der Auslenkung des auf ihn Druck ausübenden Kolbens
abgeleitet wird. Dabei stellt sich jedoch ein systematischer Meßfehler deswegen
ein,
weil im Andruckbereich des Kolbens eine Verformung des Riemens eintritt, die den
erfaßten Wert der Riemenauslenkung verfälscht.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Einrichtung; liegt darin, daß
der Kolben den Riemen zwischen den ortsfesten Auflagen nach außen driickt. Diese
Anordnung der Meßgabel hat nämlich einmal einen erheblichen Raumbedarf, der durch
die außen liegenden raumfesten Auflagen bestimmt ist, so daß Messungen an Riemen
mit kurzen Weglängen zwischen den Riemenscheiben nicht möglich sind, weil die Meßgabel
zu breit ist. Zum anderen ist die Anordnung deswegen nachteilig, weil die Meßgabel
üblicherweise von außen an den Riemen angesetzt wird, so daß bei der bekannten Anordnung
die ortsfesten Auflagen an der Innenseite des Riemens anliegen. Handelt es sich
dabei jedoch um einen Zahnriemen, muß der Abstand der Auflagen voneinander an das
Rastermaß der Zähne des Riemens angepaßt sein, weil andernfalls die Gabel dann schief
anliegt, wenn eine ortsfeste Auflage auf einem Zahnkopf und die andere auf einem
Zahngrund des Riemens anliegt. Da jedoch diese Rastermaße von Zahnriemen zu Zahnriemen
unterschiedlich sind, miißten die ortsfesten Auflagen so breit ausgebildet sein,
daß sie in jedem Fall mehrere Zähne überdecken, was wiederum zu einem nicht tragbaren
Raumbedarf der Meßgabel führt.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung ist, daß die raumfesten
Auflagen mit eckigen Kanten ausgebildet sind, so daß der Riemen beim Auslenken durch
den mittleren Kolben an diesen Kanten umgebogen wird. Diese Biegearbeit stellt jedoch
einen zusätzlichen Meßfehler dar,
weil die Biegeverformung unabhängig
von der zu messenden elastischen Verformung des Riemens ist.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,. eine Binrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß die Riemenspannung mit
wesentlich verbesserter Genauigkeit, bei minimaler Hysterese und möglichst konstanter
wirksamer Kraft gemessen werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kolben
Teil eines offenen pneumatischen Systems ist, in dem die Kolbenlage unabhängig vom
auf den Kolben wirkenden Druck einstellbar ist.
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Diese Anordnung hat damit den wesentlichen Vorteil, daß eine einmal
eingestellte, auf den Riemen wirkende Kraft während des Meß- und Nachstellvorganges
unverändert bleibt, so daß beim Nachstellen des Riemens die sich einstellende Riemenspannung
unmittelbar aus einem einzigen Parameter, nämlich dem Weg, abgelesen werden kann.
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Die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen stellen nicht nur
zweckmäßige Weiterbildungen der im Hauptanspruch angegebenen Einrichtung dar, sie
sind vielmehr auch für sich geeignet, die Erfindungsaufgabe zu lösen.
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Bei einer Ausgestaltung der Erfindung läuft der Kolben mit definiertem
Spiel in einer Zylinderbohrung und im Bereich der Gleitfläche zwischen Kolben und
Zylinderbohrung strömt das Druckmedium ständig definiert durch. Diese "schwimmende
Anordnung des Kolbens ist in besonderem Maße geeignet,
die Unabhängigkeit
der Kolbenlage von der wirksamen Kraft sicherzustellen, da das Druckgleichgewicht
am Kolben lediglich durch die wirksamen Durchströmflächen für das Medium definiert
wird. Beim Nachspannen des Riemens bleibt damit die eingestellte Kraft konstant,
so daß die Riemenspannung unmittelbar aus dem Kolbenweg abgeleitet werden kann,
ohne daß es, wie beim Stand der Technik, erforderlich ist, die Riemenspannung jedes
Mal aus zwei Meßwerten zu ermitteln.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Kolben auf seiner
dem Mitnehmer zugewandten Seite mit Druckmedium beaufschlagt. Diese Anordnung hat
den Vorteil, daß der Kolben den Riemen zur Gabel hin zieht, statt ihn wie beim Stand
der Technik von der Gabel weg zu drücken. Damit liegen die beiden raumfesten Anschläge
auf der Außenseite des Riemens an, so daß die genannten Schwierigkeiten bei Zahnriemen
nicht eintreten können. Durch die Lage der raumfesten Anschläge an der Außenseite
des Riemens und die sich daraus ergebende Lage des beweglichen Mitnehmers an dessen
Innenseite ergibt sich auch eine gepfeilte Form der Meßgabel, die einen wesentlich
geringeren Raum benötigt als die bekannte Anordnung, so daß auch bei räumlich beengten
Verhältnissen zwischen nahe beieinanderliegenden Riemenscheiben genaue Messungen
möglich sind..
