DE3490636T1 - Hydroxyvitamin D↓2↓ Isomere - Google Patents
Hydroxyvitamin D↓2↓ IsomereInfo
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Description
PATENTANWÄLTE . "
Dr. rer. nat. DIETER LOUIS A '-
D/pl.-Phys. CLAUS POHLAU ) λ/λαλλα
Dipl.-Ing. FRANZ LOHRENTZ ' 3490636
Dipl.-Phys.WOLFGANG SEGETH
KESSLERPLATZ 1
8500 NÜRNBERG 20
Hydroxyvitamin D?-Isomere
Die Erfindung betrifft biologisch aktive Vitamin D-Verbindungen
.
Insbesondere betrifft die Erfindung neue Isomeren von
25-Hydroxyvitamin D„ und 1 α,25-Dihydroxyvitamin D2 mit
Doppelbindungen, die dadurch charakterisiert sind, daß eine Doppelbindung in der 23,24-Stellung ist.
Sowohl Vitamin D„ als auch Vitamin D,, deren hydroxylierte
Metaboliten, wie auch einige von ihren Strukturanalogen sind als wirksame Regulatoren der Calcium- und Phosphat-Homöostase
beim Tier und beim Menschen bekannt. Diese Verbindungen werden somit als therapeutische Mittel zur
Verhinderung und Behandlung von Störungen des Calcium- und Phosphat-Metabolismus eingesetzt, wie bei Rachitis,
Knochendystrophie, Knochenerweichung, Osteoporose und
verwandten Zuständen des Mineral-Ungleichgewichts.
Bekannte Verbindungen dieser Klasse sind allgemein charakterisiert
durch eine gesättigte Steroid-Seitenkette (wie bei der Vitamin D_-Serie) oder eine 22-trans-ungesättigte
Seitenkette mit einem 24-Methylsubstituenten (wie in der Vitamin D2-Serie). Die erfindungsgemäßen Verbindungen
sind seitenketten-ungesättigt, unterscheiden sich jedoch
durch die Gegenwart einer 23-trans-Doppelbindung von den
«5 ; ■ ■-■·■.-.
bekannten Vitamin D^-Metaboliten, welche 25-Hydroxyvitamin
D0 (US-PS 3 585 221), 1 α,25-Dihydroxyvitamin D„ (US-PS
3 880 894), wie auch 24-Hydroxy- und 24,25-Dihydroxyvitamin
oxoverbindungen (Jones et al., Arch. Biochem. Biophys.
202, 450 (1980)) umfassen.
Andere Strukturanaloge zu Vitamin D„, die hergestellt worden
sind, umfassen 1 ot-Hydroxyvitamin D2 (US-PS 3 907 84 3)
und bestimmte, in der Seitenkette ungesättigte Verbindungen
(Bogoslovskii et al., J. Gen. Chem. USSR, 4j8_(4), 828
(1978); US-PS 3 786 062), welche aufgrund des Vorhandenseins einer 22,23-trans-Doppelbindung als 24-Desmethylderivate
von Vitamin D2 angesehen werden können. Eine andere Verbindung, welche strukturell mit den erfindungs-
gemäßen Produkten verwandt ist, ist das 23-Dehydro-25-hydroxyvitamin
D3 (US-PS 4 360 471).
Es sind nun neue Vitamin D-Derivate hergestellt worden, welche durch die Struktur
Ho
charakterisiert sind, worin R ein Wasserstoffatom oder
eine Hydroxylgruppe bedeutet.
Diese Verbindungen sind somit Isomere von 25-Hydroxyvitamin
D2 bzw. 1 α,25-Dihydroxyvitamin D- und werden durch
das neue Merkmal charakterisiert, daß sie eine 23,24-Doppelbindung in der Seitenkette aufweisen, was eher zu einer
planaren als zu einer tetrahedrischen Orientierung des Methylsubstituenten am Kohlenstoffatom 24 führt.
