DE346241C - Einrichtung zur Entlastung von Stopfbuechsen bei Drehtrommeln u. dgl. - Google Patents

Description

• Einrichtung zur Entlastung von Stopfbüchsen bei Drehtrommeln u. dgl. Neuerdings werden vielfach große eiserne Drehtrommeln zur Tieftemperaturbehandlung bitumenhaltiger Brennstoffe verwendet, die nach Art der in der Zementindustrie verwendeten Drehöfen mit Lauflaänzen auf vier oder mehr Rollen gelagert sind. Der Brennstoff wird meistens an einem Ende der Trommel zugesetzt und in seinem Laufe durch dieselbe durch die Wärmeabgabe einer die Trommel umspülenden' Heizquelle entschwelt. Am entgegengesetzten Ende wird das entschwelte Gut abgeführt und mit einer besonderen Rohrleitung die gebildeten Gase und@Teerdämpfe abgeleitet. Da der Schwelvorgang unter Luftabschluß vorgenommen werden muß, ist es nötig, die.erwähnten Zu- und Ableitungen, d. h. den Übergang vom ruhenden System auf die sich drehende Trommel unter Anwendung eines Drehbewegung zulassenden Abdichtungsorgans, einer Stopfbüchse, durchzuführen. - Diese Elemente haben bisher:: bei Drehtrommeln zu Schwierigkeiten dadurch. Anlaß gegeben, daß sie "nach--verhältnismäßig kurzer Zeit undicht werden, da das weiche Packungsmaterial einseitig belastet wird, wenn im Betriebe durch die Wärmedehnung die Trommel sowohl in der Länge als auch im Durchmesser wächst, d.. h. die Mittelachse gegenüber den Laufrollen sich hebt, während die in dem feststehenden System gehaltene Stopfbüchse nicht nachgeben kann.
• Die Erfindung will diese Schwierigkeit beheben, indem sie den die Stopfbüchse enthaltenden Körper nicht mehr fest auf den Boden stellt, sondern ihn über einen hohlen Zapfen stülpt, der fest mit dem Trommelende verbunden ist und durch Anordnung besonderer Lauflager .ein Rundlaufen der Stopfbüchse bei jeder beliebigen Stellung und Bewegung der Mittelachse der Trommel unter gleichzeitiger Befreiung des Packungsmaterials von jeglichen Normalkräften gewährleistet.
• Die Zeichnung stellt das Austrittsende einer Drehtrommel der erwähnten Art vor. a ist die Trommel, die in bekannter Weise mit einem der Laufringe b auf den Rollen c gelagert ist. Das Ende der Trommel ist, um auf nicht zu große Durchmesser für die Stopfbüchse zu kommen, zum Ansatz d zusammengezogen, an dessen äußerstem Ende der Zapfen e achsial angeordnet ist. Der Ansatz d hat an seinem Umfang mehrere Löcher f, durch die nach unten der entteerte Brennstoff und nach oben die Gase und Teerdämpfe austreten können. Über den Ansatz d ist der Körper g gestülpt, der durch die Stutzen da und i die Abfuhr der obenerwähnten beiden Stoffe ermöglicht. Der Körper g wird durch-das den Zapfen c umfassende Lager und durch drei oder mehr an Armen angeordnete: Rollen, die auf dem Umfang des Ansatzes d rundlaufen können, stets achsial zur Trommel a gehalten, -so daß die zwischen d und g angeordnete Stopfbüchse m gleichmäßig am ganzen Umfang von d anliegen ! kann. Bei etwaigem Heben des Trommelendes oder bei Längenverschiebung durch Temperaturdehnungen kann das ganze System jede Bewegung mitmachen, ohne daß zusätzliche Kräfte auf die Stopfbüchse kommen. Die Verbindung zwischen dem beweglichen System und der feststehenden anschließenden Apparatur kann entweder, wie bei dem Stutzen la, durch eine elastische Wellrohrverbindung oder, wie bei dem Stutzen i, durch eine Wassertasse, die seitliche und achsiale Bewegungen bis zu einem gewissen Grade zuläßt, getätigt werden. Die durch die unvermeidliche Reibung in der Stopf-' büchse auftretende Tendenz der sich drehenden Trommel, den Körper g mitzuverdrehen, kann. durch einen seitlichen Anschlag in der Wassertasse oder durch einen anderen in der Zeichnung nicht angedeuteten, eine seitliche Verschiebung zulassenden Anschlag aufgenommen werden.
• Das Eintrittsende der Trommel kann nach demselben Grundgedanken ausgebildet werden, indem beispielsweise der Stutzen i fortfällt und der Stutzen h zur Einfuhr der Kohle benutzt wird, oder auch die Kohle wird durch den hohl ausgebildeten Zapfen e in bekannter Weise durch eine Schnecke hineingefördert, um dann von den Transportleisten im Innern der Trommel weitergeführt zu werden.
• Vorstehende Erfindung ist in ihrer Anwendung nicht nur auf Drehtrommeln zur Kohlenverschwelung beschränkt, sondern sie kann sinngemäß auch bei anderen Trommeln, beispielsweise zur Trocknung oder zum Rösten und Brennen, bei denen ein dichter Abschluß der Außenluft vom Trommelinnern erwünscht ist, zur Anwendung gelangen.

Claims (1)

1. PATENT-ANSPRUcH: Einrichtung zur Entlastung von Stopfbüchsen bei Drehtrommeln u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Stopfbüchse (in) in einem Körper (g) angeordnet wird, der mittels Rollen oder Lager an der Trommel selbst geführt ist und deren achsiale und radiale Bewegung mitmachen kann, ohne daß eine einseitige ungleiche Belastung des Dichtungsstoffes der Stopfbüchse dadurch hervorgerufen wird.