DE55111C - Bessemerbirne - Google Patents
BessemerbirneInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/28—Manufacture of steel in the converter
- C21C5/42—Constructional features of converters
Description
θία'ίί.-c-t CicIjC- j ι
KAISERLICHES
PATENTAMT.
- (Wales, England).
3essemerbirne.
Diese Erfindung bezieht sich auf' die verbesserte Form einer Birne (eines Converters)
zur Aufnahme des geschmolzenen Eisens, das in Schmiedeisen oder Stahl verwandelt werden
soll; ferner bezieht sich die Erfindung auf die Vorlheile, welche durch die Anwendung dieser
verbesserten Form sich ergeben.
Die Verwandlung von Roheisen in Stahl u. s. w. wird durch , das Hindurchdrücken von
heifser oder kalter Gebläseluft durch das flüssige Metall bewirkt.
Die gegenwärtig meist gebräuchlichen Birnen (Converter) werden nach dem Namen ihrer Erfinder
Bessemer-, Walrand-, Robert-Birnen 'genannt.
Alle diese Birnen sind senkrechte Kammern, die im Innern mit der gewöhnlichen feuerfesten
Mischung ausgekleidet sind; die beiden erstcren sind cylindrisch geformt und die letzlere
hat einen D-Durchschnitt. Alle diese Birnen sind auf waagrechten Drehzapfen gelagert,
und wenn sie mit einer Beschickung von geschmolzenem Metall nach innen gedreht werden sollen, so erfordern sie kraftvolle und
kostpielige Einrichtungen für diesen Zweck, denn das todfe Gewicht des auf dem Boden
der Birne (Converter) liegenden Metalles mufs ebensowohl gehoben werden wie die Birne
selbst. /
Im Falle der Anwendung der Bessemer-Birne entsteht noch ein weiterer Nachtheil
daraus, dafs sich- die Gebläselufldüsen an dem unteren Ende der Birne befinden. Infolge
ihrer Lage können sie nicht alle gleichzeitig von dem geschmolzenen Metall frei gemacht
werden, wenn es Zeit ist, die Birne umzukehren
und die Beschickung zu entfernen; infolge dessen mufs das Gebläse während des Um kippens fortgesetzt werden, um zu verhindern,
dafs das Metall einige der Gebläseröhren verstopft, wobei dann das Gebläse aus den unbedeckten Düsen etwas Metall aus der
Birne herausbläst und somit den Proccnlsalz von Verlust erhöht.
In die Walrand-Birne wird das Gebläse
waagrecht in einer Linie nicht weit unter der Oberfläche (Niveau) des geschmolzenen Metalles
oder der Beschickung eingeführt; auch in dieser Birne sind während des Umkippens einige Gebläsedüsen
unbedeckt, wodurch wieder Meiallverlust und Verstopfung der bedeckten Düsen
herbeigeführt wird.
Bei der Robert-Birne münden die Düsen an ■ der flachen Seite und sind in einer waagrechten
Linie in einigem Abstande von dem Boden der Birne und-nahe der Oberfläche des
geschmolzenen Metalles angeordnet. Diese Art der Anordnung gestattet die gleichzeitige Freilegung
der Düsen, somit auch das Abschneiden des Gebläses beim Umkippen, und dient unzweifelhaft
vollkommen gut, wenn die Birne neu ist; in allen Birnen unterliegt jedoch die
Ausfütterung einer sehr raschen Abnutzung, und es vergröfsert sich infolge dessen die Höhlung der Kammer auch sehr rasch.
Es ist daher klar, dafs, wenn die Bc--Schickung
in Walrand - Birnen und den
Robert- Birnen eine gleichmäfsigc ist, dann das
Gebläse für das Metall bald zu hoch wird, wenn nicht eine bestandige Vermehrung . der
Beschickungsinenge stattfindet.
Die neue Birne hat den Zweck, alle die
oben erwähnten Naclilhcile zu beseitigen, und dabei vergröfserte Vorthcile zu erzielen, welche
bisher nicht zu erreichen waren.
Fig. ι zeigt einen La'ngendurchschnitt meiner verbesserten Birne,
Fig. 2 einen Querdurchschnitt derselben, Fig. 3 einen Planrifs im Durchschnitt,
Fig. 4 einen mittleren Querdurchschnitt ohne die Ringe, von hinten gesehen, wenn die Birne
sich anschickt, das Metall auszugiefsen.