Beste Durchführungsart der Erfindung
Die obigen Verbindungen können nach dem folgenden Verfahr
ren hergestellt werden:
Die bekannte Keto-Vitamin D-Analogverbindung (24R/S)-25-Oxo-27-norvitamin
D2) (i_) der nachstehend angegebenen
Struktur wird als Ausgangsmaterial verwendet.
Dieses Material, welches nach dem Verfahren von DeLuca et al. zugänglich ist (gleichzeitig anhängige Anmeldung
mit der Serial No. 4 20 191, Einreichungsdatum 20. September 1982, Erteilung am 30. Dezember 1983) wird in wasserfreiem
Methanol (9 ml) gelöst, wozu 135 mg NaHCO, zugegeben werden, und das Gemisch wird gerührt und für 6 Stunden
auf 500C erhitzt. Nach dem Abkühlen und Einengen unter vermindertem Druck auf etwa 1 ml wird das Gemisch in
Wasser gegossen und mit Benzol und Ether extrahiert. Die organischen Extrakte werden vereint, mit Wasser gewaschen,
getrocknet (Na3SO4) und eingedampft. Das Rohprodukt wird
einer Hochauflösungs-Flüssigchromatographie unterworfen (2 % 2-Propanol/Hexan, Zorbax-SIL-Säule mit den Abmessun-
3Q gen 6,2 mm χ 25 cm), um 2,4 mg (80 %) des α,ß-ungesättigten
Ketons zu erhalten (Eluation bei 45 ml), welches durch die folgenden Spektraldaten charakterisiert ist:
NMR δ 0,58 (3H, s, 18-H0), 0,97 (3H, d, J=6,8 Hz, 21-H-.) ,
1,77 (3H, s, 28-H3), 2,33 (3H, s, CH3-C^), 3,98 (1H, m,
3-H), 4,83 und 5,06 (2H, jeweils schmale Multiplets, 19-H2), 6,05 und 6,25 (2H, ABq, J=12,0 Hz, 7-H und 6-H),
6,67 (1H, t, J=7,0 Hz, 23-H); UV (Et„O) J 223 und
A IUo. X
264 nm> UV (EtOH) λmov 236 und 263 nmj Massenspektrum,
luclX
m/e 396 (M+, 33), 363 (M+-H3O-Me, 13), 253 (M+-Seitenketten-H2O,
4), 136 (100), 118 (98). Dieses α,ß-ungesättigte
Ketonprodukt besitzt die nachstehend dargestellte Struktur II:
Eine Lösung des obigen a,ß-ungesättigten Ketons in wasserfreiem
Ether (1 ml) wird sodann mit CH3MgBr (2,85 M, gelöst
in Ether) behandelt und das Gemisch wird für 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach dem Abschrecken mit
gesättigter NH4Cl wird die Lösung mit Benzol verdünnt und
mit Wasser gewaschen. Die organische Phase wird abgetrennt, getrocknet (Na3SO4) und eingedampft. Das Rohprodukt wird
durch Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie gereinigt (Zorbax-SIL-Säule mit den Abmessungen 6,2 mm χ 25 cm unter
Verwendung von 2 % 2-Propanol in Hexan als Eluationsmittel). Das gewünschte Produkt (Eluation bei 83 ml) hat die nachfolgend
angegebene Struktur III:
wö
und ist durch die folgenden Angaben charakterisiert:
NMR δ 0,56 (3H, s, 18-H3), 0,91 (3H, d, J=7,0 Hz, 21-H3),
1,34 (6H, s, 26- und 27-H3), 1,59 (3H, s, 28-H3), 3,96
(1H, m, 3-H), 4,83 und 5,06 (2H, jeweils schmale Multiplets,
19-H2), 5,50 (1H, t, J=7,0 Hz, 23-H), 6,04 und 6,25 (2H, ABq, J=11,9 Hz, 7-H und 6-H); UV (EtOH) λ
ItlciX
265 nm, \ . 228 nm; Massenspektrum, m/e 412 (M , 38) ,
394 (M+-H2O, 10), 379 (M+-H3O-Me, 15), 299 (C30/^ Ab-
spaltung, 5), 281 (299-H2O, 9), 271 (M+-Seitenkette, 4),
253 (M+-Seitenketten-H2O, 5), 136 (100), 118 (74).
