Die vorliegende Erfindung betrifft eine härtende Zusammensetzung,
die insbesondere in Klebstoffzusammensetzungen, Kunststoffzusammensetzungen,
in Farbstoffen, als Druckfarbträger, in
künstlichem Marmor oder in Gießtafeln verwendet wird.
Die bisher bekannten härtenden Zusammensetzungen können in den
mit ihnen hergestellten Produkten die gewünschten Eigenschaften,
wie zum Beispiel Stoßfestigkeit, Flexibilität, Freiheit von
während der Aushärtung entstandenen Schrumpfrissen, Scherverbindungsfestigkeit,
Bearbeitbarkeit, Filmadhäsion, Biegefestigkeit
und Dimensionsstabilität, nicht optimaler Weise erzeugen.
Die Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist daher die Schaffung
einer neuen härtenden Zusammensetzung, die den Produkten, für
deren Herstellung sie verwendet wird, eine optimale Stoßfestigkeit,
Filmadhäsion, Biegefestigkeit und Witterungsstabilität
verleiht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer härtenden Zusammensetzung
gelöst, die ein reaktives Polymer enthält, das durch
Reaktion eines eine freie Carboxylgruppe in einer Säureäquivalentmenge
von 0.01 bis 5 Milliäquivalent/g aufweisenden Polymers
(A) mit einer ungesättigten, eine Aziridinylgruppe und
mindestens eine radikalisch polymerisierbare ungesättigte
Gruppe in der Moleküleinheit aufweisenden Aziridinverbindung (B)
in solchen Mengenverhältnissen, daß der Gehalt an dieser
ungesättigten Aziridinverbindung innerhalb des Bereichs von
0,05 bis 1,2 Mol pro 1,0 Mol freie Carboxylgruppe dieses Polymers
liegt, erhältlich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß auch durch eine härtende Zusammensetzung
gelöst, die ein reaktives Polymer enthält, das
durch Reaktion eines eine freie Carboxylgruppe in einer Säureäquivalentmenge
von 0,01 bis 5 Milliäquivalent/g aufweisenden
Polymers (A) mit einer eine Aziridingruppe und mindestens eine
radikalisch polymerisierbare ungesättigte Gruppe in der Moleküleinheit
aufweisenden basischen Aziridinverbindung (B2) und
mindestens einer Verbindung (C) aus der Gruppe der Monoisocyanate,
Monothioisocyanate, Ketene und Ketendimere erhältlich
ist, wobei diese drei Komponenten in solchen Mengenverhältnissen
miteinander umgesetzt werden, daß der Gehalt an dieser ungesättigten
basischen Aziridinverbindung (B2) im Bereich von
0,05 bis 1,0 Mol pro 1,0 Mol dieser freien Carboxylgruppe dieses
Polymers (A) liegt und der Gehalt an dieser Verbindung (C) im
Bereich von 0,8 bis 1,2 Mol pro 1,0 Mol dieser ungesättigten
basischen Aziridinverbindung (B2) liegt.
Das erfindungsgemäß zu verwendende reaktive Polymer ist in der
DE-OS 34 20 036.3 beschrieben. Es ist ein Polymer, das eine
reaktive Gruppe besitzt, die "in der Lage ist, eine radikalische
Reaktion zu induzieren oder an dieser Reaktion teilzunehmen".
Das reaktive Polymer nach OS 34 20 036.3 ist von
hoher Qualität, die mit ihm durchgeführte Reaktion läuft schnell
und störungsfrei ab, und es ist frei von Fremdsubstanzen, die
möglicherweise eine Verfärbung und eine Verzögerung der Reaktion
verursachen könnten. Dieses reaktive Polymer wird, entweder
allein oder in Verbindung mit einer radikalisch polymerisierbaren
Verbindung, mit einer Kombination aus einem radikalischen
Polymerisationsinitiator wie einem organsichen Peroxid oder
einer Azo-Verbindung oder einem Photoinitiator unter Einwirkung
ultravioletten Lichtes oder eines Elektronenstrahls behandelt
und gewünschtenfalls weiterbehandelt mit einem bekannten
Additiv wie einem Füllstoff oder einem Farbstoff unter Bildung
einer Klebstoffzusammensetzung, einer Farbe, eines Trägers für
Druckfarben oder eines Gießmaterials für künstlichen Marmor,
für Gußartikel oder für Kunststoffbeton.