Fig. 5 ist ein Durchschnittsplan von einer anderen Form' meines verbesserten Converters.
Es ist ersichtlich, dafs diese Birne, indem sie waagrecht statt senkrecht ist, von den
anderen Systemen abweicht. Sie besteht aus der gewöhnlichen MetallplaltenhüLse oder Schale,
innerhalb welcher die- feuerfeste Ausfütterung eingebaut ist. Diese Hülse ist von zwei oder
mehr gerieften Metallringen α α umgeben und verstärkt, welche auf den Rädern r aufruhen.
Somit ist diese Birne ein Cylinder, der sich rund um seine waagrechte Längenachse drehen
kann. '
Das eine Ende dieses Cylinders ist, wie in Fig. ι gezeigt ist, verlängert und bildet eine
Mündung o. Dieser Theil kann in irgend einer für Blasen und Ausgiefsen geeigneten
Form hergestellt sein. Das andere Ende ist kugelförmig oder von ähnlicher Form und hat
eine Ocffhung p, welche beliebig geschlossen
werden kann. Die Mündung ο kann auch an einem anderen Theil der Birne angebracht
sein, wie in Fig. 5 gezeigt ist, und können dann zwei Oeffnungen ρ vorhanden sein, und
zwar eine an jedem Ende der Birne. Der Raum innerhalb der Ausfütterung / ist ganz
oder annähernd cylindrisch mit halbkugelförmigen Enden. Bei kleineren Gröfsen oder
für besondere Zwecke kann die cylindrische Form der Birne so verkürzt werden, dafs das
Innere kugelförmig oder, wenn dies vorgezogen wird, annähernd kugelförmig gestaltet ist..
In der Ausfüttcrung' / gegenüber den Mündungen op befinden sich die Düsen t, welche
mit einem Flügelgebläse : durch die Windkammer
b und die Röhren d und h in Verbindung stehen. Diese Düsen t gehen durch
die Ausfütterung hindurch und enden inwendig in der Birne in einer mit deren Achse gleichlaufenden
Linie, wie in Fig. 1 gezeigt ist. Von ihren Oeffnungen auswärts können diese
Düsen jedoch in irgend einem beliebigen Winkel zu jener Linie angeordnet sein, d. h.
sie können, wie in Fig. 1 gezeigt ist, alle in
einer Ebene liegen und alle in gleichem Winkel in dieser Ebene geneigt sein oder
nicht, je nachdem das eine .oder andere vorgezogen wird. Z.B., obschon in einer Linie
endigend, ist es doch nicht noting, dais sie
alle in einer und derselben Ebene und in der gleichen Neigung liegen, wie in Fig. 4 und 5
gezeigt ist. Die Innenseite der Birne kann im Durchschnitt eine länglichrunde Form haben
oder in einer sonstigen geeigneten Weise gestaltet sein. Die Drehungsbewegung wird dem
Apparat durch eine beliebige Art von Kraft erlheilt. So kann diese Kraftwirkung durch
das Rohr h stattfinden, welches an der Birne sicher zu befestigen wäre, oder durch Umdrehung
der Räder r oder durch Anwendung eines Zahnrades, welches in einen gezahnten
Ring, der rund um den Cylinder angebracht ist, eingreift, oder auch auf andere W'cise.
Die Ausl'ütteriing / des Cylinders (Converters)
kann aus feuerfesten Steinen oder aus einer Mischung bestehen. Diese Steine oder
diese Mischung können entweder aus einer Säure, einem basischen oder neutralen oder
irgend einem anderen Material bestehen, das bei dem im Apparat behandelten Metall oder
den Metallen verwendbar oder geeignet ist.
Es ist ersichtlich, dafs das durch die Düsen eintretende Gebläse das Metall m unter irgend
einem erforderlichen Winkel treffen und dasselbe gegen den Boden der Birne der Oeffnung
ο gegenüber treiben kann.