23
Die oben angegebene Δ -25-Hxydroxy-Verbindung kann sodann 1o-hydroxyliert werden nach dem Verfahren von DeLuca et al. (US-PSen 4 195 027, 4 260 549). Das obige Produkt wird zuerst unter herkömmlichen Bedingungen tosyliert, um das entsprechende 3ß-Tosylatderivat zu erhalten. Diese 3ß-Tosyl-Zwischenverbindung wird sodann solvolysiert, indem sie in einer Lösung von MeOH, die NaHCO3 enthält, für 8,5 Stunden auf 550C erhitzt wird, um das 3,5-Cyclovitamin D-Derivat zu erhalten, welches die unten angegebene Struktur IV aufweist, worin R für ein Wasserstoffatom steht:
Die oben angegebene Δ -25-Hxydroxy-Verbindung kann sodann 1o-hydroxyliert werden nach dem Verfahren von DeLuca et al. (US-PSen 4 195 027, 4 260 549). Das obige Produkt wird zuerst unter herkömmlichen Bedingungen tosyliert, um das entsprechende 3ß-Tosylatderivat zu erhalten. Diese 3ß-Tosyl-Zwischenverbindung wird sodann solvolysiert, indem sie in einer Lösung von MeOH, die NaHCO3 enthält, für 8,5 Stunden auf 550C erhitzt wird, um das 3,5-Cyclovitamin D-Derivat zu erhalten, welches die unten angegebene Struktur IV aufweist, worin R für ein Wasserstoffatom steht:
15 . \
»OH
Diese 3,5-Cyclovitamin D-Verbindung wird sodann am Kohlenstoffatom
1 durch Behandlung mit SeO2 (0,45 molare Äquivalente) und tert.-BuOOH (1,2 molare Äquivalente) nach
dem Verfahren von DeLuca et al. (US-PS 4 195 027) hydroxyliert. Nach dem Reinigen durch Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
oder durch Dünnschichtchromatographie wird das gewünschte 1a,25-Dihydroxy-3,5-cyclovitamin D
als Zwischenverbindung erhalten, welche die obige Struktür aufweist, worin R für OH steht. Dieses Produkt wird
sodann durch Erhitzen in Eisessig für 15 Minuten bei 55°C solvolysiert, um im Gemisch das 5,6-cis-1a,25-Dihydroxyvitamin
D-Derivat der nachstehend angegebenen Struktur
AcO
und das entsprechende 5,6-trans-Isomer zu erhalten. Das
oben angegebene 5,6-cis-3ß-Acetat-Derivat (V) wird aus dem Gemisch durch Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
gereinigt, und sodann einer Hydrolyse in einer schwachen Base unterworfen (z.B. 10 % KOH in MeOH, 1 Stunde, 500C),
23
um die gewünschte 1 α,25-Dihydroxy-A -vitamin D-Verbindung
zu erhalten, welche durch die nachstehende Struktur VI dargestellt wird:
OH
Vl
Bei der voranstehenden Beschreibung wurden die angegebenen physiko-chemischen Daten unter Einsatz der unten angegebenen
Verfahren und Apparate erhalten. Die Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie (HPLC) wurde mit dem Modell ALC/
GPC 204 von Waters Associates unter Verwendung von Zorbax-SiI (DuPont) (6,2 mm χ 25 cm Säulenabmessung, Fließgeschwindigkeit
4 ml/min, 1500 psi) durchgeführt. Die präparative Dünnschichtchromatographie (TLC) wurde mittels
Silika 60 PF-254 (Platten mit den Abmessungen 20 χ 20 cm, 1 mm Silikagel) durchgeführt. Alle Reaktionen wurden vorzugsweise unter Inertatmosphäre (z.B. Argon) durchgeführt.
