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Verfahren und Vorrichtung zum Austragen von Schlämmen anorganischer
Massen aus mit Klärtaschen versehenen Klärteichen.
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Bei der Austragung von Schlämmen anorganischer Massen, beispielsweise
Erz-, Kohlen-, Zementschlämmen o. dgl., aus mit Klärtaschen versehenen Klärteichen
hat es sich als besonders vorteilhaft - erwiesen, den Schlamm in eben noch flüssigen
Zustand ununterbrochen aus der Spitze des Klärteiches abzuziehen. Man läßt also
den Schlamm in dem Maße, wie er sich absetzt, ununterbrochen austreten und vermeidet
dadurch nach Möglichkeit Störungen des Klärpro zesses.
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Wenn dieses Verfahren auch in der Theorie einwandfrei erscheint,
so hat die Praxis doch ergeben, daß trotzdem Störungen des Klärprozesses auftreten
können, beispielsweise dadurch, daß, durch äußere Einflüsse bedingt, Stöße in der
Abzapfleitung auftreten, die sich rückwärts bis in den Klärbehälter fortpflanzen
und auf diese Weise störend auf den Klärprozeß einwirken.
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Der Zweck der Erfindung ist es nun, das bekannte Verfahren in dieser
Richtung zu verbessern, und zwar geschieht dies dadurch, daß der eben noch flüssige
Schlamm gezwungen wird, eine Verengung (Ringraum) zwischen der Taschenwandung und
einem heb-und senkbaren Einsatzkörper zu passieren.
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Auf diese Weise wird ein durch den Einsatzkörper und die Gestalt
der Klärtasche bedingtes Schlammpolster gebildet, das den eigentlichen Anlaß raum
vom Setzraum der Trübe trennt, ohne den übertritt des Schlammes in Richtung von
oben nach unten hemmend zu beeinflussen. Gleichzeitig aber verhindert dieses Schlammpolster,
daß Stöße o. dgl. sich bis in den Klärraum fortpflanzen und dort Störungen des Klärprozesses
hervorrufen.
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Als besonders geeignet zur Durchführung des Verfahrens hat sich die
Verwendung eines Einsatzkörpers erwiesen, der die Gestalt eines der Klärtasche angepaßten
Doppelkegels o. dgl. besitzt, und der, sich gegen einstellbare Anschläge stützend,
einen Ringraum für den Ablauf des Schlammes freigibt.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen
zur Durchführung des Verfahrens dargestellt, und zwar zeilen: Abb. 1 den senkrechten
Schnitt durch eine
Klärtasche mit darin vorgesehenem Einsatzkörper
und Abb. 2, 3 und 4 in vergrößertem Maßstabe Einsatzkörper verschiedener Form und
Ausgestaltung.
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Die Klärtasche a, in deren Spitze sich der Schlamm absetzt, um durch
die Leitung b abgelassen zu werden, hat vorzugsweise die Form eines Spitzkegels,
dem die Gestalt des in Form eines Doppelkegels ausgebildeten Einsatzkörpers c angepaßt
ist. Es steht dem natürlich nichts im Wege, sowohl Klärtasche als auch Einsatzkörper
pyramidenförmig auszugestalten. Der Einsatzkörper c stützt sich auf Anschläge d,
die verstellbar in der Wandung -der Klärtasche angeordnet sind, und kann mit Hilfe
einer Zugvorrichtunge herausgehoben werden. Zwischen dem Einsatzkörper c und den
Wandungen der Klärtasche a wird ein ringförmiger Raum f gebildet, dessen Größe je
nach der Einstellung der Stützen d entsprechend der zu behandelnden Schlammart verschieden
gewählt werden kann. Hierdurch wird erreicht, daß ein Schlammpolster von einer bestimmten
Mächtigkeit stets zwischen dem Auslauf und demjenigen Teil der Klärtasche, in welchem
der Klärprozeß stattfindet, eingeschaltet wird.
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Durch einen besonderen Einsatz g, wie er in Abb. 2 dargestellt ist,
wird zwischen diesem und dem Doppelkegel c ein besonderer ringförmiger, verengter
Durchgang h gebildet, der die Trennung des Abzapfraumes von dem Absetzraum besonders
betont und gleichzeitig die Möglichkeit gibt, nach Entfernung der Anschläge d einen
festen Ahschluß durch den Doppelkegel zu erzielen.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 3 besitzt der obere Teilt des
Einsatzkörpers die Form eines Kegels, während der untere Teil aus einem Kegelstumpf
k, einem zylindrischen Teil 1 und einem kegelförmigen nz besteht. Die Mantelflächen
des Kegels m sowohl als auch des Kegelstumpfes k laufen parallel zu den Wandungen
der Klärtasche a und bilden auf diese Weise zwei ringförmige Durchlässe n für den
Schlamm, während zwischen dem zylindrischen Teil 1 und der Klärtasche a ein Schlammsammelraum
o gebildet wird. Verstellbare Anschläge d bestimmen auch hierbei die Stellung des
Einsatzkörpers.
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Durch das doppelte, in den Ringräumen X anstehende Schlammpolster
wird, wie leicht ersichtlich, die dämpfende e Wirkung desselben bedeutend erhöht.
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Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 4 ist insofern eine Abänderung
getroffen, als hierbei mit dem Doppelkegel c verbundene Anschlägen vorgesehen sind,
die sich gegen die Wandung der Klärtasche a stützen und deren Höhe einstellbar ist,
so daß das Ausmaß des ringförmigen Raumes t geregelt werden kann.
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Die dargestellten Einsatzkörper sind nur als Ausführungsbeispiele
anzusehen ; selbstverständlich können die verschiedensten konstruktiven Abänderungen
getroffen werden, ohne außerhalb des Rahmens der Erfindung zu fallen. So kann beispielsweise
an Stelle eines Doppelkegels natürlich auch entsprechend der Ausgestaltung der Klärtasche
eine Doppelpyramide oder ein beliebig anderer, der Form der Klärtasohe angepaßter
Körper treten, so daß ein quadratischer, rechteckiger, polygonaler oder in beliebig
anderer Kurve veerlaufender Ringraum entsteht.