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Kittschale zur Aufnahme von zu schleifenden Gläsern. Die Herstellung
von Kittschalen, bei denen die zu schleifenden Gläser hinsichtlich ihrer Lage und
Befestigung vollkommen gesichert sind, macht noch immer recht erhebliche Schwierigkeiten.
Am meisten hat sich ein Verfahren eingebürgert, bei welchem die zu schleifenden
Gläser auf einer mehr oder weniger stanken Pechform gelagert werden, jedoch hat
dieses Verfahren den großen Nachteil, daß diese Pechform nach Beendigung eines Schleifprozesses
völlig zerstört und zur Vornahme eines erneuten Schleifprozesses völlig wieder erneuert
werden muß. Im übrigen sind aber auch noch sonstige Mängel bei .diesem Verfahren
vorhanden. Die Umsicherheit, das Pech in einer gleichen Wärmetemperatur und in immer
gleichbleibender Zähflüssigkeit zu erhalten, sowie ,die immer verschiedene Wärmeempfindlichkeit
der Pechmasse hat zur Folge, daß sich Gläser häufig während des Schleifprozesses
mehr oder weniger schief drücken und verrutschen, so daß ..dieselben entgegen der
gewollten zwangläufigen Zentrierung schief, .d. h. dezentriert geschliffen werden.'
Ist dabei eines der Gläser etwas tiefer als eigentlich vorgesehen eingedrückt, so
muß der Schleifprozeß unnötig Tange fort-,gesetzt werden, um auch dieses eine Glas
richtig schleifen zu können. Daher ergeben sich vielfach ungleich starke Gläser.
An den erwähnten Mängeln und Nachteilen .der bekannten Kittschalen wird natürlich
nichts geändert, wenn die zur Herstellung dieser Kittschalen sowie zum Aufkitten
der Gläser auf denselben -üblichen sogenannten Richtschalen, wie an sich bekannt,
aus Zement oder anderen Material, insbesondere aus Metall, bestehen.
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Die vorliegende Erfindung will dagegen die erwähnten Nachteile auf
grundsätzlich andere Weise beseitigen, und zwar dadurch, daß die ganze Kittschale
'aus auf kaltem Wege formb.ären Material (z. B. Gips, Zement, Eisenbeton, Ton usw.)
hergestellt wind mit der Form der zu schleifenden Gläser entsprechenden Aushöhlungen
oder Erhöhungen auf der dem Schleifwerkzeug zugekehrten Schalenfläche, auf oder
in denen die zu schleifenden Gläser eingerichtet und mit Hilfe einer dünnen Klebstoffschicht
unmittelbar befestigt werden.
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Während bei den obererwähnten Richtschalen zwar gleichfalls Zement
benutzt wird, diese Zementform aber lediglich -zur Herstellung der eigentlichen
Kittschale dient, handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung darum, die Kittschale
selbst aus gleichem oder ähnlichem Material zu erzeugen und unmittelbar zur Anordnung
der Gläser zu benutzen. In diesem Falle ist man bei der Herstellung der Schale nicht
mehr von der Temperatur der Pechmasse abhängig, die Schale muß vielmehr .dauernd
ihre Form behalten, sie bleibt daher bestehen, wenn nach Erledigung des Schleifprozesses
die Gläser .abgenommen werden, da die dünne Klebstoffschicht, trotzdem sie die Gläser
während .des Schleifens sicher festhält, doch eine relativ leichte Abnahme der Gläser
gestattet. Dieselbe Schäle ist daher zum Schleifen .gleichartiger Gläser vielfach
brauchbar. Dabei werden weiter die Gläser dauernd in ihrer Lage festgehalten, ein
Verrutschen
derselben und eine Dezentrierung ist absolut unmöglich.
Infolgedessen wird auch eine ungleiche Stärke der Gläser verhindert.
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Der Gegenstand der Erfindung soll an Hand der beiliegenden Zeichnungen
näher erläutert werden.
