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Vorrichtung zur Anfertigung technischer Zeichnungen unter Anwendung
eines oder mehrerer Gelenkparallelogramme. Vorliegende Neuerung betrifft eine Vorrichtung,
:die eine bequemere und schnellere Herstellung technischer Zeichnungen dadurch ermöglichen
.soll, daß die bisher gebräuchliche Einzelbenutzung von Reißschiene, von Winkeln,
Gradmesser und Maßstab in Wegfall kommt. Alle :diese für gewöhnlich einzeln zur
Hand zu nehmenden und wieder beiseite zu legenden zeichnerischen Hilfsgegenstände
sind bei dieser Neuerung durch einen einzigen Hauptteil ersetzt. Auf diesem Hauptteil
ist ein zum Ziehen von geraden Linien oder von Kreisen bestimmter anderer Teil zwangläufig
verschiebbar angeordnet. Hierdurch soll weiter noch die sonst übliche Verwendung
von Bleistiften oder Ziehfedern sowie die Benutzung eines größeren Zirkels entbehrlich
gemacht werden. Auch das Hervorholen,und Weglegen eines besonderen kleinen Zirkels
für kleine und kleinste Kreise erübrigt sich bei der Benutzung dieser neuen Vorrichtung,
da für die Herstellung kleiner Kreise eine besondere zirkelartige Vorrichtung zwangläufig
am Hauptteil angelenkt ist.
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Die Neuerung ist in zwei Ausführungsbeispielen, die eine idurch die
Abb. i bis 6, die andere durch die Abb.7 bis io veranschaulicht. Es stellt Abb.
i eine Draufsicht auf die neue Vorrichtung :dar, während Abb.2 eine Seitenansicht
derselben veranschaulicht. Abb.3 zeigt einen senkrechten Querschnitt durch den drehbaren
Hauptteil. In Abb. 4 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung zur Herstellung kleiner
Kreise :dargestellt, wogegen Abb. 5 die Seitenansicht derselben zeigt. Abh.6 veranschaulicht
eine Seitenansicht desjenigen Teiles, der zur Herstellung gerader Linien und größerer
und großer Kreise bestimmt ist. In Abb. 7 ist ein Querschnitt nach Abb. 8 dargestellt,
während Abib. 8 eine Draufsicht auf den Hauptteil (entsprechend Abb. i) veranschaulicht.
Abb.9 zeigt den Längsschnitt nach Abb.8, und Abb. io gibt die Draufsicht auf einen
Anschlußteil wieder.
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Die neue Vorrichtung wird an einem gewöhnlichen Zeichen- oder Reißbrett
i mittels eines Winkels 2 derart befestigt, @daß dieser Winkel 2 in bekannter Weise
durch Holzschrauben am Reißbrett so angeschraubt ist, ,daß die Schmalseite eines
Winkeleisenschenkels oder ein angeschraubtes Flacheisen als Auflage .und Führung
für,die Lappen 6 eines Schiebers 5 dient, der auf einem Rohr q. verschiebbar ist.
Das Rohr q. ist an seinen beiden Enden in eine Zwinge 3 eingesetzt, die mit dem
Führungswinkeleisen 2 verschraubt ist. - Ein Lappen 7 am Schieber 5 hat den Zweck,
die gesamte Vorrichtung rechtwinklig zum Reißbrett aufrichten zu können, wobei sich
der Lappen 7 unter den Winkel 2 legt und verhindert, daß sich der Schieber 5 samt
.der ganzen Vorrichtung um,das Rohr herum-,dreht. An idem Schieber 5 sind Stangen
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und 811 in der bekannten Art eines Parallelogramms angeordnet.
Entsprechend den Abmessungen des Reißbrettes kann das Parallelogramm ein einfaches
oder ein doppeltes sein. In der Zeichnung ist ein doppeltes Parallelogramm als Ausführungsbeispiel
gewählt. Dieses kommt bei breiten, aber weniger hohen Reißbrettern in Frage. Je
nach der zeichnerischen Notwendigkeit kommt die Platte 17 (Abb. i) zuweilen nahe
an rden Schieber 5 heran, und .die Stangendes Doppelparallelogramms legen sich nach
außen, wobei :die Stangen 8 und 811 etwa in dic punktierte Lage 8' und 811' kommen.