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Bei einer weiteren AusSiihrungsSorm der Erfindung ist am Riemen auf
dessen vom Mitnehmer abgewandten Seite ein Weggeber wirksam. Diese Anordnung hat
den Vorteil, daß
die Auslenkung des Riemens nicht mehr, wie beim
Stand der Technik, aus der Auslenkung des beweglichen Mitnehmers ermittelt wird,
sondern daß der durchmessene Weg unmittelbar am Riemen abgetastet wird, ohne daß
dabei nennenswerte kräfte auf den Riemen ausgeübt werden. Fehler, die aufgrund der
Verformung des Riemens an der Mitnehmerseite auftreten, wirken sich daher nicht
aus und die Meßergebnisse sind mithin wesentlich genauer.
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Bevorsugt ist dabei eine Ausführungsform, bei der der Weggeber iiber
einen zweiten Mitnehmer verfügt, dessen Anlagefläche für den Riemen in der Ausgangsstellung
bei nicht ausgelenktem Riemen mit den raumfesten Anschlägen fluchtet.
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Diese Anordnung hat den Vorteil, daß im Anfangsbereich der Auslenkung
des Riemens besonders geringe Kräfte vom Weggeber auf den Riemen ausgeübt werden,
so daß die Meßwerte besonders genau erfaßt werden.
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Bevorzugt ist der zweite Mitnehmer dabei gegen die Kraft einer Feder
mit verhältnismäßig weicher Charakteristik auslenkbar. Die Kraft der Feder kann
dabei so gering eingestellt werden, daß lediglich eine Zurückbewegung des zweiten
Mitnehmers dann gewährleistet ist, wenn der riemen sich beim Nachspannen wieder
streckt, ohne daß die geringe Kraft der Feder ihrerseits eine Verformung des Riemens
bewirkt. Dies ist jedoch verhältnismäßig einfach einzustellen, weil die zum Auslenken
des gespannten Riemens erforderliche Kraft um mehrere Größenordnungen höher ist
als diejenige Kraft, die erforderlich ist, um eine Anlage des zweiten Mitnehmers
am Riemen zu gewährleisten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die raumfesten Anschläge
als Rollen ausgebildet. Gegenüber den festen Ecken des Standes der Technik haben
die Rollen den Vorteil, daß praktisch keine Biegekräfte aufgewendet werden müssen,
die das Meßergebnis verfälschen. Die Rollen führen vielmehr den Riemen praktisch
reibungsfrei oder zumindest sehr reibungsarm, so daß die vom beweglichen Mitnehmer
auf den Riemen ausgeübten Kräfte nahezu vollständig von der Riemenspannung, nicht
jedoch von der Mihrung des Riemens in der Gabel bestimmt sind.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Versorgungseinrichtung
für das Druckmedium eine Abblasedrossel auf, die von der Leitung ins Freie führt.
Diese Abblasedrossel stellt eine besonders einfache Ausführung für die bereits erwähnten
wirksamen Durchströmflächen dar, die erforderlich sind, um das sich einstellende
Druckgleichgewicht am Kolben festzulegen und damit die vom Kolben ausgeübte Kraft,
unabhängig von dessen Lage.
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Das Druckmedium kann dem Kolben einmal von einer stationären Anlage,
zum anderen aber auch von einem Handgerät zugefiihrt werden. Die stationäre Anlage
hat den Vorteil, daß ein größerer Aufwand bei der Drucklieferung und Regelung getrieben
werden kann, so daß besonders exakte Messungen möglich sind. Eine stationäre Druckversorgung
wird mit Vorteil immer dann einzusetzen sein, wenn beispielsweise in der Fertigung
von Fahrzeugmotoren oder stationären Motoren die Grundeinstellung der verwendeten
Riemen vorgenommen werden soll.