Die erfindungsgemäß wie vorstehend beschriebene härtende Zusammensetzung
wird, entweder allein oder in Verbindung
mit einer radikalisch polymerisierbaren Verbindung, mit
einer Kombination aus einem radikalischen Polymerisationsinitiator
wie einem organischen Peroxid oder einer Azo-Verbindung
oder einem Photoinitiator eingesetzt und z. B. unter Belichtung durch
ultraviolettes Licht oder einem Elektronenstrahl gehärtet
und gewünschtenfalls vorher vermischt mit einem bekannten
Additiv wie einem Füllstoff oder einem Farbstoff unter Bildung
einer Klebstoffzusammensetzung, einer Farbe, eines
Trägers für Druckfarben oder eines Gießmaterials für künstlichen
Marmor, für Gußartikel oder für Kunststoffbeton. In
diesen Produkten zeigt das reaktive Polymer seine hervorragenden
Eigenschaften.
Der radikalische Polymerisationsinitiator erfüllt seine Aufgabe
hinreichend in einer katalytischen Menge, normalerweise in der
Größenordnung von 0,01 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 0,02
bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an den genannten
Reaktionsteilnehmern. Typische Beispiele für den radikalischen
Polymerisationsinitiator sind di-t-Butylperoxid, Cumolhydroperoxid,
t-Butylperoxid, Isobutylperoxid, Diisopropylperoxiddicarbonat,
Lauroylperoxid, Benzoylperoxid, Cyclohexanonperoxid,
Dicumylperoxid;
2,2′-Azobisisobutylronitril, 2,2′-Azobis-(2,4-dimethyl-
valeronitril), 2,2-Azobis-(4-methoxy-2,4-dimethylvaleronitril),
1,1′-Azobis-(cyanocyclohexan) und Dimethyl-2,2′-azobis(isobutyrat).
Um die Reaktion zu beschleunigen, können verschiedene Promotoren
in Verbindung mit den radikalischen Polymerisationsinitiator
verwendet werden. Typische Promotoren sind Mercaptane wie
Laurylmercaptan; tertiäre Amine wie Dimethylanilin, Diethylanilin
und Dimethylparatoluidin; quaternäre Ammoniumverbindungen;
schwefelhaltige Verbindungen wie Tetramethylthioharnstoff und
1,3-Dibutylthioharnstoff; Metallseifen wie Cobaltnaphthenat,
Mangannaphthenat und Manganoctenat, sowie Metallchelatverbindungen
wie Vanadylacetylacetonat und Cobaltacetylacetonat.
Der Photoinitiator erfüllt seine Aufgabe ausreichend in
einer katalytischen Menge, normalerweise in der Größenordnung
von 0,05 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10
Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an Reaktionsteilnehmern.
Typische Beispiele für den Photoinitiator sind Benzoine
wie Benzoinmethyläther, Benzoinethyläther, Benzoinisopropyläther
und α-Methylbenzoin; Benzophenone wie Benzophenon,
2-Methylbenzophenon, Dimethoxyphenylacetophenon, p-Chlorbenzophenon
und p-Dimethylaminobenzophenon; Anthrachinone
wie 1-Chloranthrachinon, 2-Chloranthrachinon, 2-Methylanthrachinon
und 2-Ethylanthrachinon: schwefelhaltige Verbindungen
wie Diphenyldisulfid, Tetramethylthiouramdisulfid,
2-Chlorthioxanthon und Methylthioxanthon, sowie
Aminoverbindungen wie Methyl-N,N-dimethylanthranylat
Ethyldimethylaminobenzoesäure und Dimethylaminoethanol.
Jede der radikalisch polymerisierbaren Verbindungen,
die in der Lage sind, das erwähnte reaktive Polymer zu
lösen oder zu dispergieren, kann wirksam verwendet werden.
Die Auswahl wird getroffen unter Berücksichtigung der physikalischen
Eigenschaften, die das gehärtete Produkt bei
seiner beabsichtigten Verwendung haben soll, oder der Bearbeitbarkeit,
die das reaktive Polymer dem Endprodukt verleihen
soll. Beispiele für die radikalisch polymerisierbare
Verbindung sind radikalisch polymerisierbare Vinylmonomere,
z. B. Acrylester wie Methylacrylat, Ethylacrylat,
Propylacrylat, Isopropylacrylat, Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat,
n-Octylacrylat und Cyclohexylacrylat; Methacrylsäureester
wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat
Propylmethacrylat, Butylmathacrylat, Octylmethacrylat und
Cyclohexylmethacrylat; ungesättigte Nitrile wie Acrylnitril,
Methacrylnitril; aromatische Vinylverbindungen,
wie Styrol, α-Methylstyrol und Vinyltoluol; Vinylester
wie Vinylacetat; ungesättigte Säuren wie Acrylsäure,
Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Itaconsäure;
ungesättigte Amide wie Acrylamid, Methacrylamid; Hydroxyalkyl(meth)acrylate
wie 2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hyroxypropylacrylat,
3-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
2-Hydroxypropylmethacrylat und 3-Hydroxypropylmethacrylat;
Alkoxyalkyl(meth)acrylate wie Methoxyethylacrylat,
Ethoxyethylacrylat, Methoxypropylacrylat
und Methoxyethylmethacrylat; polyvalente (Meth)acrylate
wie Ethylenglycoldiacrylat, Ethylenglycoldimethacrylat,
Propylenglycoldiacrylat, Propylenglycoldimethacrylat,
Tris(hydroxymethyl)propantrimethacrylat, Diethylenglycoldiacrylat,
Diethylenglycoldimethycrylat, hydriertes Bisphenol-A-di
(meth)acrylat und Bisphenol-A-diethoxydi(meth)acrylat;
polyvalente Vinylester; Divinylbenzol; Polyester(meth)acrylate;
Polyurethan(meth)acrylate; Polyether(meth)acrylate; Epoxy(meth)acrylate;
Homooligomere und Cooligomere solcher Monomeren.
