DE345516C

DE345516C - Vorrichtung zum selbsttaetigen Einstellen federbelasteter Pflugkoerper beim Fahren in der Kurve bei Motorpfluegen

Info

Publication number: DE345516C
Application number: DE1918345516D
Authority: DE
Original assignee: GOTTLIEB WOLLPERT
Current assignee: GOTTLIEB WOLLPERT
Priority date: 1918-05-02
Filing date: 1918-05-02
Publication date: 1921-12-14

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung an Motorpflügen, deren Pflugscharrahmen am Fahrzeugrahmen um einen Punkt seitlich verschwenkbar aufgehängt ist, bei welchem die Ausbildung einer Vorrichtung zum Einstellen der federbelasteten Pflugkörper neu ist, und deren kennzeichnende Merkmale darin bestehen, daß die Pflugkörper um senkrechte Achsen beim

to Fahren einer Kurve gedreht werden; falls ein Hindernis in gerader sowie in einer Kurvenfahrt den Pflugkörpern begegnet, können letztere durch eine pendelnde PufEerfederung nachgeben, so daß die Scharspitzen über das Hindernis hinweggleiten können.

Die Vorrichtung zum Einstellen federbelasteter Pflugkörper ist in den Zeichnungen in den Abb. 1 bis 4 dargestellt, wogegen die Abb. 5 bis 8. zwei Beispiele der Pflugkörper zeigen.

Die federbelasteten Pflugkörper 58 sind in dem Pflugscharrahmen 2 auswechselbar angebracht und werden in zweierlei Ausführungen hergestellt, so daß beispielsweise die Pflugkörper in der Ausführung· nach Abb. 5 und 6 auf der unteren Seite des Pflugscharrahmens 2 auf den Verbindungsplatten 55 mit Kugellagern und Kugellagerplatte 56 in horizontaler Lage drehbar angeordnet werden, während bei der anderen Ausführung nach Abb. 7 und 8 die Pflugkörper mittels Bolzen 57 und Lager 57¹ am Pflugscharrahmen gleichfalls drehbar befestigt sind.

Der Pflugscharrahmen 2, an welchem die Pflugkörper horizontal drehbar angeordnet sind, ist an deren Befestigungsstellen unten mit Lagerblechen 66 und oben mit gleichen Blechen 67 versehen (Abb. 7 und 8).

An den am Pflugscharrahmen festgenieteien Blechen sind die Pflugkörper mit den Lenkarmen 48 durch die Bolzen 57 und den Versteifungslagern horizontal drehbar, verbunden.

Unten an diesen Lenkarmen 48 sind auch die Pflugkörper mit Pflugscharen befestigt, und zwar zwischen den Lagern 68 und 69 mittels der -Bolzen 62, um welche sich die Pflugkörper mit den daran befindlichen Varschneidern nach oben und nach unten etwas drehen können.

An den Lenkarmen 48 sind mittels der pendelnden Bolzen 65 Pufferfedern 63 aufgehängt, die auf den Pflugkörperwinkeln 70 aufsitzen. Der Kopf der Bolzen 65 geht durch Schlitzöffnungen 71 der Lagerbleche 66, so daß beim Schwenken der - Pflugkörper in horizontaler Richtung die Schlitzöffnungen genügend groß sind und den nötigen Spielraum gewähren.

Die Pflugkörper tragen ferner noch einen gabelförmigen Vorderarm 59, an welchem Vorschneidwerkzeuge 60, Vorschälscheren 61 o. dgl. eingesetzt bzw. ausgewechselt werden können.

Die Pflugkörper mit den daran befindlichen Hilfsgeräten lassen auch in vertikaler Rieh-

tung eine Bewegung zu, so daß beim Heben der Scharspitzen durch die entgegengestellten Hindernisse, die Pflugkörper sich um die Bolzen 62 etwas drehen können, wobei die Pufferfedern 63, die auf den Pflugkörperwinkeln 70 aufsitzen, zusammengedrückt werden und dann, sobald die Pflugschare das Hindernis überfahren haben, die Pflugkörper in ihre eingestellte Lage zurückdrücken.
Die Pflugscharspitzen lassen sich in gewissen Grenzen einstellen, und zwar in einsacher Weise durch die Stellschrauben 64 (Abb. i, 6 und 8).

Diese Stellschrauben sind an den hinteren Enden der Pflugkörper 58 im Gewinde geführt und können gegen die Lenkarme 48 gedrückt werden, wodurch die Pflugkörper hinten von den Lenkarmen etwas abgestellt und damit, durch eine kleine Schwenkung um die Bolzen 64, die Pflugscharspitze höhergestellt wird. Werden die Stellschrauben zurückgedreht, so tritt analog die Senkung der Pflugscharspitzen ein.