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Hingegen hat ein Handgerät besonders dann Vorteile, wenn im Rahmen
eines normalen Werkstattdienstes an stationären Motoren oder Fahrzeugmotoren Messungen
vorzunehmen sind, bei denen die Motoren nicht ohne weiteres zugänglich sind, so
daß auf besondere Beweglichkeit aller Teile der Meßeinrichtungen besonderer Wert
gelegt wird. Ein Handgerät hat dann den Vorteil, daß die Bedienungsperson praktisch
an beliebiger Stelle die Messungen der Riemenspannung vornehmen kann.
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Im Falle eines Handgerätes ist eine Ausführungsform besonders bevorzugt,
bei der das Handgerät eine handbetätigte Pumpe aufweist. Diese Anordnung hat den
Vorteil, daß Messungen völlig unabhängig von irgendwelchen Versorgungseinrichtungen
möglich sind, auch muß ein Befüllungszustand oder dgl. des Gerätes nicht überwacht
werden, so daß das Gerät auch in Fahrzeugen mitgeführt werden kann und zu beliebigen
Zeitpunkten einsetzbar ist.
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Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform weist das Handgerät
einen transportablen Druckluftbehälter auf, so daß die Bedienungsperson den Druck
nicht erst durch Handbetätigung erzeugen muß, diese Anordnung eignet sich damit
in besonderer Weise für diejenigen Einrichtungen, bei denen Druckmedium ständig
abgeblasen wird.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten
Zeichnung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch eine Meßgabel, wie sie bei einer
erfindungsgemäßen Einrichtung verwendet wird; Fig. 2 eine Draufsicht auf die in
Fig. 1 dargestellte Meßgabel zu Beginn der Messung; Fig. 3 eine Darstellung entsprechend
Fig. 2 während der Messung, bei ausgelenktem Riemen; Fig. 4 eine Prinzipdarstellung
einer Ausführungs form einer Druckversorgungseinrichtung; Fig. 5 eine Prinzipdarstellung
einer erfindungsgemäßen Einrichtung mit einem Handgerät als Druckversorgungseinrichtung.
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In Fig. 1 bezeichnet 1 als Ganzes eine Meßgabel, die als Meßglied
zum Messen einer Riemenspannung dient. Die Meßgabel 1 weist ein Gehäuse 10 auf,
in dem eine Kolbenstange 11 läuft. Am einen Ende der Kolbenstange 11 befindet sich
ein Kolben 12, der gegen die Kraft einer Feder 17 in einer Zylinderbohrung 17 läuft.
Durch eine Einblasöffnung 14 kann ein Druckmedium, beispielsweise Preßluft, zugefilhrt
werden.
Von der Einblasöffnung 14 führt ein Kanal 15 zu der Seite des Kolbens 12, die der
Kolbenstange 11 zugewandt ist. Über eine Abblasöffnung 16 kann das Druckmedium die
Zylinderbohrung 17 wieder verlassen, nachdem es im Bereich einer Gleitfläche 18
zwischen Kolben 12 und Wandung der Zylinderbohrung 17 den Kolben 12 umströmt hat.
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Im Bereich der Gleitfläche 18 bewegt sich der Kolben 12 nämlich mit
einem definierten Spiel in der Zylinderbohrung 17, in einem praktischen Ausführungsbeispiel
entspricht die Durchströmöffnung im Bereich der Gleitfläche 18 beispielsweise der
Fläche einer Zylinderbohrung mit einem Durchmesser von 0,8 mm.
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Die Feder 13 in Fig. 1 hat eine verhältnismäßig weiche Charakteristik,
sie dient lediglich dazu, den Kolben 12 bei nicht mehr wirksamem Druckmedium in
die in Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung zuriickz;udriicken, Fir die weiter unten
beschriebene Messung der Riemenspannung hat die Feder 13 keine Bedeutung.
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Die Kolbenstange 11 läuft in ein Kopfstück 19 der Meßgabel 1 aus.
Das Kopfstück 19 nimmt einen Riemen 20 auf, der zwischen zwei raumfesten Rollen
21a, 21b und einem zwischen diesen angeordneten ersten Mitnehmer 22 gefiihrt ist.
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Der erste Mitnehmer 22 ist mit dem vom Kolben 12 abgewandten Ende
der Kolbenstange 11 starr befestigt.
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Wie man aus Fig. 2 und 3 erkennt, liegen die Rollen 21a, 21b an einer,
nämlich dem Gehäuse 10 zugewandten Seite des Riemens 20 an, während der dazwischen
befindliche
erste Mitnehmer 22 an der anderen Seite des Riemens
20 anliegt.