Die Form und die waagrechte Lage der Birne zwingen das flüssige Metall m, immer in
dem unteren Theil der Kammer zu bleiben, selbst wenn die Birne umgedreht wird; es ist
daher leicht ersichtlich, dafs, um der Birne irgend eine erforderliche Stellung zu geben,
keine Notwendigkeit vorliegt, 'das todte Gewicht
des Metalles im Apparat zu heben.
Wird die Birne so weit herumgedreht, dafs
die Mündung 0 tiefer steht als die Oberfläche des geschmolzenen Metalles, so wird der Inhalt der Birne natürlich ausfliefscn, ohne dafs
das Metall gehoben oder die Birne selbst umgekippt wird. Das Ausbessern der Ausfütterung
geschieht gewöhnlich mit einer Mischung. Zur Vornahme der Ausbesserung ist es nur
nöthig, die Stelle, welche ausgebessert werden soll, nach unten zu kehren, die Mischung
darauf zu bringen und die Cylinder so lange in dieser Lage zu lassen, bis die Mischung
hart geworden ist. Durch die Stellung der Mündung 0 und des Loches oder der Löcher p,
welche geöflhet werden können, werden diese Ausbesserungen erleichtert..
In Fig. 2 zeigt die Linie x-y, dafs das Metall
in der Birne die Form eines Kreisabschnitts annimmt. Es ist leicht ersichtlich,
dais, je nachdem die Birne mehr oder weniger
herumgedreht" wird, die darin befindliche Beschickung
in jeder beliebigen Höhe des Metalles in von der geringsten bis zur gröfstcn
Höhe über die Düsen gebracht werden kann; da jedoch das Gegengewicht des Metalles gegen
das Gebläse von der Höhe der Beschickung über den Düsen abhängt, so kann der Druck
des Metalles in der Birne nach Belieben dadurch geregelt werden, da fs die Düsen einfach
mehr oder weniger bedeckt oder freigemacht werden. Somit kann der Geblasedruck nach
Belieben' verändert werden. Durch die Abnutzung der Ausfüttcrung wird der Rauminhalt
der Birne nach und nach immer gröfser, wo^
bei jedoch das Metall die Form eines Kreisabschnitts beibehält, und· der Arbeiter immer
in der Lage ist, die Höhe des Metalles über den Düsen so zu halten, wie er es für nolhwendig
erachtet, ohne dabei' nöthig zn haben, die Menge der Beschickung zu vergröfscrn.
Hieraus ergicbt sich auch, dafs die Beschickungen der Birne von einem gleichbleibenden
(feststehenden) Gewicht sein, oder dafs die Mctallmengen
verändert werden können, je nach dem Bedarf und ohne dadurch den Vortheil
einzubüfsen, jede beliebige Höhe von Metall über die Düsen zu bringen.
Die Birne bildet ein Dach über dem Metall; die durch das Gebläse^ emporgelriebenen Metalltheilchen
kommen in Berührung mit diesem Dach und fallen auf die Beschickung zurück,
während sie bei den anderen Birnen herausgetrieben werden und verloren gehen..
Das Gebläse bewirkt die Verbrennung der Kohlenstoffe und anderer Verunreinigungen des
Metalles und wirft die entstandenen Gase in den Hinlergrund der Kammer, so dafs dieselben
genöthigt sind, über das Metall hinwegzugehen, bevor sie die Birne verlassen; infolge
dessen geben sie einen sehr grofsen Theil ihrer Hitze ab, bevor sie entweichen. Daraus
ergiebt sich für das Metall ein reiner Gewinn aus der Hitze der darüber hinwegstreichenden
Gase. ■ ■,
Infolge dieser grofsen Hitze wird die Masse' in der Birne sehr flüssig, das Metall und die
Schlacke trennen sich leicht, und da das Gebläse nicht durch das Ganze des Metalles hindurchgeht,
so vereinigen sich die Metallmole-^ cüle gut mit einander, und dies sichert die
Bildung eines Erzeugnisses von' hoher Dichtig- ■ keit 'und daher von gröfserer Güte.
Es ist noch zu bemerken, dafs der Staub und andere aus der Mündung ο ausgeworfene
Theilchen der Birne nicht auf den Apparat und dessen Lager fallen. ' '
Infolge seines hohen Hitzegrades und dadurch verursachter Dünnflüssigkeit ist-das Me
tall in dem besten Zustande, um gesunden Gufs zu ergeben.
