DE34628C - Zweitheilige Bessemerbirne - Google Patents
Zweitheilige BessemerbirneInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
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- Refinement Of Pig-Iron, Manufacture Of Cast Iron, And Steel Manufacture Other Than In Revolving Furnaces (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
(Luxemburg). .
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bessemerbirne, welche aus zwei Theilen besteht,
und zwar derart, dafs der untere um eine horizontale Achse drehbar ist, während der obere Theil feststeht oder auch beweglich
sein kann. Durch -diese Theilung der Birne wird eine leichtere Handhabung desselben erzielt.
Aufserdeni ist an dem unteren beweglichen Theil der Birne eine Abstichvorrichtung
von besonderer Construction angeordnet, welche die Trennung der Schlacke vom Eisen oder
Stahl in der Birne selbst ohne Zwischenbenutzung einer Giefspfanne oder eines sonstigen
Apparates gestattet. Hierdurch soll auf die einfachste Weise ein directer Gufs ermöglicht
werden.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnung stellt eine Modification der Birne im Schnitt, Fig. 2 den
unteren Theil derselben in oberer Ansicht dar. Fig. 3 zeigt die Abstichvorrichtung, während
Fig. 4 eine zweite Modification der Birne in oberer Ansicht darstellt. Der obere, konisch
zulaufende Theil der Birne oder der Helm A, auf welchen unmittelbar der Kamin gesetzt
wird, steht fest oder kann, auf vier Rollen, Fig. 4, laufend, seitwärts bewegt werden. Jedoch
könnte der Helm A auch an einem Hebel aufgehängt oder um eine horizontale
Achse drehbar sein, oder so construirt werden, dafs eine Auf- und Abwärtsbewegung desselben
stattfindet. Der untere Theil der Birne, der eigentliche Arbeitsraum B, ist um die horizontale
Achse α b drehbar, durch deren einen Zapfen der Wind eintritt. Dieser Arbeitsraum
ist je nach der Art des Processes mit basischem oder saurem, feuerfestem Material ausgefüttert,
während dagegen der Helm eine Ausmauerung aus gewöhnlichen -sauren Steinen
haben kann. Der bewegliche Theil der Birne ist so hoch, dafs derselbe hinreichenden Raum
für Eisen bezw. Stahl und Schlacken bietet. Die Birne erhält einen länglichen Querschnitt,
Fig. 2, dessen lange Seite so grofs genommen werden mufs, dafs eine genügende Anzahl
Formen c, welche den Wind von einer Seite in das Eisenband führen, angebracht werden
kann. Die Düsen sind so hoch über dem Boden angebracht, dafs die nach dem Abstich
des Stahls bezw. Eisens zurückbleibende Schlacke die Unterkante derselben nicht mehr
berührt.
Auf der gegenüberliegenden Wand befindet sich eine Rinne d d. Diese fängt etwas über
dem Niveau der Düsen an und erleichtert durch ihre Form das Ausgicfsen der Schlacken.
Ebenso läfst man durch diese Rinne das Roheisen in den Arbeitsraum einlaufen und schliefst
sie während des Blasens durch eine am Helm angebrachte Klappe e. Das Abstichloch in befindet
sich unmittelbar über dem Boden der Birne, und wird der Abstich, wie Fig. 3 zeigt,
folgendermalsen bewerkstelligt. In der Wandung der Birne ist die durch mehrere Laschen g befestigte Form ff angebracht, in
welcher das durch einige Stangen /1 festgehaltene Futter i i sitzt. In dieses pafst der
feuerfeste, horizontale oder geneigte Pfropfen A-,
welcher durch die Schraube / auf die in der
Zeichnung sichtbare Weise gehandhabt werden kann und so das Siichloch öifnet oder
schliefst. Hinter dem Stichloch hat der Boden eine Vertiefung und fällt derselbe durchweg
nach dieser Seite ab. Sollte sich das Stichloch verstopfen, so kann der Stahl durch die
Rinne d d in eine Giefspfanne gekippt werden. Die Trennungsfläche η η zwischen dem Helm A
und dem Arbeitsraum B ist ein Theil eines Cylinders mit kreisförmigem Schnitt, dessen
Achse die Drehachse α b bildet. Auf diese Weise wird, wie aus Fig. ι zu ersehen, eine
genügende Dichtung herbeigeführt, welche das Herausschlagen dör Flamme und des Rauches,
sowie das Auswerfen von Schlacken wahrend der Kochperiode durch die Fuge zwischen
Helm und Arbeitsraum verhindert. Beide Theile der Birne können indessen aber auch durch
ebene Flächen begrenzt sein, und wird dann die so entstehende Fuge durch ein bewegliches,
schmiedeiserncs Band überdeckt.