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Auf der dem Gehäuse 10 zugewandten Seite des Riemens 20 liegt ferner
ein zweiter Mitnehmer 23 am Riemen 20 an und zwar im Bereich des auf der gegenüberliegenden
Seite des Riemens 20 anliegenden ersten Mitnehmers 22. Der zweite Mitnehmer 23 ist
Teil eines Weggebers 25 und mit diesem mechanisch verbunden, wie bei 24 angedeutet.
Der zweite Mitnehmer 23 ist gegen die Kraft einer Feder 26 auslenkbar, die die Anlage
des zweiten Mitnehmers 23 am Riemen 20 gewährleistet, ohne daß die Kraft der Feder
26 so groß wäre, daß der zweite Mitnehmer 23 den Riemen 20 merklich verformt.
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Der Weggeber 25 ist mit einer Leitung 27 versehen, die in einen Anschluß
28 an der vom Riemen abgewandten Seite des Gehäuses 10 ausläuft.
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In Fig. 2 erkennt man die Ausgangslage der Meßgabel zu Beginn der
Messung. Der Riemen 20 liegt an den Rollen 21a, 21b an und der zweite Mitnehmer
23 des Weggebers 25 befindet sich in seiner Ausgangsstellung, in der er mit den
Rollen 21a, 21b fluchtet, so daß der Riemen 20-an den drei Elementen 21a, 21b, 23
anliegt.
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Der erste Mitnehmer 22 ist in Fig. 2 noch etwas vom Riemen 20 abgerückt,
um das Einführen des Riemens 20 in das Kopfstück 19 zu erleichtern. Wird nun über
die Einblasöffnung 14 ein Druckmedium, beispielsweise Preßluft, zugeführt,
wird
der Kolben 12 in Fig. 1 unter dem Einfluß dieses Druckmediums nach links ausgelenkt
und der erste Mitnehmer 22 gelangt in Anlage an den Riemen 20, wie dies in Fig.
1 dargestellt ist. Je nach eingestellter Kraft zieht nun der Kolben 12 über die
Kolbenstange 11 und den ersten Mitnehmer 22 den Riemen 20 auf das Gehäuse 10 zu,
wie dies Fig. 3 zeigt. Auf der Riickseite des Riemens 20 wird der zweite Mitnehmer
23 praktisch drucklos mitgenommen und gelangt in eine Stellung 23a, die in Fig.
1 gestrichelt und in Fig. 3 dargestellt ist.
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Aus dem Ausgangssignal des Weggebers 25 und der am Kolben 12 und damit
am Riemen 20 wirksamen Kraft kann nun die im Riemen 20 wirksame Spannung ermittelt
werden, wie dies an sich bekannt ist.
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Die am Kolben 12 wirksame Kraft bemißt sich dabei nach der im Bereich
der Gleitfläche 18 wirksamen Durchströmfläche für das Druckmedium und zum anderen
nach der eingestellten Zuführrate des Druckmediums, die in einer Weise eingestellt
wird, wie sie weiter unten zu Fig. 3 noch im einzelnen erläutert wird.
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Aufgrund der "schwimmenden" Anordnung des Kolbens 12 in einem sogenannten
offenen pneumatischen System ist dabei gewährleistet, daß die auf den Kolben 12
durch das Druckmedium ausgeübte Kraft, die sich über den ersten Mitnehmer 22 auf
den Riemen 20 überträgt, unabhängig von der jeweiligen Lage des Kolbens 12 ist.
Wie bereits erwähnt, kann die Kraft der Rückstellfeder 13 in diesem Zusammenhang
vernachlässigt
werden, da die Feder 13 eine verhältnismäßig weiche
Charakteristik hat.
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Wird nun beim Einstellen der Riemenspannung der Riemen 20 nachgespannt
oder gelockert, je nachdem, ob der gemessene Wert der Spannung zu niedrig oder zu
hoch war, ändert sich die in Fig. 3 schematisch dargestellte Auslenkung des Hiemens
20, ohne daß jedoch diese Änderung der Auslenkung aufgrund der geschilderten "schwimmenden"
Anordnung des Kolbens 12 eine Änderung der auf den Riemen 20 wirksamen Kraft bedeutet.