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Abb. i, 2 und 3 zeigen verschiedenartige Schleifschalen mit darin
gelagerten Gläsern. Die .Form der Schale und der Charakter der zu schleifenden Gläser
ist dabei für die Erfindung unerheblich. Die Arbeitsfläche der Schale kann entweder
eine Kugel-, eine Zylinder- oder eine Torusfläche sein. In jedem Fall wird -die
Schale aus einem Material hergestellt, das auf kaltem Wege geformt werden kann und
später erhärtet. Es kommt daher hauptsächlich Gips, Zement, mit Eisenspänen vermischter
Zement, Eisenbeton, Ton oder ähnliches Material in Betracht. Das Herstell-en der
Schale .erfolgt natürlich nach Maßgabe einer geeigneten Form, .die nach bekannten
Verfahren angefertigt werden kann. Diese Form enthält entsprechend dem Charakter
der zu schleifenden Gläser Erhöhungen oder Vertiefungen, so daß daher die danach
herzustellende Kittschale noch Erhöhungen oder Vertiefungen aufweisen muß. Bei dem
aus Albb. i dargestellten Ausführungsbeispiel handelt .es sich firm eine Schale
zum Aufkitten von konvexen Gläsern. Demzufolge ist der Körper i mit Aushöhlungen
oder Vertiefungen 2 versehen, welche in ihrer Wölbung dein Charakter der herzustellenden
Gläser entsprechen, und welche gleichzeitig so angeordnet sind, daß alle Gläser
richtig zentriert werden können. Bei dem in Abb. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt .es sich um eine Schale zum Aufkitten von konkaven Gläsern. Hier ist die
aus Gips, Zement, Eisenbeton usw. hergestellte Kittschale i mit Erhöhungen 3 versehen,
wobei gleichfalls die Wölbung dieser Erhöhungen ,dem Charakter .der zu schleifenden
Gläser entspricht. Nach j Abb. 3 handelt es sich um eine Kittschale, gleichfalls
zur Herstellung von konkaven Gläsern, jedoch sind auch hier Vertiefungen d. vorgesehen,
die ebenfalls der Form der zu schleifenden Gläser entsprechen.
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Ist in der Form der Kittschale mit solchen A.usliöhlungen oder Erhöhungen
hergestellt und nach dem Hartwerden getrocknet, so können nunmehr in der Kittschale
bzw. in den dort vorgesehenen Aushöhlungen oder Erhöhungen die zu schleifenden Gläser
unter Vermittlung einer dünnen Klebstoffschicht befestigt «-erlen. Der Charakter
der Klebstoffschicht ist unerheblich. In jedem Falle bleibt die Kittschale finit
ihren Aushöhlungen oder Erhöhungen bestehen. Sie verliert weder während des Schleifprozesses
noch bei der Abnahme der Gläser ihre Form; infolgedessen kann sie vielfach zum Aufkitten
gleichartiger Gläser weiterbenutzt werden. .
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Die zur Befestigung :der Kittschale an der Arbeitsmaschine erforderlichen
Verbindungsmittel, wie z. B. Gewindezapfen, Gewindebohrungen 5 usw., werden zweckmäßig
in den zur Aufnahme dieser Befestigungsmittel vorgesehenen zentralen Ansatz 6 mit
eingeformt, wie .dies aus Albb. q. hervorgeht. Zweckmäßig sind dabei die aus Metall
bestehenden Gewindebohrungen oder Gewindezapfen in den einzulassenden Teilen konisch
gestaltet, so ,daß sie :daher in der Schale sicher festliegen.
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Hat ein Betrieb bereits metallene Schleifschalen, so können auch diese
im Sinne der vorliegenden Erfindung weiterbenutzt werden. Dies ist in Abb.5 .dargestellt.
Die eiserne Schale 7 wird an der Arbeitsfläche mit Nuten, Rillen, Löchern oder ähnlichen
Vertiefungen 8 versehen und nunmehr unter Benutzung einer Form eine Schicht 9 aufgetragen.
Natürlich ist auch hier diese Schicht an der Arbeitsfläche j e nach dem Charakter
der zu schleifenden Gläser mit Aushöhlungen oder Erhöhungen versehen, in der auf
denen die zu schleifenden Gläser unter Benutzung eine Klebstoffschicht aufgeklebt
werden können. Die Nuten, Rillen, Löcher usw. 8 dienen dabei -zur besseren Sicherung
-der Schicht g an der metallenen Schleifschale 7.