Bei' letzterer Anordnung mufs der Helm vor dem jedesmaligen Kippen des unteren Birnentheilcs
aus der Lage, welche er während des Blasens einnimmt, bewegt werden. Dies kann entweder durch Abheben oder Seitwärtsverschiebung
mittelst Rollen erfolgen. Ist nun die Birne in Betrieb und der Stahl gar oder
das Eisen gefeint, so geht der Abstich bei senkrechter Lage des Arbeitsraumes auf oben
beschriebene Weise vor sich. Das seitliche Gebläse ist einzustellen, sobald die flüssige Masse
untet das Niveau der Formen gesunken ist. Die zurückbleibende Schlacke wird durch
Kippen des unteren Birnentheiles entfernt. Dieselbe befindet sich, da sie bei der geringen
Höhe des Arbeitsraumes einen sehr kurzen Raum zu durchlaufen hat, noch in flüssigem
Zustande.
Die Zweitheiligkeit des Apparates verhindert daher das Erstarren der Schlacken, ein Uebelstand,
welcher bei den bisherigen Constructionen der Birne sehr häufig vorkam. Die Geschwindigkeit,
mit welcher das Entfernen· der Schlacken durch die Rinne bewirkt wird, bedingt aber auch eine Erhöhung der Production,
und wird diese noch mehr gesteigert dadurch, dafs auf derselben Rinne das flüssige Roheisen
schneller in den niedrigen Arbeitsraum geleitet wird, als dieses bei einer bis jetzt gebräuchlichen
Birne geschehen kann. Ferner erfolgt durch die Art und Weise des Abstichs bei der neuen Construction die Trennung der
Schlacke und des Stahls bezw. Eisens im Arbeitsraum selbst und wird durch das Gicfscn
ohne Zwischenbenutzung einer Pfanne eine beschleunigte Herstellung des fertigen Stahls
bezw. Eisens erzielt. Ucberhaupt ist die zweitheilige Birne wegen der geringen Höhe des
Arbeilsraumcs und des dadurch bedingten leichteren Gewichts schneller als wie die bisher
benutzten Apparate zu handhaben. Da die Höhe des unteren Birnentheiles auf das äufserste
beschränkt ist, so ergiebt sich ferner noch ein wesentlich kleinerer Verbrauch von dem theuren
Material für das Futter. Auch können die Reparaturen, da der Arbeitsraum leicht zugänglich
ist, schnell und daher mit wenig Kosten ausgeführt werden. Schliefslich wird durch die ganze Anordnung der zweiteiligen
Birne auf die Qualität des Stahls bezw. Eisens ein grofser Einilufs ausgeübt. Bei den drehbaren Birnen, in welche der Wind durch den
Boden geführt wird, kommen während des Kippens die Düsen theils über, theils unter die
Oberfläche des Bodens zu liegen. Da dieselben nun nicht eher zugestellt werden können, als
bis sich sämmtliche über der Oberfläche befinden, so bewirken die zuerst oberhalb gelangten
Düsen durch die Windzuführung eine der Güte des Productes schädliche Abkühlung. Bei der oben beschriebenen zweitheiligen
Bessemerbirne kann jedoch dieser Uebelstand nicht eintreten, da nach dem Abstich das Bad
sehr schnell gleichmäfsig unter das Niveau aller vorhandenen Formen sinkt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die Theilung der Birne in zwei Theile, von denen der untere B um eine horizontale Achse α b schwingen kann, während der obere Theil A den unteren nach oben hin abschliefst und unabhängig vom Untertheil beweglich ist, wobei der Untertheil mit einem Stichloch zum Abstechen des Metalles behufs directen Gusses in Formen und einer oberen Rinne zum Einlaufen des Roheisens und zum Abflufs der Schlacke versehen ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE34628C true DE34628C (de) |
Family
ID=310525
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE34628C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1508223B1 (de) * | 1966-09-26 | 1970-04-09 | Mannesmann Ag | Schwimmerverschluss zum Zurueckhalten der Schlacke waehrend des Abstiches bei Abstichkonvertern |
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- DE DENDAT34628D patent/DE34628C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1508223B1 (de) * | 1966-09-26 | 1970-04-09 | Mannesmann Ag | Schwimmerverschluss zum Zurueckhalten der Schlacke waehrend des Abstiches bei Abstichkonvertern |
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