Die Menge an radikalisch polymerisierbarer Verbindung liegt in
dem Bereich von 0 bis 95 Gewichtsteilen auf 100 bis 5 Gewichtsteilen
des erwähnten reaktiven Polymers.
Das Produkt, das durch Kombination des reaktiven Polymers mit
einer radikalisch polymerisierbaren Verbindung der vorstehend
beschriebenen Art und Aushärtung des entstandenen Gemisches
erhalten wird, leidet unter weniger Härtungsspannungen als ein
Produkt, das erhalten wird, wenn ein oder mehrere reaktive Monomeren
mit dem reaktiven Polymer mittels der reaktiven Gruppe
des Polymers propfpolymerisiert oder blockpolymerisiert werden
und das entstandene Propfpolymer oder Blockpolymer ausgehärtet
wird. Das Produkt besitzt eine Zähigkeit und andere Eigenschaften,
die durch Copolymerisation oder Vermengen von Monomeren
niemals erzielbar sind.
Als typisches Anwendungsgebiet können Klebemittel genannt werden.
Die härtende Zusammensetzung kann für die Zusammensetzung
eines kalt härtenden modifizierten Acrylklebstoffes (normalerweise
als "Klebstoff der zweiten Generation" bezeichnet) verwendet
werden, der erhalten wird durch Polymerisation eines
reaktiven Monomers mit einer freien Radikale bildenden Verbindung.
In diesem Falle können ein Polybutydienkautschuk oder
ein Polyacrylsäureester als das Polymer (A) des reaktiven Polymers
verwendet werden. Das reaktive Polymer kann auf die gleiche
Weise angewandt werden wie die photohärtende Klebstoffzusammensetzung,
die normalerweise "Klebstoff der dritten Generation"
genannt wird.
Als Füllstof kann jeder der bekannten Füllstoffe verwendet
werden, wie Calciumcarbonat, Titandioxid, Aluminiumtrihydrat,
Zuschlagstoffe für Mörtel, Zuschlagstoffe für Beton und Marmorbruch.
Als Färbemittel kann jedes der verschiedenen färbenden
Mittel für flüssige Harze verwendet werden.
Wenn ein Elastomer mit einer Glasübertragungstemperatur (Tg) im
Bereich von -80 bis +25°C als reaktives Polymer der härtenden
Zusammensetzung verwendet wird, dann kann diese radikalisch
polymerisierbare Verbindung verwendet werden, um eine Klebstoffzusammensetzung,
eine Farbe, eine Druckfarbe oder ein Gießmaterial
zu produzieren. Das Elastomer verleiht diesen Produkten,
wenn sie gehärtet werden, Flexibilität oder Stoßfestigkeit.
Um dieses Elastomer zu erhalten, wird ein Polybutadienkautschuk,
Acrylkautschuk oder Polyätherkautschuk mit einer freien Carboxylgruppe
als das Polymer (A) verwendet. Die Glasübergangstemperatur
(Tg) kann durch Messung bestimmt oder nach der Methode
berechnet werden, die in Fox: "Bull. Am. Physics Soc." Vol. 1,
No. 3, p. 123 (1956) beschrieben ist.
Wenn ein Polymer mit einer Glasübergangstemperatur (Tg) im Bereich
von -80 bis +25°C als reaktives Polymer der härtenden
Zusammensetzung verwendet wird, wird ein überwiegend aus Methylmethacrylat
bestehendes Monomer als eine radikalisch polymerisierbare
Verbindung verwendet, und diese Komponenten werden in
solchen Mengenverhältnissen kombiniert, daß eine härtende Methylmethacrylat-
Zusammensetzung produziert wird, die das reaktive
Polymer in einer Konzentration von 5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge, enthält; diese
Zusammensetzung bildet, wenn sie gegossen und ausgehärtet ist,
einen Formkörper aus Acrylharz wie beispielsweise eine Acrylharzplatte
mit ausgezeichneter Stoßfestigkeit.