Es können also beim Überfahren von Hindernissen die Scharspitzen nach oben ausweichen, weil die Pflugkörper sich um die Bolzen 62 drehen, und durch die Pufferfedern 63 werden die Pflugkörper nach Überfahren von Hindernissen selbsttätig in die eingestellte Lage zurückgebracht.

Da beim Begegnen von Hindernissen letztere auch seitlich schließlich durch den Lenkarm 48 auf die damit verbundene Steuerung drücken, kann der Fahrer einem Ausweichen nachgiebig stattgeben, wenn sofort wieder in der Fahrrichtung gesteuert wird.

Der Pflugscharrahmen 2, an welchem die Pflugkörper angeordnet sind, ist mittels der einstellbaren Aufhängeschrauben 50 und 50¹ mit der hinteren Kurbelachse 36 an deren beiden Kurbeln beweglich verbunden und vorn mit dem Steckbolzen 1 durchKupplunigsstückio (Abb. 1) mit dem senkrecht schwenkbaren Zugrahmen 3 gekuppelt.
Durch die Kurbelachse 22, an welcher die einstellbare Aufhängeschraube 49 unten gelenkig den Zugrahmen 3 hält, kann der Pflugscharrabmen gemeinsam mit dem um den Bolzen ι schwenkbaren Zugrahmen gehoben oder gesenkt werden.

Die seitliche horizontale Bewegung für die Pflugschare wird durch das Zuggestänge 40 bis 47 (Abb. ι und 2) des Kraftwagen-Kurbeltragpfluges in Verbindung mit den Lenkarmen 48 herbeigeführt, wobei alle Lenkarme 48 durch die in ihrer Längsrichtung verschiebbare Stange 47 verbunden sind.

Die zwei gegeneinander wirkenden Federn 51 und 52 und Hebel 53 (Abb. 3) bezwecken, daß bei einer Fahrtänderumg oder beim Freiwerden nach dem Ausheben der Pflugschare, die letzteren in ihre gerade Lage zurückgedrückt werden.

Die Bewegung der Pflugschare wind mit den Steuerungsgestängen dadurch erreicht, daß beim Pflügen, sobald der Kraftwagen nach rechts oder links abweicht, zuerst die Aufhängevorrichtungen 50 und ζο¹ (Abb. 3) seitlich verschoben werden und die an der äußeren Radkurve befindliche Zugstange bei Linksfahrt, z. B. Zugstange 42 an dem Hebel 43 anzieht und die Zugstange 41 dem Zug des Hebels 44 folgt, wodurch eine parallelogrammartige Verschiebung der Zugstangen und der Hebel 41 bis 48 (Abb. 2) entsteht. Durch eine seitliche Drehung des Pflugscharrahmens wird den durch Stange 47 zusammengekuppelten Pflugkörpern eine vom Pflugscharrahmen unabhängige horizontale Drehung um die Bolzen 57 erteilt, so daß, wenn der Pflugscharrahmen der Kurvenfahrt folgt, die Pflugkörper mit den Scharen durch die Zugstangen und Hebel 41 bis 48 gleichzeitig· eine dem Radius oder einer nachfolgenden geraden Wagenfahrt entsprechende Drehung erhalten.

Claims

Patent-An SPRÜCHE:

1. Vorrichtung zum selbsttätigen Einstellen federbelasteter Pflugkörper beim Fahren in der Kurve bei Motorpflügen, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflugkörper (58) mit ihren Lenkarmen (48) um aufrechte Bolzen (57) am Pflugrahmen drehbar befestigt und die freien Enden der Lenkarme durch eine · Stange (47) verbunden sind, welche durch Winkelhebel (43, 44) und am Fahrgestell befestigte Stangen (41, 42) parallel zum Pflugrahmen verschoben wird, wenn sich dieser bei Bogenfahrt um seinen vorderen Anhängebolzen (1) verschiwenkt.

2. Vorrichtung zum selbsttätigen Einstellen federbelasteter Pflugkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pflugkörper unter den Lenkarmen (48) um wagerechte Bolzen (62) drehbar gelagert sind und durch Pufferfedern (63), die auf den mittels Anschlagschrauben (64) einstellbaren Pflugkörperwinkeln (70) aufsitzen, abgestützt werden, damit sie beim Überfahren von Hindernissen mit der Scharspitze nach oben ausweichen können.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.