DE347837C

DE347837C - Verfahren zur Wiedergabe von Phonogrammen u. dgl.

Info

Publication number: DE347837C
Application number: DE1919347837D
Authority: DE
Original assignee: TELEGRAPHON GmbH
Current assignee: TELEGRAPHON GmbH
Priority date: 1919-03-22
Filing date: 1919-03-22
Publication date: 1922-01-25

Description

Verfahren zur Wiedergabe von Phonogrammen u. dgl. Das Abhören der Gespräche. von Phonographenwalzen oder Grammophonplatten in der bisherigen unmittelbaren Weise zeigt den. Übelstand, daß der Abhörende, insbesondere, wenn er das Gehörte in Schrift umzusetzen hat, im allgemeinen der Wiedergabe des sehr schnell -aufgenommenen Phonogrammes nicht folgen -kann. Zwar könnte eine langsamere Wiedergabe dadurch erreicht werden, daß der Phonogrammträger; NValze oder Platte oder magnetisch beschriebenes Stahlband, sich langsamer bewegt, jedoch bringt diese Betriebsweise den unerwünschten -Vorgang mit sich, daß die Tonhöhe herabgeht und somit aus einem zweiten Grunde die Deutlichkeit des Abhörens beeinträchtigt wird. Diese Mängel beseitigt das neue Verfahren dadurch, daß zwar ebenfalls die Wiedergabe mit verminderter Geschwindigkeit des Phonogrammträgers bewirkt wird, aber in Verbindung mit einer entsprechenden Erhöhung der Frequenz, so daß die Schallschwingungen in mehr oder weniger gleicher Höhe, wie sie aufgenommen sind, wiedergegeben und abgehört werden.
Die Erhöhung der Frequenz kann mit beliebigen Einrichtungen akustisch oder elektrisch bewirkt werden, jedoch sind die elektrischen Einrichtungen wegen ihrer Einfachheit in ihrer Anwendung vorzuziehen. Aus diesem Grunde ist zur Ausübung des Verfahrens ein elektromagnetisches Telephon, bei dein das permanente Magnetsystem entfernt ist, sehr geeignet. Bekanntlich hat ein solches Telephon die Eigenschaft, als Frequenzverdoppler zu wirken, indem es mit doppelter Tonhöhe anspricht als das Telephon mit permanentem Magnet; d. h. wird es beispielsweise mit einem Strom von 5oo Schwingungen erregt, so gibt es akustisch eine Tonhöhe von zooo - Schwingungen wieder. Ein solches Telephon wird mit der zur Wiedergabe verwendeten Magnetschalldose, die an Stelle der gewöhnlichen akustischen Schalldose vor die Walze oder auch einen anderen Phonogrammträger gebracht werden muß, elektrisch verbunden, und sodann ist z. B. die Walze mit halber Umdrehungszahl laufen zu lassen. Die Verlangsamung des Laufes der Walze zieht das Gespräch in die Länge, und der Frequenzverdoppler setzt die dadurch herabgesetzte Tonhöhe wieder auf die ursprüngliche Tonhöhe herauf, so daß das Phonogramm in der gewöhnlichen Tonhöhe, aber um die Hälfte verlangsamt, abgehört werden kann.
Dasselbe Verfahren ist auch anwendbar zum Abhören magnetisch aufgenommener Gespräche vermittels des Poulsenschen Telegraphons.
An Stelle des festen Verhältnisses, bestehend in der halben Tourenzahl der Walze in Verbindung mit einem Frequenzverdoppler, kann das beschriebene Verfahren auch derart abgeändert werden., daß eine Einrichtung zur beliebigen Erhöhung der Frequenz von elektrischen Schwingungen verwendet wird. Dabei ist es aber besonders zweckmäßig, die Umdrehungszahl des Phonogrammträgers der Frequenzerhöhung derart anzupassen, daß die gleiche Tonhöhe bei der Wiedergabe erreicht wird, um dadurch den gleichen Klang wie bei der Aufnahme beizubehalten. Auf diese Weise ist es möglich, das aufgenommene Gespräch oder die aufgenommenen Signale beim Abhören beliebig in die Länge zu ziehen, dabei aber immer die gewöhnliche Tonhöhe, mit der die Aufnahme stattgefunden hat, zu erhalten.
Für die Erfindung ist es nebensächlich, welche Art oder'Arbeitsweise der Frequenzerhöher besitzt, infolgedessen erübrigt es sich, auf weitere Formen des Frequenzerhöhers einzugehen. Wesentlich ist nur, daß die durch die Verminderung der Geschwindigkeit verursachte Herabsetzung der Frequenz durch den Frequenzerhöher wieder ausgeglichen wird.

Claims

PATENT-ANSPRÜcHE: z. Verfahren zur Wiedergabe von Phonogrammen u. dgl., dadurch. gekennzeichnet, daß die Wiedergabe mit verminderter Geschwindigkeit des Phonogrammträgers und unter Verwendung einer die Frequenz erhöhenden Einrichtung bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch z, gekennzeichnet durch die Verwendung eines elektrisch wirkenden Frequenzerhöhers.
3. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß bei beliebiger Verminderung der Geschwindigkeit des Phonogrammträgers eine derart entsprechende-Erhöhung der Frequenz angewandt wird, daß die Wiedergabe bei gleicher Tonhöhe der Schallschwingungen, wie sie aufgenommen sind, aber bei langsamerer Lautfolge vor sich geht.
4. Verfahren nach Anspruch =, dadurch gekennzeichnet, daß, um das Gespräch beliebig in die Länge ziehen zu können, der Plionogrammträger in entsprechende Geschwindigkeit gesetzt und die Schwingungen vermittels einer auf jede Frequenz umsetzenden Vorrichtung auf die normale Tonhöhe der Aufnahme gebracht werden.