Wenn diese härtende Methylmethacrylat-Zusammensetzung und
ein Zuschlagstoff für Mörtel und/oder ein Zuschlagstoff
für Beton in einem Verhältnis von 5 bis 90 Gew.-% der
Zusammensetzung bis 95 bis 10 Gew.-% des Zuschlagstoffes
vermischt werden, dann bildet das entstandene Gemisch, wenn
es ausgehärtet ist, einen Kunststoffbeton mit ausgezeichneter
Stoßfestigkeit. Wenn die härtende Methylmethacrylat-Zusammensetzung
und Aluminiumoxidtrihydrat in einem Verhältnis
von 85 bis 15 Gew.-% der Zusammensetzung bis 15 bis 85 Gew.-%
des Aluminiumoxidtrihydrats vermischt werden, dann
ergibt das entstandene Gemisch nach dem Aushärten einen
künstlichen Marmor, der flammverzögernde Eigenschaften und
ein Aussehen hat, das an Naturstein erinnert.
Die härtende Substanz kann außerdem als ein Mittel verwendet
werden, das in Zusammensetzung zur Herstellung von Gießtafeln
oder Gießmassen unter Verwendung eines ungesättigten Polyesterharzes
Schrumpfung und Verwerfungen verhindert oder mindert.
In diesem Falle erfüllt das reaktive Polymer seine Aufgabe
selbst dann hinreichend, wenn es eine Glasübergangstemperatur
außerhalb des Bereiches von -80 bis +25°C hat. Wenn ein reaktives
Polymer mit einer Glasübergangstemperatur innerhalb
dieses Bereiches verwendet wird, verleiht die härtende Substanz
den produzierten Formkörpern eine verbesserte Stoßfestigkeit.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben. In diesen Beispielen beziehen sich Angaben über
Teile stets auf das Gewicht, wenn nicht anderes angegeben ist.
Beispiel 1 und 2 sowie Vergleich 1
Zusammensetzungen für eine Gießpolymerisation wurden in der
nachstehenden Rezeptur zubereitet. Dabei wurden Methylmethacrylat-
Lösungen reaktiver Polymerer verwendet, die wie folgt
hergestellt wurden:
für Beispiel 1
In einen mit Rührer, Kühler, Thermometer und Tropftrichter
ausgerüsteten Reaktor wurden 500 Teile einer Methylmethacrylat-
Lösung aus 50 Gew.-% eines Copolymers gegeben, das
in herkömmlicher Weise hergestellt war und eine Monomerenzusammensetzung
von Methylmethacrylat/Styrol/Butylacrylat/
Methacrylsäure = 5/5/85/5 (Gewichtsteile) und einen Gehalt
an freien Carboxylgruppen von 0,58 Milliäquivalent/g sowie
eine Glasübergangstemperatur von -41,5°C aufwies; das
ganze wurde unter Rühren auf 90°C eingestellt. Dann wurden
16 Teile einer Methylmethacrylat-Lösung aus 50 Gew.-%
N-Methacroylaziridin, die 100 ppm Phenothiazin enthielten,
kontinuierlich und tropfenweise durch den Tropftrichter über
eine Zeitdauer von 3 Stunden zugesetzt und das Ganze bei der
oben angegebenen Temperatur gehalten, worauf es abgekühlt
wurde, um eine Methylmethacrylat-Lösung zu liefern, die
50 Gew.-% Harz enthielt. Wenn die Harzkomponente dieser Lösung
durch Titration auf ihre Carboxylgruppenkonzentration
analysiert wurde, zeigte sich, daß etwa 35% der freien
Carboxylgruppen in dem Copolymer-Rohmaterial sich in eine
reaktive ungesättigte Gruppe umgewandelt hatten.
für Beispiel 2:
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde mit der Abweichung
wiederholt, daß die 16 Teile Methylmethacrylat-Lösung
aus 50 Gew.-% N-Methacroylaziridin gegen 40,8 Teile einer
Methylmethacrylat-Lösung ausgetauscht wurden, die 11,3
Teile Chemitite MZ-11,
ein 2-(1-Aziridinyl)ethylmethacrylat, hergestellt durch Nippon Shokubai Kayaku Kogyo Co., Ltd.,
und 9,1 Teile Cyclohexylisocyanat
in einer kombinierten Konzentration von 50 Gew.-% enthielten,
wobei eine Methylmethacrylat-Lösung erhalten
wurde, die 50 Gew.-% Harz enthielt. Wenn die Harzkomponente
der Lösung analysiert wurde, bestätigte sich, daß
etwa 43,5% der freien Carboxylgruppen in dem Rohmaterial
sich umgewandelt hatten in eine reaktive ungesättigte
Gruppe.