Die sich ändernde Riemenspannung kann damit allein aus dem Ausgangssignal des Weggebers
25 ermittelt werden, beispielsweise in Form einer geeigneten Tabelle oder dadurch,
daß das Ausgangssignal des Weggebers 25 abhängig von der Art des gemessenen Riemens
20 unmittelbar geeignet gewichtet wird, etwa durch Einstellung eines Potentiometers.
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Selbstverständlich kann die Anzeige des Ausgangssignales des Weggebers
25 auch in der Weise verfeinert werden, daß die zugeordneten Werte für unterschiedliche
Riemenarten in einem Lesespeicher abgelegt und über geeignete Schalter angewählt
bzw. abgefragt werden können.
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Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Druckversorgungseinrichtung,
wie sie für eine Meßgabel gemäß Fig. 1 verwendet werden kann. Der Druck wird bei
der Anordnung gemäß Fig. 4 von einer Pumpe 30 mit einem zugehörigen Reservoir 31
geliefert. Er gelangt zunächst auf ein erstes 3/2-Ventil, das vorzugsweise als Magnetventil
ausgebildet ist und zum Ein- und Abschalten der gesamten
Einrichtung
dient. In Figo 4 sind die Ventile in der Stellung eingezeichnet, in der das Gerät
abgeschaltet ist. In dieser Stellung ist der Zufluß von der Pumpe 30 und dem Reservoir
31 abgesperrt und der von der Meßgabel 1 zunickkommende Druck wird abgeblasen. Von
dem ersten 3/2-Magnetventil führt eine Leitung zu einer einstellbaren Drossel 33,
mit der die Geschwindigkeit der Auslenkung des Kolbens 12 in Fig. 1 einstellbar
ist. Ein nachgeschalteter Druckregler 34 dient zum Einstellen des Prdfdrucks. Vom
Druckregler 34 führt eine Leitung zu einem zweiten 3/2-Ventil, das vorzugsweise
als handgeschaltetes Ventil ausgebildet ist. Das zweite 3/2-Ventil 35 dient dazu,
die Meßgabel 1 mit Meßdruck zu beaufschlagen oder zu entlüften. Im Ausgang des 3/2-Ventils
35 sind einmal eine Abblasedrossel 35 und zum anderen ein Manometer 37 angeordnet.
Die Abblasedrossel 36 dient dazu, das Volumen an Preßluft abzublasen, das vom Kolben
12 beim Spannen des Riemens 20 dann verdrängt wird, wenn der Kolben 12 in Fig. 1
sich nach links bewegt und damit einen Teil des Volumens der Zylinderboh rung 17
überstreicht. Das Manometer 37 zeigt den jeweils wirksamen Prüfdruck an.
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Die vom zweiten 3/2-Ventil 35 kommende Leitung führt schließlich zu
einer Steckverbindung 38, von der eine Leitung 39 zur räumlich entfernten Meßgabel
1 führt Während sich die Druckversorgungseinrichtung gemäß Fig. 4 vorzugsweise für
stationäre Anlagen eignet, die insbesondere im Prüffeld von Motorherstellern einsetzbar
ist oder auch in größeren Werkstätten, zeigt Fig. 5 ein Hand gerät £, das für den
mobilen Einsatz vorgesehen ist. Das Handgerät
40 verfügt über
einen hebelartigen Griff 41, der in einer Ausgestaltung der Erfindung dazu dient,
eine im Handgerät 40 befindliche Pumpe zu betätigen, die über die Leitung 39 die
Meßgabel 1 mit Druckmedium versorgt. Ein eingebauter Manometer 43 dient zur Überwachung
des Meßdruckes.
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In einer weiteren Variante dient jedoch der hebelartige Griff 41 lediglich
zum Betätigen eines Ventils, das den Weg von einem an das Handgerät 40 angesteckten
Druckluftbehälter 42 zur Leitung 39 freigibt. Der Druckluftbehälter 42 dient als
Reservoir fiir Druckluft und gestattet insbesondere Messungen mit durchströmender
Druckluft, die bei einer handbetätigten Pumpe nicht ohne weiteres möglich sind.
Der Druckluftbehälter 42 ist so ausgebildet, daß er von einer stationären Druckluftversorgungseinrichtung
aufgeladen und alsdann an das Handgerät 40 angesteckt werden kann.
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Es ist erfindungsgemäß schließlich auch möglich, die Pumpe und den
Druckluftbehälter 42 in der Weise zu kombinieren, daß der Druckluftbehälter 42 mit
der Pumpe "aufgeladen" werden kann, so daß auch Messungen mit durchströmendem Medium
möglich sind.