Um den Apparat in Wirksamkeit zu setzen, drehe man denselben so, dafs die Mündung
und die Düsen sich nahe der Höhe der Birnenachse befinden. Dann wird das flüssige Metall
eingeführt; dieses Metall kann direct vom Hochofen oder von einem Cupolofcn oder von
irgend einer anderen Lieferslelle komijien, und
kann durch die Mündung ο der Oefl'nung eingegossen werden.
Das in die unteren Thcile der Birne fallende flüssige Metall wird anfangs die Düsen nicht
berühren. Dann wird die Birne in solcher Weise gedreht, dafs die Düsen in die Nähe
der Beschickung' gebracht werden, und wenn sie sich in einem kleinen Abstände davon befinden,
so wird das Gebläse eingesetzt und die Birne so weit gedreht, dafs die Düsen von
dem Melall bedeckt werden. Mit diesem Augenblick beginnt die Wirksamkeit, und den
verschiedenen Stadien des Verfahrens entsprechend, wird· der Arbeiter die Höhe des
Metalles über den Düsen oder den Druck des Gebläses nach seinem Gutbeiinden ändern. Ist
das Verfahren zu Ende, so werden die Düsen freigemacht, indem sie hochgehoben und die
Mündung niedergeführt wird.
Manganeisen, Kicseleisen, Spiegeleisen, Aluminiumeisen oder irgend ein anderes verlangtes
Metallmaterial kann hinzugesetzt werden, sei es direct in der Birne oder in der Giefsstelle,
während das Metall aus der Birne in die Giefsstelle gegossen wird.
Um das Metall aus der Birne auszugießen,
wird letztere gedreht und die Mündung unter die Grundfläche des Metalles niedergeführt,
worauf das Metall dann in ,die Giefsstelle oder Giefsstellcn ausfliefst.
Durch Anwendung der neuen Birne sollen sich folgende Vortheile ergeben:
1. die Möglichkeit, ungeachtet der Abnutzung
des Innern, alle Düsen gleichzeitig mit einer Beschickung von beliebiger Gröfse zu bedecken
oder davon frei zu machen;
2. die Höhe des Metalles über den Düsen zu regeln und daher zugleich den Druck des
Gebläses;
3. beliebige Beschickungen von beständigem oder veränderlichem Gewichte zu machen, trotz
des sich vcrgröfserndcn Rauminhalts der Birne, welche Vergrößerung von der Abnutzung der
AusfUtterung herrührt;
4. den Vorzug des Bewegens, Füllens und Leerens des Apparates;
5. die Möglichkeit, einen niedrigen Gebla'sedruck anzuwenden, gleichviel von welchem
Gewicht die Beschickung auch sein mag;
6. das Zurückbehalten des gröfseren Theiles
Claims (1)
- bevor lelztcre die Rime",Jas. 'Gewinnen eines sehr ■ hcilsciV und rolglidi eines sehr dünnen, flüssigen Metalles;8. die vcrgröf'scrtc l..cic:htigkeit .dos Aus- I ;.-esst:rns der. Äusfüderung;g. verringerlc Gefahr für. die Arbeiter, da He Birne sich··immer in einem andauernden lid beständigen Gleichgewicht befindet.I1ATIiNT - A NS P.It UG II '. . , . ; :Eine Bessern er- Birne, · welche aus ■ einer waygrcchten, cyliiiilrisclie'n, liingliclirunden oder runden "Kammer / mit runden, lialbrurulen oth'r ebenen Enden besteht uiid mil einem Mundstück o, sowie den lailtröliren //</, der l.ultkammer b und den Düsen / versehen, endlich mit den kreisförmigen Rippen a α, den Kadern rr und Ständern ss ausgerüstet ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE55111C true DE55111C (de) |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT55111D Expired - Lifetime DE55111C (de) | Bessemerbirne |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE55111C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE890352C (de) * | 1940-11-08 | 1953-09-17 | Thyssen Huette Ag | Verfahren zur Herstellung von Thomas- und Bessemerstahl |
-
0
- DE DENDAT55111D patent/DE55111C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE890352C (de) * | 1940-11-08 | 1953-09-17 | Thyssen Huette Ag | Verfahren zur Herstellung von Thomas- und Bessemerstahl |
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