Rezeptur der härtenden Zusammensetzungen der Beispiele 1 und 2 |
Methylmethacrylat-Lösung aus 50 Gew.-% reaktivem Polymer |
36 Teile |
Methylmethacrylat |
64 Teile |
Azo-bis-isobutyronitril |
0,2 Teile. |
Die Zusammensetzungen wurden jeweils zwischen zwei Glastafeln
gegossen, die durch eine Dichtung aus Vinylchloridharz
auseinandergehalten wurden und das Ganze wurde in ein
Heißwasserbad von 60°C gesetzt und dort in diesem Zustand
fünf Stunden stehengelassen; danach wurde es einem Heißluftstrom
von 110°C ausgesetzt, um die darin ablaufende
Polymerisation zu vervollständigen. Dann wurde gekühlt und
die Form wurde entfernt. Als Ergebnis wurden transparente
gehärtete Tafeln von 3 mm Dicke erhalten. Es handelte sich
um Acrylharztafeln mit verbesserter Stoßfestigkeit, wie
die nachfolgende Tabelle zeigt.
Getrennt davon wurden Zusammensetzungen, die zubereitet
worden waren, indem die reaktiven Polymeren in den oben beschriebenen
Zusammensetzungen jeweils durch die gleiche
Menge des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Copolymers ersetzt
wurden, nach den in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen
Methoden behandelt, wobei Acryltafeln erhalten wurden. Diese
Acryltafeln besaßen eine geringe Stoßfestigkeit, wie in
der nachfolgenden Tabelle gezeigt wird. In Tabelle 1 stellen
die in der mit Referenz bezeichneten Reihe angegebenen Zahlenwerte
die Testergebnisse dar, die an einer Tafel aus einem
Homopolymer aus Methylmethacrylat bestimmt wurden, das nach
dem oben beschriebenen Verfahren erhalten wurde.
Beispiel 3
Eine Zusammensetzung für einen Steinfußboden wurde gemäß der
nachstehenden Rezeptur zubereitet:
Premix
- Reaktives Polymer, das folgendermaßen erhalten wurde:
In einem mit einem Rührer, einem Kühler, einem Thermometer
und einem Tropftrichter ausgerüsteten Reaktor wurden 500
Teile einer Toluol-Lösung aus 50 Gew.-% eines Copolymers
gegeben, das auf herkömmliche Weise erhalten worden war und
eine Monomerenzusammensetzung von Methylmethacrylat/Butylacrylat/
Methacrylsäure = 10/80/10 (Gewichtsteile) und einen
Gehalt an freien Carboxylgruppen von 1,16 Milliäquivalent/g
aufwies, und das ganze wurde unter Rühren auf 90°C eingestellt.
Dann wurden 32,2 Teile einer Toluollösung aus
50% N-Methacryloylaziridin kontinuierlich und tropfenweise
durch den Tropftrichter eingeführt, davon 16,1 Teile während
der ersten Stunde und die restlichen 16,1 Teile während
der nachfolgenden zwei Stunden; das Ganze wurde bei der
oben angegebenen Temperatur zwei Stunden gehalten und dann
abgekühlt. Das aus dem Reaktor entnommene Reaktionsgemisch
wurde mittels eines Verdampfers von Toluol befreit, wobei
ein Produkt erhalten wurde. Dieses Produkt enthielt, wenn
es nach der HBr-Methode auf seinen Gehalt an ungesättigten
Gruppen untersucht wurde, reaktive ungesättigte Gruppen in
einer Konzentration von 0,51 Milliäquivalent/g:
|
30 Gew.-% |
- Methylmethacrylat |
35 Gew.-% |
- Butylmethacrylat |
25 Gew.-% |
- Tetraethylenglycoldimethacrylat |
5 Gew.-% |
- Hydroxyethylmethacrylat |
3 Gew.-% |
- Paraffinwachs |
0,5 Gew.-% |
- Tetramethylthioharnstoff |
1,5 Gew.-% |
Zusammensetzung für Steinfußboden
@ |
obiges Premix |
40 Teile |
Titandioxid |
5 Teile |
feinteiliges Calciumcarbonat |
10 Teile |
Auf einen Betonfußboden, dessen Oberfläche mittels eines
Epoxyharzes grundiert war, wurden 100 Teile der vorstehend
genannten Zusammensetzung, die rasch mit zwei Teilen Cumolhydroperoxid
vermischt wurden, auf eine Dicke von 2 mm gegossen.