Wenn es gewünscht wird, können die erfindungsgemäßen Verbindungen
leicht in kristalliner Form durch Umkristalli-
S
;
* 3A90636
sation aus einem geeigneten Lösungsmittel, wie Hexan, Ethern oder Alkoholen (in absoluter Form oder in wässriger
Lösung je nach Gebrauch) oder Gemischen davon, wie dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt ist, erhalten werden.
Die neuen erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen eine biologische
Aktivität, wie durch Konkurrenz-Bindungsversuche bewertet wurde, die nach dem Verfahren von Shepard et al.,
Biochem. J. 182, 55 (1979) durchgeführt wurden. Nach diesen
Versuchen wurde gefunden, daß beispielsweise das 23
Δ -25-Hydroxyprodukt, III, eine Aktivität zeigt, die
derjenigen von 25-Hydroxyvitamin D gleicht, weiches ein
bekannter und wirksamer Vitamin D_-Metabolit ist. Die erfindungsgemäßen
Verbindungen können somit Anwendung finden als wirksame therapeutische Mittel in der Human- und
Veterinärmedizin, wie beispielsweise für die Behandlung von Erkrankungen auf der Grundlage des Calcium-Üngleichgewichts
und der bekannten Knochenerkrankungen, die auf Vitamin D ansprechen, wie auch für die Korrektur von Erkrankungen aufgrund von Mineral-Ungleichgewichten bei
Tieren. Besonders bevorzugt für derartige Anwendungen ist die 1a-hydroxylierte Verbindung gemäß der Erfindung,
da die Gegenwart einer 1a-Hydroxygruppe die Aktivität und
Wirksamkeit des Vitamins erhöht.
Für therapeutische Anwendungen können die Verbindungen als Pillen, Tabletten, Kapseln oder Suppositorien formuliert
werden zusammen mit pharmazeutisch verträglichen Exzipienten oder als Lösungen, Emulsionen, Dispersionen
oder Suspensionen in unschädlichen und pharmazeutisch verträglichen Lösungsmitteln, Ölen oder anderen Trägern,
und können nach bekannten und herkömmlichen Verfahren verabfolgt werden, z.B. oral oder durch Injektion, Infusion
oder dermale Verabfolgung in Mengen, die das.Empfänger-Tier
mit etwa 0,5 ug bis etwa 10 μg pro Tag versorgen, wobei
die Mengen selbstverständlich abhängig sind von der
,5
Größe der Tiere, von der Krankheitsgeschichte, dem Zustand und dem Ansprechverhalten.
Claims (8)
- ίοPATENTANWÄLTEDr.rer.net. DIETER LOUIS ΛΟίρΙ.-Phys. CLAUS PÖHLAU Dipl.-lng. FR ANZ LOHKENTZ Dipl.-Phys.WOLFGANG SEGETHKESSLERPLATZ 1NÜRNBERG 20Patentansprüche 1. Verbindungen der Formelworin R ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe bedeutet.
- 2. Verbindung nach Anspruch 1, worin R für Wasserstoff steht.
- 3. Pharmazeutische Zusammensetzung, welche die Verbindung nach Anspruch 2 und einen pharmazeutisch verträglichen Exzipienten enthält.
- 4. Verbindung nach Anspruch 2 in kristalliner Form.
- 5. Verbindung nach Anspruch 1, worin R eine Hydroxylgruppe darstellt.
- 6. Pharmazeutische Zusammensetzung, welche die Verbindung nach Anspruch 5 und einen pharmazeutisch verträglichen Exzipienten enthält.35
- 7. Verbindung nach Anspruch 4 in kristalliner Form.1
- 8. Verbindung der Formel
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