Die Drehpunkte 13 und 13a müssen deshalb -verschieden hoch gelegt werden.
In der Anordnung gemäß Zeichnung hat die Stange 8 mit ihrem Drehpunkt 13 eine tiefere
Lage als die Stange 811 so daß letztere sich über den Dreh- . punkt 13 hinwegbewegen
kann. Das andere Ende der Stangen 8 und 811 ist vermittels der Lasche 9 mit Aden
Stangen ii und iia des zweiten Parallelogramms verbunden. Diese Stangen sind mit
langen Warzen io versehen, damit sie höher über dein Reißbrett liegen als die Stangen
8 und 811 und bilden mit ihren Drehpunkten 14 und, iq.a in bekannter Weise je ein
geschlossenes .unteres und oberes Parallelogramm. Das letztere erhält anderseits
seinen Schluß :durch die Platte 1;, an welcher die Stangen i i und i i11 durch ihre
langen Warzen 12 mittels der Drehbolzenschrauben 15 so angelenlt sind, daß sie auf
den Warzen 16 der Platte 17 ihren Drehpunkt finden. Die Platte 17 ist mit einer
Nabe i9 versehen, durch deren Bohrung der Hohlzapfen 21 (Abb. 3) einer Schiene 2o
hindurchgesteckt ist. Der Hohlzapfen 21 ist oben mit Gewinde versehen, auf welches
die Mutter 22 aufgeschraubt ist. ' Damit ist eine .drehbare Verbindung zwischen
Platte 17 und Schiene 2o geschaffen, derart, daß .die Schiene 2o mit dem auf ihr
befestigten Doppelmaßstab 29 (Abb. i) unter der Platte 17 und den Stangen i i und
i i11 beliebig in vollem Kreise herumgedreht werden kann. Am oberen Ende ,des Hohlzapfens
21 ist ein Zeiger 23 aufgesetzt, dessen Spitze auf eine Gradeinteilung 18 (Abb.
i) zeigt, die auf (der Platte 17 angebracht ist. Wird der mit Schiene 2o verbundene
Maßstab 29 in der Nabe i9 gedreht, so .gibt der "Zeiger 23 den Grad dieser Drehung
an. Zur Erleichterung der Einstellung oft gebrauchter Winkel, z. B. 30°, 45', 6o°
usw., sind außen am Hohlzapfen 21 entsprechende Einfräsungen 38 so angebracht, daß
ein Stift 39 einschnappen kann. Dieser Stift 39 ist in der Nabe i9 der Platte 17
geführt und steht .unter ider Einwirkung einer Feder, die durch die Schraube 40
gespannt werden kann. Auf :dem Maßstab ist ein Schieber 3o angeordnet (Abb. i und
6), durch dessen Bund 31 eine mittels einer Schraube 33 einstellbare kurze Stange
mit Kopf 32 geführt ist. Der Kopf 32 ist zur Aufnahme von Bleiminenhaltern 34 bis
36 oder von Ziehfedern eingerichtet. Soll eine gerade Linie auf dein Reißbrett gezogen
werden, so wird der Schieber 30 unter Anfassen des Kopfes 32 auf deni Maßstab
29 entlang geführt, und zwar in der ,gewünschten, am Maßstab ersichtlichen Länge.
Je nach Erfordern oder der I age -d: s Maßstabes 29 kann auch die andere Seite des
Maßstabes benutzt werden, Ida durch leichtes Anheben und Drehen des Bundes 31 der
Kopf 32 auf die andere Seite des Maßstabes gebracht werden kann. Um Bleiminen von
verschiedener Härte abwechselnd verwenden zu können, ist der Kopf 32 drehbar, so
daß z. B. der Minenhalter 34 oder aber 35 benutzt werden kann. Auch ein .dritter
Halter 36 kann vorgesehen sein und !dieser ausschließlich zwecks Erzeugung von Kreisbögen
in den Kopf 32 eingesetzt werden. Um Kreisbögen mit bestimmtem Halbmesser ziehen
zu ,können, ist .die Skala des Maßstabes 29 so ausgeführt, @d@aß der innere Skalateil
das Maß von der Drehpunktmitte des Hohlzapfens 21 aus gemessen angibt. Um den Punkt,
der als Mittelpunkt für :den zu ziehenden Kreisbogen gilt, bequem festhalten zu
können, ist auch der in dem Hohlzapfen 21 geführte Hals 25 (Abb. 3) des Verbindungsbügels
24 (Abb. i uxid 2) durchbohrt und oben mit einem Rand 2411 versehen. In dieser -Durchbohrung
ist eine Hülse 26 eingesetzt, deren unteres Ende 27 mit einer Einsteckspitze versehen
ist, welche die genaue Mitte der Hülse anzeigt. Ein in der Hülse 26 angebrachtes
Vergrößerungsglas 53 läßt den vorher bestimmten Kreisbogenmittelpunkt deutlich erkennen.