In etwa 30 Minuten hatte die Beschichtung vollständig ausgehärtet
und bildete einen glänzenden glatten Steinfußboden, der
überhaupt keine Anzeichen von Rissen infolge Schrumpfung
während des Härtens aufwies.
Beispiel 4 und Vergleich 2
Eine bei Raumtemperatur härtende, aus zwei Komponenten bestehende
Klebstoffzusammensetzung wurde aus folgenden Bestandteilen
erstellt:
- Lösung mit reaktivem Polymer, die wie folgt hergestellt wurde:
In einem mit Rührer, Kühler, Thermometer und Tropftrichter
ausgerüsteten Reaktor wurden 85 Teile eines carboxylierten
Acrylnitril/Butadien-Kautschuks (hergestellt von Nippon
Zeon Co., Ltd. und im Handel erhältlich unter der Bezeichnung
Nipol-1072B), der einen Gehalt an freien Carboxylgruppen
von 0,71 Milliäquivalent/g aufwies, sowie 100 Teile
Methylmethacrylat und 0,001 Teile Phenothiazin gegeben und
über Nacht stehengelassen, um zu quellen, um dann bei 90°×C
gerührt zu werden, um die Auflösung des Kautschuks zu bewirken.
Das Gemisch in dem Reaktor wurde auf 70°C eingestellt.
Dann wurden 46,8 Teile Methylmethacrylat-Lösung,
die 10 Gew.-% Chemitite MZ-11 (siehe Beispiel 2) enthielt, kontinuierlich und
tropfenweise durch den Tropftrichter zugegeben, davon 23,4
Teile während der ersten Stunde und die restlichen 23,4
Teile während der nachfolgenden zwei Stunden; das Ganze
wurde bei der angegebenen Temperatur drei Stunden gehalten
und dann abgekühlt, um eine Methylmethacrylat-Lösung zu
erhalten, die 38,5 Gew.-% Harz enthielt. Bei der titrimetrischen
Analyse der Harzkomponente dieser Lösung auf
Carboxylgruppenkonzentration wurde gefunden, daß etwa 45%
der freien Carboxylgruppe in dem Kautschuk-Rohmaterial sich
umgewandelt hatten in eine reaktive ungesättigte Gruppe.
Die Klebstoffzusammensetzung wurde mit nachstehender Rezeptur
zubereitet:
Dann wurden zwei Eisenbleche vorbereitet. Die Komponente 1
und die Komponente 2 wurden jeweils auf die einander gegenüberliegenden
Oberflächen der beiden Eisenbleche aufgetragen
und die jetzt durch die Komponenten benetzten Oberflächen
wurden gegeneinander gelegt. Nach fünf Minuten waren
die beiden Eisenbleche so fest miteinander verbunden, daß
sie von Hand nicht mehr getrennt werden konnten. Bei einer
nach einer weiteren Stunde durchgeführten Messung betrug die
Scherbindungsfestigkeit (ASTM D 1002) 240 kg/cm² und die
Stoßfestigkeit (ASTM D 950) war nicht kleiner als 45 kg · cm/cm².
Getrennt davon wurde eine Zusammensetzung,
in der nur der reaktive Kautschuk der obenerwähnten
Zusammensetzung (Nipol 1072B) statt der Lösung mit reaktivem Polymer in gleicher Menge
eingesetzt
wie oben beschrieben untersucht. Dabei wurde gefunden,
daß die Scherbindungsfestigkeit 90 kg/cm² und die Stoßfestigkeit
15 kg · cm/cm² betrugen.
Beispiel 5
Eine Zusammensetzung gemäß der nachstehenden Rezeptur,
die bestimmt war zur Herstellung einer gehärteten Masse
mit dem Auslegen von künstlichen Marmor, wurde unter Verwendung
des reaktiven Polymers von Beispiel 3 zubereitet.
Zusammensetzung |
Reaktives Polymer von Beispiel 3 |
15 Teile |
Methylmethacrylat |
85 Teile |
Aluminiumoxidtrihydrat |
150 Teile |
Cumolhydroperoxid |
0,5 Teile |
Dimethylanilin |
0,01 Teile. |
Die Zusammensetzung wurde zwischen zwei Glastafeln gegeben,
zum Aushärter über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen,
danach zum weiteren Aushärten zwei Stunden auf
80°C erhitzt und aus der Form entnommen. Auf diese Weise
wurde eine gehärtete Tafel von 4,5 mm Dicke erhalten. Diese
Tafel hatte das Aussehen von glänzendem Marmorstein. Wenn
die Tafel mittels eines bei hoher Drehgeschwindigkeit betriebenen
Diamantschneiders geschnitten wurde, zeigte sich
an der Schnittfläche überhaupt keine Spanbildung. Die Tafel
konnte also gut bearbeitet werden.
