DE1029801B

DE1029801B - Vorrichtung zum Abscheiden von koernigen schweren Teilen, wie Walzwerkskinter, Kies oder Sand, aus Fluessigkeiten

Info

Publication number: DE1029801B
Application number: DEP12314A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Alfred Koehler; Manfred Oldendorf
Original assignee: Pintsch Bamag AG
Current assignee: Pintsch Bamag AG
Priority date: 1954-07-13
Filing date: 1954-07-13
Publication date: 1958-05-14
Also published as: FR1296854A

Description

BlBLiOTHEK

DESOEUTSGHEN

PATENTAMTES

In der Abwasserreinigung liegt oftmals die Aufgabe vor. körnige schwere ungelöste Stoffe, z. B. Sand oder Walzwerkssinter, in ihrer Hauptmenge aus Abwasser oder Kreislaufwasser zu entfernen. So sind Vorrichtungen bekanntgeworden, bei denen das zu klärende Wasser tangential eingeführt und tangential wieder abgeführt wird. Dabei wurde aber durch die vorhandenen zentralen Einbauten eine Trennung der Räume durch die trichterförmige Gestaltung des Einbaues in Klärraum und Absetzraum geschaffen, in welch letzterem der Sand liegenblieb.

Bei der außerdem bekanntgewordenen konischen Ausbildung des Klärbeckens erfolgt der Zulauf des Wassers in horizontaler Richtung, und der Schlamm \\ i rd nach unten abgezogen.

Bei einem anderen bekanntgewordenen Abscheidebehälter, bei dem die Zuführung des Wassers ebenfalls horizontal geschieht, erfolgt die Abnahme der geklärten Flüssigkeit an zwei verschiedenen Stellen, und die schlammigen Bestandteile werden unten abgeführt.

Es ist nun festgestellt worden, daß der'Wirkungsgrad solcher Anlagen nicht sehr groß ist. weil dabei nur die gröbsten Teile und hiervon auch nur die schwersten zur Abscheidung gelangen. Durch die unruhige Bewegung an der Flüssigkeitsoberfläche und weil Zu- und Abfluß etwa in gleicher Höhe liegen, werden schwere Teile in kleinerer Größenordnung und leichten· Teile mit größeren Dimensionen nicht abgeschieden.

Durch die Erfindung ist eine Vorrichtung zum Abscheiden von körnigen schweren Teilen, wie Walzwerkssinter, Kies oder Sand, aus Flüssigkeiten geschaffen worden, die aus einer zylinderförmigen senkrechten Kammer mit nach unten konisch zusammengezogenem ebenem Boden besteht, die im unteren Teil einen tangentialen Flüssigkeitszulauf und im oberen Teil einen Flüssigkeitsablauf aufweist.

Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke besteht nun darin, daß der tangential Klüssigkeitszitlauf schräg nach unten gerichtet ist.

Durch diese neuartige Gestaltung der tangential schräg nach unten gerichteten Zuführung der zu klärenden Flüssigkeit hat sich in der Praxis bei der Klärung von Walzwerk.s-Sinterwässern ein derartig hoher Wirkungsgrad herausgestellt, der bisher mit den bekanntgewordenen Einrichtungen nicht erzielt werden konnte. So sind Abscheidungen der körnigen Bestandteile in folgender Größenordnung bei mehreren Kontrollen angefallen:

1. Abnahme der ungelösten Stoffe von

870 mg/1 auf 65 mg/1

2. Abnahme der ungelösten Stoffe von

1210 mg/1 auf 110 mg/1 Vorrichtung zum Abscheiden
von körnigen schweren Teilen,
wie Walzwerkskinter, Kies oder Sand,
5 aus Flüssigkeiten

Anmelder:

Pintsch Bamag Aktiengesellschaft,
Berlin NW 87, Reuchlinstr. 10-17

Dipl.-Ing. Alfred Koehler und Manfred Oldendorf,
Dortmund,

sind als Erfinder genannt worden

3. Abnahme der ungelösten Stoffe von

790 mg/1 auf 45 mg/1

Bei den erfindungsgemäß ausgestatteten Apparaten handelt es sich um solche von 5 bis 10m Durchmesser, die dabei Tiefen bis 25 m unter Terrain erreichen.

Durch das Freihalten von Einbauten ist es daher möglich, die Entfernung der ungelösten festen Stoffe aus dem nach oben offenen großen Behälter, z. 15. durch einen Greifer, vorzunehmen. Dies ist ein be-Minderer Vorteil, wenn infolge der hydraulischen Verhältnisse der Apparat tief im Erdreich angeordnet werden muß und die Anordnung von Drucklufthebern dabei gewisse Erschwerungen mit sich bringt.

Eine weitere Verbesserung der Apparatur kann dadurch erreicht werden·, daß im Innern der Kammer au sich bekannte, rechteckige Bleche radial und senkrecht angeordnet sind und daß an dem inneren Umfang der Abscheidekammer eine Überlauftasse angebracht ist. Durch diese Schikanen wird die kreisende Bewegung des Wassers abgebremst, und in dieser Zone wird eine klärbeckenartige Wirkung erzielt. Dies erweist sich vor allem dann als vorteilhaft, wenn die Entnahme des geklärten Abwassers gleichmäßig am ganzen Umfang der Kammer — etwa über eineÜberjauftasse ·— erfolgt.

In der Zeichnung ist die erfindungsgemäß ausgestaltete Vorrichtung schematisch in beispielsweiser Ausführungsform dargestellt, und zwar veranschaulicht

809 510/341

Claims

Fig. 1 den senkrechten'Schnitt durchweine Kammer mit Überlauftasse,

Fig. 2 den zugehörigen Schnitt nach.-i-ß der Figl.

Bei der Kammer 1 liegt deren Öffnung 2 über dem Erdboden,- und der Zulauf der mit festen Bestandteilen versetzten Flüssigkeit erfolgt durch das tangential schräg nach unten in die Kammer 1 mündende Kohr-3-, und zwar in der· Nähe des Bodens 4. Um außerdem eine klärbeckenartige Wirkung für das zu klärende Abwasser zu .erzielen, ist in der Höhe des Flüssigkeitsaustrittrohres 5 eine sich über den Kammerquerschnitt ■-■" erstreckende Überlauf tasse 6 vorgesehen.

Diese klärbeckenärtige Wirkung kann auch noch durch an der Kammerinnenwand angeordnete Einbauten — sogenannte Schikanen 8 — erhöht werden. Der Innenraum des Behälters bleibt frei von Einbauten, so daß die abgesetzten ungelösten Stoffe intermittierend in einfachster Weise, z. B. durch einen Greifer 9, vom Boden der Kammer entfernt werden können.

- ■· -Patentansprüche:

i. Vorrichtung zum Abscheiden von körnigen schweren Teilen, wie Walzwerkssinter, Kies oder Sand, aus Flüssigkeiten, bestehend aus einer zylinderförmigen senkrechten Kammer mit unten konisch zusammengezogenem ebenem Boden, die im unteren Teil einen tangentialen Flüssigkeit? zulauf und im oberen Teil einen Flüssigkeitsablauf aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der tangentiale Flüssigkeitszulauf (3) schräg nach unten gerichtet ist.
2. Weiterbildung der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern der Kammer an sich bekannte, rechteckige Bleche (8) radial und senkrecht angeordnet sind und/oder daß an dem inneren Umfang der Abscheidekammer (1) eine Überlauftasse (6) angebracht ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 337430. 827 491;
französische Patentschriften Nr. 668 394, 1004 991.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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