Ist er gefunden, so wird die Hülse 26 durch -den Mittelfinger nach unten gedrückt,
so daß sich die Spitze 27 leicht in das Papier ein-.drückt. Der Kopf 32 (Abb. i),
dessen Bleiminenhalter zuvor auf das gewünschte Halbmessermaß eingestellt wurde,
wird jetzt der erforderlichen Bogenlänge entsprechend gedreht. Sollen volle Kreise
gezogen werden, so wird die Druckschraube 37 vorher leicht angezogen und der Halterkopf
32 auch unter ,den Stangen i i und i i11 hinweggeführt. Eine Feder 28 zieht die
Hülse 26 wieder nach oben zurück.
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Sonderwünschen entsprechend, können auch Mittelpunkteinstiche vermieden
werden. Für diesen Zweck wird die Hülse 26 mit Mitfenspitze 27durch eine solche
mit Fadenkreuz oder Mittenloch o. @d'gl. ersetzt. Da der hohle Bügelhals 25 unten
etwas vorsteht, genügt ein leichter Druck auf den Bügel 24, um die
vorher
am Fadenkreuz eingestellte Mitte bei der Herstellung von Kreisbögen oder Kreisen
festzuhalten.
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Eine weitere Sonderausführung kann z. B. dadurch hergestellt werden,
daß in der Platte 17 eine bogenförmige Aussparung für eine durchsichtige Gradeinteilung
i8 (Abb. i) angebracht wird. Der Zeiger 23 kommt dann in Wegfall, dafür erhält die
Schiene 2o auf der andern Seite des Mittelpunktes eine zeigerartige Verlängerung.
Oder diese Verlängerung wird als halbe Scheibe ausgeführt und am oberen äußeren
Fand mit einer Gradeinteilung versehen, wie in Abb. 8 ersichtlich, wogegen die Platte
17 dann in der Mitte mit durchsichtiger Deckscheibe finit Mittenriß oder finit bloßem
Schauloch mit Mittenfaden o. dgl. versehen wird.
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Für die Herstellung kleiner Kreise ist ein Schieber 41 bestimmt (Abb.
4), der auf einer Säule 42 eine Schere 43, 44 trägt, an welcher i ein Kreuzschaft
mit Spitze 51 und Drehkopf 52 drehbar und anhebbar angeordnet ist. Im i Schaft 46
ist eine Stange oder Röhrchen 47 verschiebbar, dessen äußeres Ende den Bleiminen-
oder Ziehfederhalter 48, 49 trägt. Die Maßeinstellung erfolgt durch Verschieben
des Halters 49, wobei die Schraube 50 zur Feineinstellung dient.
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Bei der andern Ausführungsforen der Neuerung ist die Platte 17 (Abb.
8) so gestaltet, daß die Schraube 4o für die Festhaltung :gewisser Winkel (30°,
45° usw.) zwischen den Warzen 12 der Parallelstangen i i .und i ia angeordnet ist.