Außerdem wurde ein Brandtest durchgeführt (ASTM E 286-65T).
Der Steiner-Tunnel-Wert betrug 47.
Beispiel 6
Eine ultravioletthärtende Zusammensetzung wurde zubereitet,
indem drei Teile Benzoinpropylether zu 100 Teilen des wie
folgt erhaltenen Produkts gegeben wurden:
Herstellung des reaktiven Polymers:
In ein Reaktionsgefäß, das mit einem Rührer, einem Kühler, einem
Thermometer und einem Tropftrichter ausgerüstet war, wurden
250 Teile flüssige Polybutadiendicarbonsäure mit einem Gehalt
an freier Carboxylgruppe von 1,48 Milliäquivalent/g
(produziert durch Nippon Soda Co., Ltd. und im Handel erhältlich
unter der Bezeichnung "NISSO-PB-C-1000") gegeben und unter
Rühren auf 60°C erwärmt. Dann wurden 41,0 Teile N-Methacryloylaziridin
kontinuierlich und tropfenweise durch den Tropftrichter
während einer Zeitdauer von 3 Stunden zugegeben, und
das Ganze wurde bei der oben angegebenen Temperatur 3 Stunden
gehalten. Danach wurden das Reaktionsgemisch unter Bildung eines
Produktes abgekühlt. Das Produkt stellte sich, wenn es auf
seinem Carboxylgruppengehalt titriert wurde, als flüssiges Polybutadien
heraus in welchem 93% der freien Carboxylgruppen
im Rohmaterial in eine ungesättigte Gruppe umgewandelt waren.
Die Zusammensetzung aus diesem reaktiven Polymer und dem Benzoinpropylether
wurde in einer Dicke von 0,5 mm auf eine Teflon-Platte
aufgetragen und gehärtet, indem sie 5 Minuten dem Ultraviolettlicht
einer Ultraviolettlampe (2 kW, 80 W/cm) ausgesetzt
wurde, die in einem Abstand von 8 cm sich befand. Durch Abziehen
der gehärteten Beschichtung von der Teflontafel wurde
ein Film erhalten, der eine klebfreie Oberfläche aufwies. Der
gehärtete Film war unlöslich in Aceton und Benzol.
Beispiel 7
Eine wärmehärtende Zusammensetzung wurde zubereitet, indem zwei
Teile Benzoylperoxid zu 100 Teilen des wie folgt erhaltenen
Produkts gegeben wurden:
Die Herstellung des reaktiven Polymers erfolgte wie in Beispiel 6,
mit der Abweichung, daß anstelle von 41 Teilen N-Methacryloylaziridin
ein Gemisch aus 57,4 Teilen 2-(1-Aziridinyl)ethylmethacrylat
(produziert durch Nippon Shokubai Kagaku
Kogyo Co., Ltd. und im Handel erhältlich unter der Bezeichnung
"Chemitite MZ-11") und 31,5 Teilen Propylisocyanat tropfenweise
zugesetzt wurde, wobei sich ein Produkt bildete. Dieses
Produkt erwies sich bei der analytischen Titration auf seinen
Carboxylgruppengehalt als ein flüssiges Polybutadien, in
welchem 98% der freien Carboxylgruppen des Rohmaterials in
eine ungesättigte Gruppe umgewandelt waren.
Die Zusammensetzung aus diesem reaktiven Polymer und dem Benzoylperoxid
wurde in einer Dicke von 20 µm auf ein Eisenblech aufgegeben
und bei 110°C unter einer Stickstoffatmosphäre gebacken.
Dabei wurde eine gehärtete, klebfreie Oberfläche erhalten. Die
Beschichtung war beständig gegen Wasser und schützte das Eisenblech
wirksam.
Beispiel 8
Eine photohärtende Zusammensetzung mit der folgenden Rezeptur
wurde zubereitet:
Zusammensetzung
- Reaktives Polymer, hergestellt wie das in Beispiel 3, wobei
jedoch anstelle des N-Methacryloylaziridin N-2-Acryloyl-oxyethyl-
1-aziridinyl-carboxyamid verwendet wurde, und zwar wurden
98,6 Teile als 50%ige Toluol-Lösung zugesetzt. Die Konzentration
an ungesättigter Gruppe im Polymer
betrug 0,92 mMol/g.
|
100 Teile |
- Methylmethacrylat |
200 Teile |
- 2-Hydroxyethylacrylat |
50 Teile |
- Acrylsäure |
10 Teile |
- Benzoinmethylether |
5 Teile |
Diese Zusammensetzung wurde in einer Dicke von 20 µm auf ein
Zinnblech aufgetragen und zwei Minuten dem Ultraviolettlicht
von einer 800 Watt-Ultraviolettlampe, die in einem Abstand
von 15 cm gehalten wurde, ausgesetzt. Die Beschichtung war vollkommen
ausgehärtet und bildete ein beschichtetes Blech, dessen
Filmadhäsion und Biegeeigenschaften ausgezeichnet waren.
Beispiel 9 und Vergleich 5
Eine Preßformzusammensetzung gemäß der folgenden Rezeptur
wurde zubereitet, wobei das reaktive Polymer in einer 45%igen
Styrollösung eines ungestättigten Polyesterharzes verwendet
wurde, das aus Phthalsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid und
Ethylenglycol nach herkömmlichem Verfahren hergestellt worden
war. Das hier verwendete reaktive Polymer wurde hergestellt
wie das in Beispiel 3, jedoch wurde anstelle von N-Methacryloylaziridin
das 1-[2-(p-Styryl)ethyl]aziridin verwendet, und zwar
wurden 40,1 Teile als 50%ige Toluol-Lösung zugesetzt. Die Konzentration
an ungesättigter Gruppe im Polymer betrug 0,51 mMol/g.
Zusammensetzung: |
Styrollösung aus ungsättigtem Polyesterharz |
35 Teile |
reaktives Polymer |
5 Teile |
Calciumcarbonat-Pulver |
40 Teile |
Glasfaser (2 Zoll) |
19 Teile |
Zinkstearat |
0,5 Teile |
t-Butylperoxybenzoat |
0,5 Teile |
Magnesiumoxid |
0,5 Teile. |
Diese Zusammensetzung wurde gleichmäßig zwischen zwei
Bögen aus Polypropylenfilm gegeben, an Ort und Stelle einen
Tag stehengelassen und dann unter einem Druck von 50 kg/cm²
bei einer Temperatur von 140°C vier Minuten lang gepreßt.
Auf diese Weise wurde ein Formkörper erhalten. Dieser zeigte
eine Härtungsschrumpfung von 0,08%, was beweist, daß die
Preßformzusammensetzung eine ausgezeichnete Dimensionsstabilität
aufwies.
Getrennt davon wurde eine Zusammensetzung zubereitet, wobei
die reaktive Aziridin-Komponente in der obigen
Rezeptur durch die gleiche Menge Polystyrol ersetzt wurde.
Wenn diese Zusammensetzung nach der gleichen Methode hinsichtlich
ihres Härtungsverhaltens getestet wurde, zeigte
sie eine Härtungsschrumpfung von 0,2%, woraus erhellt,
daß diese Zusammensetzung eine schlechte Dimensionsstabilität
aufwies.
Beispiel 10
Eine ultravioletthärtende Klebstoffzusammensetzung wurde unter
Verwendung eines reaktiven Polymeren hergestellt.
Die Herstellung des reaktiven Polymeren selbst erfolgte wie
in Beispiel 6, mit der Abweichung, daß anstelle von 41 Teilen
N-Methylacryloylaziridin 31,6 Teile Chemitite MZ-11 (siehe Beispiel 2) kontinuierlich
und tropfenweise zugegeben wurden. Es entstand ein flüssiges
Polybutadien, in welchem 48% der freien Carboxylgruppen im
Rohmaterial in eine ungesättigte Gruppe umgewandelt waren.
Die Klebstoffzusammensetzung wurde gemäß der folgenden Rezeptur
zubereitet:
Reaktives Polymer |
40,0 Teile |
Tetraethylenglycoldiacrylat |
20,0 Teile |
Ethylenglycolnaphthalatacrylat |
5,0 Teile |
Dimethoxyphenylacetophenon |
3,0 Teile |
Methylendichlorid |
60,0 Teile. |
Diese Zusammensetzung wurde mit einem Spatel Nr. 6 auf
ein entfettetes Stahlblech gestrichen und 10 Minuten bei
Raumtemperatur stehengelassen, um das Lösungsmittel zu
vertreiben. Dann wurde ein transparenter Film, der überwiegend
aus Methylmethacrylat und Butylmethacrylat bestand,
in einer Dicke von 50 µm unter Druck darüber gebildet.
Die übereinanderliegenden Schichten auf dem Stahlblech
wurden 90 Sekunden dem Ultraviolettlicht von einer
800 Watt-Ultraviolettlampe ausgesetzt, die in einem Abstand
von 10 cm angeordnet war. Der Acrylfilm war daraufhin
fest an das Stahlblech gebunden, so daß ein beschichtetes
Stahlblech mit ausgezeichneten Biegeeigenschaften entstanden
war.