Der Stift 39 (Abb.9) schnappt bei dieser Anordnung in entsprechende Löcher 38 (Abb.8)
in der Scheibe der Schiene 2o ein, die zu diesem Zweck mit Gradeinteilung versehen
ist. Die Winkeleinstellung wird hier bei der Drehung des Maßstabes 29 durch den
Zeiger 23a angezeigt, der an teer Nabe i9 :der Platte 17 vorgesehen ist. Ein Bügel
24 mit Rand 24a ist auch hier mit einem :durch die hohle Hülse 21 gehenden Hals
versehen, der ebenfalls durchbohrt ist und oben ein Vergrößerungsglas 53 und unten
ein Fadenkreuz 27a enthält. Die Mutter 22 sichert die Verbindung zwischen Hülse
zi und Nabe ig der Platte 17. Wird letztere über den Punkt der Zeichnung gebracht,
um welchen ein Kreis oder Kreisbogen gezogen werden soll, so wird der Maßstab 29
unter Druck auf .den Rand 24a herumgeschwenkt, nachdem zuvor .der Schieber 55 mit
dem Halterkopf 32 (Aibb. 8 und 9) und dem Minenhalter. 34 oder 35 auf das gewünschte
Bogenmaß eingestellt wurde. Der Schieber 55 setzt sich auf ein angeschnittenes Rohrstück
56 (Abb. 7 und 9) auf, das .in einer Platte 57 :endigt, auf welcher ein Drehschieher
41a :drehbar gelegt ist. Durch letzteren ist eine federnde Schiene 61 geführt, ,die
am andern Ende durch ein Drehauge mit dem Zapfen 3oa des Schiebers 55 in Verbindung
steht. Der Schieber 55 ruht auf dem äußeren Eide des Halbrohrstückes 56 (Abb. 7)
und läßt sich auf diesem verschiebet. Er kann aber mit :dem Schieber 41" verbunden
werden, wenn -die Mutter 59 festgedreht wird, wodurch das Schraubengewinde 58 die
federnde Schiene 61 im Schieber 41a festklemmt. Wird jetzt Schieber 55 verschoben,
so gleitet Rohrstück 56 mit Schieber4ta auf einer Stange 5.4 entlang-. rlie durch
Köpfe 6o mit dem Maßstab 29 verbunden ist. Soll der Halterkopf 32 mit den Minenhaltern
34 und 35 auf die andere Seite des Maßstabes 29 gebracht werden, so wird er zunächst
angehoben, wobei sich die Schiene 61 federnd durchbiegt und dann im Zapfen 30a herumdreht.
Der Schaft ..12a .dient .dazu, :den Kleinzirkel nach Abb. 5 aufsetzen .zu können.
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Wird ein besonders langer Maßstab verlangt, so kommt ein Verlängerungsmaßstab
29a (Abb. io) in Anwendung. Zu diesem Zweck ist der Maßstab 29 mit einem Schwanz
69 versehen, -dessen Winkelleisten 70 sich in entsprechende Einschnitte :des
Verlängerungsmaßstabes 29a hineinschieben, während sich die Stange 54a mit ihrem
zugespitzten Ende in .die Stange 54 (Abb. 9) hineinschiebt und die Federn 62 auf
dem Maßstajb 29a (Abb, io) sich in Haltungseinschnitte 63 des Maßstabes a9 hineinlegen.
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Falls besonderer Wert darauf gelegt wird, daß nach .dem Ziehen von
wagerechten Linien zwecks Erzeugung einer -dazu senkrecht stehenden Linie nicht
jedesmal der Maßstab 29 um go° geschwenkt wind, so kommt für derartige Fälle ein
Winkel 66 in Anwendung, der am Maßstab 29 verschiebbar angeordnet ist. Der obere
Teil des Winkels greift teilweise über die Maßskala 29, während ein Führungsblech
67 mit einer umgeknickte_i Kante 66 sich in einer entsprechenden Nut des Maßstabes
29 verschiebt. Der Winkel 66 hat ebenfalls eine Maßskala und eine Führungsstange
54b für den Schieber 55. Für gewöhnlich liegt .der Winkel 66 am äußeren Ende des
Maßstabes 29. Wird er zum Gebrauch :nach innen gezogen, so drückt zunächst ein Ansatz
64 gegen einen Zahn der Mutter 59 und dreht diese herum, wodurch das Gewinde 58
die Schiene 61 im Schieber 41a lockert. Dann legt sich ein Anschlag 65 gegen .den
Schieber 41a unrd nimmt diesen mit nach vorn, ohne,den Schieber 55 zu verschieben.
Um eine Linie am Winkel mittels des Schiebers 55 zu ziehen, wird dieser abgehoben
und nach erfolgter Drehung auf die Stange 54a im Winkel'66 gesetzt, wobei sich die
federnde Schiene 61 durchbiegt. Werden
jetzt Linien arrl Winkel
66 gezogen, so verschiebt sich die Schiene 61 im Schieber 4,a, der sich im
Untergestell 17 gedreht hatte. Der Winkel entspricht in seiner Länge der Länge der
federnden Schiene 61.